Hormonstörung bei Wellensittich Hahn - möglicherweise Hodentumor Gonadentumor

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Hallo,

bei meinem 5-6 Jährigen Wellensittichhahn habe ich im Sommer beobachtet dass eine Seite der Wachshaut nicht mehr so schön blau war wie sonst sondern leicht ins braune ging. Es gab eine Mauser, die Wachshaut wurde wieder schön Blau und habe mir nichts groß mehr gedacht.

Seit etwa 2 Wochen verfärbt sich die Wachshaut nun kuntinuierlich ins braune. Mit dem Auge ist es nicht so deutlich erkennbar, aber mit dem Fotoaperat mit Blitz sehr deutlich.

Zeitlicher Verlauf
http://250kb.de/u/141211/j/7uu4DF4pneAp.jpg

Gesamtansicht
http://250kb.de/u/141211/j/IQuKJK88t2d5.jpg

Detailaufnahme
http://250kb.de/u/141211/j/eh2KDukzuot7.jpg


Ich habe mit meinem Tierarzt bisher nur telefonieren können, ist im Urlaub, einen Termin habe ich am 23.Dez

Naja auch ohne Tierarzt weiß ich dass nun das Östrogen dominanter bei dem Welli ist und da ich auch ein pessimist bin, gehe ich von einem Hodentumor / Gonadentumor aus, auch wenn ich durch Googel weiß, dass es auch an Niere/Leber oder überhaupt nichts organisch feststellbar ist. Bei allen Tumoren am Welli macht der Hodentumor etwa 13% aus.

Mein Weg zum Tierarzt ist weit und ich denke das man dort vor Ort gleich Nägel mit Köpfen macht. Dem Welli geht es derzeit sonst sehr gut und ist munter. Mein Tierarzt wird den Welli ganz sicher Röntgen, abtasten sowieso.

Ich habe viele Fragen die ihr vielleicht beantworten könnt.

Stimmt es das bei der Beurteilung der Hoden vom Wellensittich das Ultraschall dem Röntgen überlegen ist? Mein Tierarzt kann sowas scheinbar nicht und auch die Münchner Klinik hat das offenbar einer Wellensittichhalterin die mit vielen Wellis dort war, nie angeboten und macht das evt. auch nicht.

In Giessen könne man offenbar gut Hodentumore bei Wellis operieren. Weiß jemand was das grob kostet und wie hoch die Erfolgsqoute ist? Das oben erwähnte Ultraschall soll sehr gut behilflich sein um zu beurteilen ob es operabel ist.

Im Internet ist oft die Rede von einem Implantat zur Unterdrückung der Hormonsynthese bei Hyperoströgenismus. Mein Tierarzt meinte am Telefon dass es die Wachshaut manchmal wieder blau färbe aber am Tumor selbst nichts bringe. (Im Internet ist gegenteiliges zu lesen). Jedenfalls kann er ein Implantat namens SUPRELORIN einsetzen das es in einer 6 und 12 Monatigen Variante gibt, nicht für Wellis zugelassen ist aber umgewidmet wird. Würde in die Kniefalte eingesetzt während der Welli schlafengelegt wird. Auf meine Frage ob es auch eine Variante via Spritze gibt um die Verträglichkeit zu testen meinte er dass es den Wirkstoff nicht als Spritze gibt. Nach etwas Computertippen meinte er man könne Progesteronaccetat ausprobieren aber er hätte das noch nie Hähnen gespritzt. Früher hätte man Delvosteron gegeben aber das erwies sich als nicht gut. Birds Online schreibt von 2 Tropfen Testosteron aufgetropft auf die Haut.

Ich habe auch einige Texte gelesen wo die Vogelhalter nichts gemacht haben und die Wellis meist 1-2 Jahre als "neu" Henne gut weiter lebten, manche länger, manche auch kürzer und der Tod nicht unbedingt durch Lähmungen, Kotabsatzprobleme ankündigte, sondern von "Kern gesund zu plötzlich tod am Boden". Es gibt ja über 9 verschiedene Zellabnormalitäten des Wellensittich-Hodens so das verständlicherweise nicht jedes auf jedes gleich reagiert und unterschiedlich wächst, streut, schwächt jedoch das Serolizellentumor am häufigsten vorkommt und dann erst das Hodenkarzinom, Sarkom etc.


