Was sollen wir tun, unsere Nymphensittiche haben die Papageienkrankheit

Diskutiere Was sollen wir tun, unsere Nymphensittiche haben die Papageienkrankheit im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, hat jemand Erfahrung mit der Papageienkrankheit?. Morgen kommt der Amtsarzt zu uns. Wir haben vier Tiere und er sagte uns...
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Petra Kolbe

Guest
Hallo zusammen,
hat jemand Erfahrung mit der Papageienkrankheit?. Morgen kommt der Amtsarzt zu uns. Wir haben vier Tiere und er sagte uns: entweder er behandelt sie und wir müssen mit dem Ansteckungsrisiko leben bis die Vögel gesund sind, oder wir müssen sie einschläfern. Letzte Woche ist einer davon schon gestorben. Daraufhin wurden wir auf die Krankheit aufmerksam. Die ganze Zeit waren die Tiere normal, fraßen und hatten keine Anzeichen auf eine Krankheit.

Ich muss sagen, die Vögel sind die Tiere meines Mannes. Sie sind in unserem Wohnzimmer und ich habe angst mich anzustecken. Meine Gesundheit ist mir wichtiger als die Tiere, doch kann ich von meinem Mann verlangen die Tiere einschläfern zu lassen? Woher wissen wir, wann die Krankheit eingedämmt ist und ob wir uns nicht doch in der Zwischenzeit anstecken. Wir sind beide selbständig und ich kann es mir nicht leisten eine Lungenentzündung zu bekommen.
Bin total verunsichert.
Bitte schreibt mir, wenn wir zu diesem Thema etwas aus Erfahrung zu berichten habt.

Danke LG
Petra
 
hallo!

habe gerade mal einiges nachgelesen:

die inkubationszeit ist ja recht lange, bis zu 100 tagen habe ich angaben gefunden!vielleicht seit ihr ja bereits infiziert?ich würde schnell zum arzt gehen und das mit ihm besprechen und euch durchchecken lassen, ohne euch jetzt angst zu machen!

könnt ihr die vögel nicht in einen ungenutzten raum stellen und den eben nur mit so einer maske vor dem mund und einmalhandschuhen betreten?und auch nur so die vögel putzen etc.?

ich kenne mich damit nicht aus, aber so würde ich es machen, bis mir jemand bessere vorschläge bringt!

drück euch die daumen das alles gut geht!!! :zustimm:
 
Hallöchen

Sicher mit der Papageienkrankheit oder " nur " Megabaktierien ? Wurde die Papageienkrankheit nachgewiesen ?
 
Hallo Creta, hallo Karin

Danke für eure Antwort.
Zu dir Karin: Ja, die Krankheit ist bei einem Tier sicher, bei drei weiteren Tieren zu 90% nachgwiesen. Morgen nimmt der Amtsarzt noch Proben bei den noch nicht sicher infizierten Tieren. Doch er nimmt an, dass die es auch haben, weil Frieda (die die sich an dem toten Paulchen angesteckt hat, es auch bekommen hat). Es muss anscheinend sehr ansteckend sein.

Wir warten jetzt mal ab was der Amtstierarzt sagt. Wie gesagt, er meinte wir seien auf jeden fall drei Monate gefährdet.

Zu dir Creta:
Der gesonderte Raum könnte nur der Flur im oberen Bereich sein, ansonsten haben wir keinen freien, gesonderten Raum. Wenn wir wüßten, dass die Vögel einen kälteren Ort vertragen (natürlich ohne Zugluft) dann wäre das eine Möglichkeit.

Mir tut mein Mann so leid. Ihr müsst euch vorstellen, er holt sich Anfang Januar zum ersten Mal wieder Vögel. Es war lange sein Traum und ich habe "ja" dazu gesagt. Nun sowas...

Ok. Ich werde jetzt mal Ruhe bewahren und abwarten. Ich stelle das Ergebnis wieder ins Forum.

