Teil II
werden. Diese Vorgehensweise beschleunigt die Dünndarmbesiedlung, weil der PT-12 dann weniger Konkurrenten um die Rezeptoren¬plätze hat. Daher mein Tipp: direkt nach einer Antibiotikagabe den PT-12 immer 2-3 Tage verabreichen.
PT-12-Dosis bei Altvögeln
Die PT-12-Verabreichung sollte möglichst nicht über das Trinkwasser erfolgen, denn Laktobazillen sind schwerer als Wasser und setzen sich auf dem Tränkeboden ab, wo sie von den Vögel schwer erreichbar sind. Die Verabreichung des PT-12 sollte über das Futter (Körner-, Keim- oder
Aufzuchtfutter bzw. Obst) erfolgen.
Die zu verabreichende Dosis hängt ganz entscheidend von dem Futtermittel ab, an das die PT-12-Laktobazillen gebunden oder auch eingemischt werden.
Bei allen Vogelarten (vor allem Papageien, Sittiche oder auch Waldvögel), die nur im geringen Umfang Weichfutter (sprich Aufzucht¬futter) aufnehmen, ist der PT-12 über das Bindemittel „Frutin" an das Körnerfutter zu binden. Dabei wird eine tägliche Dosis von 5 g (entspricht dem Inhalt eines Beutels PT-12) für ca. 30 Vögel in einer kleinen Menge Frutin eingerührt. Der nun entstandene relativ zähflüssige „Brei" wird durch Zugabe einiger Tropfen Wasser (Panta 20 ist auch möglich) in eine etwas flüssigere Konsistenz gebracht und dann dem Körnerfutter beigemengt. Durch gutes Umrühren erhält man eine sehr gleichmäßige Verteilung der PT-12-Laktobazillen am Körnerfutter. Noch ein Tipp: Die mit Frutin an das Körnerfutter gebundenen Laktobazillen bleiben auch bei Zimmertemperatur bis zu 3 Tage lebensfähig. D.h., man kann das Futter bis zu 3 Tage im Voraus mischen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Frutin den Vögeln zunächst mehrere Tage ohne PT-12-Zusatz verabreicht wird und erst dann, wenn sie sich an den Geschmack gewöhnt haben, wird der PT-12 dem Frutin zugesetzt.
Bei allen Vogelarten {vor allem Kanarien und Weichfresser), die Weichfutter (sprich Aufzuchtfutter) gut aufnehmen, kann der PT-12 direkt in das Futter eingemischt werden. Da wir im Weichfutter weniger Reibungsverluste als am Körnerfutter haben, können wir hier die tägliche Dosis auf ca. 50 Vögel/Beutel PT-12 ansetzen.
Ebenfalls sollte man wissen: Eine Überdosis an PT-12 schadet den Vögeln nicht! Ganz im Gegenteil kann man mit einer höheren Dosis (wie oben angegeben), den Verdrängungsdruck auf pathogene Keim im Dünndarm steigern.
2, Anwendung bei Jungvögeln
• Anwendung bei
Handaufzuchten
Ein sehr interessantes Anwendungsgebiet für den PT-12 ist der Einsatz bei
Handaufzuchten (z.B. Papageienbabys). Hier gehört der PT-12 schon in die erste Nahrung. So erzielt man in den ersten Lebenstagen der Vögel die beste Ansiedlung für die PT-12-Laktobazillen im Dünndarm. In dieser Zeit sind die Rezeptoren im Dünndarm in der Regel noch nicht vollständig besetzt, und der PT-12 findet genügend Anheftungsstellen.
Man geht bei den
Handaufzuchten wie folgt vor: Es wird für den Tagesverbrauch ein kleine Menge (eine kleine Messerspitze reicht pro Vogel und Tag!) PT-12 im Wasser aufgelöst und gibt von dieser suspendierten Lösung eine kleine Menge jeder Mahlzeit hinzu. Diese Anwendung sollte sich möglichst über die ersten 14 Lebenstage erstrecken. Man kann natürlich auch über die gesamte Aufzucht¬periode (5-8 Wochen) diese Vorgehensweise durchziehen. Es wird sehr schnell ersichtlich, dass durch die Laktobazillen der Aufzucht¬brei besser verdaut und das Wachstum der Jungtiere deutlich verbessert wird. Der PT-12-Beutel sollte nach jeder Entnahme wieder gut verschlossen werden und der Inhalt innerhalb von zwei Wochen verbraucht sein.
• Anwendung bei natürlicher Aufzucht
Die natürliche Aufzucht bedeutet, dass die Jungtiere über die Elterntiere gefüttert werden. Begonnen wird mit der PT-12-Applikation in diesem Bereich ca. 2 Tage, bevor das erste Jungtier geschlüpft ist. Die Dauer und Höhe der Applikation hängt ganz vom Gesundheitszu¬stand der Elterntiere ab. Sind die Elterntiere in einem gesundheitlich guten Zustand können wir folgende Dosis nehmen:
• bei Bindung über das Körnerfutter: 1 Beutel PT-12 für ca. 30 Vögel/Tag
• bei der Einmischung in das Weich- bzw. Aufzuchtfutter: 1 Beutel PT-12 für ca. 50 Vögel
Der PT-12 sollte in diesem Fall mindestens so lange verabreicht werden bis das letzte Jungtier 7 Tage alt ist.
Sind die Elterntiere in einem gesundheitlich nicht intaktem Zustand und treten Durchfallerscheinungen bei den Jungtieren auf, ist die obige Dosis um 30 - 50 % anzuheben. Der Applikationszeitraum ist ebenfalls zu verdoppeln.
Natürlich können die PT-12-Laktobazillen den Jungtieren (z.B. bei Großsittichen oder Papageien sehr gut möglich) in den ersten Lebens¬tagen auch direkt oral über Kropfsonde (siehe Katalog: Pasteurpipetten) verabreicht werden. Dabei wird eine kleine Menge PT-12 im Wasser aufgelöst und mit der Kropfsonde aufgezogen. Ein Beutel PT-12 reicht dabei für ca. 20-30 Jungtiere aus. Die orale Applikation sollte spätestens am 4. Lebenstag der Vögel erfolgen und ist im Abstand von 2 Tagen ein- bis zweimal zu wiederholen.
3. PT-12-Lagerung
Laktobazillen sind thermoempfindliche Keime. Ihre Lebensfähigkeit wird auch bei einer Lagerung bei Zimmertemperatur von meh¬reren Tagen nicht beeinträchtigt. Langfristig sichert eine Lagerung nur unter Tiefkühlbedingungen bei minus 18° bis 22° Celsius die Lebensfähigkeit der PT-12-Laktobazillen, das sind Temperaturen, die im Gefrierschrank bzw. in der Gefriertruhe vorherrschen. Auch von einer langfristigen Lagerung unter Kühlschrankbedingungen (ca. 4° bis 6° Celsius) ist abzuraten. Ein geöffneter Beutel sollte mit einer Klammer wieder luftdicht verschlossen werden und im Kühlschrank gelagert werden. Der Inhalt eines angebro¬chenen Beutels sollte innerhalb von ca. 14 Tagen verbraucht werden. Der Inhalt der PT-12-Beutel braucht nicht aufgetaut wer¬den, wenn er der Gefriertruhe bzw. dem Gefrierschrank entnommen wird, sondern kann direkt dem Futter beigemischt werden.
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen. Unzugänglich vor Kindern aufbewahren.
Das gute daran ist - PT-12 ist 300 mal ergiebiger als BBB und es ist tiefgekühlt naherzu unbegrenzt lange haltbar.