Bösartige Bilddateien ( Beitrag im WDR-Videotext gefunden )
Pine schrieb:
Bei der Betrachtung Deines Bildes bekam ich ne Virenwarnung .
191 WDR-Text Mo 27.09. 23:11:19
WDR-Text Schieb der Woche
Wenn Bilder Rechner ausspionieren
Zum ersten Mal können Bilddateien
bösartig sein
Von Jörg Schieb
Nun ist es so weit: Auch ganz normale
Bilddateien können Viren, Würmer oder
Schnüffelprogramme enthalten. Schon das
Betrachten der Bilder reicht, um einen
Rechner zu infizieren. Eine ganz neue
Dimension der Bedrohung. Computer-
benutzer sollten sich unbedingt dagegen
wappnen.
Nein, das klingt wahrlich nicht gut,
was da im Augenblick in den Experten-
foren diskutiert wird. Fachleute haben
nämlich einen neuen, ganz gemeinen
Trick entdeckt, wie sich relativ ein-
fach ein so genannter "schädlicher
Programmcode" in fremde Rechner ein-
schleusen lässt: Über normale Bilder.
Kleine wie große.
Auch Bilder können also ab sofort
Viren, Würmer oder Schnüffelprogramme
enthalten. Wer sich das vermeintliche
Bild ansehen will, und sei es nur per
Automatik in der E-Mail-Software, kann
so seinen Rechner ungewollt infizieren.
Eine Sicherheitslücke macht's möglich:
Bilder als Infektionsherd
Traurige Botschaft: Die PC-Welt wird
noch ein bisschen komplizierter (
bitte
nicht den Überbringer der Nachricht
dafür verantwortlich machen). Bislang
war man davon ausgegangen, dass sich
Viren, Würmer und andere Grausamkeiten
nur in Programmdateien verstecken
können. Also in Dateien mit den Endun-
gen .EXE, .COM oder .VBS, um nur einige
zu nennen. Auch Dokumente schleppen
schon mal virtuelle Schädlinge ein,
etwa Word- oder Excel-Dateien. Wegen
der Makros. Bilder hingegen galten bis-
lang als ungefährlich.
Bislang. Doch diese Zeiten sind ein für
alle Mal vorbei. Die neu entdeckte
Sicherheitslücke in Windows macht auch
Bilddateien mit der Endung .JPG zur
potenziellen Gefahr. In jedem Bild
könnte sich ein Virus oder Wurm ver-
stecken. Oder ein virtueller Schnüff-
ler, der sensible Daten ausspionieren
will.
Wer so eine infizierte Bilddatei
anklickt, aktiviert den versteckten
Programmcode. So ist das bei Word,
Excel und Powerpoint - aber auch in
zahlreichen anderen Programmen. Aber
nicht jede Software ist gefährdet.
Das Mini-Malprogramm Paint zum Beispiel
scheint immun gegen die Attacken. Hier
lassen sich Bilder gefahrlos öffnen.
Immerhin.
JPG-Dateien in Antiviren-Kontrolle
aufnehmen
Betroffen sind Benutzer von Windows XP
oder Windows Server 2003. Keine Sorgen
muss sich machen, wer Windows 98, NT
oder 2000 benutzt - sowie MacOS oder
Linux. Das Service Pack 2 hat das
Problem bereits beseitigt.
Deshalb sollte jeder die "Windows
Update"-Funktion benutzen, um seinen
Rechner auf den neuesten Stand zu
bringen. Nur so ist ein solider Schutz
gewährleistet.
Das gilt aber auch für Antiviren-
Software. Die Hersteller führender
Programme haben ihre Software bereits
auf die neue Bedrohung eingestellt.
Auch diese Programmgattung muss
umdenken. Künftig sind nun mal auch
Bilddateien verdächtig. Computerbenut-
zer sollten JPG-Dateien in ihrer Anti-
viren-Software nicht mehr von der Kon-
trolle ausschließen. Die Mühe lohnt
sich, den eigenen Rechner abzusichern.
Selbst das Surfen im WWW eine Bedrohung
Wenn jetzt sogar JPG-Bilddateien zu
trojanischen Pferden werden, die unbe-
merkt unerwünschte Programme ein-
schleppen, ist eigentlich jeder gefähr-
det. Auch wer ahnungslos im World Wide
Web surft. Denn jede Webseite besteht
in der Regel aus unzähligen JPG- Bild-
dateien. Jede einzelne könnte gefähr-
lich sein. Auch, wenn sie auf der Fest-
platte landet. Etwa, wenn der Windows
Explorer versucht, so eine Bilddatei
anzuzeigen.