Danke und ganz liebe Grüße
Petra
 
Hallo,
ich halte es für völlig überflüssig, die Vögel einschläfern zu lassen. Psittakose läßt sich heute gut behandeln und sicher beherrschen, sowohl bei Menschen als auch bei Tieren. Die Psittakose ist eigentlich für Menschen nur deshalb besonders gefährlich, weil sie meistens nicht diagnostiziert und viel zu spät erkannt wird; zumeist wird vorher erfolglos auf Grippe behandelt. Aber diese Gefahr besteht ja bei Euch nicht. Wenn keine ausgesprochen immungeschwächten Personen wie AIDS-Kranke oder sehr alte, moribunde Personen im Haus sind, würde ich mich nicht verrückt machen. Und bring Deinen Mann nicht in den seelischen Konflikt, zwischen dem Leben der Vögel und der Gesundheit der Familie "wählen" zu müssen. Für mich käme eine solche Tötung überhaupt nicht in Betracht. Wir haben die Verantwortung für unsere Mitgeschöpfe und gefiederten Freunde, die wir uns gezähmt und ins Haus geholt haben; dazu gehört auch, daß man ihnen im Krankheitsfall die optimale Behandlung zukommen läßt und nicht gleich ans Töten denkt. Einen kranken Verwandten oder menschlichen Freund würdest Du ja auch nicht "einschläfern", sondern pflegen. Laßt Euren Vögeln das gleiche zuteil werden. Behandelt sie, wie ihr selbst behandelt werden wolltet.
Schöne Grüße,
Thomas
 
Hallo

also, ich denke es wird die Papageienkrankheit sein, sonst würde nicht der Amtstierarzt vorbeikommen.

Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ihr die Vögel behalten dürft. Dies wäre nur möglich, wenn ihr einen Quarantäneraum für die Nymphen vorweisen könnt. Und den habt ihr anscheinend nicht, oder? Ausserdem muss solch ein Quarantäneraum leicht zu reinigen sein, deshalb werden geflieste Räume bevorzugt. Ich weiss aber nicht ob das wirklich so sein muss. Und wenn ihr keinen Quarantäneraum habt, gibt es nur 2 Möglichkeiten: einschläfern oder die Tiere werden unter staatliche Quarantäne gebracht. Aber Einschläfern als Möglichkeit zu betrachten, finde ich schon sehr skrupellos. Wie schon Thomas sagte, man kann heute Psittacose sehr gut und eigentlich "einfach" behandeln.
Also bleibt die staatliche Quarantäne. Aber ich denke diese wird nicht kostenlos sein.

Also, so habe ich mir das immer vorgestellt (weil irgendwo so ähnlich mal gelesen oder gehört). Vielleicht weiss ja jemand genauer Bescheid wie so ein Fall behandelt wird.
 
Hallo Petra,

> entweder er behandelt sie und wir müssen mit dem Ansteckungsrisiko leben bis die Vögel gesund sind, oder wir müssen sie einschläfern.

Zunächst mal: keine Panik!

Mit dem Ansteckungsrisiko lebt man als Vogelhalter _immer_ ! Der letzte Psittakose-Fall, von dem meine Amtstierärztin berichtet hat, betraf ein Kind, das 2 Wellis hatte. Das Kind wurde krank, die Wellis aber waren 'stille Überträger', die nicht erkrankten. Und alle haben die Krankheit überlebt.

> ich habe angst mich anzustecken. Meine Gesundheit ist mir wichtiger als die Tiere,

Verständlich. Aber ich muss mich Thomas zu 100% anschließen: es besteht heute keine Notwendigkeit mehr, die Tiere sofort einzuschläfern. Psittakose ist bei Vögeln und beim Menschen gut behandelbar, wenn sie erkannt wird. Das heisst: wenn einen als Vogelhalter mal grippe-ähnliche Beschwerden plagen, sollte man dem Hausarzt sagen, dass man Vögel hält. Dann kann er testen, ob eine Psittakose vorliegt, und diese beim Menschen sicher behandeln.

