Woran erkennt man einen guten Tierarzt

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Pepito

Guest
Hallo Vogelfreunde!

Woran erkennt man eigentlich einen guten Tierarzt?

Ich war zweimal bei einer Vogelspezialistin mit eigentlich guten Ruf. Das mit dem guten Ruf ist aber so eine Sache.

Z.B. wurde meinen Vogel eine Spritze gegeben. Die Tierärztin wollte mir aber nicht verraten, was sie ihm gegeben hat.

Ich wurde auch nicht nach den Haltungsbedingungen des Vogels gefragt usw.

Grüße, Klaus

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kwo
 
Hallo Pepito,

also, meiner Erfahrung nach ist es nicht einfach, einen guten Tierarzt zu finden, der sich auch mit Vögeln auskennt.

Wenn man dann aber noch dazu nicht über die Behandlung informiert hat und nicht mal erfährt, was dem Vogel nun verabreicht wurde und auch nicht befragt wird, unter welchen Umständen der Vogel gehalten wird, dann würde ich selber der Tierärztin nicht mehr unbedingt trauen.

Bei mir ist es leider umgekehrt gewesen. Ich hatte einen Tierarzt, der selber nicht allzu viel Ahnung von den Vögeln hat, mich aber umfassend über die Möglichkeiten der Behandlung informiert hat und dann auch mit mir abgestimmt hat, was nun zu tun ist. Ob er so oder so behandeln soll.

Zu diesem Tierarzt hatte ich sofort Vertrauen, auch wenn es nicht unbedingt ein Spezialist auf gefiederte Freunde ist.

Aber ich glaube nicht, daß ich selber nochmal zu dieser Tierärztin, bei der Du gewesen bist, hingehen würde. Guter Ruf hin oder her, letztlich zählt die eigene Erfahrung, und die war ja leider bei Dir nun nicht so toll.

Liebe Grüße
Daniela

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Daniela Seitz
www.gratis-space.de/dennys-vogelstube
 
Hallo Claudia!

Also die Tierärztin sagte mir lediglich, daß die Spritze gut für die Nerven o.ä. des Tieres wäre. Meine Zwergwachtel konnte nicht mehr richtig laufen. Der Vogel hatte primär wohl Erkältung mit Darminfektion, genaueres wurde mir nicht gesagt. Die Tierärztin hatte es auch sehr eilig, wegen ihres guten Rufes hat sie ja auch viele Patienten.

Vielen Dank für die schnellen Antworten, Klaus

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kwo
 
Moin moin!

Ich habe seit längerem mit dem Gedanken gespielt, einen "Katalog" aufzustellen, der zumindest Hilfestellung bietet und Hinweise gibt, wie und woran man einen guten Vogeltierarzt erkennen kann, denn leider Gottes gibt es doch einige schwarze Schafe unter den Tierärzten, die ihre Unwissenheit
nicht zu geben.
Bislang war das nur ein Gedankenspiel, es ist sicherlich auch noch nicht bis zum Ende durchdacht und manchmal kommen mir auch grundsätzliche Zweifel über Sinn oder Unsinn der Sache.
Dennoch möchte ich Klaus Frage dazu nutzen, einen ersten ungeordneten und noch nicht ausformulierten vorzustellen und wäre sehr daran interssiert, ob und wie man ihn verbessern könnte und ob es überhaupt hilfreich ist, etwas in dieser Art auf eine Website zu bringen.

Der "Katalog" basiert in der Hauptsache auf den im "Kompendium der Ziervogelkrankheiten" (Erhard F.Kaleta, Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns (Hrsg.), Schlütersche 1999)Ausführungen von E.Kaleta zur Anamnese (S.57ff.), d.h. zur Krankenvorgeschichte, wie sie zumindest beim ersten TA-Besuch aufgenommen werden sollte und bei der u.a. auch die Kompetenz des Tierhalters festzustellen ist.

