Imaverol - welche Dosis???

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Speedy01

Speedy01

Papasüchtig
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Hallo,

meine Jacky wird seit 3 Wochen mit Nizoral gegen ihre Aspergilose behandelt. Inzwischen scheint es ihr auch wieder etwas besser zu gehen, zumindest fängt sie wieder an zu fliegen, wenn auch nur selten, - aber immerhin!

Mein Problem sind ihre immer noch vorhandenen Atemgeräusche, die eigentlich so nicht mehr zu hören sein sollten.

Ich möchte nun unterstützend noch mit Imaverol inhalieren lassen, was vom TA her auch ok ist.
Leider habe ich in der Aufregung völlig vergessen nach der Dosierung zu fragen und kann meinen TA nicht erreichen.
Wer also kann mir sagen wieviel Imaverol auf wieviel Kochsalzlösung gegeben wird und welche Menge davon dann in den Pariboy gegeben wird :?

Achso - Jacky ist ein Kongograu
 
Imaverol inhalieren

Hallo

Mit einem Mischverhältnis 1 (Imaverol) zu 10 (Wasser) lasse ich meinen Halsbandsittich inhalieren. Es ist von Vorteil beide Augen des Vogels abzudecken. D.h. ich nehme seinen Kopf von oben sachte in die Hand, sodass nur Schnabel und Nase dem Nebel des Inhalators ausgesetzt sind. Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben.
 
Hallo Iris!

Die hier von meinen Vorrednern angegeben Dosen kommen mir extrem hoch vor:

Auf einem Fachseminar (Prof Krautwald) der Uni Leipzig wurde 2ml Imaverol zu 100ml Wasser (nicht Kochsalzlösung!) empfohlen.

Zwei auf Papageien spezialisierte Tierärzte haben mir seither gesagt,d ass sie lieber 1:100 nehmen, da es doch sehr reizt.

Eine orale Behandlung parallel mit Imaverol Inhalation durchzuführen kann sehr belastend für den Vogel sein, da der Pilz abgetötet wird. Der Ausscheidungsprozess aus dem Körper belastet Leber und Niere. Die Doppelbehandlung würde zu einer zusätzlichen Belastung führen.

Ausserdem ist der Wirkstoff in Nizoral Ketokonazol, was zusätzlich lebertoxisch ist, also eine weitere Belastung darstellt (aber eines der wengien Mittel ist, das für Graupapageien verträglich ist).

In Anbetracht der hier diskutierten, stark unterschiedlichen Dosierungen, sowie der Belastung für Leber und Niere würde ich Dir dringend raten mit der Behandlung erst nach Rücksprache mit Deiner Tierärztin zu beginnen!

Liebe Grüße,

Ann.
 
Sorry, habe noch was vergessen.

Auf dem Inhalierteil des Pariboys sind min und max Markierungen angegeben.

Ich habe drei Geräte der verschiedenen Serien bei mir zu Hause stehen, da ich meine Papageien allesamt mit Aspergillose bekam und sie regelmässig mit Inhalation therapiere.

Je nach Serie und Verneblerteil (auch da gibt es unterschiede) werden unterschiedliche Mengen verbruacht. Aber für eine üblcihe Inhalation von 15-20min reicht die Max Befüllung allemal.

Anschliessend ist es wichtig den Schlauch vom Vernebler abzuziehen und bei laufendem Kompresser ausblasen zu lassen, damit keine Feuchtigkeit drin bleibt, der ihn bei der nächsten Inhalation blockieren würde.


Zur Stärkung der Leber kannst Du dem Tier Mariendistel samen anbieten (Kann man in der Apotheke bestellen, dort kannst Du Dir wenigstens sicher sein,d ass Du eine gute Qualität bekommst: "Tee aus Mariendistel früchten"). Diejenigen Tiere, die inhaliert werden fallen bei mir über diese Samen her, als seien sie der größte Leckerbissen.

LG und gute Besserung,

Ann.
 
Vielen Dank!!!

für die Antworten!! :)

Ja, ich meine das etwas von 2ml auf 100ml die richtige Dosierung wäre, habe das Imaverol nur schon so lange nicht mehr gebraucht, das ich mir bei der Dosierung nicht mehr sicher genug war.

