Luftsackmilben erneut nach einem Jahr?

Diskutiere Luftsackmilben erneut nach einem Jahr? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen! :) Nachdem ich letztes Jahr nach der Mauser über Wochen mühsam mehrere Behandlungen gegen Luftsackmilben bei meinen Kanarien...
W

waldhaus-becker

Guest
Hallo zusammen! :)

Nachdem ich letztes Jahr nach der Mauser über Wochen mühsam mehrere Behandlungen gegen Luftsackmilben bei meinen Kanarien durchgeführt habe, zuletzt zusätzlich mit Antibiotikum, hatte ich schließlich Erfolg und den Kleinen ging es ein Jahr lang einfach prächtig. Sie sangen aus voller Kehle bis in die diesjährige Mauser hinein, sie waren putzmunter und vital.

Heute zum Ende der Mauser höre ich einen der vier erstmalig wieder niesen und japsen. :k Kann das denn sein - ein Jahr ohne Symptome, ohne Neuzugang, ohne Kontakt nach draußen - auch keine Zweige, etc. von draußen geholt!? :?

Zur Info: Es handelt sich um eine Zimmervoliere - ca. 1,80 m x 0,80 m x 2,00 m - mit vier Kanarienhähnen, die sich gut verstehen.

Viele Grüße

Eva
 
Wenn Du schreibst weder Neuzugang, noch Kontakt nach Draussen oder Zweige halte ich LSM für ausgeschlossen.
Da steckt mit ziemlicher Sicherheit was Anderes dahinter. Geh bitte zum vogelkundigen TA und lass das abklären. Und alss Dich nicht mit LSM abspeisen, die sind meiner Erfahrung nach fürs jetzige Dilemma nicht oder nur indirekt (Schädigung der Luftsäcke vom Befall des letzten Jahres) verantwortlich.
 
Hallo Eva

Was war denn an den Milbenbehandlungen vor einem Jahr so mühsam? Bei einem vogelkundigen Tierarzt ist das eine Kleinigkeit, da bekommt der Vogel dreimal in wöchentlichem Abstand einen Tropfen Ivomec ins Genick und die Sache ist gegessen.
Da ich nicht weiß was Du damals gemacht hast kann ich Dir natürlich auch nicht sagen ob das jetzt wieder Milben sind.
Es wäre wohl am sinnvollsten einen vogelkundigen Tierarzt zu konsultieren um abzuklären was da aktuell los ist. Wenn Du keinen vogelkundigen Tierarzt kennst, nun, dafür haben wir eine Datenbank welche Du hier findest. Lese Dir aber auch wenn vorhanden die Userbewertungen durch.
 
Mühsam war die Behandlung, weil es für die Vögel den puren Stress bedeutete (und somit auch für mich). Allein das regelmäßige Einfangen war ein Horror für die Vögel. Die Behandlung zog sich über Wochen hin, da sie nicht bei allen Vögeln geleichermaßen gut anschlug (ich habe mit Ivomec behandelt, wie hier im Forum beschrieben). Schließlich habe ich den Tierarzt zweimal kommen lassen, um Antibiotikum zu spritzen. Ich wollte den Vögeln den Transport in die Praxis ersparen. Beim Spritzen ist mir einer fast vor Schreck in der Hand gestorben (er hing schon ganz schlapp). 8o Beim zweiten Mal spritzen kam eine Vertretung des Tierarztes, die das nicht gut machte. Zwei Vögel bluteten hinterher und ich hatte wiederum Angst um ihr Leben. Immerhin ging es danach endlich bei allen aufwärts und nach gar nicht langer Zeit wirkten sie wei neu geboren - bis jetzt eben.

Kann es denn sein, dass in einem oder mehreren Vögeln über so lange Zeit noch wenige Milben geblieben sind, die jetzt, da das Immunsystem durch die Mauser wieder geschwächt ist, sich wieder vermehren? Oder können es keine Milben mehr sein, sondern es muss sich um eine andere Erkrankung handeln?

Ich behandle die Sitzstangen übrigens seit der Erkrankung im letzten Jahr regelmäßig mit Bactocol und koche auch die Trinkbehälter und das Badehaus aus. Die Kleinen werden mit abwechslungsreichen Futter verwöhnt und stehen Zugfrei bei gleichbleibender Raumtemperatur. Es ging ihnen ja auch wirklich prächtig, seit der Behandlung im letzten Jahr - sie haben gesungen, dass ich mich manchmal schon fragte, ob sie dazwischen überhaupt noch Luft holen.