Demnach wäre ein guter Vogeltierarzt daran zu erkennen, das er bei der Erstvorstellung in etwa folgende Fragen stellt (bzw. in einem Gespräch über folgende Punkte Aufklärung erhalten will):

1. Die "eigentlichen" Fragen zum Vorstellungsgrund und zu den klinisch-diagnostischen Aspekten:
- Symptomatik und Krankheitsverlauf, u.a. zum Infektionszeitpunkt (Inkubationszeit), zur betroffenen Vogelart und Altersgruppen bei Gesellschaftshaltung, Angaben zur beschaffenheit (nicht nach Veränderung fragen) des Kotes, Fragen nach "Leistungsparametern" wie Brut- oder Balztätigkeit, Ausdauer beim Freiflug, Gesangs- oder Sprechlust),
- Infektionsmöglichkeiten durch Neuzugänge, Ausstellungen, Naturboden, Außenvolieren, Wildtiere,
- besondere Umstände
- vorangegegangene Maßnahmen (Laientherapie und/oder Therapie durch einen anderen Vet,
Laboruntersuchungen und deren Befunde, Impfungen.

2. Fragen zur Kompetenz des Vogelhalters
(von der u.a. auch die Art der Therapie abhängt):
- Wie intensiv und über welchen Zeitraum hat der Vogelhalter den erkrankten Vogel beobachtet?
- Wie ist der Vogelhalter über die Biologie und Bedürfnisse des Vogels informiert (z.B. Spezies, Geschlecht, Besonderheiten im Verhalten, Futterbedarf)?
- Welche Beziehung hat der Vogelhalter zum Vogel (Vermenschlichung, Kindersatz, Dekoration)?
- Hat er direkten Kontakt zum Vogel und kann ihn anfassen?

3. Fragen zu den Haltungsbedingungen, um zu klären, wie lange der vorgestellte Vogel unter welchen Haltungsbedingungen lebte:
- Einzel- , Wohnzimmer- oder Gruppenhaltung in Volieren,
- Käfiggröße bzw. Bauweise und -ausführung der Volieren (verwendete Materialien, Verarbeitung, Zugluft, Mikroklima)
- Käfig-, Volierenstandort (Küche, Wohnzimmer, Stellhöhe, Fensterplatz, Heizungsnähe, andere Haustiere, Standplatzänderung, künstliche Beleuchtung und welcher Art, Sonnenlicht),
- Käfigausstattung (Gitteranordnung, scharfkantiges Spielzeug, Spiegel, Sitzstangenmaterial, Sandpapierauflagen u.ä.),
- Fütterungs- und Tränketyechnik (Futter-, Wasserspender, gefäßgrößen und-material, Plazierung),
- Hygiene (Intervall der Käfigreinigung, Säberung und Desinfektion der Näpfe, Trinkwasserwechsel, Erneuerung der Einstreu),
- Belastungsfaktoren (wie Freiflug, Hitze/Kälte, Gruppenstreß, Mauser, andere Haustiere und Kleinkinder, Fütterungsfehler)
- Sozialverhalten (Wechsel der Beistzer, Bezugspersonen, Partnervögel. Alter, geschelcht des Vogels, Lieblingsfutter, Verhaltensweisen, bevorzugter Ruheplatz
- Fütterung (Futterqualität und -zusammenstellung: Lagerungsbedingungen und -zeit, welches Futter in welcher Dosierung angeboten und welche Kompnonenten tatsächlich aufgenommen wurden, wieviel der Vogel frißt und trinkt, Wechsel des Futters, Zusatzfutter),

Natürlich ist ein solcher "Katalog" idealtypisch und im Alltag der tierärztlichen Praxis kann auch von einem vogelerfahrenen Vet nicht immer danach vorgegegangen werden.
Dennoch könnte ein solcher "Katalog" doch auch für Halter Anhaltspunkte dafür liefern, ob ein Vet sich mit der Vogelhaltung und den Vögeln intensiver beschäftigte.
Er sagt freilich noch nichts über den veterinärmdeizinischen Wissenstand des Vets aus und ob dieser bspw. aktuell ist.
Umgekehrt kann auch ein TA, der einen Teil dieser Fragen nicht stellt ( und sei es nur, weil gerade an diesem Tag in der Praxis viel los ist), über großes Fachwissen verfügen.

