Wellensittich mit Kropfsymptomatik und Megas und X

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Leonard

Guest
Hallo,

ich habe ein großes Spezialproblem mit meinem Wellensittich Bubi.

Er wurde letztes Jahr im Juni als Jungvogel gekauft, wo er von Anfang an stark geplustert hat und nach dem 3. Tag das gefressene Körnerfutter erbrach. Die drei anderen Wellensittiche haben ihn immer verjagt. Beim Tierarzt hieß es, das er vermutlich nicht ganz futterfest sei. Man hat von ihm noch eine Kotsammelprobe eingeschickt, weil der Kot braun verfärbt war, Urinanteil schön schneeweiß. Wurde nur auf Megas getestet und war negativ. Ich erhielt den Ratschlag, dem Bubi 3 Wochen lang nur Kolbenhirse zum futtern zu geben und das Körnerwürgen verschwand dann.

Monate später hat dann eine echte Tierarztorgie angefangen, wo eine andere Henne und der Bubi angefangen haben, stark zu erbrechen und nach lauter Tests und Abstrichen ist nie was vernünftiges herausgekommen. Dann wurden plötzlich Trichomonaden beim Bubi entdeckt und wenige tage später auch die Megas.

Der Bubi wurde mit Metrodinazol per Oral behandelt und der Rest per Dimetridazol über Trinkwasser. 4 Kropfabstriche verteilt über wochen und Monate ergab keine Trichomonaden mehr feststellbar. Der Bubi musste auch mit Amphomoronal behandelt werden und alles schien gut. Beim Bubi hatte ich zwei Rückfälle mit den Megas und bei einer anderen Henne ist die PBFD akut ausgebrochen und ein anderer hat einen schweren Leberschaden und erkrankt ständig an etwas unbekanntem wo Doxycyclinspritzen immer super helfen.

Jedenfalls ist mein aktuelles Problem der Bubi. Er verträgt das normale Futter nicht mehr. Er erbricht dann meist genau einmal am Tag in der früh oder abends bzw. man sieht ein heftiges Würgen oder sogar Schaum vor dem Schabel. Das ist jetzt schon seit 3 Monaten so mit Phasen wo alles ruhiger ist.

Ich hab einen Totalkropfabstrich machen lassen mit Bakterien und Pilze und Nativpräperat auf Parasiten ohne Befund. Später habe ich bei einem anderen Tierarzt das nochmal machen lassen als es dem Bubi optisch schlecht ging mit viel Plustern und da sind Alpha und Beta Hämolisierende Streptokoken und ein Kolibakterium gefunden worden. Beide empfindlich auf Doxycyclin oder Baytril. Ich hab mich für das Spritzen entschieden und es hieß er braucht 3 spritzen im Abstand von 5 Tagen. Die Stimmung beim Bubi besserte sich durch die Spritzen gut, aber das Würgen ist geblieben. Tierarzt meint, das sei Chronisch und kann man nix mehr machen.

Seltsam ist, das wenn ich den Bubi würgen sehe und ihm sofort etwas zum fressen reiche, verschwindet sein Würgereiz. Häufig ist er in der früh angeschlagen und gegen Mittag dann wieder ein hyperaktiver Wirbelwild der wie verrückt Balzt und Singt. Einmal hab ich am Abend vergessen, das Futter für die Früh herzurichten. An dem Morgen ging es dem Bubi dann sehr schlecht, dabei waren die Piepser schlimmstenfalls 5 Stunden ohne Futter.

Er bekommt derzeit nur Knaulgras mit paar normalen Vogelfutterkörner, Hafer und Halbreife Kolbenhirse sowie Keimfutter zum fressen. Davon würgt er nicht, egal wie viel er davon frisst. Auf Tierarztanweisung hab ich ihm auch wieder das Ampho gegeben, jetzt schon seit 6 Wochen aber an dem Würgen ändert es nichts. Trotz des vielen Hafers das er frisst, ist sein Gewicht in seinem Normbereich von 40-41g.

Als er akut die Megas hatte, hatte er nur 34g auf der Waage. Der Kot ist immer noch verändert. Er enthält keine Körner, aber hat eine dunkelbraune Farbe, der Urinanteil ist weiß, insgesamt sind aber beide etwas zu feucht und zerfliesen im getrockneten Zustand. Kloake ist sauber. Frisst er das normale Futter hab ich spätestens nach 3 Tagen wieder das würgen. Das Vogelfutter habe ich mehrmals schon komplett ausgewechselt von unterschiedlichen Lieferanten. Die anderen drei Piepser würgen nicht.

Der Tierarzt sagt, das Würgen kommt von der Einzellhaltung und ich soll einen Partner kaufen. Er wurde nur noch nie Einzellen gehalten. Bei einer Henne darf der Bubi diese sogar gelegentlich füttern. Dann hieß es vom Tierarzt, das es von den Megas kommt. Eine andere Tierärztin die den Kot untersucht hat, konnte keine Megas unter dem Mikroskop finden. An der Wärmelampe hat der Bubi kein Interesse obwohl er oft kalte Beine hat. Wenn ich ihn auf dem Finger habe, spürt man oft so eine Unruhe, als würde man eine unruhig laufende Taschenuhr in der Hand halten. Ich vermute das er auch was am Herz hat, aber die Tierärzte meinten das sei quatsch. Bei den anderen drei fühle ich diese Unruhe nicht.

