Was ist los mit meinem Kanari?

Diskutiere Was ist los mit meinem Kanari? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen! Ich bin neu hier und ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Ich mache mir nämlich Sorgen um meinen Kanarihahn Joschi. :( Seit 2...
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Marbie

Guest
Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Ich mache mir nämlich Sorgen um meinen Kanarihahn Joschi. :(

Seit 2 Tagen singt er nicht mehr und er war seitdem auch nicht baden (dabei ist er ein Reinlichkeitsfanatiker). Ausserdem sieht er plötzlich so "kuglig" aus ..so, als ob er einen Golfball verschluckt hätte (weiß nicht, wie ich das beschreiben soll).

Er frisst normal (vielleicht sogar mehr als sonst, oder es kommt mir nur so vor?!), der Kot ist auch normal, und er hüpft von Ast zu Ast und piept fröhlich.
Hab ihn heute und gestern auch mit der Infrarotlampe bestrahlt, und das hat er sichtlich genossen und war dann auch wieder so "dünn" wie vorher. Aber nach einiger Zeit war er dann wieder "kuglig". :(
Ausserdem schläft er jetzt auch auf beiden Beiden statt wie vorher nur auf einem ...

Könnte es was Ernstes sein? Mache mir wirklich Sorgen und bin dankbar für jeden Rat ...

Liebe Grüße, Marion
 
Hallo!

Ich würde dir raten wirklich sehr sehr schnell zu einem Arzt zu gehen. Vögel die "kugelig" aussehen (also oft und ständig ihre Federn aufplustern und derart aufgeplustert herumsitzen) und auf 2 Beinen schlafen, tun dass meistens weil es ihnen nicht gut geht.

Ich würde wirklich nicht länger als nötig warten. Gleich nen Termin für den morgigen Tag ausmachen und keines Falls länger warten.
 
Hallo Marion

Ich würde auch sagen daß der Vogel krank ist.
Gib ihm mal weiter das Rotlicht, ca. 40cm Abstand und so gerichtet daß er auch raus gehen kann. Das bitte so lange der Vogel es möchte. Das hilft ihm schon mal ein ganz kleines bisschen weiter.
Ansonsten kann ich Dir auch nur empfehlen zu einem vogelkundigen Tierarzt zu gehen. Deine Ausführungen sind zu vage als daß man was genaues dazu sagen könnte.
Vogelkundige Tierärzte findest Du hier: http://www.vogel-faq.de/index.php?sid=4849&aktion=artikel&rubrik=009&id=7&lang=de
 
Hallo Marion,

einer unserer Hähne hat mal ähnliche Symptome gezeigt. Er war munter, fraß normal, war aber viel aufgeplustert, saß auf beiden Ständern und hatte Probleme mit dem Fliegen. Er saß in der Voliere nur auf den unteren Zweigen rum.
Das hat sich dann von selbst wieder gebessert, hat aber knapp 2 Wochen gedauert. Vielleicht war es eine Vergiftung, wobei er nix andres bekommen hat als die anderen Vögel.
 
Vielen Dank für eure schnellen Antworten! :zustimm:

Ich habe für morgen einen Termin um 16 Uhr bei unserem Tierarzt ausgemacht (heute Nachmittag war die Praxis leider schon geschlossen). Besser einmal zu oft als einmal zu wenig zum Tierarzt zu gehen …
Ich hoffe auch, dass der Tierarzt vogelkundig ist. Er nennt sich „Facharzt für Kleintiere“ und er hat auch schon erfolgreich die Augenentzündung meiner Schildkröte behandelt … die Sprechstundenhilfe meinte, der Doktor würde auch Vögel behandeln, das sei kein Problem. Wollen wir mal sehen …

Jedenfalls piept mein Joschi weiterhin fröhlich und hüpft herum … aber aufgeplustert ist er immer noch. Die Infrarotbestrahlung bekommt er weiterhin.
Ich hoffe so sehr, dass es nichts Ernstes ist und dass es sich "nur" wie bei deinem Kanarie, Herbert, um eine Art "Magenverstimmung" oder ähnliches handelt.