Zum Tierarzt: Habe in eurer Datenbank nachgesehen. Der nächste vogelkundliche Tierarzt wohnt 1,5 Stunden Fahrtzeit (eine Strecke) von uns entfernt! Der Stress für die Vögel hat mir hier vor Ort schon gereicht. Klar werden die bestimmt besser Spritzen, aber die Angst beim Einfangen, dem langen Transport, der Behandlung, werden sie ihnen auch nicht nehmen können. Wie gesagt, das letzte Mal habe ich schon um das ein oder andere Leben gebangt. Andererseits ist mit so einer Erkrankung ja auch nicht zu spaßen.
 
Hallo,

Um Deine Frage zu beantworten: Milbenbefall kann man kaum irgendwann ausschließen. Die Viecher sind eigentlich immer da und werden vom Immunsystem in Schach gehalten. Wenn dann das Immunsystem, aus welchem Grund auch immer, in den Keller geht dann können sich die Milben natürlich explosionsartig vermehren. Das ist also immer möglich.

Was den Streß der Vögel betrifft, da ist es sowieso am besten wenn man die Vögel schon lange im Vorfeld an die Hand gewöhnt damit sie wie im jetzigen Fall keine große Angst mehr haben. Natürlich geht sowas nicht von jetzt auf gleich, das braucht schon etliches an Zeit und Geduld. Aber es lohnt sich auf jeden Fall.

Bezüglich des vogelkundigen Tierarztes muß ich auch über eine Stunde fahren. Meinen Vögeln macht das allerdings überhaupt nichts aus, so lange sie auf dem 'Beifahrersitz untergebracht sind und Blickkontakt zu mir haben sind sie in keiner Weise ängstlich. Dazu ist aber anzumerken daß meine Vögel großes Zutrauen zu mir haben.

Was Deine Behandlung der Sitzstangen mit Bactazol betrifft, da würde ich Dir empfehlen das zu lassen. Denn erstens sitzen die normalen Vogelmilben am Tier und nicht auf den Stangen und zweitens enthält Bactazol ein giftiges Insektizid welches nun wirklich nicht gerade gesundheitsfördernd ist. Wenn Du die Sitzstangen desinfizieren willst so nimm einfach 70%igen Alkohol aus der Apotheke, das wirkt genau so gut wie Bactazol in dem neben dem Insektizid ja auch nichts anderes ist.

Was nun Deine Vögel haben ist mir auf jeden Fall nicht klar. Ich nehme auch stark an daß Dein jetziger Tierarzt es nicht herausfinden wird. Irgendeine Behandlung rein auf Verdacht dürfte kontraproduktiv sein und kann den Vögeln mehr Schaden zufügen als es Nutzen bringt. Deswegen war auch mein Rat einen vogelkundigen Tierarzt zu konsultieren.
 
Übrigens könnte man das Medikament (Ivermectin) auch ins Trinkwasser mischen. Die müsste man nicht alle einzeln fangen...
alles Gute LUzy
 
Man könnte Luzy, allerdings ist der Wirkspiegel dabei unter der Nachweisgrenze weil die Geier so gut wie nix trinken, was so übel schmeckt ... sie trinken eh nie viel.

Ausserdem ist Ivermectin über Magen und Darm sowas von easy toxisch .... ich würde das niemals nicht tun.
 
@Hellehavoc
hast Du da wirklich schon so schlechte Erfahrungen gemacht?
ich hatte noch nie Probleme damit.

LieberGruss Luzy
 
Mir hat Sigg damals den Hinweis gegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass die Trinkwasseraufnahme bei PSittaziden ein Problem sein könnte. ABer bei Kanaries eigentlich nicht. Badegelegenheit und Obst kommt in der Zeit natürlich raus.

alles Gute Luzy und gute Nacht ;)
 
Hatte damals auch über die Trinkwassergabe von Ivermectin hier gelesen. Ich weiß nicht mehr genau, warum ich mich dagegen entschieden hatte, obwohl es sowohl für mich als auch für die Vögel erheblich angenehmer gewesen wäre. Ich vermute aber mal, es war mir zu unsicher, welcher Vogel wieviel davon aufnimmt. Hatte mich jedenfalls damals ausgiebig über das Thema auch hier im Forum informiert.

Auch jetzt habe ich noch mal hier über das Milben-Thema gelesen. Anscheinend kommt es öfter vor, dass die Viecher völlig unerklärlich wieder auftauchen, bzw. sich wieder vermehren. Für mich sieht es danach aus, als wären sie tatsächlich immer vorhanden, vermehren sich aber nur, sobald das Immunsystem geschwächt wird durch Stress jeglicher Art. Wie jetzt bei mir wieder durch die Mauser. Letztes Jahr bemerkte ich die Probleme auch erst direkt nach der Mauser.