Also die TÄ (Geflügelklinik) meinte das ich das Imaverol unterstützend anwenden könnte.

Im übrigen war ich mal bei einem Vortrag ( Papageienfreunde Nord eV. ) anwesend, wo folgendes beschrieben wurde :

Bei Luftsackaspergillose kommt nur eine 4- bis 6-wöchige Inhalation in Frage, (Imaverol), da eingenommene Medikamente die kaum durchbluteten Luftsäcke nicht erreichen würden. Schimmelrasen aus Aspergillen in der Lunge können vom körpereigenen Gewebe abgekapselt werden und chronische Knoten bilden,
sog. Aspergillome. Diese sind wegen ihrer Abkapselung durch Medikamente nicht behandelbar. Schimmelpilze bilden außerdem Gifte, diese führen zur sog. Mykotoxikose; Mykotoxine können Leber und Niere schädigen, und der Vogel geht an Leber- bzw. Nierenversagen zugrunde. Nachgewiesen wird eine Aspergillose durch das klinische Bild und durch Röntgen. Ein Antikörpertest gelingt nur, wenn die Aspergillose noch nicht lange besteht, da die Immunantwort sonst unterbleibt.
Von daher nehme ich an das nicht alle Aspergillen bei Jacky durch das Nizoral erreicht wurden und daher auch die Atemgeräusche (Atemnot) nicht verschwunden sind.

@Lily,

Mariendistel samen bekommen meine Geier alle (die von Rico`s )und werden auch von allen gerne angenommen. Ausserdem bekommt Jacky Aminin und Vit. A D3 u. E zusammen mit ihren Herztropfen über das Trinkwasser verabreicht.

Ich kann nur sagen : Ich bin mächtig froh wenn ich sie mit der Nizoraleingabe nicht mehr foltern muss, obwohl sie das wirklich gut wegsteckt, die Liebe. Zum Glück sind die 4 Wochen Behandlungsdauer am 12.01. um, denn inzwischen stehen bei Jacky alle Antennen auf Vorsicht, sobald ich mich morgens dem Vogelzimmer nähere :(
Allerdings halte ich es für ein gutes Zeichen das sie schon wieder ans Zwicken denkt, sobald ich ihr dann zu nahe komme :D
 
Hi Iris!

Weisst Du noch wer den Vortrag gehalten hat und kann man gegebenfalls eine Kopie davon bekommen? Man wird ja nicht dümmer....LOL

Bislang bin ich nur Meinungen begegnet, dass schwere Fälle oral behandelt werden und schwächere, bzw. chronische, per Inhalation.

Die empfohlene Anwendungsdauer war auch wesentlich kürzer.

LG,

Ann.
 
Hi Ann,

klar, das war Frau Dr. Angelika Wedel und hier kann ich Dir auch eine Zusammenfassung ihres Vortrages geben :
139. STAMMTISCH AM 1. AUGUST 2003
Frau Angelika Wedel, Tierärztin aus Berlin und Autorin des Buches `Ziervögel-Erkrankungen, Haltung, Fütterung`, sprach anhand von Dias über Graupapageien. Sie kommen in zwei Arten vor:
Die Nominatform lebt in Äquatorialafrika in einem Gebiet, dass sich im Westen von Ghana bis zum Kongo erstreckt und ostwärts bis nach Westkenia reicht. Den Timneh-Graupapagei findet man in Westafrika: Sierra Leone, Liberia und Elfenbeinküste; der Timneh ist kleiner als die Nominatform, er hat im Gegensatz zu diesem einen hornfarbenen Oberschnabel und kastanienbraune Schwanzfedern.


