Kanarie aus Altenheim übernommen, aber ...

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Moseline

Guest
Hallo seit langer Zeit mal wieder!

Gestern brachte mir eine Freundin einen Kanarie aus einem Altenheim.
Das arme Kerlchen ist als einziger von dreien übrig geblieben.
Die Vögel wurden selten mit Wasser und Futter versorgt, hatten oft gar nichts zu fressen oder zu trinken, standen in einer sehr dunklen muffigen Ecke und hatten auch nie etwas anderes zu fressen, als ihr Körnerfutter.

Dieses Kerlchen ist angeblich etwa zwei Jahre alt und in einem erbärmlichen Zustand: geschwächt, mit dicken drachenähnlichen Hornplatten an Füßen und am Bein, das keinen Ring trägt. Außerdem hat er auf dem rechten Nasenloch eine linsengroße, weiche "Warze", die nicht nach Milben aussieht. Die Krallen waren sehr lang, spröde und korkenzieherähnlich gedreht.

Ich habe das Vögelchen erstmal in einem Käfig für Kranke untergebracht und nicht direkt zu meinem Schwarm in die Voliere gegeben. Allerdings steht er mit seinem Käfig unmittelbar in der Nähe der anderen und interessiert sich auch sehr.

Mein Tierarzt hat nicht viel Ahnung von Gefiederten, deshalb werde ich ihn selbst behandeln, soweit möglich.

Erstmaßnahme: Oberschnabel gekürzt, Krallen geknippst, Einreibung mit reinem, kaltgepessten Olivenöl an Füßen, Beinen und "Warze". Dies scheint ihm sehr gut zu tun. Die Verhornungen an den Füßen springen auf und lassen normale Haut darunter sehen, ohne das es blutet.
Ich habe gegoogelt und gelesen, dass die Verhornungen durch Bewegungsmangel entstehen, was bei diesem Kanarie ja auch kein Wunder wäre. Freiflug: was ist das?

Ich würde euch gerne Bilder ins Netz stellen, aber beide Digis sind zur Reparatur :-(

Vielleicht könnt ihr mit der Beschreibung auch so etwas anfangen und mir einen Rat bezüglich der nächsten Maßnahmen geben.

Ich freue mich auf eure Antworten

Liebe Grüße
Moseline
 
Hallo Moseline,
ich hab dir eine PN geschickt.
Schönen Tag noch
Manu
 
Die "Drachenbeine" können auf Grabmilben hinweisen, auch das komische "Gewächs" an der Nase. Die Grabmilben sind gut mit Ivomec zu behandeln. Weiteres Einreiben mit Öl solltest Du auf jeden Fall beibehalten. Mir tun diese Altenheim-Tiere immer so leid! Glaubst gar nicht, wie ich gerade mit Euch fühle!

Gruß, Sigrid
 
Also, ich habe den Kanarie vorhin zu den anderen in die Voli getan, weil er in seinem Krankenkäfig fast durchgedreht ist und unbedingt zu den anderen wollte. Es klappt hervorragend.
Er frisst nun auch, was er vorher nicht tat.
Eigelb und Zusatzpräparaten sind schon toll, aber der arme Kerl kennt nur Körner und geht an die anderen leckeren Sachen gar nicht erst dran.
Ich habe Apfel, Karotte, Löwenzahn, frische Haselnussäste mit Blättern, Sepia und Aufzuchtfutter in der Voli.
Er schaut aber inzwischen schon sehr neugierig, was die anderen Kanaries machen. Ich denke, er wird durch zuschauen am besten lernen, was schmeckt und was man unbesorgt hier futtern kann.
Attakiert wird er nicht, vielleicht ist es auch eine Henne.
Mal abwarten. Laut meiner Bekannten hat er in den letzten Wochen noch nicht mal ein Piep von sich gegeben, das klappt aber jetzt schon wieder. Ich denke, er kommt durch.