Ich überlege mir gerade folgendes: Wenn ein geschwächtes Immunsystem den Milben zur Vermehrung verhilft, ob dann im Umkehrschluss eine Stärkung des Immunsystems die Milben wieder zurückdrängen kann? Was meint ihr? :idee:

Dann werde ich mir nämlich jetzt einen Dunkelstrahler aufhängen, um den kranken Vogel zusätzlich durch Wärme zu unterstützen (in der Hoffnung, dass er den Strahler auch nutzt - denn Extrasetzten würde wieder Stress für das Tier bedeuten). Im Moment ist der Kleine nämlich noch relativ munter und den anderen merke ich noch nichts an. Vielleicht komm ich ja so um eine erneute Ivomec-Behandlung herum. Habe nämlich keine Lust, die jetzt nach jeder Mauser durchzuführen.
 
Ich überlege mir gerade folgendes: Wenn ein geschwächtes Immunsystem den Milben zur Vermehrung verhilft, ob dann im Umkehrschluss eine Stärkung des Immunsystems die Milben wieder zurückdrängen kann?
Das glaube ich aber nicht.
Dein Gedanke ist gut aber wenn die Milben wieder in der Überzahl vorhanden sind wird das Immunsystem es mit Sicherheit nicht schaffen diese zu begrenzen. Ich bin schon lange Jahre hier im Forum, war längere Zeit hier bei den Vogelkrankheiten Modi aber daß die Milben rein durch Stärkung des Immunsystems verdrängt werden können, davon habe ich noch nie was gehört oder gelesen.
Was empfehlenswert wäre ist die langfristige Stärkung des Immunsystems, mit der Zeit aufbauend, so daß die Vögel bei der nächsten Mauser nicht wieder so abbauen.
Auch die zusätzliche Gabe von z.B. Korvimin während der Mauser könnte hier was bewirken.
 
Ich glaube nicht, dass ich noch weitere Vitamine geben sollte. Die Vögel werden wirklich sehr abwechslungsreich ernährt und haben zudem bereits zusätzliche Vitamine bekommen. Ich kann auch sonst wirklich nicht sagen, dass sie jedesmal in der Mauser abbauen. Obwohl der letzte gerade erst am Ende der Mauser angelangt ist, machen alle schon wieder die ersten Singversuche - selbst der erkrankte Vogel. Es ist also zum Glück noch nicht so, dass er schon total abgebaut hat. Daher hatte ich gehofft, mit Wärme noch etwas erreichen zu können. Wenn nicht, kann ich ja immer noch zu härteren Mitteln (sprich Medis) greifen.

Ich will es auch deshalb mit Wärme versuchen, weil es das Einzige ist, was den Vögeln hier fehlen könnten. Wir wohnen in einem Waldhaus, also sehr schattig, und ich habe nicht die Möglichkeit, den Vögeln einen Sonnenplatz zu bieten. Sie haben bereits zwei Lampen, die sie mit Tageslicht und UV-Licht versorgen, aber eben ohne jegliche Wärmeabgabe. Normalerweise dürfte das bei gleichbleibender Zimmertemperatur wohl kein Problem sein. Doch in der Mauser sind eben auch Vögel unter optimalen Haltungsbedingungen einer größeren Belastung ausgesetzt und somit anfälliger.

Wie auch immer, habe ich mir jetzt einen Elstein Dunkelstrahler besorgt, um es damit erstmal zu versuchen. Leider habe ich mich vom Verkäufer beirren lassen, welch extreme Wärme wohl von dieser Birne ausgehen sollte. Er hat mir wunder was für Vorsichtsmaßnahmen alle genannt, damit eine Brandgefahr vermieden werden solle, die ich dann auch alle umgesetzt habe. :hammer: Dabei habe ich bei ihm einen 60-Watt-Strahler erworben, der jetzt gerade mal auf 36 Grad bei einem Abstand von 28 cm (direkt bis an die Birne gemessen) kommt! Boah ey!!! :nene: 8(

Weiß jemand einen anderen Strahler, der mehr Wärme abgibt? Möglichst mit geringer Wattzahl - denn die Stromrechnung muss schließlich nicht unnötig hoch fahren! Oder kann mir überhaupt jemand Angaben machen, bei welchem Strahler, bei welcher Wattzahl, bei welchem Abstand, welche Temperaturen erreicht werden (bei Zimmertemperatur)?
 
Hallo,

Ich habe das Korvimin nicht wegen der auch darin enthaltenen Vitamine erwähnt sondern weil da drin auch Mineralien und Spurenelemente enthalten sind welche zum Federwachstum benötigt werden. Diese Mineralien etc. sind in den üblichen Vitaminmischungen nicht enthalten.

