Wellensittich mit Atemproblemen

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Stingray2001

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Hallo alle zusammen,

mein Wellensittich Spike hat seit einiger Zeit scheinbar Probleme mit dem Atmen. Manchmal macht er schnelle Atembewegungen mit dem Schnabel, wobei man dann auch immer ein leises Geräusch hört.
Der Tierarzt hat Spike in den Kropf geschaut und hat ihm ein Antibiotikum gespritzt, welches leider, wenn überhaupt, nur ganz kurzfristig geholfen hat.
Jetzt hechelt er schon wieder und ich soll ihm über 10 Tage ein Präparat, dessen Name mir jetzt gerade nicht einfällt, in den Schnabel geben. Parallel dazu reiche ich ihm Bird Bene Bac, um die schädlichen Auswirkungen der Medikamente auf seinen Darm einzudämmen.
Nun habe ich beobachtet, daß Spike sehr oft mit dem Bürzel wackelt, so, als ob er seinen Kot regelrecht raus pressen muss. Ich habe ihn mir angeschaut, aber das Gefieder war soweit sauber und die Kloake war auch frei.
Kann es sein, daß Spike durch die Medikamente unter so einer Art Verstopfung leidet ? Falls ja, was kann ich tun, um ihm dagegen zu helfen und seine Heilung generell zu unterstützen ?

Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
 
Hi Peter!
BBB sollte man erst nach der Antibiotika-Zeit geben, das gleichzeitige Verabreichen bringt nix, weil das AB die Darmbakterien größtenteils unschädlich macht.

Das "mit dem Bürzel Wackeln" beim Kot Absetzen ist m. E. normal, machen meine auch manchmal.

Fütterst Du Frischfutter?

Hat Dein Tierarzt eigentlich einen Resistenztest gemacht? Dann erst weiß man ja, ob die Bakterien nicht gegen das AB resistent sind.

Was hat er denn diagnostiziert? Bakterien? Pilze? Luftsackmilben?
 
Hallo Anja,
Anja12 schrieb:
BBB sollte man erst nach der Antibiotika-Zeit geben, das gleichzeitige Verabreichen bringt nix, weil das AB die Darmbakterien größtenteils unschädlich macht.
Das hab' ich mir schon gedacht. Ich wollte nur evtl. Problemen wegen dem 'Bürzel-Wackeln' zuvor kommen. Es sieht halt schon komisch aus, weil er richtig von links nach rechts mit der Schwanzfeder wippt.
Anja12 schrieb:
Fütterst Du Frischfutter?
Frischfutter wie Gemüse- oder Obststücke bekommen die Flieger zweimal pro Woche. Einmal zum Wochenende bekommen sie auch Quellfutter, daß dann immer blitzschnell weg ist.
Anja12 schrieb:
Hat Dein Tierarzt eigentlich einen Resistenztest gemacht? Dann erst weiß man ja, ob die Bakterien nicht gegen das AB resistent sind.
Ich bin mir nicht sicher, aber hat er nicht gemacht, glaube ich.
Anja12 schrieb:
Was hat er denn diagnostiziert? Bakterien? Pilze? Luftsackmilben?
Bakterien hat er diagnostiziert. Nur bei einer Sache bin ich mir nicht ganz sicher: Ich soll Spike 0.1 ml von dem Mittel jeden Tag über 10 Tage hinweg in den Schnabel geben. Am Abend nach der zweiten Verabreichung hat er auf einmal angefangen, Körner zu spucken. Da war auch etwas Schleim dabei. Der TA meinte, daß wäre normal, da so der ganze Schmutz aus dem Kropf herraus kommt. Seit diesem Abend ist das auch nicht mehr vor gekommen, aber ich bin doch etwas beunruhigt. Daher auch meine Frage, was ich noch machen kann, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
 
Hi Peter!
War der TA denn vogelkundig?
Wenn es dem Vogel nicht besser geht, ist es ganz wichtig, einen Resistenztest zu machen, und dann ein AB zu geben.

Oftmals geben TA auf Verdacht ein AB, aber das scheint ja nicht geholfen zu haben.
 