> Bin total verunsichert.

Verständlich, aber wirklich nicht nötig. Lass' dich v.a. nicht von dem ganzen Kram mit Quarantäne, Schutzkleidung, Warnschildern usw. kirre machen. Die Psittakose-Verordnung, in der das steht, gilt erstmal nur für Züchter und Händler - nicht für private Vogelhalter.

Zwar _kann_ der Amtstierarzt nach § 10(1) Psittakose-Verordnung auch bei Privaten solche Maßnahmen anordnen - er muss es aber nicht. Anordnen wird er natürlich die Behandlung der Vögel und die Erfolgskontrolle der Behandlung. Quarantäne macht bei ein paar Geiern privat IMHO eh' keinen Sinn - schließlich habt ihr keine Zu- und Abgänge an Vögeln, könnt die Krankheit also nicht verschleppen.

Ob die Behandlung bei den Vögeln erfolgreich war, wird nach Abschluß der Behandlung getestet. Ob ihr euch angesteckt habt, kann euch jeder Hausarzt sagen. Ein besonderes Risiko besteht dabei für euch aber wirklich nicht. Und auch kein Anlass, euch die Tiere wegzunehmen oder sie einzuschläfern.

Falles es dich beruhigt: ich habe eine Zuchtgenehmigung, aber nur eine normale Mietwohnung ohne Quarantäneraum - nichtmal ein Gäste-WC. Der Amtstierarzt wird schon wissen, warum er die Zucht trotzdem genehmigt hat...

Viele Grüße, Stefan
 
Danke für eure Beiträge! Sehr hilfreich!

Hallo zusammen,
eure Beiträge haben mir sehr geholfen. Ich war heute beim Arzt und nehme jetzt vorsichtshalber ein Antibiotikum, weil ich sei zwei Wochen Schwächezustände und starken Husten habe. Der Amtstierart war da und hat uns die Auflage gemacht zumindest den nachgewiesen erkrankten Vogel entweder abzusondern oder heute noch einzuschläfern. Dieser Vogel ist jetzt schon von den anderen getrennt, seit einer Woche und sein Zustand hat sich nicht gebessert, trotz entsprechender Behandlung.

Wir haben der Einschläferung zugestimmt, mit einem Gefühl von großer Unsicherheit. Was aber sollen wir machen? Wir dürfen ihn nicht an einen anderen Ort bringen, müssten zwei Räume stellen für den erkrankten Vogel und für die anderen drei. Das können wir nicht leisten. Wir werden die drei in unser GästeWC umziehen während der zwei Wochen bis zum Ergebnis. Den anderen bringen wir heute abend zur Tierärztin zum einschläfern.

Von den anderen Tieren hat er Kotproben gemacht und diese werden nach 4-5 Wochen widerholt. Jetzt müssen wir erstmal 8 Wochen warten, um sicher zu sein, dass die anderen nicht krank sind.

Ich denke ich habe es mit euch allen als ausgesprochene Volgelliebhaber zu tun und verstehe, dass ihr die Tiere nicht töten würdet (gesetz den Fall sie haben die Krankheit). Dennoch sehe ich die ganze Geschichte nicht so einfach. Klar kann man als Mensch Antibiotika nehmen, doch davon bekam ich in der Vergangenheit jedesmal einen Pilz und danach eine Eierstockentzündung. Bei uns Frauen ist das nicht ganz ohne Probleme. Ich machte oft mehr als drei Monate schlapp. Das ist nicht zu unterschätzen. Sicher sind da die Tiere und die Tierliebe und die Verantwortung. Doch ich habe auch mir gegenüber eine Verantwortung. Hinzu kommt, dass es nicht meine Vögel sind und ich mir nie Vögel halten würde alleine schon deshalb weil ich nicht fördern wollte Vögel, die eigentlich in Freiheit leben sollten in einen Käfig zu sperren. Ok, manche haben es da gut so wie unsere und eure bestimmt auch, doch Tierhaltung generell ist eben schwierig. Wie kann man einem Vogel ein gutes Leben ermöglichen er steht doch für Freiheit und will fliegen ect.?