Auch Texte wo sich bereits gelähmte Beinchen mit Hormongaben wieder beweglich wurden und dazu allerdings auch von schlechten Algemeinzustand direkt nach der Implantatsetzung evt. bedingt durch die Narkose. In dem Büchlein "Kompendium der Ziervogelkrankheiten" steht Zitat ""Außer bei Gonadentumoren und Zysten zeigt eine hormonelle Behandlung in der Regel gute Erfolge". Zitat Ende. Die Info ist allerdings aus 2006 . Infos das sich unbehandelt auch das Skelett umbildet, große Agresivität und eben typisches Hennenverhalten wie Nagetrieb auftreten kann. In einem Text heißt es, dass das Implantat alle 2 Monate neu gesetzt werden muss... evt. geschäftemacherei des Tierarztes. Es soll auch einen Bluttest geben mit dem man feststellen kann ob der Tumor auf Hormone anspreche.

Soweit mal die Infos die ich so aufgeschnappt habe

Was haltet ihr von einer Einleitung einer Hormontherapie?
Falls das bei eurem Welli gemacht wurde, was für ein Zeug wurde gespritzt bzw. eingesetzt und wie waren die Erfahrungen?
Ist so eine Therapie immer empfehlenswert sowohl bei nachgewiesenen Tumor als auch bei unklarer Ursache?
Welche negativen Auswirkungen hat so eine Hormongabe?
Wie stark wird so ein Welli betäubt um den Chip einzusetzen?
Wie groß sind die Unterschiede in punkto Lebensqualität und Lebenslänge (unbehandelt / behandelt)
Wie viel kostet so eine Therapie?

Gibt es sonst etwas passendes zum Thema das gut zu wissen ist?


Wie gut wirkt Metacam eigentlich bei Schmerzen am Plexus ischiadicus des Wellensittichs? Meiner Großmutter wurde die Hüfte einmal operiert und dabei der Ischiasnerv geschädigt... gab für sie keine richtigen Schmerzmittel die wirkten.


Ich danke für das Durchlesen meines langen Beitrags und freue mich auf alle Wortmeldungen. Ich habe an Ärzten kein Vertrauen und bin lieber selbst gut informiert statt mich verschaukeln zu lassen bzw. sich auf etwas zu verlassen was nicht mehr aktuellen Lehrstand ist.
 
Eine Frage konnte ich selbst inzwischen beantworten.

Wie viel kostet so eine Therapie?

Laut einer Googlesuche kostete das implantieren eines Chips bei einem Nymphensittich 135 Euro, davon 90 Euro für das Implantat. Mit Röntgen etc. werde ich wohl eine Rechnung knapp unter 200 Euro erhalten. Das ist soweit OK. Die Implantierung ginge recht schnell, unter 5min.
 
Hallo ROF,

also ich wüsste nicht ob ich meinem Welli einen Suprelorin-Chip setzen lasse würde. Die sind für Hunde ausgelegt, in manchen Fälle werden sie Katern oder allerhöchstens Frettchen eingesetzt aber Wellis? Im Größenvergleich ist das so, als würde man dir eine Flasche implantieren. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ein Welli damit klar kommt?
Wenn du wirklich sowas vorhast und es könnte tatsächlich durchgeführt werden, dann geh bitte zu wirklich vk TÄ nach Gießen z.B.

Warum hast du kein Vertrauen zu Ärzten? Das sind aber ganz schlechte Voraussetzungen, denn man sollte seinen Ärzten schon Vertrauen können, sonst sind es einfach die Falschen!
Ich finde es zwar gut das du dich so ausführlich informierst, allerdings finde ich sollte man keinem Arzt sein "angelesenes" Wissen so knallhart vor den Latz hauen. Damit stellst du nämlich erstmal sein Fachwissen in Fragen und damit eckt man oft an. Ich würde mir es jedoch im Hinterkopf bewahren und darauf Fragen aufbauen. Man sollte niemals zu einem Arzt / TA mit vorgefertiger Meinung, Diagnosen und Behandlungsverfahren gehen, immer erstmal anhören was die Ärzte zu sagen haben, manchmal kommt alles anders als man denkt.
 
