ist psittakose heilbar?

Diskutiere ist psittakose heilbar? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Guten Abend, ich frage nicht aus gegebenem Anlaß, sondern aus Interesse, weil ich im Internet bei einer Recherche nicht so recht fündig...
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rainraven

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Guten Abend,


ich frage nicht aus gegebenem Anlaß, sondern aus Interesse, weil ich im Internet bei einer Recherche nicht so recht fündig werde. Ich lese dort alles über Psittakose, was das ist, woher das kommt, was die Symptome sind, was man dagegen machen muß und wie man sich verhalten soll.
Aber ich finde nirgendwo eindeutig, ob die betroffenen Vögel überhaupt eine Überlebenschance haben oder wie groß diese ist und wie rapide die Krankheit voranschreitet, also ab dem wievielten Tag der ausgebrochenen Krankheit ist z.B. eine Heilung nicht mehr möglich oder wann ist es "zu spät", zum Tierazt zu gehen.
Und wie häufig kommt Psittakose bei "normal" gehaltenen Stubenvögeln (also bei keiner übermäßigen Anzahl und unter angemessenen Haltungsbedingungen) denn in Deutschland vor?


Kann mir da jemand Bescheid sagen?


Danke!
 
Die Psittakose ist eine heilbare Krankeit. Dies wird nur kein Amtstierazt zulassen, genau wie bei Tollwut.
Im Einzelfall ein Schicksalsschlag.

Die Psittakose kann jedoch jeden Vogel befallen, nur hat sie dann einen anderen Namen.
Die Ornithose ist auch nicht meldepflichtig wie die Psittakose, ein Widerspruch in sich.

Beide Krankheiten werden nur durch Kontakt übertragen.
Dann wieder gibt es Trägervögel, die diese Krankheit in sich tragen jedoch bei Ihnen nie zum Ausbruch kommt.

Bewerten mag dies ein jeder für sich.

Gruß
Tamborie
 
was, wie "kein Amtstierarzt zulassen"?
Du wilst mir doch nicht im Ernst erzählen, daß der da kommt und rücksichtslos alles umbringt, was krank ist, ohne den Versuch zu machen, es zu heilen? Das wäre ja das Letzte!

Und DASS man sie heilen kann oder was dagegen verwendet wird, habe ich aus den Texten im Netz schon herausgelesen, aber da stand nicht, " Therapie wird nicht versucht, sondern der betroffene Vogel gleich getötet".


Daß mein Tierarzt (Vogelspezialist) so handeln würde, kann ich mir nicht vorstellen.
 
Nun ja, ich weiß von Vögeln, die mal Verdacht auf Psittakose oder die Krankheit selber gehabt haben (hab davon gelesen), und da war keine Rede vom Töten, sondern da waren die Ärzte auch bemüht, den Vogel zu therapieren. Ich glaube, eine Zwangstötung tritt da in Kraft, wo viele Vögel krank sein können (Züchter) und auch der Erreger unkontroliert Kontakt zur Außenwelt haben kann. Wohl weniger bei einem Privatmann, der ein, zwei Vögel hat und sich abschotten und desinfizieren kann und alle Vorschriften befolgt.

Aber ich wollte ja nicht wissen,daß da getötet wird, sondern wie die Heilungschancen bei einer richtig erkannten Ornithose/Psittakose sind.
 
Heutzutage, durch immer mehr Forschung und verbesserung der Medikamente, sehen die Heilungschancen(fast vollständig) sehr gut aus.

Leider finde ich den Artikelnicht mehr, in dem ich noch vor ca. 3 Wochen darüber gelesen habe.

Ich werde mal weitersuchen, vielleicht finde ich es ja noch.:0-
 
Sorry,

stimmt es wird nicht immer sofort getötet. Liegt in der Entscheidung des Amtsarztes, war vor Jahren anders.
Wird fast nur noch in Großzuchten und Handel angewandt.

Ansonsten wird Quarantäne verordnet.

Gruß
Tam
 
Habe dazu selber einen kleinen Text verfaßt.

Das mit der Psittakose ist eindeutig übertrieben. Das überall bekannte und wenig schädliche Baytril reicht schon zur Behandlung aus. Dieses Gesetz stammt noch aus einer Zeit als man über Psittakose nichts wußte und wurde nie geändert.
Eine relativ einfache Infektion mit bakterienähnlichen Erregern, das ist alles.
 