Klar habe ich meinen Mann an Grenzen gebracht und aus Liebe zu ihm und auch weil ich kein Freund bin einfach Tiere zu töten, werde ich das Risiko wohl noch 8 Wochen tragen müssen. Wohl ist mir dabei nicht. Ich hoffe, ihr alle habt Recht und die Vögel werden gesund, sodass man sich wieder sicher fühlen kann.

Liebe Grüße Petra
 
Hallo Petra,

> Ich war heute beim Arzt und nehme jetzt vorsichtshalber ein Antibiotikum,
weil ich sei zwei Wochen Schwächezustände und starken Husten habe.

Kopfschüttel :-( Ich 'liebe' Ärzte, die 'vorsichtshalber' Antibiotika verteilen.

Zwei Möglichkeiten: du hast einen grippalen Infekt, wie so viele Leute im Moment. Meine Frau und ich liegen erkältungsbedingt auch gerade flach, so schlimm wie seit 10 Jahren nicht mehr. Schwindel ist z.Z. unser zweiter Vorname ;-) Da sind AB in der Regel aber überflüssig.

Eine Psittakose soll der Hausarzt gefälligst diagnostizieren, bevor er AB verschreibt! Dafür gibt es einen Bluttest auf Antikörper gegen diese Chlamydien. Wenn der Arzt zu doof oder zu faul oder zu geizig ist, diesen Test zu machen, dann soll er dir das sagen und dich zu einem anderen Arzt schicken. Aber nicht 'vorsichtshalber' irgendwelche AB verschreiben - ichfassesnicht :-(

> Wir haben der Einschläferung zugestimmt, mit einem Gefühl von großer Unsicherheit.

Da brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben. Manchmal geht's halt nicht anders, und die Gesundheit der Menschen geht vor. Allerdings ist mit dem Einschläfern die Gefahr nicht aus der Welt, weil die Ansteckung des Menschen auch über trockenen Kot (bzw. dessen 'Staub') erfolgt. Zusätzlich sind halt Reinigung und Desinfektion nötig, aber das hat euch der Amtstierarzt sicher schon im Detail erklärt.

Viele Grüße, Stefan
 
An Stefan

Hallo Stefan,
ja, du hast Recht. Im Grunde könnte es die Grippewelle in Deutschland sein.
Das Problem bei diesem Bluttest ist, dass man 8 Tage darauf warten muss. Deshalb vorsichtshalber das AB.
Gestern hat sich unser Arzt nochmal Frieda, den infizierten Vogel vor der Einschläferung genau angesehen. Sie hätte es nicht geschafft. Von daher waren wir froh, sie auch zu erlösen.

Ansonsten warten wir jetzt wieder 14 Tage auf das erste Ergebnis vom Amtsarzt. Mir wurde inzwischen klar, dass wir die Vögel schon krank gekamen.
Der Züchter hat uns immer wieder von Todesfällen in den letzten Wochen erzählt. Angeblich weil die Tiere sich das Genick brachen beim Abstürzen. Vielleicht waren sie auch krank. Komisch ist auch, dass der Züchter jetzt nicht mehr züchtet. Angelblich weil er momentan keine Zeit hat.
Ich muss sagen mir ärgert das Ganze. Sollte er eine Ahnung gehabt haben, finde ich es unverantwortlich nichts zu sagen.