Hallo ROF,

Du hast Dich ja wirklich sehr gut informiert.
Aber nach allem was ich aus Deinem Text heraus gelesen habe müßte zuallererst mal festgestellt werden ob Dein Welli nun einen Tumor oder ähnliches hat. Einfach mit einer Hormonbehandlung anfangen ohne recht zu wissen ob das überhaupt sinnvoll ist halte ich nicht für zielführend.
Denn falls es wirklich ein Tumor ist so bringt die Hormonbehandlung ja nichts, Dein Hahn stirbt Dir dann wegen des Tumors weg. Da stimme ich binie und seppi zu daß Du tatsächlich den Weg nach Gießen auf Dich nehmen solltest. Denn erstens sind die wirklich gut dort und zweitens haben die sicherlich einen Ultraschall der ja wie Du schreibst besser als Röntgen ist.
Daß Du kein Vertrauen in Ärzte hast kann ich teilweise nachempfinden. Allerdings gibt es auch welche denen man wirklich vertrauen kann, ich habe so einen. Und da ich ebenfalls etwas Wissen besitze so wie Du in diesem Fall bin ich mir nicht zu fein dem Tierarzt irgendwelche Behandlungsvorschläge zu machen. In aller Regel sind die Ärzte dann sogar erfreut daß sich der Patientenbesitzer so gut informiert hat. Es ergibt sich daraus dann eine Diskussion in welcher der Arzt seine Behandlung nachvollziehbar begründet. Dies wiederum gibt Dir mehr Sicherheit gegenüber dem Arzt und seinem Können. Es baut Vertrauen auf.
Zusammengefaßt denke ich daß an erster Stelle mal die richtige Diagnose steht. Erst darauf kann man eine Behandlung aufbauen. Jetzt direkt mit Hormonen zu arbeiten halte ich für nicht richtig.
 
Hallo +binie und seppi+ und danke für die Antwort.

Die Suprelorin-Chips sind nicht für Wellensittiche zugelassen, aber werden von vielen Tierärzten einfach umgewidmet und in die Kniefalte eingesetzt. Ob die entsprechend klein sind oder noch händisch kleiner geschnitten werden, weiß ich noch nicht. Ist keine Idee von mir selbst. Manche haben es auch in den Rücken oder Brustbereich beim Vogel eingesetzt in den Experimentalzeiten scheinbar nur 1/4Stücke die 2 Monate halten. Was ich bisher so gelesen habe soll wenn es anschlägt die Wachshaut nach 2-3 Wochen wieder blau färben und erneuert wird er wenn die Wachshaut wieder bräunlich wird bzw. nach einem halben Jahr. Hab aber auch einen Text gelesen wo ein Tierarzt das 1 Jahr bei Patienten ausprobiert hat und es in 85% der fälle nichts brachte. Es wird sowohl bei Hähne als auch Hennen eingesetzt und soll am Sozialverhalten nichts negativ beeinflussen. Bei Hennen würde so ein Tierarzt erst gar nicht mehr zuerst mit Spritzen arbeiten sondern sofort den Chip einsetzen. Betäubung über Inhalationsnarkose wie mir die BirdsOnline Gaby eben geschrieben hat was relativ schonend sei. Diese hat selbst keine Erfahrung mit den Implantaten aber im Bekanntenkreis zwei wo das angewendet und auch etwas gebracht hätte. Mein TA sagte am Telefon das man bei großen Vögeln die Dinger auch einfach so einfügt ohne Narkose. Im Internet findet sich Texte wo ein Welli das seit 3 Jahren eingesetzt bekommt, bei einem anderen es schon 5mal gemacht wurde.


Warum hast du kein Vertrauen zu Ärzten?