Wegen des Wärmestrahlers würde ich Dir eine Rotlichtlampe von Osram empfehlen. Keine aus dem Supermarkt. Die Osram bekommt man z.B. im Sanitätshaus, sie hat 150 Watt. Diese ist nicht so grell wie die billigen Dinger sondern setzt viel mehr Wärmestrahlung frei als die einfachen Lampen.
Um nun auch Strom zu sparen, 150 Watt sind schon relativ viel, würde ich Dir einen Steckdosendimmer empfehlen. Die Dinger gibts z.B. bei Conrad-Elektronik für 6 bis 8 Euro und sie sind äußerst empfehlenswert. Sehr gut dabei ist daß man die Temperatur der Lampe ganz nach Belieben steuern kann, von volle Kanne bei Bedarf bis hin zum dunklen Glühen zum minimalen Aufwärmen z.B. über Nacht bei einem kranken Vogel.
Einen Elstein Dunkelstrahler habe ich auch, benutze den aber nicht, war ein Fehlkauf. Denn: Erstens ist die Wärmestrahlung sehr wenig gerichtet, zweitens wird die Luft über dem Strahler mehr erwärmt als das Objekt davor was man warmhalten will, drittens sehe ich im Gegensatz zur Rotlichtlampe nicht wo die Wärme nun genau ankommt und zudem ist die Richtwirkung jämmerlich schlecht.
 
Wurden die Luftsackmilben denn wirklich eindeutig diagnostiziert? Wenn die Besserung erst nach dem Spritzen von Antibiotika eingetreten ist, hätte ich da so meine Zweifel ob es sich wirklich um Milben gehandelt hat :?

@Hell... (sorry, Du hast so einen schwierigen Namen ;) ), Kanaris trinken mehr als Wellensittiche!
 
Moni, weiss ich ... allerdings trinken sie nicht sooo viel mehr und wenn Medis im Wasser sind, sind die wahre Kostverächter.
Ich hatte selber mal Kanaris und bei allen War Medigabe via Wasser ungefähr so hilfreich wie der Tropfen auf dem heissen Stein.
 
@ Moni

Nein, die Luftsackmilben wurden nicht tierärztlich diagnostiziert. Aber:
1. Waren die Symptome sehr typisch: Niesen, japsen, schütteln, (alles besonders auch nachts) und dann immer leisere Stimmen, bis schließlich stimmlos (versuchten zu singen, aber brachten keinen Ton mehr raus).
2. Die Erkrankung war ansteckend. Ging von einem Vogel schließlich auf alle vier über.
3. Ich hörte Gerüchte, dass das hiesige Zoogeschäft wegen Luftsackmilben keine Kanarien mehr von dort aufkaufte, wo ich den zuerst erkrankten Vogel her habe.

@ Alfred

Danke für deine Tipps! :prima:

Erstens ist die Wärmestrahlung sehr wenig gerichtet, zweitens wird die Luft über dem Strahler mehr erwärmt als das Objekt davor was man warmhalten will, drittens sehe ich im Gegensatz zur Rotlichtlampe nicht wo die Wärme nun genau ankommt und zudem ist die Richtwirkung jämmerlich schlecht.

Das stimmt allerdings! Sehe ich genauso.
Hatte mich für den Dunkelstrahler aufgrund der vielen positiven Aussagen hier im Forum entschieden. Insbesondere eben auch, weil er kein Licht abgibt und somit die Vögel auch nachts nicht stört.


Zu meinem Einbau des Dunkelstrahlers muss ich zum Verständnis noch ergänzen, dass der Verkäufer meinte, ich müsse unbedingt einen Mindestabstand von 60 cm in alle Richtungen einhalten. Der Abstand wird vom Lampenschirm aus gemessen, in dem der Dunkelstrahler auch noch mal ca. 15 cm verschwindet. Macht einen Abstand von mind. 75 cm zum Tier. Wenn dann bei einem Abstand von 28 cm mal gerade eine Temperatur von 36 Grad erreicht wird, dürfte die ja wohl bei 75 cm bei Nullkommanichts liegen! :schimpf:
Nun kann ich mir überlegen, einen andern Strahler zu kaufen, oder wie ich alles wieder umbaue, um dichter an die Vögel ranzukommen. Evtl. muss ich den Strahler dazu in die Voliere hängen, was bedeutet, dass er dann wieder entsprechend abgesichert werden muss. :idee: :+keinplan Muss meine grauen Zellen noch mal ein bisschen bemühen und dann erneut ans Werk. :hammer:
 
Thema: Luftsackmilben erneut nach einem Jahr?
Zurück
Oben