Jetzt hoffen wir auf ein positives Ergebnis für die anderen Vögel.
Dir und deiner Frau gute Besserung!
LG
Petra
 
Hallo Petra,

> Das Problem bei diesem Bluttest ist, dass man 8 Tage darauf warten muss. Deshalb vorsichtshalber das AB.

Wenn du in diesen 8 Tagen keine Psittakose-typischen Symptome zeigst (starkes Fieber), kann man die ruhig abwarten. Dass der 'präventive' Missbrauch von AB über kurz oder lang verheerende Folgen hat, sollte sich mittlerweile auch bis zum letzten Allgemeinmediziner herum gesprochen haben :-/

> Mir wurde inzwischen klar, dass wir die Vögel schon krank gekamen.

Dann solltet ihr dem Amtstierarzt Bescheid sagen, damit er dem Züchter schnellstmöglich einen Besuch abstattet.

> Der Züchter hat uns immer wieder von Todesfällen in den letzten Wochen erzählt. Angeblich weil die Tiere sich das Genick brachen beim Abstürzen.

Haarsträubender Blödsinn...

> Ich muss sagen mir ärgert das Ganze. Sollte er eine Ahnung gehabt haben, finde ich es unverantwortlich nichts zu sagen.

Kein Kommentar. Es gibt halt solche und solche Züchter. Züchter, die Krankheiten in ihrem Bestand haben, das auch wissen, und trotzdem nicht handeln, sondern ihre Tiere weiter verkaufen, gibt es in Ausnahmefällen leider immer wieder mal :-(

Viele Grüße, Stefan
 
hallo!

hast du denn dem amtstierarzt gesagt ,das du vermutest, dass ihr die vögel schon krank gekauft habt???ich würde es ihm sagen, dann geht er evtl. zu dem züchter und prüft das ganze, so könnt ihr vielleicht einige leute davor bewahren auch kranke vögel zu kaufen!
 
Ich habe mich mich mit Psittakose angsteckt

Hallo zusammen,
leider hat mein Bluttest bestätigt, dass ich mich angesteckt habe. Das vorsorgliche Antibiotikum war also richtig. Inzwischen geht es mir zwar besser, doch ich fühle mich noch immer nicht gesund, totz einigen Tagen Antibiotika.

Ich möchte an der Stelle nochmal Stefan ansprechen. Stefan du hast das Ganze mit dem Medikament sehr beschwichtigt. Jemand anders hat gesagt, ich solle meinen Mann nicht zwischen einen Entscheidung ich und die Vögel stellen.

Für mich ist klar, dass ich mich von den Vögel trenne. Ob sie nun gesund werden können oder nicht. Ich bin ein Tierliebhaber, jedoch hat es Grenzen, nämlich dann, wenn ich gefährdet bin oder mein Mann. In zwei Tagen wenn ich keine Mittel mehr einnehme bin ich wieder ansteckungsgefährdet. Das mache ich auf keinen Fall mit. Sollte der Test bei den Vögel übermorgen positiv sein, werden wir sie einschläfern da wir kein Zimmer haben wo sie ungestört gesund werden können. Hergeben dürfen wir sie nicht. Ich setze mich dem nicht mehr aus. Sollten Sie gesund sein, werden wir sie auch hergeben. Ich vertraue da nicht mehr rein. Ich denke auch nicht, dass es gut ist eine so große Tierliebe zu haben die über alle Maßen geht. Das fühlt sich für mich nicht mehr gesund an. Vielleicht stehen dann die Tiere für einen Kinderersatz oder so was ähliches.

Meine ursprüngliche Lebenseinstellung hat sich bestätig. Tiere gehören in die Natur nicht in eine Wohnung. Wir tun den Tieren auch nichts Gutes damit. Wenn wir keine Vögel kaufen würden, dann würde es auch keinen Markt dafür geben, dann würde es keine Tiere in Gefangenschaft geben. Oder wolltet ihr in einem Haus eingesperrt sein, euer Leben lang, selbst wenn ihr gut versorgt werdet? Ich wollte das nicht. Mir geht meine Freiheit über alles und ich bin sicher, könnten die vielen Vögel antworten, würden sie mir zustimmen.

