Mycose mit Candida spp.

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Fawkes

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Hallo ihr Wellibesitzer!

Als stiller Mitleser habe ich hier schon so manchen Tip bekommen. Nun möchte ich Euch gern nach Euren Erfahrungen zu folgendem Krankheitsfall fragen:

Mein zweijähriger grüner Wellihahn Fini leidet an einer Candida spp. Infektion.
Einzige Symptomatik ist eine sehr schnelle Atmung. Der Vogel frißt und trinkt normal, putzt sich und hat auch keinen Streß im Schwarm. Fliegen tut er nur noch ganz wenig, nur oben auf die Voliere und zurück.
Auf Verdacht einer bakteriellen Infektion der Atemwege wurde eine Behandlung mit Baytril, 10 Tage in den Schnabel durchgegführt. Da keine Verbesserung zu verzeichnen war, wurde ein Kropfabstrich gemacht und bereits mit zweimal täglicher Inhalation mit Imaverol im Ultraschallvernebler begonnen. Im Abstrich wuchsen paar harmlose Bakterien, Aspergillose konnte ausgeschlossen werden. Aber nach weiterer Bebrütung konnte Candida spp nachgewiesen werden, der Hefepilz ist nicht sensibel auf Imaverol, leider.

Kennt sich jemand damit aus? Welche Behandlung könnte Fini helfen?

Vielen lieben Dank für Eure Hilfe!


Verzweifelte Grüße,

Fawkes
 
Hallo Fawkes,

herzlich Willkommen in den Vogelforen.

Ist dein Tierarzt vogelkundig? Wenn ja, hätte er eine Inhalation mit F-10 in Erwägung ziehen können. Und oral gegen Hefen gibt man das Mittel Nystatin. Und wieso hat er Aspergillose ausgeschlossen? Wurde geröntgt?
 
Hallo Charly,

Aspergillose haben wir ausgeschlossen, da keine Schimmelpilze im Abstrich gewachsen sind und die zweimal tägliche Inhalation mit Imaverol keine Besserung brachte. Auf ein Röntgenbild, das ja leider in Vollnarkose auf dem Rücken liegend gemacht werden muß, haben wir verzichtet, da das Risiko zu groß ist. Bei 130 Atemzügen in der Minute ist die Vollnarkose eventuell tödlich. Leider ist mein TA nicht speziell vogelkundig.

Danke für den Tip mit F 10 und Nystatin, werde das gleich weitergeben.

Hast Du Erfahrung mit dieser Krankheit und schon einen Vogel heilen können? Und wie hoch schätzt Du die Ansteckungsgefahr für die anderen Wellis ein?

Vielen Dank und herzliche Grüße,

Fawkes
 
Hallo Fawkes,

bitte geh zu einem vk Tierarzt, auch wenn Du dafür weiter fahren mußt. Kein guter vogelkundiger Tierarzt muß für Röntgen narkotisieren und Aspergillose wird im schlechtesten Fall per Röntgen und Trachealabstrich (mit anschließender Anzüchtung) festgestellt. Normalerweise ist nur eine Endoskopie ein sicheres Diagnosemittel um Aspergillose festzustellen. Aber das wird bei einem Welli so ohne weiteres nicht gemacht. Du wirst bei dem jetzigen Tierarzt nicht weiterkommen, es scheitert ja schon am Röntgen ohne Narkose.

Wenn es wirklich Hefen sind, dann ist die Gefahr einer Ansteckung für die anderen nicht sehr groß. Aber - ich kanns Dr nur ans Herz legen - geh zu einem spezialisierten Tierarzt.

Gute Besserung dem Kleinern und bitte halt uns auf dem Laufenden wie es weitergeht.
 
Hallo Fawkes,

Ich kann mich Susanne nur anschließen. Dein Tierarzt ist vielleicht bemüht aber mit dieser Sache hoffnungslos überfordert.
Fahre bitte dringend zu einem vogelkundigen Fachtierarzt ( www.vogeldoktor.de ) und laß diesen Deinen Welli untersuchen. Es ist völlig überflüssig einen Vogel zum Röntgen zu narkotisieren, auch diese Ansicht disqualifiziert Deinen jetzigen Tierarzt. Der weiß einfach nicht wie man Vögel richtig behandelt.
Es kann sein daß Du einen weiteren Weg fahren mußt, es lohnt sich aber auf jeden Fall. Ich selber fahre 100Km einfachen Weg zum Tierarzt.
Wenn Du uns verraten würdest wo Du wohnst könnten wir Dir eventuell einen Fachtierarzt empfehlen.
 
Hallo,

herzlichen Dank für Eure Antworten und Tips.

