Grüner Kot - was hat das zu bedeuten?

Diskutiere Grüner Kot - was hat das zu bedeuten? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hi! Seit einigen Tagen hat mein 4 Monate altes Wellimännchen nur noch grünen flüssigen Kot!! Könnte das etwas schlimmes sein? Da er in den paar...
Sibse schrieb:
Aber trotzdem meine ich, dass es Chipsy nicht hilft, wenn man ihn jetzt ankäst - was soll er/sie machen, wenn die Eltern der Meinung sind "das wird schon nicht so schlimm sein"?!
Und genau so schätze ich die Sachlage ein.

Also eines jetzt mal ganz wichtig vorweg : Ich habe Chipsy hier in keinester Weise angekäst!!!

Das er/sie hier Hilfe sucht ist doch klasse!!
Es geht mir hier gar nicht um Chipsy, sondern um die Aussage von Papageienfreund, die mir einem Telefonanruf genauere Diagnosen stellen will! Sowas käme nicht mal meinen TÄ`s in den Sinn!!!

Und was das "Kind" betrifft, so habe ich gerade mal ins Profil geguckt und denke das man mit 16 Jahren schon ein wenig auf seine Eltern einwirken kann, sofern erklärt wird wie wichtig ein TA Besuch für das Vögelchen ist.
Aber ganz sicher hilft es wenig - verbunden mit Tips einer Person, die den Vogel nicht kennt - mit vielleicht irgendwelchen Mittelchen selber an dem Tier herumzubehandeln!
 
kace63 schrieb:
Es stand am Anfang ,daß der Vogel schon SEIT EINIGEN TAGEN Durchfall hat..... natürlich ist es am WE schwieriger einen TA zu finden , aber weiter als 20-30 km ist es nicht zum TA , es gibt genauso einen Notdienst wie für Menschen und zwar überall in Deutschland. Vielleicht ist es kein speziell vogelkundiger TA , aber auch ein "normaler"TA hat mehr Wissen und Möglichkeiten als ein unwissender Vogelhalter.


Schön das wenigstens einer meine Ansicht teilt :0-
 
Vielleicht ist es kein speziell vogelkundiger TA

Und genau das war bei Dreissig vermutlich das Problem - unser "Haus-und-Hoftierarzt" kann sehr gut mit Katzen und noch besser mit Hunden, aber von Geiern hat sie wirklich keinen blassen Dunst :(
Wäre ich gleich zu einem vogelkundigen TA gegangen (den ich vorher allerdings nicht wußte), hätte man Dreissig vielleicht noch helfen können.
Das ist doch das Problem - zu irgendeinem TA ist genau so hilfreich wie eine Ferndiagnose oder der Versuch selber zu behandeln.
 
Zum einen ist es natürlich grundsätzlich immer die bessere Alternative zu einem erfahrenen Geflügel - TA zu gehen, dafür habe ich auch die links eingefügt. Aber bevor man überhaupt nicht zum TA geht, sondern sich von irgendwem aus der Ferne Diagnosen stellen läßt, kann zumindest auch ein normaler TA einige Untersuchungen einleiten. Sei es nun den Kot auf Parasiten zu untersuchen, eine Pilzkultur anlegen, oder aber Proben an ein Labor senden.
Dies alles ist per Ferndiagnose am Telefon aber nicht möglich!
Natürlich kann man per Telefon genau diese Ratschläge geben, aber bitte : Wozu muß dann erst einige Stunden für einen Anruf verschwe´ndet werden? Warum nicht direkt hier im Forum schreiben was wichtig wäre?
Wegen Zeitmangel? Wohl kaum. Statt zu schreiben das man ab 20.00 telefonieren sollte, hätte man auch erste Hinweise geben können, worauf es an kommt. Aber davon nicht die Rede.

Und noch etwas fällt mir dazu ein : Auch ich habe hier sehr dicht einen TA bei mir, der zwar kein Vogelexperte ist, aber dennoch Vögel behandelt. Allerdings immer mit dem Hinweis das er sich die Tierärztl. Hochschule Hannover zu Rate zieht, falls irgendwas für ihn unklar ist. Ich persönlich war zwar noch nicht dort, habe aber auf der Suche nach einem dichteren Vogel TA bei ihm angerufen, da er vor einiger Zeit in der Gemeinschaftspraxis bei meinem Vogel TA in Vertretung behandelt hat.