Ich möchte damit niemandem etwas vorwerfen, ich weiß das jeder seine Tiere liebt, doch für wen werden sie gehalten. Für sie selbst oder aus Eigennutz?
Unser Züchter lehnt im Übrigen alle Verantwortung ab.

LG
Petra
 
Hallo Petra,

> leider hat mein Bluttest bestätigt, dass ich mich angesteckt habe.

:-(((

> Das vorsorgliche Antibiotikum war also richtig.

'Vorsorgliche' AB sind fast nie richtig. Von Kleintieren u.ä. mal abgesehen, die vielleicht die Wartezeit bis zum Laborbefund der Diagnose einfach nicht überleben würden.

> Ich möchte an der Stelle nochmal Stefan ansprechen. Stefan du hast das Ganze mit dem Medikament sehr beschwichtigt.

Falls du beschwichtigen im Sinne von verharmlosen meinst: sicher nicht.

Psittakose ist halt problemlos behandelbar. Du wirst daran nicht sterben und auch keine Schäden zurückbehalten - auch dann nicht, wenn du bis zur Behandlung die 5 Tage bis zum Vorliegen des Laborbefundes abwartest.

Um das zu versachlichen, empfiehlt sich die Lektüre der epidemiologischen Bulletins, die in D regelmäßig vom Robert-Koch-Institut herausgegeben werden (http://www.rki.de). Danach gab es z.B. bei Menschen 2001 nur 56 Fälle von Ornithose / Psittakose (ist das gleiche, beides durch Chlamydia psittaci verursacht), 2002 nur noch 40. Die Tendenz ist seit Jahren kontinuierlich abnhemend.

Das Risiko, sich bei der nächsten Fahrt in einem öffentlichen Verkehrsmittel eine Virusgrippe zu holen und daran zu sterben, ist hundertfach höher als das, an Ornithose zu erkranken.

Psittakose / Ornithose - gefährdet sind in erster Linie Arbeiter in Geflügel-Schlachthöfen und -Massentierhaltungsanlagen. Als Privater muss man dazu auch nichtmal Vögel halten - der Kontakt mit einem 3 Wochen alten Taubenschiss auf dem Auto reicht auch. Und auch Hunde und Katzen übertragen Psittakose (wenn auch selten)...

Das wird dich jetzt alles nicht trösten, und es soll dich auch nicht davon überzeugen, die Tiere zu behalten - es soll wirklich nur versachlichen. Wenn man (so wie du) als Vogelhalter den Hausarzt bei grippeähnlichen Beschwerden unterrichtet, dass man Vögel hält, damit Diagnose und evtl. Behandlung eingeleitet werden, besteht nunmal wirklich keine Gefahr für Leib und Leben.

> Ich bin ein Tierliebhaber, jedoch hat es Grenzen, nämlich dann, wenn ich gefährdet bin oder mein Mann.

Jeder Kontakt mit anderen Menschen oder mit Tieren bedeutet eine 'Gefährdung'. So ist das Leben. Die Befürchtungen dabei sind natürlich immer subjektiv. Mir käme z.B. kein Hund in's Haus, weil mich die Vorstellung von Wurmparasiten schon von Ferne anekelt... Diese Befürchtung hat aber nichts mit der realen Ansteckungsgefahr zu tun.

> Ich denke auch nicht, dass es gut ist eine so große Tierliebe zu haben die über alle Maßen geht. Das fühlt sich für mich nicht mehr gesund an.

Du musst dich dafür doch überhaupt nicht rechtfertigen! Dass man als Konsequenz aus so einer Erfahrung die Tiere abschafft, kann ich gut verstehen. Da wird dir niemand einen Vorwurf machen!