Vermutlich irgend so eine psychologische Macke wo ich mehr so der Kontroll-Freak bin und im Hinterkopf habe das bei Ärzten und Kliniken das kommerzielle Interessen manchmal höher gewichtet werden als das Patientenwohl. Es plagen einen auch viele Jahre später massive Schuldgefühle, damals nicht besser informiert zu haben etc. Niemand ist perfekt, da will ich mir später nichts vorwerfen wollen... bin bereits jetzt ziemlich unglücklich darüber die leichte Braunfärbung im Sommer sozusagen ignoriert zu haben, den dieses Hormonzeug soll besser wirken je früher es eingesetzt wird. Ich habe jetzt die Zeit mich gründlich zu informieren.
 
Wie schon geschrieben, ich finde es gut das du dich ausführlich informierst, dennoch würde ich den Arzt nicht mit meinen Wissen überrennen und ihm erstmal den Vorrang lassen und dann mit gezielten Fragen auf Diagnose und Behandlung aufbauen.
Sicher Fehler können überall passieren, darum such dir wirklich gute und vertrauensvolle Ärzte, dann klappt das schon. Keine Sorge nicht jeder Arzt sieht seine Patienten mit Dollarscheinen in den Augen, viele geben wirklich ihr bestmögliches um zu Helfen.
 
Hallo,
so ein Implantat wird recht häufig mit positivem Erfolg verwendet.
Voraussetzung ist, dass es ein hormonabhängiger/-produzierender Tumor ist, was widerum bei Gonadentumoren recht häufig der Fall ist.
(auch beim Menschen gibt es das, bei Hoden- wie bei Brustkrebs und dann íst eine Hormontherapie einer der Eckpfeiler).

Das Implantat stellt, vereinfacht gesagt, die Produktion sämtlicher Geschlechtshormone ab. (Deshalb wirkt es bei Männlein wie bei Weiblein)

Ein vorab-Test, ob eine Hormonbehandlung Sinn macht, per Spritze, ist möglich, das gespritze Mittel heisst dann Lupron (gleiche Wirkstoffgrupee wie im Implantat). Aber: Lupron wirkt - zumindest bei Hennen - manchmal nicht, obwohl ein Implantat es tut (umgekehrt ist wesentlich seltener). Wie's bei Hähnen ist, weiss ich nicht.
Falls Dein TA kein Lupron kennt, kann er bei Frau Dr. Köhnen in Düsseldorf anfragen.
Allerdings soll die Spritze evtl. mehr auf die Organe gehen als das Implantat. Aber dafür halt keine Narkose.

Die Wirkzeit dem Implantats kann beim Vogel individuell sehr, sehr stark schwanken.


Davon ab, haben die anderen natürlich recht - erstmal eine Diagnose per Röntgen haben. Die Wahrscheinlichkeit ist bei so einer Nase aber durchaus recht hoch für einen Hodentumor. Es gibt aber viele Wellis, die mit sowas noch jahrelang fast beschwerdefrei leben (eben mit Implantat, das immer wieder erneuert wird, wenn die Nase wieder braun wird).


Edit: Kosten je nach TA ab 70 Euro (deutlich) aufwärts. Narkose ist nur ganz kurz und in der Regel problemlos.

Zur OP kann ich nix sagen.

Viele Grüsse,
Saja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

und herzlich Willkommen in den Vogelforen.

Wie schon einige andere schrieben - laß erstmal eine Diagnose stellen, die Möglichkeit, dass es "nur" eine Hormonstörung ist, besteht ja auch. Vor allem im Hinblick darauf
bei meinem 5-6 Jährigen Wellensittichhahn habe ich im Sommer beobachtet dass eine Seite der Wachshaut nicht mehr so schön blau war wie sonst sondern leicht ins braune ging. Es gab eine Mauser, die Wachshaut wurde wieder schön Blau und habe mir nichts groß mehr gedacht.
Das passiert bei einem Gonadentumor eigentlich nicht, da verfärbt sich die Wachshaut braun/schwarz und bleibt es dann auch. Ich hab mal ein Bild von Max (der Linke), der schon 2004 verstarb an einem Gonadentumor , herausgesucht. Da kann man die verfärbte Wachshaut recht gut sehen. Und sie wurde noch dunkler, war zum Schluß fast schwarz. Zu dem Zeitpunkt war er noch fit und hatte noch einige Monate. Einfach aufs Bild klicken, dann wirds groß.