Liebe Grüße, Marion
 
Mein Joschi ist tot! Ich kann es nicht glauben … ich hätte niemals zum TA gehen dürfen! :heul:

Als wir kamen, war die Ärztin noch total begeistert und meinte, dass er überhaupt nicht krank aussehen würde,weil er so fröhlich von Ast zu Ast sprang und piepte. Sie untersuchte ihn und stellte fest, dass er einen leichten Schnupfen hat und der Rachen ein wenig entzündet ist. „Alles halb so wild, er kriegt jetzt ein Medikament und in 5 Tagen ist alles wieder ok!“, meinte sie. In der Zeit sollte ich ihn weiterhin mit Rotlicht bestrahlen und ihn mit Kolbenhirse füttern.
Joschi zwickte sie noch ein paar Mal in den Finger. Er wusste wohl warum … :nonono:

Sie gab ihm eine Spritze und legte ihn in den Käfig zurück. Doch da bewegte er sich schon nicht mehr. Hektisch meinte sie: „Das ist nur die Schockstarre.“ Doch er bewegte sich immer noch nicht. Sie versuchte sein Herz zu massieren und ihn zu beatmen. Doch er war bereits tot.

„Das kann nun mal bei Kanarienvögeln passieren. Das ist typisch. Ich werde ihnen die Behandlungskosten natürlich nicht in Rechnung stellen.“

Ich bin so fertig und weine nur noch. Wie konnte das passieren? Er war doch mein Sonnenschein! Ich wünschte, ich wäre nie dort hin gegangen … ich mache mir solche Vorwürfe …

Er fehlt mir so … :traurig:
 
Hallo,


das tut mir sooo leid, aber das Gleiche ist mir vor einigen Jahren auch schon bei Wellensittichen passiert. Dabei war ein Jungvogel von 2 Monaten, bei der Spritze hat er einen Herzschlag bekommen und das war es. Konnte es auch kaum glauben . Da kannst Du der Ärztin keinen Vorwurf machen und Dir auch nicht . Wärst Du nicht zum Arzt gegangen und der Kleine wäre verstorben ,hättest Du dir sicherlich noch mehr Vorwürfe gemacht. Also ich muß leider sagen ,da ich ähnliche Erfahrungen habe, auch mit einem Nymphensittich, ich überlege es mir dreimal, ob ich es wagen kann mit einem Vogel zum Tierarzt zu gehen .

Gruß
Andrea
 
Das tut mir leid für Dich! :traurig: Sowas hatte ich vor Jahren auch mit einem Wellensittich erlebt. Wir sind am Samstag mit dem Taxi zum Tierarzt gedüst. Beim Eintreten ins Wartezimmern gab es ein Flattern in der Transportbox. Als ich nachschaute war mein Kleiner schon bei seinen Ahnen. Schnief!

Ciao
 
...

Hallo Marion,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Da nützt es auch wenig, wenn man sich jetzt Vorhaltungen macht. Dein Vogel war augenscheinlich krank und wäre ohne TA-Besuch vielleicht ein paar Tage später verstorben. Einige Tiere verkraften den TA besser als andere. Meine TÄ warnt mich bei meinen "Hummeln" (Wellenstrilde) schon immer, wobei bis jetzt immer alles gutging.

Liebe Grüsse

Illa
 
Mein Vetter war mit seinem Gelbbrustara bei den ersten Anzeichen von Atemproblemen bei einem sehr vogelkundigen Tierarzt.
Nach Untersuchung und einer Spritze ist er auf dem Heimweg gestorben.

Nicht nur deshalb helte ich nicht viel von Tierarztbesuchen.
Ich behaupte sogar, dass die meisten nutzlos sind - die Tiere, die den Besuch überleben hätten sowieso überlebt.
Ich verlasse mich lieber auf den Rat erfahrener Züchter und die Selbstheilungskraft der Natur.
 
Herbert Wahl schrieb:
Ich verlasse mich lieber auf den Rat erfahrener Züchter und die Selbstheilungskraft der Natur.
Hallo Herbert
Also was ich hier in diesen Foren und im AZ- Forum schon als Ratschläge von Züchtern gelesen habe, da rollen sich mir die Fußnägel auf.
Das sind Tips die müßten oftmals verboten werden.
Nein, auf Züchtertips höre ich nicht mehr, bei denen soll es vor allem nichts kosten. Dementsprechend "sinnvoll" sind die Ratschläge dann auch.
Daß auch Tierärzte, wie alle Ärzte, auch mal Mist produzieren dürfte unbestritten sein. Dazu hatten wir hier auch schon genügend Beispiele.
Jedoch war hier im Forum am Beispiel des 16 1/2 jährigen Grauen ein gutes Beispiel einer ausgezeichneten Untersuchung und Diagnose. Auch so was gibt es.
An eine derartig gute medizinische Leistung kann wohl nie im Leben ein Züchter auch nur tippen.
Und was die Selbstheilungskräfte betrifft, nun, bei z.B. Aspergillose gibts keine Selbstheilung, da muß schon einer ran derwas davon versteht, da hilft keine gesunde Ernährung mehr.
 