> Tiere gehören in die Natur nicht in eine Wohnung. Wir tun den Tieren auch nichts Gutes damit.

Na ja. Das läuft auf eine Grundsatzdiskussion über jegliche Art der Haltung von Haus- und Nutztieren hinaus. Psittakose kannst du dir auch von dem ökologisch einwandfrei gehaltenen Freilandhuhn holen, das auf deinem 10.000 m² Bauernhof glücklich rumscharrt :-/

> Unser Züchter lehnt im Übrigen alle Verantwortung ab.

Mal abwarten, wie weit er damit kommt. Darum wird sich der Amtstierarzt schon kümmern.

Viele Grüße, Stefan
 
Sorry Petra :gott:

aber ich muss auf diesem Wege einfach Partei für stefan ergreifen.
Klar ist die Situation nicht gerade Einfach und ich verstehe, dass dies für alle mit grossen Problemen verbunden ist.

Aber ich finde einfach, dass Du was die Psittacose angeht ziemlich übertrieben reagierst. Diese Krankheit ist heute gut behandelbar. Man könnte theoretisch genauso an einer Grippe sterben(die übrigens auch hochansteckend ist). ich hatte auch schonmal Chlamydien. Zwar nicht die selben, die Psittacose verursachen, aber ich denke, der verlauf ist ähnlich. Es war nicht gerade angenehm, aber ich wurde mit AB behandelt und bald war der Spuk vorbei.

Ich will und kann Deine Entscheidung was die Tiere angeht nicht verurteilen, aber ich finde, Du machst es Dir zu leicht. Nur weil jetzt Schwierigkeiten aufgetreten sind, entziehst Du dich Deiner Verantwortung.

Mein kleiner Welli hatte auch verdacht auf Psittakose. Kurze Zeit später wurden mein Mann und ich krank und hatten hohes Fieber. Der Verdacht hat sich nicht bestätigt aber ich habe keinen Moment daran gedacht, das Tier wegzugeben oder einzuschläfern. Ausserdem was soll das den bringen wenn man eh schon krank ist? dann kann ich das Tier auch gleich behalten.

Es geht auch nicht um übertriebene Tierliebe, sondern darum, dass man sich seiner Verantwortung nicht entziehen darf. Wenn ich mir ein Tier zulege, bin ich in jeder hinsicht dafür verantwortlich.Dass Tiere nicht in eine Wohnung gehören hättest Du Dir vorher überlegen müssen. Auch dass Vögel Psittacose bekommen können ist nicht unwahrscheinlich. Habt Ihr Euch denn vorher keine gedanken darüber gemacht ? (soll jetzt kein Angriff sein, Ihr seid nicht die einzigsten)

Dass zwischen Kindern und Tieren ein grosser Unterschied besteht ist ja unbestreitbar, aber man sollte beide nicht einfach abschieben, sobald probleme auftreten.
Ohne gleich eine Grundsatzdiskussion auslösen zu wollen, aber warum hast Du Kinder? Für sie selbst, oder aus Eigennutz?

Ich kann verstehen, dass Du mit der Situation überfordert bist und keine Vögel mehr haben willst. Aber Du hast immernoch die Verantwortung für die anderen Vögel. Bitte tu auch das Beste für sie. Ich verstehe auch, dass Du für Deine Kinder verantwortlich bist, also muss man die bestmögliche Lösung aus dem Dilemma suchen. Aber am besten wäre es halt gewesen, Ihr hättet das schon vorher überlegt.

Ich wollte Dich hiermit nicht persönlich angreifen, aber dieses Thema berührt mich emotional einfach sehr, wei ich denke, wenn sich die Menschen (in vieler Hinsicht) ihrer Verantwortung mehr bewusst wären, würden viele Dinge anders laufen. Ich wollte Dich in keiner Weise beleidigen.
 
