Taube leidet an Newcastle-Krankheit

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Elise

Guest
Hallo alle!
Seit Januar habe ich eine Strassentaube zu Hause, wir haben den im Treppenhaus gefunden. Tierartzt sagte, es sei eine Newcastle-Krankheit. Nach dem Tierarztberatung haben wir ihn Arzneimitteln gegeben, Spritzen gestellt u.s.w.
Es geht ihm (es ist ein Mann) jetzt besser, doch bleibt er noch nicht ganz gesund, und kann nicht fliegen.
Ich wollte fragen - weiss jemand, wie es dann weiter laufen wird, bleibt er das ganze Leben ungesund, oder geben es doch die Chancen, dass unser Taubenmann doch wieder fliegen wird?
 
Die Newcastle- Krankheit ist eine Virusinfektion.

Das bedeutet daß es keine richtigen Medikamente gibt diese Krankheit zu bekämpfen. Man kann nur versuchen der Taube dahingehend zu helfen daß man dem Körper die Kraft gibt die Krankheit von sich aus zu bekämpfen. Da hast Du wohl alles gemacht was möglich ist.
Problem bei der Newcastle- Krankheit ist daß diese oft tödlich ist. Es ist also nicht sicher daß Deine Taube es schafft. Und selbst wenn sie wieder gesund wird, Du schreibst es ginge ihr schon besser, so wird es wohl lange dauern bis Du sie wieder in die Freiheit entlassen kannst. Das wird nicht so schnell gehen, diese Krankheit ist sehr schlimm. Ich kann Dir auch nicht sehr viel über diese Krankheit sagen, ich weiß nur daß sie auch bei Hühnern auftritt und in Deutschland meldepflichtig ist. Kranke Hühner werden in der Regel getötet, da wird nicht behandelt, man hat zuviel Angst daß die Krankheit sich verbreitet.
Es ist also eigentlich nichts bekannt was passiert wenn man einen Vogel zu retten versucht. Da kannst Du nur hoffen daß Deine Taube sich wieder erholt.
Tut mir leid daß ich auch nichts näheres weiß, aber obwohl ich nun auch wieder im Web gesucht habe so habe ich keine Tips und Hinweise gefunden wie man einem an dier Krankheit leidenden Vogel helfen könnte und auch nichts darüber wie sich das weiter entwickelt.
Es kann sein daß Du nun Taubenbesitzer geworden bist da es möglich ist daß die Taube nie wieder wird fliegen können. Sagen kann ich es wirklich nicht was kommen wird.
Aber es ist schön daß Du Dich so sehr um Deine Taube kümmerst. Ich freue mich immer wenn ich lese daß es noch mehr Menschen gibt denen auch das Schiksal einer einfachen Stadttaube nicht egal ist.
Viele liebe Grüße nach Moskau.
 
Hallo Elise,

die Newcastle-Krankheit wird auch als atypische Geflügelpest bezeichnet ... Paramyxovirus-1.

In Deutschland ist diese Seuche melde- und bekämpfungspflichtig.

Ich habe mal im Kompendium der Ziervogelkrankheiten nachgelesen. Dort heißt es die Newcastle-Erkrankung der Tauben sei der der Papageien sehr ähnlich und somit bislang unheilbar!

Daher würde ich Dir dringend raten die Taube vom Tierarzt einschläfern zu lassen, um ihr weiteres Leid zu ersparen und einer Ausbreitung der Seuche vorzubeugen.

Es tut mir echt leid, daß ich keine besseren Neuigkeiten habe. Damit Du mir auch glaubst, daß ich nicht übertreibe, schau mal hier:
http://www.bvet.admin.ch/tiergesundheit/d/ausbild_beratung/tierseuchen/newcastle/newcastle.html
Übrigens ... dort heißt es, daß bei Menschen, die mit erkrankten Vögeln in Kontakt stehen, eine Konjunktivitis auftreten könne ... also eine Bindehautentzündung.

Spezielle Infos zu Tauben, siehe hier:
http://www.idt-direct.de/Tiergesundheit/Taube/Paramyxovirus_1_Infektionen.htm
http://www.tierarztpraxis-ense.de/prod14.htm

Übrigens ... bei Tauben tritt Newcastle sehr selten auf und sie stecken sich meist bei infizierten Hühnern an !!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag:

Der Krankheitsverlauf bei Tauben muss nicht zwingend tödlich verlaufen und durch medikamentöse Behandlung kann sie vielleicht auch wieder halbwegs gesund werden.

ABER: Da die Krankheit unheilbar ist, wird die Taube ihr Leben lang Virenträger bleiben und darf daher NIE wieder freigelassen werden, da sie dann andere Vögel anstecken würde !!! Es handelt sich hier halt um eine gefährliche Geflügel-Seuche.
 