Hallo Peter

Ohne zu wissen bei welchem Tierarzt Du warst kann ich Dir jetzt schon sagen daß er nicht vogelkundig ist.
Im Saarland gibt es einfach keinen vogelkundigen Tierarzt!
Ich selber fahre immer nach Zweibrücken-Ernstweiler in die Klinik Meisel-Gehl.
Adresse: Speckgärten 12, Tel: 06332-48180
Die Chefin ist soweit vogelkundig. Allerdings praktiziert sie nur vormittags.
Am kommenden Freitag ist sie gar nicht da.
Falls Du in diese Klink fährst einen schönen Gruß von mir.
Auf jeden Fall solltest Du falls Du dahin fährst exakt mitteilen was bisher gemacht wurde und welche Medikamente gegeben wurden.
Das Problem besteht nun darin daß man keinen Resistenztest mehr machen kann da Antibiotika gegeben wurden und ein solcher Test kein richtiges Ergebnis bringen wird. Da hat Dein TA auf jeden Fall voreilig und nicht unbedingt richtig gehandelt.
 
Hallo Alfred,

von der Klinik in Zweibrücken hab' ich auch schon gehört. Das Problem hierbei ist allerdings der Transport meines kleinen Welli-Freundes.
Als ich mit ihm das letzte Mal beim Tierarzt war, war dessen Praxis leider geschlossen und ich musste wieder heim. Zu Hause angekommen war Spike so aufgeregt, daß er sogar gewürgt und Körner gespuckt hat und im Käfig getaumelt ist. Ich hab' schon gedacht, daß es das nun gewesen wäre, aber zum Glück hat er sich wieder beruhigt.
Da eine solche, ca. 45-minütige Fahrt nach Zweibrücken auch für einen gesunden Flieger sehr streßig wäre, weiß ich nicht, wie mein Spiky das verkraften würde. Aber eine große Wahl hab' ich wohl nicht mehr. Hast du da vielleicht noch einige gute Tipps für den Transport ?
 
Hallo Üeter,
versuch mal, ob Dein Wellensittich auf Bach-Blüten Rescue-Tropfen reagiert, um ihn auf dem Transport zu beruhigen.
LG
Thomas
 
@Thomas:
Hallo Thomas,

wo würde ich denn diese Tropfen her bekommen und wie verabreicht man sie bzw. wie wirken sie auf den Vogel ? Wird er dann schläfrig oder sowas und könnte das nicht die nachfolgende Behandlung beeinflussen ?

@Alfred:
Hallo Alfred,

ich hab' heute morgen mal bei der Tierärztekammer angerufen und nach vogelkundigen Tierärzten gefragt. Die haben mir die Adresse einer Tierklinik in Püttlingen genannt. Ein Dr. Karl Olav Weber wäre dort vogelkundig.
Außerdem nannten sie mir die Adresse der Drs. Franke/Groth in Saarbrücken. Die sind laut Ärztekammer auch für den Zoo in Neunkirchen zuständig. Zu dieser Praxis habe ich auch (leider nur) zwei Meinungen im Internet gefunden. Die eine besagt sie hätten einem Welli-Patienten prima geholfen, die andere besagt das genaue Gegenteil. Hast du Erfahrung mit einen dieser Ärzte ??
 
Stingray2001 schrieb:
Hast du da vielleicht noch einige gute Tipps für den Transport ?
Hallo Peter,
ich setze die Vögel immer in eine Transportbox, stelle diese in einen Pappkarton und und mache diesen oben lose zu, dass es drin dunkel ist. Das hat bisher bei Transporten immer gut geklappt.
 
Hallo Andrea,

was genau meinst du mit Transportbox ? Die kleinen Pappschachteln, mit denen man die Vögel auch aus Zoohandlungen mit bekommt ? Oder gibt's da spezielle Käfige ? Bisher habe ich immer meinen alten Käfig als Transportkäfig gebraucht. Der ist leider etwas groß und sperrig. Wieviel kostet denn so eine Transportbox und wo bekommt man die her ?
 
Hallo Peter,

den Vorschlag von Thomas mit den Rescue Remedy Tropfen kann ich Dir nur empfehlen. Hat bei meinem Prachtrosella phantastisch gewirkt. Gib einen Tropfen auf sein Köpfchen. Bekommen tust Du diese Tropfen hier http://www.bird-box.de/, dann weiter unter Vogelwelt, Tiergesundheit. Einen Transportkäfig bekommst Du auch hier unter Transportboxen.

Liebe Grüße Susanne
 
charly18blue schrieb:
Gib einen Tropfen auf sein Köpfchen.
Hallo Susanne.
Sorry, wenn ich nochmal so ungläubig frage. Die Tropfen werden wirklich auf den Kopf geträufelt und nicht irgendwie bei Pipette oder sowas verabreicht ?
Andrea 62 schrieb:
ich habe diese Transportboxen in klein 6,99 € (für 1 Welli) und groß 12,99 € http://www.futterkonzepte.de/catalo...ducts_id=800515 .
Die bekommst Du aber auch im Zoofachhandel. Preis ist gleich.
Hallo Andrea,
vielen Dank für den Tipp. Habe heute noch eine Box bekommen bei einem Zoofachhandel bei uns in der Stadt.
 