Allgemeines


Graupapageien lassen sich gut in Gemeinschaftsvolieren halten. Bei dem Grundfutter aus Saaten sollte man darauf achten, dass es nicht mehr als 15% Sonnenblumenkerne enthält. Das Futter sollte aufgewertet werden durch Keimfutter. Beim Keimen sinkt der Stärke- und Fettgehalt der Saaten, außerdem nimmt der Vitamingehalt zu. Sowohl Erdnüsse als auch andere Nüsse sollen nicht gegeben werden, da sich unter der Schale häufig Pilzsporen befinden. Auch von Hanf rät Frau Wedel ab, neben dem starkem Fettgehalt kommt es zu einer Überversorgung mit Blausäure. Bei Obst und Grünfutter ist zu beachten, dass es gespritzt sein kann, man soll es unter heißem Wasser gründlich abspülen. Weintrauben werden vor der Ernte bis zu 20 mal chemisch besprüht; Frau Wedel erzähle von einem Papagei, der durch das Halten der Trauben eine Kontaktallergie an den Füßen bekommen hatte. Da Papageien sich gerne mit dem Futter beschäftigen, sollte man Pellets oder Extrudate nicht als Alleinfutter geben. Pellets bestehen aus gepressten Saaten, bei den Extrudaten werden die Futterbestandteile durch Hitze aufgeschlossen und in kleine Stückchen gepresst, wegen der hohen Herstellungstemperatur sind Extrudate nahezu bakterienfrei.
Aufzucht
In den letzten Jahren wurde die Handaufzucht perfektioniert. Es hat sich aber herausgestellt, dass dadurch die Gefahr einer Fehlprägung besteht, denn der Vogel ist innerlich zerrissen, weiß nicht, wo er hingehört. Daher sollte man Handaufzuchten nicht alleine, sondern zusammen mit anderen Nestlingen aufziehen.
Für die Ernährung im Ei ist das Eidotter das `Versorgungspaket´ des Embryos. Nach dem Schlüpfen zieht der Nestling den Rest des Dottersacks ein, dies reicht für seine Ernährung in den ersten Stunden. Man soll daher nicht sofort nach dem Schlüpfen mit der Fütterung beginnen. Der Jungvogel braucht auch eine Unterlage auf der er sich festhalten kann, wenn er wegrutscht besteht die Gefahr von Spreizbeinen. Außerdem braucht er Wärme. Wichtig ist, dass die Wärme von unten kommt, Jungvögel müssen am Bauch gewärmt werden (Verdauungsorgane!), eine Heizplatte zum Unterlegen ist gut geeignet.
Der Ernährungszustand bzw. der Flüssigkeitsbedarf eines noch unbefiederten Vogels lässt sich gut an der Spannkraft der Haut erkennen, Hautfalten dürfen nicht stehen bleiben.


Erkrankungen


Arteriosklerose


Arteriosklerose entsteht aufgrund von Ablagerungen aus Cholesterin und Kalziumsalzen in den Innenwänden der großen Arterien, dadurch wird das Lumen dieser Gefäße stark eingeengt. Am häufigsten ist die Aorta betroffen. Folge: Der Druck auf den Herzmuskel, der das Blut in die verengten Gefäße pressen muss, steigt an und das Herz vergrößert sich. Schließlich kann durch den Druck Flüssigkeit in den Herzbeutel treten (Herzbeutelerguß). Ein Vogel mit diesen Symptomen ist nicht mehr belastbar und kann bei der kleinsten Aufregung sterben.


Aspergillose


Bei Luftsackaspergillose kommt nur eine 4- bis 6-wöchige Inhalation in Frage, (Imaverol), da eingenommene Medikamente die kaum durchbluteten Luftsäcke nicht erreichen würden. Schimmelrasen aus Aspergillen in der Lunge können vom körpereigenen Gewebe abgekapselt werden und chronische Knoten bilden,
sog. Aspergillome. Diese sind wegen ihrer Abkapselung durch Medikamente nicht behandelbar. Schimmelpilze bilden außerdem Gifte, diese führen zur sog. Mykotoxikose; Mykotoxine können Leber und Niere schädigen, und der Vogel geht an Leber- bzw. Nierenversagen zugrunde. Nachgewiesen wird eine Aspergillose durch das klinische Bild und durch Röntgen. Ein Antikörpertest gelingt nur, wenn die Aspergillose noch nicht lange besteht, da die Immunantwort sonst unterbleibt.


Gicht


Die Filtrationsfähigkeit der Niere ist gestört, dadurch steigt der Harnsäurespiegel im Blut an und Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken und Sehnenscheiden ab. Typisch sind gelblich-weiße Knötchen an den Zehengelenken.


Rachitis


Papageien reagieren empfindlich auf Kalziummangel. Daher sollte der Muttervogel schon vor der Zucht Vitamin D3 bzw. dessen Vorstufen bekommen und zusätzlich Kalzium. Überhaupt sollten Muttertiere mit allem optimal versorgt werden, da diese Stoffe in den Dotter gehen , welcher die Jungvögel versorgt.