Alfred Klein, vielen Dank für die Information und Unterstützung.
Ich habe bis jetzt keine Vögel zu Hause gehalten, bis mein Mann unseren Taube gefunden und nach Hause mitgebracht hat. Darum, als wir es bemerkt haben, dass er nicht so einfach sitzt und krank zu sein scheint, haben wir sofort ihr zum Tierarzt gebracht.
Hier in Russland ist es nicht meldepflichtig, doch weiss ich, dass die NK auch für Menschen potentiell gefährlich ist.
Der vogelkundige TA sagte uns, dass Antibiotika nicht helfen wird, doch, um die andere Infektionen zu vermeiden, haben wir der Taube 10 Tage Baytril-Spritzen gestellt, und auch Vitaminen und Immunomodulatoren gegeben.
Also, wie der TA dann gesagt hat, wir haben es geschafft und die Krise ist überlebt.
Danach gaben wir ihr den Traumeel C in Tropfen und noch die Zerebrum Kompositum (Homeopatie-Mitteln, in DLD produziert). Es ginge ihr noch ein bisschen besser, doch bleiben die Nervensystem-Störungen und unser Taubenmann fliegt noch nicht.
Doch haben wir die Hoffnung, dass er wieder gesund ist. Er bleibt bei uns aber von 3 bis 6 Monate, bis es keine Viren im Kot und Federn bleiben und er für andere Vögel nicht gefährlich ist.
Wir haben ihr auch noch die Spritzen von Catosal (Bayer AG) gestellt, das hilft dem Immunsystem.
Ja, ich hoffe, er bleibt am Leben. Die Taube hat die gute Chancen, obwohl es ihr zuerst ganz schlecht ginge.
Christian, auch vielen Dank, ich verstehe, dass Du mir und der Taube nichts schlechtes wünschst. Ich habe es auch von den meisten taubenkünftigen Leuten hier in Moskau gehört, sie meinten, die Taube wird im laufe von einigen Wochen umkippen. Zum Glück ist er schon 6 Monate bei uns.
Der TA sagte, es wunderte ihn, aber die Taube ist doch am Leben geblieben.
Also, jendenfalls melde ich mich noch, wie es uns geht.
 
Elise schrieb:
Also, jendenfalls melde ich mich noch, wie es uns geht.

Schön, ich bin gespannt, wie das weitergeht. Ich schaue derweil mal, ob ich noch weitere Informationen zu der Krankheit finden kann ... insbesondere was Behandlungsmöglichkeiten angeht.
 
Ihr habt ja wirklich alles gemacht was möglich ist.

Eine bessere Versorgung der Taube wäre gar nicht möglich gewesen.
Ich muß sagen daß ich ehrlich erstaunt bin daß es bei euch alles das gibt wie hier bei uns auch. Baytril und Catosal sind wirklich gute Medikamente.
Unsereins stellt sich Rußland anders vor wie Du es nun beschrieben hast. Ich muß sagen daß euer Standart in der Tiermedizin und vom Tierarzt her direkt schon traumhaft ist. Eine derart ausgezeichnete Versorgung hätte ich mir nicht träumen lassen. Aber unsereins hat halt auch nicht die richtigen Informationen, obwohl so vieles im TV gezeigt wird, erst durch solche Postings wie Deine kann man sich mal ein besseres Bild machen. Moskau ist also eine wirkliche Weltstadt mit allem was dazu gehört. Du hast mich direkt neugierig auf Deine Heimat gemacht, daß es bei euch das alles gibt wie hier möchte man glatt mal sehen. Aber wie das Leben so ist, nach Moskau werde ich wohl nie kommen, schade eigentlich.
Ich wünsche euch mit eurer Taube alles Gute und bitte berichte mal ab und zu wie es ihr geht. Drücke die Daumen daß alles glatt geht und Taube wieder völlig gesund wird.
 
Hi again!

So, ich habe noch mal weitergesucht. Wie es aussieht, gilt die Paramyxovirose (PMV-1) als unheilbar ... folgende Artikel fassen zusammen, was man allgemeinhin zu dem Thema findet:
http://www.kleintierpraxis-am-hafen.de/impfungt.html
http://www.chevita.de/tauben/behand...ektionskrankheiten_paramyxovirusinfektion.htm

Es wäre also eine medizinische Sensation, wenn es dem Moskauer Vogelspezialisten gelingen würde, die Taube nicht nur wieder flugfähig zu machen, sondern zudem virenfrei, so daß man sie wieder freilassen könnte. Bislang ist ja wie gesagt keine Behandlungsmöglichkeit bekannt.
 