Anregungen und Kritik (grundsätzlich oder im Detail) sind stets willkommen http://www.vogelnetzwerk.de/forum/smile.gif


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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Karla,

tja, das mit den Tierärtzen ist wirklich ein heikles Thema, denke ich. Mein Mann und ich haben selbst einen Graupapagei und eine Amazone und wollten einen Tierarzt der sich eben auf Papageien spezialisiert hat. Wir haben gott sei Dank jetzt auch einen in unserer Nähe gefunden. Alle anderen Tierärzte die ich sonst so kenne (kannte) in unserer Nähe, und die wir gefragt haben, was sie denn GENAU für Tiere behandeln, kam immer nur die Antwort: "na, alle Tiere halt..."! Diese Aussage hat uns dann nicht gereicht, und wir haben dann solang gesucht, bis wir dann gott sei Dank diesen Spezialisten gefunden haben.

Also Klaus: wenn Du auch nur die geringsten Zweifel hast, oder Dich in irgendeiner Form unwohl fühlst - dann such Dir einen anderen!!


Schöne Grüße

Manuela
 
Moin Claudia!

>>mir kommt es ein bisschen so vor, als ob Du die Liste mehr oder weniger "nur" abgeschrieben hast.<<
Wieso nur ein "bisschen"? http://www.vogelnetzwerk.de/forum/wink.gif.
Wie gesagt basiert der "Katalog" (der ja auch nur Dikzussionsgrundlage ist) in der Hauptsache auf dem Kompendium, ergänzt um einige wenige weitere Punkte und um die Zusammenfassung der im Text z.T. verstreuten Informationen.
Die Idee zu diesem "Katalog" kam mir auch bei der Lektüre des Kapitels zur Anamnese im Kompendium. Dies ist das einzige Buch in meinem Besitz, das sich der Frage der Anamnese zuwendet, was nicht erstaunlich ist angesichts der Tatsache, das es auch das einzige Buch ist, das als ein "Lehrbuch" für Studium und Praxis nicht den Vogelhalter und -züchter, sondern den (angehenden) TA als Zielgruppe hat. Das deshalb auch die Anamnese idealtypisch dargestellt wird, erstaunt dann nicht.

>>Wer mit dieser Erwartung zum Tierarzt geht, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit enttaeuscht.<<
Ja, das ist zu befürchten, denn auch gute vogel- (papageien-) spezialiserte TAs werden oft nicht in der Lage sein, eine solche ausführliche Amnamnese vorzunehmen. Vor allem dies erscheint mir als größtes Problem, wenn man einen solchen oder ähnlichen Katalog als Hilfestellung für den Halter erstellen möchte: das auch spezialisierte und gute TAs dann durch das Raster fallen könnten.
Welche der Fragen aber können als ein unbedingtes "Muß" betrachtet werden und bieten einen Anhaltspunkt zur Beurteilung des TAs?

>>Man sollte nicht unterschaetzen, wie viel der Anamnese "im Stillen" verlaeuft.<<
Ohne Zweifel. Und damit erneut die Frage: was gehört zum Muß einer Anamnese bei einem vogelerfahrenen TA?