Stingray2001 schrieb:
wo würde ich denn diese Tropfen her bekommen und wie verabreicht man sie bzw. wie wirken sie auf den Vogel ? Wird er dann schläfrig oder sowas und könnte das nicht die nachfolgende Behandlung beeinflussen?
1.Du bekommst sie in der Apotheke.
2. Verabreichen: einen Tropfen in Wasser auflösen und eingeben, oder einen oder mehrere Tropfen im Gefieder (Kopf) verreiben.
3. Der Vogel wird nicht schläfrig, und es gibt keine Wechselwirkungen mit schulmedizinischen Medikamenten.
Der Vogel wird psychisch ruhiger und weniger panisch.
LG
Thomas
 
Hallo Peter,

Thomas hat Dir ja Deine Fragen schon beantwortet. Ich habe die Rescue Tropfen unverdünnt aufs Köpfchen gegeben, da mein Prachtrosella alles andere als handzahm ist und wir mußten einen Verband am Fuß abmachen. Hat wirklich geholfen, er war total ruhig und ließ sich problemlos die Krallen schneiden und den Verband abnehmen.

Liebe Grüße Susanne
 
Tierarztbesuch

Hallo alle zusammen,

über die Tierärztekammer konnten wir jetzt einen vogelkundigen Tierarzt in Saarbrücken ausmachen und gestern mit meinem Welli Spike aufsuchen.
Nachdem ich ihm die Vorgehensweise seines bisher behandelnden Kollegen erklärt hatte (2 ABs wurden verabreicht -> ohne Erfolg), sagte er, er könne im Moment auch nichts weiter tun.

Er hat Spike untersucht und ihm auch in den Kropf geschaut und dort nichts auffälliges (Kruste, Belag; Verfärbung oder so was) gefunden.
Er sagte mir, dass die Behandlung durch Antibiotika nicht vollkommen verkehrt gewesen sei (dies hat auch ein ebenfalls vogelkundiger Tierarzt aus Karlsruhe, den ein Freund von mir immer aufsucht, bestätigt).

Andere Ursachen, wie z.B. Milben, Trichos oder Pilze hat er auch mehr oder weniger ausgeschlossen, da Spike jetzt schon länger mit dem Atemproblem zu tun hat und, abgesehen von sporadischem, aber dann heftigen Hecheln und Wippen mit der Schwanzfeder, absolut munter ist und keine sonstigen Anzeichen für eine Krankheit oder Infektion gezeigt hat. Spike sitzt nicht aufgeplustert oder schläfrig auf einer Stange, er interagiert auch ganz normal mit seinen Artgenossen, er spuckt keine Körner (abgesehen von dem einen Mal, wo er sehr aufgeregt war) und sein Kot sieht normal aus.

Er meinte, da Spike ja ein Vogel ist, der schon früh aus dem Nest geworfen wurde und anfangs in der Voliere nur auf dem Boden ’rum gelaufen ist, bevor er zu uns gekommen ist, könnte es durchaus sein, dass er chronische Atemprobleme bzw. Probleme mit dem Herz oder Kreislauf hat. Denn Küken werden ja nicht ohne Grund von der Mutter verstoßen.
Er hat mir noch Tipps gegeben, wie ich Spike beim Atmen unterstützen kann (Hallo Alfred, fast genau die gleichen, die du mir empfohlen hast !).

Für mich als Laien haben die Aussagen dieses TAs durchaus Sinn gemacht, und die Tatsache, dass er Spike nicht auf Teufel komm raus ein anderes Medikament verabreichen wollte und trotz einer 20-minütigen Beratung kein Geld verlangt hat, macht auf mich schon einen recht seriösen Eindruck.

Auf der einen Seite wäre ich natürlich froh, wenn Spike keine ansteckende Krankheit hat und somit auch keine Gefahr für die anderen Wellis darstellt. Auf der anderen Seite ist es natürlich sehr traurig, dass man außer den erwähnten Hilfestellungen sonst nichts machen kann, außer auf den letzten Tag zu warten. :-(

Wie seht ihr das ? Was meint ihr dazu ?
 
Thema: Wellensittich mit Atemproblemen
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