Parasitenbekämpfung auf "natürliche" Art

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zieli

Guest
Hallöchen zusammen!
Ich bin neu hier und möchte erst mal sagen, daß ich dieses Forum super finde, bin vor ein paar Tagen darauf gestoßen. Ich habe 6 Wellensittiche und 2 Ziegensittiche, da treten auch immer wieder Fragen auf, ganz toll, daß man sich hier austauschen kann.:) :)
Aber zu den Parasitenkrankheiten und zur Desinfektion der Käfige:
Hat schon mal jemand mit Teebaumöl bzw. Neembaumöl gearbeitet? Gerade bei Wellensittichen stammt das Teebaumöl aus vom gleichen Kontinent (Australien), also aus dem gleichen Lebensraum und hat ja erwiesenermaßen antibakterielle, fungizide und desinfizierende Wirkung....
Meine Ziegensittiche jucken sich vor allem am Hinterkopf, durch das Kratzen fehlen dem Weibchen schon die Federn, und das Männchen fängt auch schon damit an.Ich wollte demnächst mal zum Arzt, um festzustellen, welche Parasiten das sein könnten:? :?
Aber vielleicht hat schon mal jemand Erfahrungen mit Teebaum - oder Neembaumöl gemacht?
Ciao Zieli
 
Teebaumöl

Ich war gestern beim Tierarzt, um was abzuholen. Und als ich dort gewartet habe, habe ich einen Artikel gelesen, der dort vergrössert an der Tür hing. Da ging es um Teebaumöl und Haustiere.

Offensichtlich sind in letzter Zeit in Deutschland viele Katzen gestorben, weil sie von ihren Besitzern mit Teebaumöl gegen Flöhe und sowas behandelt wurden. Teebaumöl ist nur leider toxisch für Katzen!

Ich habe leider vergessen, wie der Bestandteil hiess, der diese toxische Wirkung hat. Und ich weiss auch nicht, ob es genauso giftig für Vögel ist. Aber ich würde vielleicht erstmal einen Tierarzt fragen.

Liebe Grüße

Chris
 
Hallo Zieli!

Ich hab für meine Farbmäuse mal eine Zeitlang Neemöl verwendet, es dann aber wieder sein gelassen, weil das Zeug stinkt wie Sau und gerade auf glatten Oberflächen so rein gar nicht ausdünstet.

Für die Äste und das Holzspielzeug meiner Wellis verwende ich Teebaumöl in regelmäßigen Abständen. Da gebe ich dann 10 Tropfen auf 10l Wasser. Gut schrubben ist aber trotzdem noch von Nöten, weil das Öl sich ja nicht im Wasser löst. Für Käfigoberflächen finde ich es aber ähnlich ungeeignet wie das Neemöl. Eine richtige Käfigesinfektion mit chemischem Mittel würde ich eh nur dann vornehmen, wenn Du krankmachende Keime vermuten mußt, d.h. wenn einer Deiner Vögel eine ansteckende Krankheit hat. Sonst züchtest Du Dir nur resistente Keime heran, die immer schwerer zu behandeln werden.

Auf den Tieren selbst würde ich auch weder Teebaumöl noch Neemöl anwenden. Beides sind ätherische Öle, und die verursachen gerne allergische Reaktionen. Wenn Du Pech hast, dann geht der Schuß nach hinten los, und der Vogel ist nach der Behandlung durch Kratzen und Rupfen wegen des allergischen Juckreizes nackt.

Bei Deinen Ziegis könnte das auch eine normale Mauser sein, die mausern gerne mal sehr stark, so daß sich richtige kahle Stellen zeigen. Wenn Du Dir da aber unsicher bist, dann laß das lieber vom TA abklären. Der schaut sich die eventuell vorhandenen Biester unter'm Mikroskop an, weiß dann, was es ist und kann gezielt behandeln. Wenn wirklich Parasiten da sind, würde ich auch nicht lange mit natürlichen Mitteln hantieren, die sind in der Regel nicht ausreichend gegen Parasiten und auch gegen Bakterien, Viren und Pilze.

Ich halte selbst auch nicht viel davon, sofort die "chemische Keule" anzuwenden, aber bei Infektionskrankheiten geht es wirklich nicht anders.
 
Problem bei ätherischen Ölen

Das Atmungssystem der Vögel unterscheidet sich grundsätzlich von unserem. Dazu der Hinweis auf die neue WP - Zeitung.
Alle Gase, löslichen Bestandteile von Ölen oder Chemikalien können bei einem Vogel sehr schnell giftig sein.
Ich selber würde sehr davon abraten, mit solchen Mittel herum zu probieren.
Die beste Lösung ist der Tierarzt, der ein -verschreibungspflichtiges- Präparat hat. Damit ist auch sichergestellt, daß die schonendste Methode zur Anwendung kommt.
 