Max.jpg

Ein anderer Wellihahn von mir wurde einige Monate mit Hormonspritzen behandelt, die Lähmung seiner Ständer ging schnell zurück, es ging ihm wieder gut, allerdings mußten man dann in immer kürzeren Abständen nachspritzen. Er hatte so allerdings noch 1 1/2 Jahre, die es ihm gut ging.

Wenn Du die Möglichkeit hast nach Gießen zu fahren und eine Diagnose dort stellen zu lassen, mach es!! Geh zu Frau Wüst, sie ist die TÄ die sehr erfolgreich Gonadentumore operiert. Ich kenne sie persönlich, sie ist eine tolle Tierärztin, wobei man das für das gesamte Team von Prof. Dr. Lierz einschl. ihm selbst sagen muß.
 
Hallo Alfred,

auch dir danke ich für deine Antwort

Aber nach allem was ich aus Deinem Text heraus gelesen habe müßte zuallererst mal festgestellt werden ob Dein Welli nun einen Tumor oder ähnliches hat. Einfach mit einer Hormonbehandlung anfangen ohne recht zu wissen ob das überhaupt sinnvoll ist halte ich nicht für zielführend.

Das ist richtig... etwas Organisch gesichertes gibt es noch nicht aber eine Hormonstörung liegt klar vor und ist nicht zu übersehen.

Abtasten und Röntgen wird auf jedenfall am 23.Dez gemacht (sofern sich nicht früher ein anderer Tierarzttermin ergibt), allein schon um es später als Vergleich heranziehen zu können. Eine sofortige Euthanasie kommt jetzt nicht in Frage, weil es dem Welli derzeit noch super geht. Dann hätte ich gesagt dass man in einem Rutsch noch das Implantat einsetzt. Hab jetzt so direkt noch nichts gelesen was dagegen spräche, außer bei extrem geschwächten Wellis. Es unterdrückt eben wenn es wirkt, etwas die Symptome des Östrogenüberschusses. An einem möglichen Tumor ändert es wenig, sofern es stimmt dass es manche Hodentumore im Wachstum bremst. Am ende bleibt es tödlich, falls nicht was anderes den Welli dahinrafft.


Ich habe in den letzten Tagen diverse Emails geschrieben an Wellensittichalter mit "röntgenlogisch gesicherten" Hodentumoren. Wobei gesichert heißt ja nicht so wahnsinnig viel, den in einem Text wurde geschrieben dass nach dem Tod in einer Authopsie die Hoden komplett normal waren und die Nieren das Problem verursachten. Bei einem Menschen gab es sogar einen Tumor in der Fußsohle der Hormone ausschüttete und lange nicht gefunden wurde weil das MRT nie bis zu den Zehen gemacht wurde sondern immer nur Bauchbereiche. Jedenfalls zurück zu den Wellihaltern meinte diese, in der Anfangsphase hätte es genau so ausgesehen wie bei meinem... inzwischen sind ihre zwei Wellis optisch nicht mehr wirklich von Hennen zu unterscheiden.

Soweit ich weiß wird da gern mit Kontraströntgen gearbeitet um zu sehen wie es den Darm von einer Wucherung wegschiebt. Ein Knubbel der seitlich raus schaut soll auf dem Röntgenbild ohne Kontrastmittel sehr leicht ersichtlich sein, ist er aber hinter den Organen bleibt er unsichtbar. Auch vergrößerte Hoden in Kombination zur Wachshautverfärbung liefert die Verdachtsdiagnose. Ganz sicher weiß man es ja nur mit einer Biospie (die so gut wie immer tödlich wäre) oder vielleicht Tumormarker im Blut.

daß Du tatsächlich den Weg nach Gießen auf Dich nehmen solltest. Denn erstens sind die wirklich gut dort und zweitens haben die sicherlich einen Ultraschall der ja wie Du schreibst besser als Röntgen ist.