Ich weiß auch nicht mehr so recht weiter und die getrennte Fütterung ist auch immer sehr aufwendig, damit der Bubi nichts vom normalen Futter frisst.

Was tun?

Die Ernährung mit praktisch 90% Knaulgras ist auf Dauer extrem einseitig, auch wenn es ihm zu schmecken scheint. Wäre vielleicht eine Umstellung auf Peletsfutter für den Kropf schonender?
 
Achja, der Bubi ist auch ständig in der Mauser und kommt da nie richtig raus. Häufig die Igelfrisur am Kopf. Schwanz und Schwungfedern wachsen normal nach und weißen optisch keine Auffälligkeit auf. Sie fallen auch nicht häufiger als bei den anderen aus. Also keine Bluteinschlüsse oder geschlossene Federhülsen wie ich es von der PBFD Henne Susi kenne. Salatgurke zeigt keine erkennbare Wirkung und die anderen Mauserhilfen wie Nekton B, Korvimin, Alamin etc. sind voll mit Zucker und darf ich ihm nicht mehr geben. Habe auch mal die Vitamintropfen für das Trinkwasser getestet, aber darauf reagiert der schwer Leberkranke darauf sehr empfindlich, trotz nur 1 Tropfen auf 500ml... darum gibt es nur Leitungswasser pur. Ich habe eine zeitlang auch verdünnten Kamillentee und Tymiantee probiert, aber macht keinen Unterschied. Ich wechsle täglich 2mal das Trinkwasser.
 
Hallo Leonard

Ich bin am überlegen ob das Würgen und der Kot nicht eventuell auf PDD hinweisen könnten. Ist Bubi denn schon mal geröngt worden? Einen vergrößerten Drüsenmagen sollte man ja dann erkennen können. Ansonsten wüßte ich da aber auch nicht weiter.
 
Was Alfred da schrieb, war eben auch mein Gedanke, ein erweiterter Drüsenmagen. Du solltest ihn auf jeden Fall mal röntgen lassen.

Zur Pelletsfütterung habe ich die Erfahrung gemacht, dass man Wellis sehr schwer wenn nicht sogar gar nicht an diese Form der Fütterung gewöhnen kann. Du kannst es versuchen mit den Harrison Pellets High Potency Super Fine oder dem Erhaltungsfutter super Fine .
 
An PDD hab ich bisher noch nicht gedacht. Für den Drüsenmagen muss man dann mit Kontrastmittel röntgen, oder genügt da ein normales Röntgenbild? Geröngt wurde der kleine bisher noch nicht. Wäre anhand dem Röntgenbild eine Differenzierung zwischen Schädigung durch Megas oder der PDD möglich? Kennt ihr ein gutes Labor, welches per Abstrich einen Nachweis auf Bornaviren durchführen kann?
 
Wäre anhand dem Röntgenbild eine Differenzierung zwischen Schädigung durch Megas oder der PDD möglich?
Sowohl PDD als auch Megabakterien verursachen eine Drüsenmagenerweiterung. Anhand des Röntgenbildes kann man nicht zwischen den beiden Erkrankungen differenzieren. Wenn bei Deinem Kleinen aber schon Megabakterien festgestellt wurden, könnte es tatsächlich davon kommen.
Tests auf aviäre Bornaviren werden z.B. in der Vogelklinik der Uni Leipzig, der Uni Gießen oder in der Ludwig-Maximilians-Universität München gemacht. Aber dazu würde ich Deinen Tierarzt befragen, da er das normalerweise veranlassen muß.

Um einen erweiterten Drüsenagen zu sehen reicht ein normales Röntgenbild, also ohne Kontrastmittel.
 
Danke für Info. Ich hab mal eine Packung von dem Harrison Futter bestellt. So eine knallharte Umstellung wie auf deren Homepage empfohlen kann ich bei meinen Piepsern nicht machen. Befürchte nur, das es liegen bleibt, wenn ich es mit dem normalen Futter vermische. Mal schauen.

Ich werde den Bubi dann bei nächster Gelegenheit röntgen lassen, wenn ich mit meinem schwerstleberkranken Joey wieder zum Schnabelscheiden gehen muss. Mein Tierarzt wirkt zwar sehr kompetent, kann super Spritzen, Röntgen und Abstriche nehmen, aber ich traue ihn nicht. Bei gewissen Fangfragen merkt man, das er seine Vogelkunde nur von irgendwelchen Wochenendkursen hat.
 
Kann es sein, dass er vielleicht einen Fremdkörper im Kropf hat? Das war bei meinem Hahn so. Er hat immer so den Kopf nach vorne geschoben, ohne dass sich Bauch oder Kropf bewegt haben und ich habe das nicht als Würgen angesehen, zumal er sofort damit aufgehört hat, wenn man ihn angesprochen hat. Ferner hat er sich völlig normal benommen. Bei einer Routine-Untersuchung in der TiHo Hannover wurde dann durch Abtasten festgestellt, dass er einen Fremdkörper im Kropf hat. Glücklicherweise hat er das Röntgen-Kontrastmittel nicht vertragen und es samt Fremdkörpern ausgebrochen: 2 fast zäpfchengroße Teile die aus verfilztem Material aus der Strickleiter bestanden. Frag doch deinen TA mal, ob man bei deinem Pieper vielleicht auch so etwas fühlen kann.
 
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