Hallo Marbie,

entschuldige bitte, wenn ich mich hier auch einmische. Der Tierarztbesuch war richtig, wenn ich auch die "Diagnose" nicht ganz nachvollziehen kann. Einer meiner Kanarien ist auch einmal nach einer Untersuchung kollabiert, "aus der Hand gerollt" und "zuckend" liegengeblieben. Daß der Kleine die Aufregung nicht verkraftet, hätte dir, denke ich, auch bei einem vogelkundigen Arzt passieren können. Hättest du abgewartet, wäre der Vogel vielleicht wieder gesund geworden, wahrscheinlicher aber ist, daß seine Krankheit mehr und mehr verschlimmert und er dann sehr viel länger gelitten hätte.

Mach dir keine Vorwürfe, die sind völlig unbegründet (ich weiß, ist leicht gesagt...).

MfG,

Vivian.
 
Alfred Klein schrieb:
Hallo Herbert
Also was ich hier in diesen Foren und im AZ- Forum schon als Ratschläge von Züchtern gelesen habe, da rollen sich mir die Fußnägel auf.
Das sind Tips die müßten oftmals verboten werden.
Nein, auf Züchtertips höre ich nicht mehr, bei denen soll es vor allem nichts kosten. Dementsprechend "sinnvoll" sind die Ratschläge dann auch.
Daß auch Tierärzte, wie alle Ärzte, auch mal Mist produzieren dürfte unbestritten sein. Dazu hatten wir hier auch schon genügend Beispiele.
Jedoch war hier im Forum am Beispiel des 16 1/2 jährigen Grauen ein gutes Beispiel einer ausgezeichneten Untersuchung und Diagnose. Auch so was gibt es.
An eine derartig gute medizinische Leistung kann wohl nie im Leben ein Züchter auch nur tippen.
Und was die Selbstheilungskräfte betrifft, nun, bei z.B. Aspergillose gibts keine Selbstheilung, da muß schon einer ran derwas davon versteht, da hilft keine gesunde Ernährung mehr.
hallo
ich bin seit kurzem mitglied und habe mich bisher noch nicht zu wort gemeldet, aber zu diesem thema muss ich dann doch was sagen. Ich habe eine kleine kanarienzucht und hatte eine henne gekauft, die zu diesem zeitpunkt wohl schon krank war. dreimal war ich beim tierarzt mit ihr, und bekam jedesmal ein anderes medikament:diagnose luftsackmilben. Eine besserung war jedoch nicht zu erkennen. Ein Züchter empfahl mir dann, tropfen (pflanzlich) zu kaufen, und diese ins trinkwasser zu geben. Desweiteren sollte ich der Henne Fencheltee statt Wasser geben. Es dauerte ca 1 1/2 Wochen, und meine Henne war wieder fit. Ich bin mir jetzt auch nicht mehr so sicher. Natürlich gehe ich mit meinen Tieren noch zum Tierarzt. Es ist jetzt nicht so, dass ich den Glauben an sie ganz verloren hätte, aber das eine oder andere Tippchen von Züchtern kann mitunter auch ganz hilfreich sein.
 
Herbert Wahl schrieb:
Mein Vetter war mit seinem Gelbbrustara bei den ersten Anzeichen von Atemproblemen bei einem sehr vogelkundigen Tierarzt.
Nach Untersuchung und einer Spritze ist er auf dem Heimweg gestorben.
Nicht nur deshalb helte ich nicht viel von Tierarztbesuchen.
Ich behaupte sogar, dass die meisten nutzlos sind - die Tiere, die den Besuch überleben hätten sowieso überlebt.
Ich verlasse mich lieber auf den Rat erfahrener Züchter und die Selbstheilungskraft der Natur.

Sag mal, meinst Du das ernst oder soll das ein Fake sein? Allerdings paßt so ein Schwachsinn glänzend zu jemandem, der für die tierschutzwidrige Institution "Vogelbörsen" Reklame macht.
Thomas
 
Hallo Thomas,

was soll der unsachliche Angriff?
Vögel halten ist o.k., aber Vögel abgeben nicht?

Du bist herzlich eingeladen, Dir unsere Börse am 9.4.05 in Schwäbisch Hall und meine Voliere mal anzuschauen.