Staphylokokken-Dermatitis


Staphylokokken können die Flügelspannhaut befallen und die Haut bis auf die Muskulatur zerstören.


Schwermetallvergiftung


In Frage kommen Blei (Gardinenschnüre, Bleifassungen, Kappen von Weinflaschen u. a.), Kupfer (Grünspan auf Messing) und Zink (verzinkte Volieren). Röntgenologisch findet man Metall im Muskelmagen. Unbehandelt führen diese Vergiftungen zum Tod des Vogels. Es gibt Gegenmittel, die das Metall unschädlich machen.


Drüsenmagenerweiterung


Es handelt sich um eine Viruserkrankung. Das Virus zerstört die großen Nervengeflechte des Magens, dadurch wird der Magen unbeweglich und das Futter wird nicht mehr verdaut, es gärt. Im Kot wird unverdautes Körnerfutter ausgeschieden. Eine Therapie gibt es noch nicht.
 
ich habe gerade mitder TÄ gesprochen und werde erstmal kein Imaverol inhalieren lassen.
Statt dessen muss Jacky das Nizoral noch 2 Wochen länger einnehmen, also von 4 auf 6 Wochen verlängert :(

Da Jackys Nieren und Herz recht angegriffen sind, wäre die Doppelbelastung der Medikamente nicht gerade optimal.

Die Dauer der Nizoral - Behandlung bezieht sich auf die recht geringe Dosierung von 0,4 ml, wobei es auch kein pures Nizoral ist, sondern Panfungol - Nizoral (wenn ich das richtig verstanden habe), welches normalerweise eines der wenigen Mittel ist, das für Graue überhaupt einigermassen verträglich ist.

Eine Besserung ist bei Jacky auf jeden Fall zu sehen, heute Morgen ist sie schon richtig weit (für ihre Verhältnisse) geflogen, um dann bei mir auf der Schulter zu landen und Streicheleinheiten einzufordern :0-
 
Hm, ich glaube nicht ganz...Nizoral ist der Markenname. Der Wirkstoff ist Ketokonazol.

Panfungol ist ebenfalls ein Markenname. Der Wirkstoff ist ebenfalls Ketokonazol.

Ketokonazol - also der Wirkstoff - ist tatsächlich einer der ganz wenigen, die für Graue zur Behandlung von Aspergillose verträglich sind.

Ausser Ketokonazol ist mir noch Lamisil (Wirkstoff Terbinafin)bekannt, mit dem sehr gute Ergebnisse erzielt wurden, das auch besser verträglich ist, da nicht lebertoxisch, aber sehr teuer. Deswegen scheint es von TAs selten verschrieben zu werden. Diese Anwendung des Mittels ist auch noch relativ neu.

Das Mittel Itraconazole (Dt. Markenname Sempera, Am. Sporanox) ist zwar auch nicht lebertoxisch, aber es gibt bei Graupapageien hohe, auch tödlich endende Unverträglichkeiten, weswegen es bei diesen Tieren nicht angewendet werden darf.

So, ich hoffe, ich habe ein wenig Licht in das Dunkel gebracht.

Ich freue mich, dass es der Kleinen besser geht.

LG,

Ann.
 
Danke Ann, man lernt halt nie aus :D

Es sloo da doch auch ein neues Medi aus den Staaten geben, aber bei uns noch nicht zugelassen.
Fast jeder weiss es, aber keiner kennt es, zumindest nicht den Namen.

Hat hier vielleicht jemand einen Tip für mich??
Es soll u.a. von einem Luxemburger TA vergeben werden...
 
Meist meinen sie damit Sporanox. Wird mir immer wieder als Wunder-medi angepreisen.

Schua mal, ob es das war. Mit Grauen wäre ich sehr sehr vorsichtig mit neuen Medis. Viele TAs wissen nicht dass sie soviel empfindlciher sind.

In Südafrika gibt es F10. Das wird auch in Saudiarabien, hauptsächlich für Falken, benutzt. In letzter Zeit gab es in der Amerikansichen Fachpresse Artikel darüber, es soll ganz toll sein und auch für Graue gut verträglich.

LG,

Ann.
 
Thema: Imaverol - welche Dosis???

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