Die Diagnose Candidamycose steht ja, von daher werde ich erst mal dagegen behandeln. Ich sehe keinen Sinn nach weiteren Krankheiten mit enormen Aufwand zu suchen, wenn ich weiß, wo ich ansetzen kann.
Dem Welli geht es nun seit Wochen gleich, es ist keine Verschlechterung festzustellen. Wir werden Nystatin einsetzen und sehen, wie er darauf reagiert.
Ich halte Euch auf dem Laufenden!

Dankeschön und viele Grüße,

Fawkes
 
Hallo,

ich hatte versprochen, Euch auf dem Laufenden zu halten.
Dem Welli geht es unverändert, er war eine Zeitlang in der Voliere im Schwarm, bis Abstrichergebnisse und neues Medikament zur Verfügung waren. Da ging ganz gut, seine Freundin hat sich gekümmert. Er hat sogar die Voliere verlassen und kam auch wieder auf meine Schulter. Das hatte ich so schnell nicht erwartet, das zweimal tägliche Greifen zur Medi-Gabe war doch sehr stressig für Fini.
Seit ein paar Tagen muß er nun wieder im Käfig residieren, da das Nystatin zweimal täglich gegeben werden muß und das Fangen in der Voliere sehr schwierig ist.
Ich verabreiche 30 000 Einheiten morgens und abends mit der Sonde direkt in den Kropf. Das geht nur mit viel Geschrei und Gebeiße, aua. Noch ist keine Wirkung zu sehen, da muß ich Geduld haben.
Aber , think positive, es wird auch nicht schlechter und er nimmt auch nicht ab.

Viele Grüße,

Fawkes
 
Hallo Fawkes,

wenn Du Naystatin gibst,würde ich es nicht mit einer Sonde geben, sondern oral in den Schnabel. Nystatin wirkt nur da wo es hinkommt, also wenn der Pilz auch schon in Mundbereich sitzt, wirkt da kein Mittel. Und er wird sich immer wieder selber infizieren. Auch finde ist es eine Viecherei für den Vogel über so einen langen Zeitraum zweimal täglich eine Knopfsonde in den Kropf zu bekommen.

Wie berechnest Du das denn? Hast Du nicht die Suspension?
 
Hallo Susanne,

mein Tierarzt hat mir selbstverständlich die Suspension gegeben. Es wurde eine Lösung hergestellt mit 30000 Einheiten in 0,2 ml.
Ich finde es wesentlich einfacher, das Medikament mit der Sonde zu verabreichen. Zum einen weiß ich dann sicher, dass die richtige Menge ankommt und zum anderen ist der Streß für den Vogel geringer. Das Baytril musste ich in den Schnabel geben und fand es für den sich wehrenden und schreienden Vogel schwierig, zu schlucken. Etwas ging immer daneben und er hat sich öfter verschluckt und es kam zur Nase wieder raus. Sonde geht ratzfatz, alles drin und gut ist. Muß man natürlich können...Auf dem Weg der Sonde raus bleibt schon ein wenig auch in der Schnabelhöhle hängen.


Viele Grüße, Fawkes
 
Hallo,

also einmal ist es so wie ich schrieb - Nystatin Suspension wirkt nur da wo die Lösung hinkommt, deswegen sollte sie geschluckt werden! An Stellen wo sie nicht hinkommt wirkt sie nicht. Dann verstehe ich nicht warum die Suspension verdünnt wird, die wird so wie sie ist verabreicht. Da muß keine Lösung hergestellt werden. Da kann nichts wirken wenn das Zeugs noch weiß der Teufel wie verdünnt wird. Die Dosierung für einen Hansibubi-Welli mit normalem Gewicht ist 0,1 ml täglich oral ohne dass da was verdünnt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wir haben die Suspension so verdünnt, dass 0,2 ml statt 0,1 ml gegeben werden. Das ist einfacher in der Dosierung, also beim Aufziehen. Letztendlich bekommt er die richtige Menge und muß auch das letzte Restchen aus der Sonde schlucken...Es kommt alles dahin wo es soll....
Heute habe ich 86 Atemzüge gezählt, deutlich weniger wie 120 und bereits im Normalbereich. Hoffe, wir kommen noch ein wenig runter.

Viele Grüße,
Fawkes
 
Wie Susanne schon schrieb arbeitet nystain auf kontakt...also, wenn ich mich nicht irre, auf leeren magen...

ich bin mir nicht sicher das verdunnt es das gleiche effekt hat ...da es aktion "on the spot ist" und nicht durch das system wie antibiotikum.

Stell dir vor du wurdest eine wunde desinfizieren wollen und verdunnst das desinfizierungsmittel...es hatte nicht die gleiche aktion....
 
Thema: Mycose mit Candida spp.

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