Nehmts mir nicht übel, ich kann Petra verstehen.
Ich hab auch Nysis, aber wenn ich wählen müsste, steht meine Entscheidung fest- auch wenn ihr mich erschlagt!
Klar ist Psittakose behandlungsfähig aber bei mir steht die Familie über allem.
Sorry
Sabine
 
Hi, :0-

Ich würde deshalb doch keinen erschlagen. ;)

Ich würde mich für die Vögel entscheiden, aber ich habe auch keine Familie um die ich mich sorgen muss. Es tut mir halt nur so leid, dass die Vögis deshalb vielleicht sterben müssen. Eventuell würde ich auch anders reagieren, wenn ich nicht nur für mich selbst entscheiden müsste. :+keinplan

Aber trotzdem bleibe ich dabei, dass man einfach für den "Notfall" vorsorgen muss, egal wie diese Entscheidung auch ausfallen mag. :trost:
 
Hallo Tanja,

> Aber ich finde einfach, dass Du was die Psittacose angeht ziemlich übertrieben reagierst.

Vorsicht: es ist immer ein Unterschied, ob man (wie ich oder du in diesem Fall) aus der Ferne über Gefahr und Statistiken 'doziert', oder ob man persönlich betroffen ist... Ich kann Petra schon verstehen, wenn sie diese Konsequenzen ziehen will. Vielleicht würde ich es genau so machen.

> ich hatte auch schonmal Chlamydien. Zwar nicht die selben, die Psittacose verursachen, aber ich denke, der verlauf ist ähnlich.

Wenn ich mich nicht schwer irre, sind Chlamydia pneumonia (Lungenentzündung) gute Bekannte von Chlamydia psittaci (Ornithose). Und mit ersteren ist wohl schätzungsweise jeder 6. bis 2. Bundesbürger infiziert - ohne deshalb eine Lungenentzündung zu bekommen oder gar an ihr zu sterben.

> aber ich habe keinen Moment daran gedacht, das Tier wegzugeben oder einzuschläfern.

Das ist IMHO nicht rational, so wie die Liebe zu Haustieren generell nicht 'vernünftig' ist. Unseren 40 Jahre alten, kranken und blinden Graupapagei würde ich auch niemals weggeben. Der kann mich mich jeder Krankheit anstecken, die ihm einfällt. Den behalte ich trotzdem. Da ist die Liebe einfach größer.

Einen Hund mit einer ansteckenden Krankheit würde ich hingegen ohne weiteres weggeben oder einschläfern lassen. Für Hunde habe ich halt nichts übrig...

So hat halt jeder seins, und ich denke, das sollte man auch respektieren.

Viele Grüße, Stefan
 
Hallo Stefan

Ich habe nie gesagt, dass ich Petras Entscheidung nicht respektiere. Jeder muss das tun, was er in der situation eben für richtig hält. Dafür kann ich wie gesagt niemanden verurteilen.

Meine Meinung dazu ist halt einfach eine andere. Natürlich auch deshalb, weil ich nicht rational bin, was das Thema angeht(hab ich aber auch geschrieben).

Vielleicht kann man sich auf folgendes einigen: Ich respektiere die Entscheidung die Petra getroffen hat. Sie hat es sich damit bestimmt nicht leicht gemacht.

Aber ich würde in meiner Situation vermutlich anders handeln ( ich sage vermutlich, denn exakt die gleiche Situation habe ich noch nicht erlebt).
 
hi

ich verstehe petra volkommen, ich halte u.züchte seit seit ca. 30jahren vögel, aber wenn in meinem bestand diese krankheit ausbrechen würde,währe ich warscheinlich auch dafür, die kranken vögel zu töten. die gefahr das diese krankheit verschleppt wird, ist einfach zu groß, ein klein kind, kann daran sterben,diese schuld, aus tierliebe , auf mich zu laden,währe mir zu groß.
mfg willi
 
Thema: Was sollen wir tun, unsere Nymphensittiche haben die Papageienkrankheit
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