Ständiges Würgen - Hilft Pegosan ?

Diskutiere Ständiges Würgen - Hilft Pegosan ? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, eins unserer Welli-Weibchen würgt seit 2 Wochen immer wieder Schleim heraus. Die Federn unter dem Schnabel sind teilweise richtig...
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Stoner

Guest
Hallo,

eins unserer Welli-Weibchen würgt seit 2 Wochen immer wieder Schleim heraus. Die Federn unter dem Schnabel sind teilweise richtig verklebt.
Letzte Woche waren wir mit ihr beim Tierarzt, der eine Kropfentzündung vermutet. Sie blieb auch 5 Tage zur Beobachtung. Ebenfalls wurde ein Abstrich vom Kropf vorgenommen, dessen Ergebnis auf einen Pilzbefall schliessen lässt...
Eine Behandlung mit Antibiotika brachte keine Besserung.

Jetzt haben wir gehört, dass Pegosan in diesem Fall helfen könnte.
Hat Jemand von Euch bereits ähnliche Erfahrungen und kann etwas zu diesem "Medikament" sagen ?

Vielen Dank
 
Hallo Stoner, wenn die Ursache für die Kropfentzündung Pilze sind, ist es kein Wunder das ein Antibiotikum nicht hilft :? . Antibiotika wirken ja nur gegen Bakterien, bei Pilzen sind sie nutzlos wenn nicht sogar kontraproduktiv.
 
Hi,

wir haben mit Diflucan bei Pilzbefall ganz gute Erfahrung gemacht. Unsere Tierärztin empfiehlt immer Antimykotikum (gegen Pilze) und Antibiotikum (gegen Bakterien) parallel zu geben.
Das Würgen kann ggf. aber auch durch Trichomonaden verursacht werden. Diese müssten sich im Kropfabstrich unter dem Mikroskop aber gut nachweisen lassen.

Gruß und gute Besserung für Deinen Welli!
 
Hallo Stoner,

Pegosan ist ein Medikamentencocktail aus drei verschiedenen Wirkstoffen, das bei Tauben v.a. für die Bekämpfung von Trichomonaden und Kokzidien eingesetzt wird. Erstere können auch zu einer Kropfentzündung führen.
Bevor Du aber einfach so ein "Hammermedikament" einsetzt, würde ich eine genaue Diagnostik machen lassen (Trichomonaden lassen sich nicht immer gleich beim ersten Kropfabstrich nachweisen, manchmal muss man den evtl. nochmals wiederholen).
Da ja ein Pilzbefall vorliegt, würde dieses Medikament aber nichts bringen, es schadet eher...
Lieber keine Experimente!

MfG,
Steffi
 
@Steffi / Cornelia
Also meint Ihr, ich sollte nochmal den TA kontaktieren und ihn gezielt auf eine zweite Untersuchung des Abstriches in Bezug auf Trichomonaden hinweisen, bevor wir Pegason anwenden ?

Wir haben diesen Tip von dem Züchter bekommen, von dem wir auch unsere Wellis haben. Er scheint wohl sehr gute Erfahrungen mit diesem Medikament gemacht zu haben.
 
Hallo Stoner,

nur anwenden, wenn wirklich ein Nachweis von Trichomonaden oder Kokzidien vorliegt. Pegosan hat auch ganz gehörige Nebenwirkungen!
Wie kommt denn der Züchter an das Präparat? Soweit ich weiß, ist es in Deutschland gar nicht erhältlich (weil nicht zugelassen).

MfG,
Steffi
 
Stoner schrieb:
@Steffi / Cornelia
Also meint Ihr, ich sollte nochmal den TA kontaktieren und ihn gezielt auf eine zweite Untersuchung des Abstriches in Bezug auf Trichomonaden hinweisen, bevor wir Pegason anwenden ?
Der TA sollte mal einen Kropfabstrich in ein LAbor einschicken und nach diesem Ergebnis behandeln. Eifach so mit Antibiotka arbeiten, so rein auf Verdacht obwohl möglicherweise eine Pilzinfektion vorliegt zeigt nicht unbedingt daß der Tierarzt seine Arbeit auch nur annähernd gut macht.
Wir haben diesen Tip von dem Züchter bekommen, von dem wir auch unsere Wellis haben. Er scheint wohl sehr gute Erfahrungen mit diesem Medikament gemacht zu haben.
Das ist ein Taubenmedikament, ist über den Versandhandel zu bekommen. Allerdings ist es spezifisch gegen Gelben Knopf, Kokzidose einzusetzen. Wenn euer Vogel diese Erreger nicht hat würde ich die Finger von diesem Medikament lassen. Das schadet sonst mehr als es bringt.
 
@Munja maja / Alfred

Der Züchter hat uns sogar erzählt, dass er seinen Wellis ca. alle 6 Monate Pegosan für 6 Tage mit ins Trinkwasser gibt. Als Vorbeugung...
Es würde auch den anderen, gesunden Wellis nicht schaden.
 
Stoner schrieb:
Der Züchter hat uns sogar erzählt, dass er seinen Wellis ca. alle 6 Monate Pegosan für 6 Tage mit ins Trinkwasser gibt. Als Vorbeugung...
Es würde auch den anderen, gesunden Wellis nicht schaden.
Das ist typisch Züchter.
Die haben oftmals derartige Ideen, knallen die Vögel unnötigerweise mit Medikamenten zu. Und später wundert man sich dann wenn irgendwelche Erreger multiresistent sind gegen alle möglichen und unmöglichen wirklichen Medikamente. Dann helfen die normalen Sachen nicht mehr und ein Vogel stirbt eventuell an etwas das normalerweise leicht zu behandeln wäre. Aber das bekommt der Züchter dann ja nicht mehr mit, er hat den Vogel ja schon lange verkauft und weiß nicht was er da für ´nen Mist gebaut hat.
 