Hallo,
zunächst:Psittakose und Ornithose sind das gleiche. Sie sind natürlich therapierbar-nur besteht die Gefahr, daß der Vogel Dauerausscheider des Erregers bleibt. Und bei Streß kann die Krankheit wieder ausbrechen. Das ist so wie bei der Maul-und Klauenseuche in der Landwirtschaft- die wäre auch locker therapierbar-aber alle haben Angst vor Ausbreitung der Krankheit
:(

Ines
 
nur besteht die Gefahr, daß der Vogel Dauerausscheider des Erregers bleibt.
Das ist mir allerdings unklar.
Die als Erreger bekannten Clamydien sind doch in der Richtung Bakterien zu suchen. Sind also sehr eng mit diesen verwandt, eigentlich kein Unterschied.
Warum also soll ein damit infizierter Vogel dann zum Dauerausscheider werden wenn die Behandlung ordentlich durchgeführt wurde?
Was ist wenn ein Mensch damit infiziert wurde? Wird der dann möglicherweise auch zum Dauerausscheider und muß sein Leben lang in Quarantäne?
Oder ist es nur die Angst weil es einen Zoonose ist und damit auf den Menschen übertragbar?
Eine eventuell inzwischen unbegründete Angst?
Die Ornithose ist derart weit verbreitet, nach Deinen Worten liebe Ines besteht ja kein Unterschied, daß man direkt von einem fast schon lebensbedrohlichen Infektionsdruck ausgehen müßte.
Zu gut Deutsch man müßte alle Stadttauben und so ziemlich alles wildlebende Gefieder in den Städten umbringen um diesem Druck auszuweichen.
Das geschieht nicht und die Ansteckungsgefahr ist lächerlich gering. Warum also diese Angst vor der Psittakose?
 
Na,das meinte ich ja. Die Menschen haben Angst um ihre Vogelbestände genau wie die Landwirte um ihre Tierbestände (eine Ansteckung des Vogelhalters mit der Psittakose wird zwar immer wieder erwähnt,aber mir ist noch kein einziger Ansteckungsfall bekannt). Falls das falsch rübergekommen ist:ich bin natürlich auch für die Behandlung erkrankter Tiere-nicht für deren Tötung (nicht nur bei der Psittakose;auch zum Entsetzen der lieben Landwirte bei Schweinepest und MKS):)
P.S.: Was die Dauerausscheider betrifft:das meinte ich so: wenn ein kranker Vogel einen anderen ansteckt mit Chlamydia psittaci kann der angesteckte über lange Zeit Erreger ausscheiden,andere Vögel anstecken und erst in einer Streßsituation selber auch erkranken.
 
Re: Dies...

Original geschrieben von tamborie
...ist Gesetz.
Der Amtstierarzt ist hierzu verpflichtet!
Leider!

Knapp daneben... Wirf bei Gelegenheit mal einen Blick in die Psittakoseverordnung.

Möglich ist, dass der Amtstierarzt, wenn die Bedingungen vor Ort die Umsetzung der Anforderungen an Quarantäne und Desinfektion nicht zulassen (was bei privaten Zimmervögeln wohl meist der Fall sein dürfte), die Tötung anordnet. Ist aber sehr unwahrscheinlich. Da reicht es völlig aus, bis zum erfolgreichen Abschluß der Behandlung Zu- und Abgänge von Tieren zu untersagen.

Ansonsten ist Psittakose/Ornithose mit Antibiotika heilbar. Und wer als Papageienhalter mal längere Zeit unerklärliche, diffuse, Erkältungs-ähnliche Beschwerden hat, sollte seinem Hausarzt beim Besuch mitteilen, dass er Papageien hat ;-)

Die sicherste Art, sich als Mensch eine Psittakose zu holen, ist - aller Panikmache zum Trotz - schon lange nicht mehr die Haltung von Papageien, sondern ein langer barfuß-Spaziergang in einer beliebigen, von Tauben zugeschissenen Großstadt :-/

Viele Grüße,
Stefan
 
Re: Re: Dies...

Original geschrieben von Stefan.S
Knapp daneben... Wirf bei Gelegenheit mal einen Blick in die Psittakoseverordnung.
Und wer als Papageienhalter mal längere Zeit unerklärliche, diffuse, Erkältungs-ähnliche Beschwerden hat, sollte seinem Hausarzt beim Besuch mitteilen, dass er Papageien hat ;-)


Auch knapp daneben, gilt für jede Vogelart!

Tam
 
(eine Ansteckung des Vogelhalters mit der Psittakose wird zwar immer wieder erwähnt,aber mir ist noch kein einziger Ansteckungsfall bekannt).
Hallo Ines
Doch, mir ist ein Fall bekannt.
Die Halterin hatte sich angesteckt und es nicht bemerkt da es ja grippeähnliche Symptome sind.
Nach einer Antibiotikabehandlung war alles wieder in Ordnung, es hat allerdings gedauert da die Infektion erst spät erkannt worden ist.
 
Re: Re: Dies...