Hallo,
ich möchte auch was zu Teebaumöl sagen:
Der Hund von einer Bekannten hatte einen Kampf mit einem anderen Hund. Es gab keinerlei Verletzungen, aber der angegriffene kolabierte und wäre fast gestorben. Wie sich dann beim TA rausstellt, lag es nicht an dem Kampf, sondern daran, dass der andere Hund mit Teebaumöl eingerieben worden war. Der angegriffene Hund hat so allergisch darauf reagiert, dass er fast gestorben wäre.
Seit ich das gehört habe, überlege ich nicht mehr, ob ich Teebaumöl verwenden soll.

Liebe Grüsse
Kathrin
 
Hallo Ziele,

was Du machen kannst, ist, Neembaumsamen zu kaufen und den Sud selber anzusetzen. Da hast Du das Problem mit den Ölen nicht. Riechen tut der auch nicht besonders gut, ist aber für Wirbeltiere und Vögel unschädlich. Läuse, Milben etc. mögen das Zeug überhaupt nicht und gehen kaputt. Wenn ich eine Milbe wäre, würde ich mich bei dem Geruch auch schleunigst aus dem Staube machen :k

Das dunstet aber schnell aus. Ich habe nach einer Räudemilbenattacke die ganze Voliere ausgesprüht. und das ging sehr gut, natürlich, als die Geier draußen waren ;)

Neembaumsamen bekommst Du z. B. dort, wo es die Hobbythek-Sachen gibt, ebenso ein Buch hierzu, das auch super Rezepte für Pflanzenschädlinge hat. Einfachstes Rezept:

4 Eßlöffel auf 1/2 Liter warmes Wasser, vier Stunden stehen lassen, immer wieder umrühren. Den Sud abgießen und gut durchfiltern, z. B. durch ein Tuch. Dann in eine Sprühflasche tun und spritzen.

Wenn Du aber nicht genau weißt, was Deine Geier haben, bitte auf jeden Fall erst zum TA gehen!!! Die Voliere besprühen kannst Du dann immer noch.

Mit den Ölen ist es, besonders mit dem Teebaumöl, wie auch die anderen schon sagten, nicht ganz ungefährlich!!!!
 
Teebaumöl

Vielen Dank für Eu're schnellen Antworten, ich werde mich zwar auf jeden Fall mit dem Tierarzt in Verbindung setzen, aber Teebaumöl werde ich sicher nicht verwenden!Der Tipp mit den Neembaumsamen ist gut!
Merci zieli ;)
 
Hallo Allerseits,


also, meines Wissen nach wird Teebaumöl zur Wundbehandlung und ähnlichem benutzt.

Neem ist - egal in welcher Form (Pulver, gemahlene Samen, Sud) - ein Mittel gegen Ungeziefer an Pflanze, Tier und Mensch.
 
Original geschrieben von Ulrike Becker
also, meines Wissen nach wird Teebaumöl zur Wundbehandlung und ähnlichem benutzt.
Da kenne ich für Hund, Katze und Mensch etwas besseres.
Waffenöl ! z.B. Ballistol.
Wirkt ausgezeichnet. Ist ungiftig und kann ohne Schäden sogar getrunken werden. In Kapseln bekommt man das auch bei Magenschleimhautentzündung. Schmeckt allerdings ziemlich eklig.
Wer`s nicht glaubt, kann mal einen Jäger oder Förster fragen. :D
 
Hallo Alfred,

Ballistol als Universalmittel ist mir auch bekannt. Habe es aber noch nie ausprobiert / ausprobieren müssen.
Aber da hier nur von Teebaumöl und Neem gesprochen wurde...
 
Hallo zusammen,
Teebaumöl habe ich schon einmal zum Verdunsten bei Erkältungskrankheiten bei meinem Vogel benutzt. Das wurde in dem Buch von Fr. Sonnenschmidt empfohlen, allerdings in sehr geringer Konzentration. Wenn es um Dämpfe geht, die für Vögel sehr viel giftiger sind als für den Menschen müßte die Variante mit den Verdunsterlampen ja höchstgefährlich sein??
Obwohl ich den Eindruck hatte, das es am zweiten Tag schon viel besser war.

Schöne Grüße
Birgit:~
 
Hallo Birgit!

Natürlich sind Vögel wegen der speziellen Anatomie wesentlich empfindlicher gegenüber giftigen Dämpfen als der Mensch oder andere Tiere. Allerdings ist Teebaumöl ja nicht giftig. Und in ganz geringer Konzentration in Duftlampen ist es auch bei Vögeln gegen Erkältung hilfreich. Nur wenn es Dir schon in der Nase brennt von dem Zeug, dann ist es auch mit absoluter Sicherheit für die Vögel zu viel...:D
 
Thema: Parasitenbekämpfung auf "natürliche" Art
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