Hallo Stoner,

die Formulierung

"Ebenfalls wurde ein Abstrich vom Kropf vorgenommen, dessen Ergebnis auf einen Pilzbefall schliessen lässt..."

irritiert mich etwas: Wurden Pilze direkt nachgewiesen (Kultur)? Wenn ja, dann ist es doch das sinnvollste, diese gezielt zu behandeln. Oder wurde nur auf Pilze geschlossen, weil keine Bakterien gefunden wurden? Dann sollte wirklich noch einmal gezielt nach Trichomonaden geschaut werden. Diese sind, wie gesagt, in der Regel unter dem Mikroskop sehr gut nachweisbar. Herumexperimentieren würde ich nicht, da Du damit nur unnötig Zeit verlierst und die Nebenwirkungen der Medikamente den Vogel zusätzlich schwächen.

Unser Welli hat zur Behandlung von Trichos das Medikament 2x je 7 Tage lang (mit 1 Woche Pause) direkt in den Kropf bekommen. Übers Trinkwasser ist wahrscheinlich höchstens zur Vorbeugung, nicht jedoch zur wirksamen Behandlung geeignet. Es sei denn, Du wählst die Konzentration entsprechend hoch. Dann würde ich die anderen Wellis aber auf keinen Fall davon trinken lassen.

Viel Erfolg!
 
Trichos sind ansteckend, wenn es welche sind müssen eh alle behandelt werden. Dann geht das auch über das Trinkwasser :) (in der entsprechenden Dosis). Vorbeugend gegen Trichos kann man nicht behandeln, entweder sind sie da oder nicht.
 
Soviel ich weiß, ist das mit Trichos ähnlich wie mit Pilzen. Viele Vögel tragen sie in geringen Mengen in sich (bekommen die Jungvögel z.T. schon beim Füttern von ihren Eltern). Das Immunsystem hält diese aber unter Kontrolle. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, können sich die Trichos vermehren und damit zum Problem werden. Einer unserer Wellis hatte als wir ihn vor ca. 3 Jahren bekamen, massiv Trichos und war einige Wochen mit den anderen zusammen, bevor die Trichos bemerkt und bekämpft wurden. Von den anderen zeigt bis heute keiner entsprechende Symptome (auch nicht ihr Partner, mit dem sie zu uns gekommen ist). - Vielleicht einfach nur Glück gehabt. Ich würde auf jeden Fall nach wie vor nur gezielt behandeln.

Gruß
 
Hallo Cornelia,
ich habe schon zu oft davon gelesen, das Tricho-Wellis verstorben sind und die Partner ebenfalls krank wurden (durchaus auch Monate später). Die Ansteckung erfolgt auch über das Trinkwasser, ist also immer gegeben.
M.W. kann es auch eine Schädigung der inneren Organe kommen. Deshalb sollte meiner Meinung nach alle Tiere behandelt werden. Eine einmalige Behandlung in Verbindung mit ein, zwei kleinen Vorsichtsmaßnahmen und das ganze ist erledigt. Warum warten, bis ein Vogel deutliche Symptome zeigt? Das zeigt nur das er schon geschwächt ist, und dann kann das ganze gefährlich werden da sich in solchen Situationen gerne Sekundärerkrankungen "drausetzen". Da nehme ich lieber eine Behandlung in Kauf, wenn einer meiner Wellis Trichos haben sollte. Ist einfach sicherer.
 
Nabend

Bei Trichos muss immer der ganze Bestand behandelt werden, da wie Ute schon sagte Trichos u.a. über das Trinkwasser weiter gegeben werden. Meist reicht eine einwöchige Behandlung aller Tiere über das Trinkwasser z.B. mit CheviCol aus.
 
ok, ihr habt mich überzeugt!! Ich wollte doch eigentlich nur sagen, dass ich nicht einfach einen Rundumschlag mit einem Hammermedikament machen würde, wenn nicht nachgewiesen ist, dass es auch Trichos sind. Hab wohl damals nur Glück gehabt, dass es bei mir nicht mehrere erwischt hat.

Stoner, gibt es eigentlich mittlerweile neue Erkenntnisse?

Gruß
 
Hi Cornelia

Stimmt man sollte nicht einfach therapieren, wenn man nicht weiß was die Ursache ist.
 
So, es gibt Neues zu berichten...

Nach Rücksprache mit dem Tierarzt haben wir PEGOSAN ins Trinkwasser gemischt. In der richtigen Dosierung sei es nicht schädlich. Auch nicht für die gesunden Wellis.
Die Therapie geht heute in ihren sechsten und letzten Tag. Unsere Patientin hat bis vor drei Tagen noch gelegentlich gewürgt, aber längst nicht mehr so heftig.
So wie es jetzt aussieht, scheint sich das Würgen komplett gelegt zu haben. Wir haben es erstens nicht mehr beobachten können, und zweitens waren die Brustfedern nicht mehr verklebt.
Mal sehen, ob der Zustand nach Beendigung der Therapie jetzt so stabil bleibt...
 
Hi Stoner,

das ist ja toll! Ich drücke die Daumen, dass es dabei bleibt!
 
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