Die sicherste Art, sich als Mensch eine Psittakose zu holen, ist - aller Panikmache zum Trotz - schon lange nicht mehr die Haltung von Papageien, sondern ein langer barfuß-Spaziergang in einer beliebigen, von Tauben zugeschissenen Großstadt :-/

Viele Grüße,
Stefan [/B]


Na prima-sind wir ja wieder beim Thema:( Aller Unkenrufe zum Trotz: Bei Tauben ist die Ornithose weit weniger verbreitet als Taubenhasser die Leute glauben lassen wollen. Aber wenn Du unbedingt barfuss durch die Stadt dackeln willst paß mal schön auf, daß Du Dich nicht an menschlichen Hinterlassenschaften mit irgendwas infizierst!
 
Auch meine Meinung.
Wenn Ornithose so sehr verbreitet wäre und derart ansteckend dann müßten die Bewohner Venedigs schon lange alle tot sein.
Und alle Touristen in diese Stadt krank heimkommen.
Das Gleiche gilt für Lissabon. War selber schon von Tauben bedeckt und bin seltsamerweise nicht krank geworden.
Wenn ich an so manche Ecke in den Städten denke wo die Menschen ihre Notdurft einfach in einer Ecke verrichtet haben oder die Häuser in denen ich schon war.....
Da wird einem dann übel wenn man erlebt wie die Menschen ihre Umgebung zurichten. Da kann man wirklich von Krankheitserregern sprechen, dort wo es Kakerlaken, Ratten und ähnliches in den Wohnungen und den Häusern gibt.
Nicht zu vergessen die "Restaurants" und Kebab- Buden wo man nicht in den Keller oder den Hof schauen darf.
Wen stören da noch ein paar Tauben.
Dir Leute sollten mal zuallererst dort nachsehen wo es wirklich nötig wäre etwas gegen die Krankheitserreger aller Art zu tun.
 
Hallo Alfred,

> Auch meine Meinung. Wenn Ornithose so sehr verbreitet wäre und derart ansteckend dann müßten die Bewohner Venedigs schon lange alle tot sein.

Ornithose ist in D tatsächlich fast bedeutungslos. Nach Statistik des Robert-Koch-Instituts gab es 2001 nicht mal 50 Fälle. Die Psittakose-Verordnung ist ja auch mehr ein historisches Relikt aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Tatsächlich sind Salmonellen- und TBC-Infektionen durch Vögel viel gefährlicher und weiter verbreitet.

> oder die Häuser in denen ich schon war (...) Da kann man wirklich von Krankheitserregern sprechen, dort wo es Kakerlaken, Ratten und ähnliches in den Wohnungen und den Häusern gibt.

Ich bin kein Taubenhasser, war aber 10 Jahre lang Berliner Altbaubewohner. Das Problem ist schlichtweg das massenhafte Auftreten dieser Tiere sowie deren Degeneration. Die Viecher ernähren sich nunmal überwiegend von Abfall, und dementsprechend krank, geschwächt und infektiös sind sie. Neben Ornithose übertragen Tauben auch Tuberkulose, Salmonellen, Zecken und dergleichen mehr.

Wenn du mal in deinem Haus einen Dachstuhl und einen Balkon erlebt hast, der zentimeterdick mit Taubenkot zugeschissen ist (1 kg Scheisse pro Taube und Monat), siehst du 'die paar Tauben' in einem anderen Licht.

Mir geht's dabei nicht um Tauben, sondern um diese ungesunde Massen'tierhaltung'. Ich möchte auch nicht in einem Ratten-verseuchten Haus wohnen, meinen Balkon von Mülldeponie-Möven bevölkert sehen oder eine Hühnerfarm auf dem Dachboden haben.

Viele Grüße,
Stefan
 
Für eine Ansteckung ist der Grad der Pathogenität des Erregers für den Menschen ausschlaggebend.
Die Chlamydienstämme der Tauben zum Beispiel sind für den Menschen weitaus weniger pathogen als die der Psittaciden. Was die Salmonellose betrifft: Salmonella typhimurium ist für den Menschen nur geringgradig pathogen (Du müßtest also schon einige kranke Stadttauben oder deren Kot vertilgen, um zu erkranken-das kannst Du auch leichter haben,indem Du verdorbene Lebensmittel ißt).
Die Taubenzecken gehen nur auf den Menschen über, wenn der eigentliche Wirt ausfällt oder sie in enorm großen Massen auftreten (Du hast doch nicht in einem Taubenschlag gewohnt?).
Und wie um alles in der Welt kommst Du auf die Tuberkulose? Das Mycobacterium avium ist-wie der Name schon sagt-ausschließlich Auslöser der AVIÄREN Tuberkulose.
Übrigens wird die Taube nicht ohne Grund nicht mehr als Schädling eingestuft!
 
Thema: ist psittakose heilbar?

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