Ich wohne ganz im Süden - Lindau Bodensee. Laut Routenplaner sind es nach Gießen 5 Stunden Fahrzeit. In Hannover können die auch Ultraschall aber das ist noch weiter. Die Fahrzeit und Entfernung ist nicht so das Problem... mich begrenzt das Geld. Mein Tierarztsparschwein hat nur 1100 Euro und ich glaube abzüglich der Fahrtkosten + einer Mikrochirurgischen Operation komme ich damit nicht weit. In einem Text hieß es nur "Unbezahlbar teuer" was immer das auch heißen mag. Ich muss Montag in Gießen anrufen und mal nachfragen was eine Operation in etwa kostet, den wenn ich da hinreise dann nur wenn eine Aussicht darauf besteht das auch operiert werden kann und Prognose gut. Dann noch im Hinterkopf haben das so eine Operation auch nicht ganz risikolos ist.
 
Ein vorab-Test, ob eine Hormonbehandlung Sinn macht, per Spritze, ist möglich, das gespritze Mittel heisst dann Lupron (gleiche Wirkstoffgrupee wie im Implantat). Aber: Lupron wirkt - zumindest bei Hennen - manchmal nicht, obwohl ein Implantat es tut (umgekehrt ist wesentlich seltener). Wie's bei Hähnen ist, weiss ich nicht.

Vielen Dank Saja für diese Info.

Mein TA hat am Telefon von so einem Mittel spontan nichts gewusst als ich danach fragte, weil ich gelesen hab das man bei manchen zuerst mit der Spritze probierte. Der TA vermutete das die Forumleute das vielleicht mit einem vergeblichen Antibiotika versuch verwechselten. Jedenfalls meinte er, wenn ich herausfinden kann wie so ein Mittel heißt und es nicht zu teuer ist, er das bestellen würde. Ich werde die Info mal weiterleiten.


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Hallo Charly18blue

vielen Dank für die Infos

Das passiert bei einem Gonadentumor eigentlich nicht, da verfärbt sich die Wachshaut braun/schwarz und bleibt es dann auch.

Die Wellensittichhalterin mit den zwei "röntgologisch Hodentumor gesicherten" Hähnen meinte in der Email, dass Sie das zuvor bei ihren zwei Buben auch beobachtet haben will, das die leichte seitliche Braunfärbung von normalen Blau kurz abgelöst wurde und dann es zu einem Hennenbraun und nun von brütigen Hennen nicht mehr zu unterscheiden sind. Ebenfalls im Sommer.

Offenbar haben die unterschiedlichen Tumorarten unterschiedliche Färbungen an der Wachshaut zur Folge... vielleicht auch eine Frage des Farbschlags? Bei einem via Ultraschall Hodentumorwelli hat man bei der Wachshaut überhaupt keine Veränderung gesehen.

Aus 30cm entfernung würde ich auch jetzt mit dem Auge behaupten die Wachshaut wäre dunkelblau. Ich habe dummerweise im Sommer/Herbst nicht so viele Detailfotos von meinen Wellis gemacht, aber die wo ich habe fällt eher ein bleiches Blau auf besonders im Bereich der Nachenlöcher. Ich weiß nicht ob mein Hirn mir da einen Streich spielt mit dem leicht bräunlichen Flecken...oder die bräunlichen Flecken eine jüngere Erinnerung ist. Ganz sicher weiß ich nur das mir an der Wachshaut was im Sommer aufgefallen ist, ich ein Schnabelfoto gemacht habe, am KameraLCD angeschaut und nichts großartiges sah und dann beruhigt war als mit der Zeit es wieder schön Dunkelblau wurde.