Und auch in Gießen weiß ich aus persönlicher Erfahrung das sie einem nicht - vogelerf. TA telefonisch hilfestellend unter die Arme greifen, falls man nicht die Möglichkeit haben sollte, einen vogelerf. TA aufzusuchen.
Und all das ist immer noch besser als irgendein Vogelhalter, der aus der Ferne Diagnosen verteilen will.
 
Nun hört bitte auf euch hier zu streiten! Ich habe meine Eltern überredet das wir morgen zum vogelkundigen TA fahren! Papageienfreund hat es bloß gut gemeint und mir ein paar Tipps gegeben wie ich es am Wochenende erstmal behandeln kann damit es vielleicht nicht noch schlimmer wird! Bitte lasst Papageienfreund aus dem Spiel , sie wollte mit wirklich nur helfen!!! :jaaa:
Leider wohne ich in einem Dorf und in dieser Umgebung gibt es nunmal keinen Notdienst für Vögel das könnt ihr mir glauben!! Und was das angeht dass er seit 4 Tagen Durchfall hat: ich habe erst gedacht das es vielleicht mit dem Futter zusammenhängt was sich aber herrausgestellt hat das es nicht so ist da ich es mit anderem Futter versucht habe und es trotzdem geblieben ist!!
Ich werde morgen hinfahren und euch dann sagen was es ist!!! :0-
Bitte keinen Streit mehr!!!
Liebe Grüße von Hansi, Checker, Chipsy , Sammy und mir!!!
 
Und noch etwas:
@ Kace 63
Ich gehe nicht mehr zu einem TA der sich nicht auf Vögel spezialisiert hat da durch solche TÄ schon 3 Wellis von mir gestorben sind ,da die TÄ entweder falsch behandelt haben oder garnichts gemacht haben! Mein Pitti der vor 4 Monaten gestorben ist konnte nicht mehr gerettet werden weil der TA nicht festgestellt hat das er eine schlimme Kropfentzündung hatte! Er hat lediglich gesagt ich solle ihn erstmal in Ruhe lassen! Und nach ein paar Tagen lag er tot hinter meiner Couch und hatte sich mit dieser Kropfentzündung rumgequält!!! Daher gehe ich bestimmt nie wieder zu einem unerfahrenen TA mit Vögeln!!!
 
HI! Habe eine naja nicht so gue Nachricht!!War heute beim vogelkundigen Ta!! Er hat festgestellt dass alle meine 4 Wellis eine Kropfentzündung und Würmer haben! Sie kriegen jetzt 7 Tage lang eine Wurmkur und morgen muss ich nochmal hin da muss ihnen nochmal ein Medikament in den Kropf gegeben werden!! Hoffe das sie es alle gesund überstehen!!! Bitte hofft mit mir mit!!! :gott:

Liebe Grüße :0-
 
Hallo Chipsy,
da lag ich mit meiner Vermutung ja doch " leider " richtig .
Handelt es sich bei den Würmern um Spulwürmer ?
UND welches Medikament mit welcher Dosierung hat er zur Entwurmung verortnet ?
Ich wünsche Deinen Wellis gute Besserung und solltest Du noch Fragen haben , kannst Du Dich jederzeit gerne an mich wenden .

Liebe Grüsse
Nicole
 
Bei den Würmern handelt es sich um Spulwürmer! Mein TA hat mir heute noch Kanavit K1 mitgegeben damit ich den Vitamin K mangel ausgleichen kann!! Sie sitze jetzt fast den ganzen Tag rum und schlafen, was aber im Moment normal, ist hat mein TA gesagt!! Meine Wellis gucken mich im Moment gar nicht mehr an weil sie ,,böse" auf mich sind :( da sie heute nochmal zum TA mussten und sie das Medikament genau in den Kropf gekriegt haben!!!