>> Weiter geht's damit, dass selbst ein Vogelspezialist nicht alle Vogelarten kennt -und wenn er z.B. die normale Ernaehrung des Vogels nicht kennt, macht es wenig Sinn, nach dem gegebenen Futter zu fragen.<<
Nun, aber genau darum geht es ja: dem Halter wenigstens einen Hinweis dafür zu bieten, ob der TA genügend Erfahrung und Wissen bezüglich der vorgestellten Gattung
mitbringt.
Ich möchte keineswegs die Diskussion um und über Tierärzte nochmals aufwärmen, die auch in diesen Foren oft genug geführt wurde: aber es erscheint mir leider nun einmal als Tatsache, das nicht alle TAs bereit sind, ihre Unkenntnis bezüglich der Behandlung
von Vögeln, speziell von Papageien, zuzugeben.
Im Laufe von fast dreißig Jahren Vogelhaltung (begonnen habe ich sehr jung sehr blauäugig und sehr unwissend mit nicht viel anderem als einem Büchlein aus der Lehrmeisterbücherei aus den sechziger Jahren http://www.vogelnetzwerk.de/forum/smile.gif) habe ich viel Zeit nach der Suche nach geeigneten TAs zugebracht und entsprechend viele Vets besucht, wobei bedauerlicherweise wirklich nur ein geringer Teil sagte, das sie mit Papageien zu wenig Erfahrung hätten, um erfolgreich behandeln zu können.
Erst mit zunehmender eigener Erfahrung und
durch das Kennenlernen papageienspezialiserterer TAs wurde mir bewußt, wie unzureichend einzelne Diagnosen und Therapien wahrscheinlich (!) gewesen sind und welche Möglichkeiten zur Diagnose und Behandlung es überhaupt gibt (lange Zeit war mir bspw. völlig unbekannt, das man Vögel in "normalen Tierarztpraxen" und nicht nur in einzelnen hochspezialisierten Tierkliniken Röntgen kann). Ich nahm es auch lange Zeit als gegeben hin, das ein Tierarzt bei einem Vogel nicht viel anderes tun konnte, als ihm Vitamine zu verabreichen oder Antibiotika zu spritzen und desweiteren das beste zu hoffen.
Nun werden eigene Erfahrungen ja oftmals durch gemachte Fehler gewonnen. Aber in der Tierhaltung geht dies fast immer zu Lasten des Tieres.
Deshalb erscheint es mir sinnvoll, neben den im Internet veröffentlichten TA-Listen auch einen "Katalog" (der Begriff nervt mich langsam, mir fällt aber nichts besseres ein) anzubieten, um wenigstens einen Teil der Fehler zu vermeiden.


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Tschüss Rüdiger
 
Moin Claudia!

Das hilft sogar sehr!!
Das bringt ganz andere, neue Gesichtspunkte!
Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wenn andere (auch um das oft "übliche" Hacken auf die TAs einfach mal umzudrehen) erzählen könnten, woran sie glauben, einen guten TA erkannt zu haben bzw. weshalb sie mit ihrem Vet zufrieden sind?

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Tschüss Rüdiger
 
Guter Anfang

Halli, hallo!
Es ist wirklich eine gute Idee, Listen für auf Vögel spezialisierte Tierärzte ins Internet zu stellen! Leider sind sie allerdings recht spärlich und müßten meiner Meinung nach noch ergänzt werden. So steht z.B. nicht ein einziger Tierarzt aus dem Raum Kassel drin und einem ohnehin kranken Vogel kann man ja keinen Transport bis nach Göttingen zumuten, das dauert ja bestimmt zwei Stunden von uns aus.
Die Frage, die sich mir jetzt stellt ist : Wie erkenne ich ob ein Tierarzt sich gut mit Vögeln auskennt?

Liebe Grüße
Sunny
 
Hallo Sunny

Ob sich ein TA auskennt, kannst Du eigentlich sehr schlecht erkennen. Die meisten geben nicht zu, daß sie wenig Ahnung haben.
Deshalb ist die einzige Hilfe eine Liste im Web. Diese TA´s sollen sich laut Vogelhalter auskennen. Das ist also eine Art positivliste. Eine Negativliste gibts nicht,das wäre rechtlich sehr heikel. ;)
Aus der Kasseler Gegend wüßte ich momentan auch nichts.
War gerade mal suchen. Eventuell der hier:
34431 Marsberg Tierärztliche Gem.Praxis Dr.E.Hoffmeister, Dr. Christ-Gehring , Diana
Ist jedoch sehr unsicher. Müßtest mal selber nachfragen.
 
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