Grabmilben: da wir auch schon Wellis mit Grabmilben hatten, weiß ich wie die Symptome aussehen, die sind es gewiss nicht. Ich werde mal weiter mit Olivenöl pinseln und erstmal abwarten. Den letzten Milbenbefall hatten wir auch ganz schnell mit Olivenöl im Griff. Gottseidank sind die ja nicht so ansteckend (wenn er/sie welche hätte).

Erstmal danke und lieben Gruß
Moseline
 
Hoffentlich hat er nicht irgendeine Krankheit, mit der er die anderen ansteckt... Das Fressen wird er sich von den anderen Vögeln schon abgucken, denke ich.
 
Hallo Moseline !!

Wie geht es Deinem Neuzugang mittlerweile ???
Ich hoffe, er hat schon Fortschritte gemacht !!
 
Ich hoffe auch, dass es der Kanarie wieder besser geht (ohne Diagnose und trotz Eigenmedikamentation) und dass sie die anderen nicht ggfs. noch angesteckt hat. Dass du ihr ein schöneres Leben schenken willst, ehrt dich, aber ich finde, dass es schon recht leichtsinnig war, den offensichtlich kranken Vogel zu deinen anderen zu stecken.

Was den Tierarzt angeht: Du kommst aus Koblenz, richtig? In Mayen ist ein vogelkundiger Tierarzt, die Dr. Baronetzky-Mercier Tierklinik in der Römerstraße. Falls es nicht besser ist, gehe doch bitte dort hin.
 
Schön, dass er oder sie jetzt ein neues zu Hause gefunden hat. An das neue vielfältige Futterangebot muß er sich wahrscheinlich erst gewöhnen.:)
 
Update

Asche über mein Haupt, weil ich mich so lange nicht gemeldet habe :traurig:

Der Kanarie aus dem Altenheim hat sich gut gemacht. Die Leckerchen hat er ganz schnell angenommen und frisst inzwischen alles. Naja, nun ist er ja auch schon drei Jahre bei uns.

Milben hatte er wirklich nicht und krank war er nur durch UV-Lichtmangel.

Die Verhornungen der Beine haben sich leider nicht mehr ganz zurück gebildet, aber er kann gut damit leben.

LG Moseline
 
Re

So, runter geflitzt und Bilder gemacht :-)

Die Finken hatten inzwischen eine eigene Voliere bekommen, wir hatten allerdings beim Bau nicht bedacht, dass die Vögel nie direkte Sonne bekommen.
Das hat sie so deprimiert, dass ich letzte Woche eine Casa II gekauft habe.

Jetzt brauche ich sie für den Winter auch nicht mehr zu fangen und sie können uns bei schlechtem Wetter oder Kälte im Wohnzimmer erfreuen.
 

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Also ein Hahn. Singt er denn jetzt auch so schön wie unserer, oder ist er im Moment in der Mauser? Unser ist durchgemausert.

Unserer war auch im Altenheim bei meiner Großmutter, allerdings hatte er fast täglich (da eine Verwandte einmal zu spät Bescheid gesagt hat, dass sie doch nicht kann) frisches Wasser, Futter und im entsprechenden Abstand Käfigreinigung Freiflug unter Aufsicht und so weiter bekommen. Da dieser Aufwand einfach nicht zu schaffen ist und irgendwann irgendjemand den Käfig aufgemaht hatte. Flog der kleine im Doppelzimmer rum. Und die Käfigtüt war geschlossen. Okay jetzt nehmen wir ihn mit egal was die anderen Verwandten sagen! Meine Großmutter ist körperlich und aufgrund ihrer leichten Demennz auf geistig nicht mehr in der Lage sich um ein Haustier zu kümmern.

Unser kleiner gefiederter Tennisball hat also nicht die typischen "Altersheimhaltungsschäden".

Zirka ein Jahr ging das mit dem täglich ins Alterheim tingeln zur Vogelpflege. :k

Jetzt fehlt ihm nur noch eine Henne. :+streiche
 
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