Ach ja und noch etwas @ Kace 63:

Ich bin bestimmt die Letzte die für ihre Wellis kein Geld ausgeben würde! Ich tue alles mögliche für sie und habe auch imer extra Ersparnisse für Notfälle!!



Liebe Grüße von den hoffentlich bald gesunden Wellis Hansi, Checker, Chipsy, Samm und mir!!!
 
Wellis sind wieder "gesund"

HI! Sorry das ich mich solange nicht gemeldet habe aber unser Internet war kaputt!!
Naja auf jeden Fall haben meine Wellis die Kropfentzündung und die Würmer gut überstanden!! :jaaa:
Ich war am letzten Freitag nochmal bei TA wegen dem grünen Kot weil er einfach nicht weg geht!! Er hat sich das alles nochmal unterm Mikroskop angeschaut und hat auch Laboruntersuchungen gemacht konnte aber nicht feststellen woher die grüne Färbung kommt!
Was er aber noch festgestellt hat war das meine Vögel Megabakterien haben!
Er hat zu mir gesagt , dass man dagegen wohl fast nichts machen könnte und ich muss am Freitag nochmal hin!!
Könntet ihr mir mal bitte sagen was diese Bakterien sind und was sie tun? :gott:

Vielen Dank im vorraus von meinen 4 Wellis und mir
 
"Megabakterien" und GLS (Going Light Syndrome)

Hallo Chipsy und Ihr anderen,

dem Wunsch nach ausführlicherer Erklärung komme ich gerne nach.

1. "Megabakterien":

Megabakterien sind grampositive, PAS (periodic acid-Schiff) - positive, stäbchenförmige Organismen mit dicker Zellwand. Sie sind wesentlich größer als Bakterien. Die Angaben in der Literatur schwanken zwischen 20-50 µm Länge und 1,5-3 µm Durchmesser (Wedel), 30-60 µm Länge (Kaleta/Krautwald-Junghanns) und 90 µm Länge und 5 µm Durchmesser (Gylstorff/Grimm).
Der Begriff wurde von Van Herck et al. 1984 geprägt.
Der Name ist mißverständlich, weil es sich neueren Erkenntnissen zufolge nicht eigentlich um Bakterien, sondern um Organismen handelt, die eher den Pilzen sehr nahe stehen (Zellaufbau, Verhalten bei der Zellteilung). Auch mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungsverfahren konnte gezeigt werden, daß es sich nicht um Bakterien, sondern um eukaryotische Zellen handelt.
Andererseits sind die Gramfärbung uund die PAS-positive Reaktion etwas, was sie mit Bakterien gemeinsam haben. Von verschiedenen Autoren wurden in neuerer Zeit Umbenennungen vorgeschlagen (Avian Gastric Yeast, Fungoides Proventrikuli, Virgamyces avigastricus) vorgeschlagen, die sich aber bislang gegen den eingeführten Begriff Megabakterien nicht durchsetzen konnten.

2. Going Light Syndrome (GLS):

Das klinische Bild wird als GLS, Leichterwerden oder magabakterielle Drüsenmagenentzündung bezeichnet.
Es hat folgende Symptome: Apathie, Somnolenz (Schläfrigkeit), gesträubtes, aufgeplustertes Gefieder, Heißhunger bei gleichzeitiger Abmagerung, Erbrechen graugrünlicher Schleimmassen und grünlicher Durchfall, im fortgeschrittenen Stadium mit unverdauten Körnern im Kot. Es ähnelt also sehr den Erscheinungen, die auch bei der virusbedingten PDD (Neuropathischer Drüsenmagendilatation) zu beobachten sind.
Im Röntgenbild ist der Drüsenmagen (ebenfalls wie bei PDD) stark vergrößert und sackartig erweitert, die Schleimhaut ist verdickt und (anders als bei PDD) mit grauglasigem, manchmal zusätzlich blutigem Schleim bedeckt. Beim Übergang zum Muskelmagen können sich massive Ulzera (Geschwüre) finden. Bei vielen Vögeln kommen eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) und eine katarrhalisch-haemorrhagische Dünndarmentzündung hinzu. Die Koilinschicht des Muskelmagens kann sich ablösen.
Die Prognose ist aus schulmedizinischer Sicht ungünstig. Antibiotika und Kortikosteroide haben keinerlei Wirkung. Behandlungsversuche mit Antimycotica wie Amphotericin B oder Ketoconazol ("Nizoral") sollen in Einzelfällen Erfolge gebracht haben, aber die überwiegende Auffassung der Schulmedizin geht dahin, daß damit nur ein vorübergehendes Sistieren der Erregerausscheidung, nicht aber dauerhafte Erregerfreiheit erreicht werden kann.