Vogelbörsen sind für Vögel wesentlich stressärmer als der Zoohandel.
Letztes Wochenende war ich in Crailsheim auf der Börse. Nach amtlichen Auflagen, hauptsächlich wegen der Temperatur, war die Börse in Ordnung. Leider waren die Gänge sehr voll, was die Akzeptanz von Vogelbörsen zeigt. Vogelbörsen sind eine gute Möglichkeit, Menschen unser Hobby näher zu bringen und ihnen auch mal Gelegenheit zu geben, an andere Vögel zu kkommen als Welli und Co. aus dem Zoohandel.
Einfangen, Transport, Verkauf und neue Eingewöhnung sind nun mal Stress. Ohne das ist die Vogelhaltung aber nicht möglich. Natürlich ist der Kauf direkt beim Züchter vorzuziehen - geht aber nicht immer.

Meine Aussage über Tierärzte will ich dahingehend korrigieren, das das nicht für alle Tierarztbesuche gilt, aber für die (überwiegende?) Mehrzahl.
Richtig ist sicherlich, dass viele Vogelhalter, nicht nur Züchter, den Tierarztbesuch aus Kostengründen scheuen. Ist aber nicht zu verdenken, wenn man sowieso schlechte Erfahrungen mit TÄ hat.

Erwähnen möchte ich noch, dass ich kein Züchter bin, sondern meinen Vögeln lediglich (freies Zitat aus den Mindestanforderungen für die Haltung ...) "die Gelegenheit gebe sich fortzupflanzen ... ".
Weiter geht es mit etwa: "wenn die artgerechte Unterbringung des Nachwuchses gewährleistet ist". Das ist schwierig, aber ich habe schon mehr Leuten von der Vogelhaltung abgeraten als Vögel verkauft.

Immer schön sachlich bleiben.
 
"Vogelbörsen" und andere Tierschutzwidrigkeiten

Hallo Herbert,
der Angriff war nicht unsachlich.
Es ist kein Zufall, daß sich der Deutsche Tierschutzbund und andere fortschrittliche Kommissionsmitglieder der seinerzeitigen Kommission für die Mindestanforderungen an die Vogelhaltung in einem Minderheitenvotum dafür ausgesprochen hatten, Vogelbörsen ganz zu verbieten. Sie konnten sich gegen die wirtschaftlichen Interessen der Zoohändler und Züchterverbände leider nicht durchsetzen.
Es mag vielleicht wenige Ausnahmen geben (sind mir nicht bekannt, aber ich will es nicht gänzlich ausschließen), aber die meisten "Vogelbörsen" sind wirklich tierschutzwidrig, was die Unterbringung in oft viel zu kleinen Käfigen, Bedingungen wie Zug, Temperatur und den Streß angeht. Außerdem ist eine solche Zusammenballung von Vögeln unterschiedlicher Herkunft die reinste Keimvermehrungs- und Austauschmaschine, zumal, da die Vögel durch die Umstände besonders gestreßt sind. Die kontrollierenden Amtstierärzte sind oft uninteressiert, und wenn nicht, durch die Fülle der Mängel total überfordert. Daß das kein Argument für den Zoohandel ist, versteht sich von selbst.
Die Publikumsakzeptanz ist nun wirklich kein Argument: Die Leute gehen auch ins Delphinarium, in den Zirkus, wo sie sich dressierte Bären ansehen oder in Zoos, wo Primaten "ausgestellt" werden. Die Verbesserungen in den Zoos gingen nicht vom Publikum, das alles schluckt, sondern von Erkenntnissen der modernen Tiergartenbiologie aus. Viele Leute lesen schließlich auch die BLÖD-Zeitung, und ist sie deshalb gut? Du kennst doch sicher den Spruch mit den Millionen Fliegen, die nicht irren können...
Ich halte es auch nicht für angebracht, den Leuten "unser Hobby nahe zu bringen", im Gegenteil. Ich warne jeden, der es wissen will, vor der Wildtierhaltung, und nichts anderes ist die Vogelhaltung. Denn viel zu viele Vögel vegetieren auch in Privathaushalten unter tierschutzwidrigen Bedingungen dahin. Wer Vögel anschafft, soll sich das vorher gut überlegen.
Vogelbörsen regen zu unüberlegten Spontankäufen an und sind auch deshalb abzulehnen.