Gut das der kleine sich gut Fotographieren lässt... derzeit immer noch ein blasses blau und viel braun am Rand.

http://250kb.de/u/141214/j/hHa6EfXWpsj9.jpg

Naja es fällt schon auf das er sich nun Hennenartiger verhält und mehr spaß am Nagen hat, aber vielleicht auch nur Einbildung. Aber auch die Henne wird täglich hoffiert und bestiegen und eben auch exzessiv gefüttert.
 
Das passiert bei einem Gonadentumor eigentlich nicht, da verfärbt sich die Wachshaut braun/schwarz und bleibt es dann auch.

Da ist auch ein Interessanter Text dazu VWFD-Wellensittich-Forum ? Thema anzeigen - Abschied von einer langen Liebe Stress durch Partnertod, dann zuerst eine Hormonstörung diagnostizeirt wurde, es ebenfalls nochmal eine Blaufärbung gab bevor es ganz braun wurde... Hormonimplantate zum Einsatz kamen die immer schlechter wirkten bis man dem Welli das nicht mehr zumuten wollte und erst am ende dann vergrößerte Hoden und Polyostotische Hyperostose

Oh man... manche Texte machen machen echt eine Heiden Angst. :traurig:
 
Wenn Du wirklich bereit wärst, nach Gießen zu fahren, dann ruf doch dort mal an, ob sie bereit wären, sich zunächst nur die Röntgenbilder Deines TAs anzuschauen.
Dann gehst Du erstmal zu dem TA in Deiner Nähe und lässt den Piep röntgen und Dir die Bilder mitgeben, die Du zwecks Zweitmeinung nach Gießen schickst.
Sicher werden die nur anhand der RöBis keine abschließende Diagnose machen, aber vielleicht kann man zumindest sagen, ob eine OP eventuell Sinn machen könnte oder sowieso nicht.
Und wenn nicht (sei es, weil kein Tumor zu sehen ist, sei es weil der nicht operabel ist oder oder oder), bleibst Du bei Deinem TA, denn die Hormonbehandlung kann der ganz sicher auch machen.
Ich persönlich würde Lupron überspringen und direkt ein Implantat setzen, welches erneuert wird, wenn die Symptome zurück kommen. Das kann nach 1-2 Monaten sein, das kann nach einem halben Jahr sein - und das kann beim nächsten Implantat auch wieder anders aussehen.
Wenn Du noch nicht genug gelesen hast, kannst Du auch ins englisch sprachige Netz vordringen. Dort scheint man eher Lupron als Implantate zu verwenden. Z.B.:
Testicular-Tumors - Bird Vet Dr. Larry Nemetz Avian Vet Orange CA Pet Birds (ganz unten, vermutlich war das ein hormonabhängiger Tumor, dann kann es durchaus auch solche tollen Erfolge geben)
Viele Grüße,
Saja
 
Also ich hab gerade mit der Uni Vogelklink in Gießen telefoniert.

Ultraschall würde man überhaupt nicht machen weil die Hoden und Nieren hinter dem Beckeneingang unter der Wirbelsäule sein. Biopsien am Hoden des Wellensittichs seien möglich

Mir wurde gesagt, wenn es die Wachshaut braun färbe, sei das für die Prognose schon mal sehr gut weil man dann was machen kann.

Würde sich im Röntgenbild eine Vergrößerung der Hoden darstellen, ist es fast sicher dass da ein Tumor dahinter steckt.

Sei der Hoden im Röntgenbild extrem groß, würde man zuerst mit einer Hormontherapie (Vorzugsweise mit Lupron) schauen ob man sie verkleinern kann bis es klein genug ist zum operieren. Operiert wird dann entweder die Problemzone oder es wird der gesamte Hoden entfernt.

Kosten mit Voruntersuchung etwa 500 Euro, die reine OP 250 bis 450 Euro je nach dem wie schwierig diese ist. Folgekosten eben bei Komplikationen für die Stationäre unterbringung.

Ich kann diese Woche noch einen Termin haben. Der Welli wird untersucht und falls es operabel wäre, bleibt er über Nacht, wird mit einer Infusion versorgt und dann am nächsten Tag operiert. Am optimalsten sei es wenn ich bis Donnerstag dort sein könnte, weil man dann noch dieses Jahr operieren kann, sonst erst im Januar.