3. Zusammenhang zwischen GLS und "Megabakterien":

Es ist bislang nicht einmal eindeutig geklärt, ob ein Kausalzusammenhang zwischen dem Nachweis von "Megabakterien" und GLS besteht. Denn einerseits können bei zahlreichen Vögeln die Erreger nachgewiesen werden, ohne daß diese Vögel jemals klinisch krank werden. Andererseits wurden auch bei Tieren, bei denen keine Megabakterien im Kot nachgewiesen werden konnten, Krankheitserscheinungen des GLS beobachtet. Bei einer pathologisch-anatomischen Untersuchung (Autopsie) verstorbener Tiere fand sich aber in der Regel eine hohe Keimzahl im Drüsenmagen.
Nach alledem ist die Frage der Pathogenität der Megabakterien und ihrer Bedeutung für das GLS-Krankheitsgeschehen unklar. Einerseits ist es möglich, daß bei der Röntgenuntersuchung die infizierten Tiere bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt werden, bei dem noch keine manifesten klinischen Symptome wie Erbrechen, Durchfall mit unverdauten Körnern oder Abmagerung auftreten; andererseits ist es auch möglich, daß der Durchseuchungsgrad der Wellensittichpopulation extrem groß ist, aber die "Megabakterien" nicht primär pathogen sind. Dies würde bedeuten, daß GLS - ähnlich der Aspergillose - keine Infektionskrankheit im engeren Sinne, sondern eine Faktorenkrankheit ist. Als Primärerkrankungen kommen dann Allgemeininfektionen und chronisch zehrende Erkrankungfen wie Tumorleiden, aber auch lokale Schleimhautschädigungen in Frage, die ein Anhaften und Vermehren der "Megabakterien" begünstigen.

4. Therapie:

Wie bereits unter 2. erwähnt, gibt es keine erfolgversprechende schulmedizinische Therapie. Man beschränkt sich auf Palliativmaßnahmen, die die Verdauung erleichtern, wie Kamillen- oder Thymiantee statt Wasser; Futterumstellung: Entzug zuckerhaltiger Lebensmittel, also kein Obst; Breiiges Futter (Aufzuchtfutter, Zwiebackmehl, gemahlene Körner, Eifutter, angereichert mit Vitamin-Mineralstoffgemisch), sowie angekeimte Kolbenhirse und anderes Keimfutter statt scharfkantiger Sämereien.

Hier, wo die Schulmedizin am Ende ihrer Weisheit ist und eine erfolgversprechende Therapie nicht zur Verfügung stellt, bietet sich besonders die nicht am Erreger, sondern an den klinischen Symptomen orientierte Klassische Homöopathie an. Diese stärkt die körpereigene Abwehr, statt sie zu schwächen (wie Antibiotika und Cortison). Das scheint mir das Entscheidende zu sein, da die Tatsache, daß viele Vögel "Megabakterien" haben, aber nicht klinisch erkranken, eindrucksvoll zeigt, daß die körpereigene Abwehr und ein funktionierendes Immunsystem mit den Megabakterien offenbar relativ problemlos fertig werden. Ist ein Vogel allerdings schon so geschwächt und sind die Organveränderungen bereits so weit fortgeschritten, daß die Lebenskraft des Tieres auch mit homöopathiescher Unterstützung nicht mehr hergestellt werden kann, sollte man über eine Euthanasie (oder auch hier als sanfte Alternative: über homöopathische Sterbebegleitung)nachdenken.

Liebe Grüße,
Thomas
 
Thema: Grüner Kot - was hat das zu bedeuten?

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