Ich hatte dazu schon mal was etwas ausführlicher geschrieben, was ich gerne nochmal einkopiere:

Ich sehe die Vogelmärkte/Vogelbörsen sehr kritisch, sie sind mir genauer gesagt ein Dorn im Auge. Schon der Begriff "Börse" ist einerseits widerlich, andererseits korrekt und bezeichnend, weil damit der Warencharakter der Tiere für die Teilnehmer so recht deutlich hervorgehoben wird.
Es hat was von "Sklavenmärkten".
Abgesehen davon, daß so viele unbekannte Vögel auf engem Raum die beste Voraussetzung darür sind, daß sich ansteckende Keime in Windeseile verbreiten, herrschen auf vielen Vogelbörsen auch absolut tierschutzwidrige Zustände. Vom Streß für die einzelnen Vögel, die oft über Stunden in winzigen Käfigen eingezwängt entweder in praller Sonne oder in Kälte und Zugluft verbringen, ganz abgesehen.
Die "Kontrolle" durch Amtstierärzte ist oft reine Augenwischerei. Es hängt sehr von Engagemant der einzelnen Amtsveterinäre ab. Zugegeben: Manche nehmen ihre Aufgaben sehr ernst, es gibt sogar welche, die in der tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz sind, aber das ist leider nicht die Regel. Viele drücken auch beide Augen zu, sobald die Veranstalter ihnen was vorjammern.
Nicht umsonst spricht sich der Deutsche Tierschutzbund seit Jahren für eine Abschaffung dieser kommerziellen Spektakel aus.
Meiner Meinung nach sollte jeder Tierfreund solche Veranstaltungen boykottieren und sich für ihre Abschaffung einsetzen.
Daß hier im Forum noch eine "Beihilfe" in Form der Terminsnennung stattfindet, finde ich eigentlich beschämend.
Gleiches gilt für Ausstellungen, die Bewertungsschauen beinhalten und bei denen die armen Vögel in winzigen, standardisierten und reizarmen Bewertungskäfigen oft 2 Tage lang auf die "Preisrichter" warten müssen, nur um Eitelkeit und Wichtigtuerei ihrer Besitzer zu befriedigen, die geil auf einen geschmacklosen Pokal sind.
Es ist schon schlimm genug, daß solche Bewertungsschauen als nach dem Tierschutzgesetz erlaubt angesehen werden, weil bisher Eitelkeit und Selbstdarstellung der Züchter ("Kulturgut", "Traditionspflege") als vernünftiger Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes angesehen wurden , genau wie die idiotischen Züchtungen der Schauwellensittiche mit ihren übergroßen Köpfen und ihren angezüchteten Krankheitsdispositionen und Positurkanarien und Albino- und Lutinozuchten etc. Auch da setzt sich erst sehr langsam und in Extremfällen die Erkenntnis durch, daß es sich in Wahrheit um verbotene Qualzuchten handelt.
Und noch etwas spricht gegen die Ausstellungen: Oft genug werden, ohne auf die Probleme hinzuweisen, dem Besucher, der von den riesigen Schwierigkeiten auch nur halbwegs artgemäßer Papageienhaltung nichts ahnt, schöne bunte Vögel, die er toll findet, präsentiert. Manchmal sogar auch als besondere "Attraktion" ein paar "superzahme" (sprich: fehlgeprägte und mit Psychomacken versehene) Handaufzuchten als Schmusevögel oder "sprechende" Papageien.
Das kann dann das Geschäft ankurbeln, zu unüberlegten Spontankäufen verleiten und in kurzer Zeit die Zahl der "Wandervögel" und Gnadenhofinsassen vergrößern.
Müssen wir uns daran beteiligen, an diesem Rad noch zu drehen?

Schöne Grüße,
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Thomas,

in großen Teilen Deiner Ausführungen bin ich Deiner Meinung, vor allem was Mutationen und Qualzuchten angeht und teilweise auch bei den Ausstellungen.
Bei den Börsen sind wir halt unterschiedlicher Meinung. Natürlich sind Spontankäufe bei Tieren ganz falsch. Ich habe ja schon geschrieben, dass ich öfter von der Anschaffung eines Vogels abrate als dass ich welche verkaufe.
Die Gefahr von Spontankäufen auf Börsen ist nicht auszuschließen, aber bestimmt viel geringer als im Tierhandel oder noch schlimmer zu Weihnachten und Ostern. Wenn jemand auf eine Börse geht, die nur 2x im Jahr stattfindet oder für die er eine weite Anfahrt in Kauf nehmen muss, dann hat er vorher mehr überlegt als bei einem Spontankauf im Zoogeschäft.
Zum Thema Werbung für Börsen:
Ist das ganze Forum hier nicht eine Werbung für die Vogelhaltung, das Interesse auf neue Arten weckt und Leute dazu animiert, sich Tiere anzuschaffen, für die sie keinen Platz haben oder mit denen sie überfordert sind?
 
Thema: Was ist los mit meinem Kanari?
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