Ich muss jetzt aufhören, weiter meine Zeit mit Erfahrungsberichten zu Hormonstörungen zu suchen und schauen wie ich bis Donnerstag nach Gießen komme. Ist ein weiter weg.
 
Das klingt ja sogar recht vielversprechend!
Wäre schön, wenn Du dann weiter berichtest.
Alles Gute für den Pieps und viele Grüsse,
Saja
 
Ich habe kein eigenes Auto... das was ich sonst gelegentlich nehmen kann ist der Auspuff defek der nur noch von zwei Gummis getragen wird. Die Fahrt würde der Auspuff vermutlich nicht überstehen. Bleibt nur noch der teure Zug.

Ich hab eben nochmal da angerufen und diverse offene Fragen noch gestellt.

Die Sprechzeiten dort sind von 10 bis 13 Uhr... muss schon um 6 Uhr los fahren um mit dem Zug knapp vor 13 Uhr dort zu sein. Ausnahmsweise würden die auch noch 14 Uhr akzeptieren.

Die Operation an sich sei angeblich nicht so Problematisch, da es bisher nur einen Todesfall gab und das war direkt nach der Operation. Die gute Frau sagte auch, dass die Narkose selbst gefährlicher sein könnte weil es da hin und wieder zu art Alergischen Reaktionen kommt. Wie oft die das operieren habe ich nicht gefragt... hoffentlich häufiger als ein mal. Auf meinen Hinweis das deren Kollegen von Oberschleißheim nicht operieren können sagte sie das die es hier routiniert auch erst seit einem halben Jahr machen.

Wenn es also operabel ist, was ich morgen Nachmittag dann erfahre, wird der kleine am 16.Dez operiert und wenn alles gut verläuft kann er dann am Donnerstag wieder abgeholt werden.

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Heute früh haben die von Oberschleißheim auf meine Email vom Samstag geantwortet. Die machen nur Röntgen bzw. mit Kontratstmittel. Die arbeiten auch mit den SUPRELORIN Implantaten, setzen diese allerdings zwischen den Flügeln ein. Alternativ jeden Monat eine Spritze mit diesem Lupron ( Leuprorelinacetat ). Operationen können die keine machen.

Das ist also der Stand der Dinge... Drückt meinem Piepser die Daumen das alles gut ausgeht.
 
Immer wenn du meinst es geht nicht mehr,
kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Hab einer Nachbarin erzählt dass ich morgen eine lange Zugfahrt mache weil der Auspuff vom Auto nicht die lange Reise mitmacht... und gerade hat die Angerufen und gemeint ich könne morgen ihr Auto haben. Wow
 
Das ist aber echt nett - und hoffentlich auch gleich ein gutes Vorzeichen. :)
 
Das ist aber echt nett - und hoffentlich auch gleich ein gutes Vorzeichen.


Ja das hoffe ich auch... leider ist der Zeitvorteil gegenüber dem Zug sehr gering... zug 5-5,5h Auto 5h Die Fahrt ist vermutlich billiger Zug 2x 90 euro, Auto 130 Euro... aber mir macht der Gedanke angst einen Unfall zu machen oder Radarfalle, Autopanne.

Und ganz besonders ob alles gut geht und die Entscheidung richtig ist.


Das ist klar, wird gemacht. Aber sei sicher, in Gießen bist Du in den besten Händen.

Ja die können mehr als in Oberschleißheim und das will schon was heißen. Hab trotzdem Angst.
 
aber mir macht der Gedanke angst einen Unfall zu machen oder Radarfalle, Autopanne.

Das wird schon, nur nicht rasen. Ich fahre auch nicht so gern so weite Strecken aber wenn es sein muss, dann muss man durch. Öfter mal eine kleine Pause und dann klappt das.

Deinen Welli drück ich ganz fest die Daumen. Und denk dran, du bzw. dein Vogel ist dort in sehr sehr guten Händen.
 
Thema: Hormonstörung bei Wellensittich Hahn - möglicherweise Hodentumor Gonadentumor
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