Christian, Alfred Klein,
erstmal vielen Dank für die Information.
Diese Krankheit ist hier in Russland leider oft bei den Strassentauben zu treffen. Natürlich sterben die meisten erkränkten Vögel, doch, wenn es in den leichten Form eintritt und auch wenn jemand den Vogel zum vogelkündigem TA rechtzeitig bringt, so geben es die Chancen, dass die Taube am Leben bleibt.
Also, jedenfalls hat unser Vogeldoktor schon einige Taben erfolgreich geheilt.
Ich hoffe, dass unser Taubenmann auch mal wieder gesund wird. Wie es uns gelingen wird, erzähle ich noch.
Ja, ich hab´s noch vergessen, wir geben der Taube eine Lösung von Laktobakterien, das hilft der Verdauung (was bei NC immer beschädigt ist).
 
Ja, ich hab´s noch vergessen, wir geben der Taube eine Lösung von Laktobakterien, das hilft der Verdauung (was bei NC immer beschädigt ist).
Durch das Antibiotikum wird die Darmflora auch geschädigt und deshalb sind diese Bakterien ja so wichtig. Habe selber welche im Haus und gebe die bei Bedarf.
Nach allem was Du für die Taube gemacht hast sehe ich da wirklich große Hoffnungen daß sie wieder gesund wird.
Auch bei uns sind die Stadttauben sehr oft krank, nur leider ist es hier so daß sich kaum jemand um diese armen Vögel kümmert, ganz im Gegenteil, man versucht sie zu vertreiben und auszurotten. In vielen Städten ist es bei uns verboten die Stadttauben zu füttern. Die Behörden sind hier wirklich nicht human, es ist ein Trauerspiel, oftmals werden die Tauben vergiftet.
 
Hi Elise!


Elise schrieb:
Diese Krankheit ist hier in Russland leider oft bei den Strassentauben zu treffen.

Ja, diese Seuche hat sich weltweit verbreitet, was durch die Tröpfcheninfektion begünstig wird und die Tatsache, daß viele Arten betroffen sind.


Elise schrieb:
... wenn jemand den Vogel zum vogelkündigem TA rechtzeitig bringt, so geben es die Chancen, dass die Taube am Leben bleibt.

Ja, Hinweise darauf finden sich auch in der Literatur, aber eine komplette Heilung wird verneint.

Ich werde den Verdacht nicht los, daß in Deutschland etwaige Behandlungsmöglichkeiten/-methoden vielleicht bewußt geheim gehalten werden ... sogar in der Fachliteratur ... da ein Töten der erkrankten Tiere als sicherer gilt, eine Ausbreitung zu verhindern ... wahrscheinlich auch wegen der Gefahr, daß auch Hühnerbestände infiziert werden könnten.
Aber vielleicht ist der Moskauer Arzt auch einfach der erste, dem eine Heilung geglückt ist. Keine Ahnung.


Elise schrieb:
Also, jedenfalls hat unser Vogeldoktor schon einige Tauben erfolgreich geheilt.

Da bin ich sehr neugierig, mehr zu erfahren.


Elise schrieb:
Ja, ich hab´s noch vergessen, wir geben der Taube eine Lösung von Laktobakterien, das hilft der Verdauung (was bei NC immer beschädigt ist).

Ja, wie Alfred schon sagte, ist das bei Antibiotika-Behandlungen sehr hilfreich um die Darmbakterien neu aufzubauen, die durch das Antibiotikum neben dem eigentlichen Erreger mitgetötet wurden.
Aber es stimmt auch, daß zudem durch den Virus die Verdauung enorm durcheinander gebracht wird. Der grünliche Durchfall in der Anfangsphase der Erkrankung wird wohl oft falsch gedeutet und die Krankheit meist erst erkannt, wenn Nervenstörungen auftreten.
Durch den oft heftigen Durchfall treten natürlich auch erhebliche Wasser- und Mineralstoffverluste auf, so daß man über die Verabreichung von Tyrode-Lösung nachdenken sollte, um den Elektrolyt-Haushalt auszugleichen.

Rezept für die Tyrode Lösung:

  • 0,13 g Calciumchlorid
  • 1,00 g Glucose
  • 0,20 g Kaliumchlorid
  • 0,10 g Magnesiumchlorid
  • 8,00 g Natriumchlorid
  • 1,00 g Natriumhydrogencarbonat
  • 0,05 g Natriumdihydrogenphosphat

in 1 l abgekochtes oder frisch destilliertes kühles Wasser geben und gut verrühren, bis die Lösung klar ist.

Aber ich schätze, Dein Tierarzt weiß das selbst.
 
Ja, ich habe gestern gute Nachrichten von unserem TA bekommen - es geht der Taube besser, der Kot hat sich sichtbar verbessert, d.h., die Verdauung ist noch nicht in Ordnung, aber schon gut, und die Widerstandskraft unserer Taube ist endlich zu bemerken.
 
Thema: Taube leidet an Newcastle-Krankheit

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