Kropfentzündung als Ursache für schwere Mauserstörung?

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ole olesson

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Hallo

Ich habe am Freitagabend meinen Lieblingswelli zur Beobachtung in die Tierklinik geben müssen, weil er auf 30 gr. abgemagert war, ihm vor zwei Wochen in der Mauser aller Handschwingen auf einmal ausgefallen sind und er den fast halben Freitag verpennt hat, bevor er sich auf der Fahrt zum TA gegen 15.00 Uhr (vorher nur ein bisken rote Kolbenhirse, Grit und sehr wenig Körner) dann wie ein wilder auf den Futternapf gestürzt hat. Ich war mit dem Tier vor 1,5 Monaten wegen einer leichten Kropfentzündung beim TA, die ist aber mit Hilfe der regelmäßig verabreichten Medikamente (damals keine Anitbiotikaspritze) eindeutig ausgeheilt. Jedenfalls habe ich in den letzten 4 Wochen kein Hochwürgen des Futters mehr bei Jakob beobachten können. Der TA hat ihm dann zwei Spritzen in die Brust verpaßt (ich kann aufgrund schlechter Erfahrung bei sowas nicht hingucken). Eine solle die hormonelle Umstellung während der Mauser aufheben und die andere sei eine Antibiotikaspritze.
Nächster Termin Mitte nächster Woche. Kaum gespritzt, fing Jakob dann an zu kot..., wie ein Reiher. Das sei normal, dass sei der Stress, meinte der TA.

Ich habe meinen Vogel dann ganz schnell eingepackt und bin ver-duftet, um den Stress nicht nur für den Vogel abzukürzen. Autofahren tut er nämlich besonders gern, besonders im Dunklen. Ich sang ihm mein gesamtes Badezimmerrepertorire vor, um ihn zu beruhigen. Normalerweise wirkt das immer ("Ex-Menschen-vogel"), obwohl er sich seit zwei Jahren in meiner 5 ´köpfigen Schar agnz gut eingelebt hat. Er aber klemmte sich in die mir zunächst gelegene Käfigecke und schwieg. Ein außergewöhnlich schlechtes Zeichen, da er sonst beim Autofahren lautstark Anteil nimmt.

Zu Hause angekommen, ging es ihm dann immer schlechter. Breitbeinig, dünn und fast bewegungslos möglichst nahe am Rotlicht sitzend, biß er zunächst alle 20 Sekunden in die Luft, um dann nach ca. einer halben Stunde am ganzen Körper (mit Ausnahme des Kopfes unkoordiniert schüttelnd - sah aus wie die Körperkreiselbewegung beim Lambada / ich habe so etwas schreckliches noch nie gesehen - und anscheinend unter großen Schmerzen eine große Menge dünnflüssigen Kot (eigentlich reines Wasser, das nur so aus ihm rausspritzte - kein Blut / also kein Darmstich mit der Spritze) abzusetzen. Das machte er im Abstand von 5 Minuten mehrmals hintereinander. Außerdem biß er nun alle zwei Sekunden in die Luft, sodaß ich entschied, die Leiden des möglicherweise bei der Spritzerei doch innerlich verletzten Tieres zu beenden. Beim TA angekommen, der behandelnde TA hatte natürlich gerade Feierabend gemacht (ich kenne ihn eigentlich aus ca. 10 Behandlungen meiner Vögel als kompetent - war zumindest vorher mein Eindruck), mußte ich die ganze Geschichte noch einmal wiederholen. Zwar hatte es auf der zweiten Hinfahrt zweimal verdächtige Plumpsgeräusche im natürlich abgedeckten Käfig gegeben, danach aber glücklicherweise auch einmal "Gepie-pe".

Ich bestand darauf, daß die diensthabende TÄ´in das Tier sofort einschläfert, wenn er die oben beschriebenen Verhaltensweisen noch einmal zeigt.

Sie versprach, das Tier in ihrer Nachtschicht gut zu beobachten und ihm notfalls eine Kreislaufspritze geben zu wollen ...!

Ich unterbrach sie mit den nachdrücklichst ausgesprochenen Worten: "Keine Experimente mehr, die ganze Familie wird Rotz und Wasser heulen, wenn der Vogel stirbt, aber wir haben so viel Freude an diesem Tier gehabt, dass ich es nicht zulasse, daß der Vogel auch nur noch eine einzige Sekunde unnötig derart leiden muss, wie vorhin".
Sie erklärte sich damit auch einverstanden, ... dachte ich.

"Wenn der Vogel bis zum nächsten Morgen überleben würde, hätte er es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geschafft. Ich solle am Samstagmorgen gegen 9.OO Uhr anrufen.

Gesagt, getan! Am Samstagmorgen lebte er noch, es ginge ihm aber nur etwas besser, antwortete die Arzthelferin am Telefon.

Auf meine Nachfrage, ob er es denn jetzt nun geschafft habe und die Krankheit überleben werde, befragte sie noch einmal den nun diensthabenden TA. Der entschied, dass der Vogel weiterhin in der Klinik verbleiben müsse, weil man das noch nicht wisse.

Ja, habe ich denn vor eine Wand geredet, als ich erst inständigst darum bat und dann anordnete, dass man dem Tier unnötige Leiden zu ersparen habe!!! Geht es denn überall nur noch um Kohle?

Jetzt, am Sonntagnachmittag geht natürlich trotz vollmundiger Ankündigung des Ansagebandes (dauernde Anwesenheit eines TA in der Klinik) niemand ans Telefon.

Wenn der Vogel morgen früh noch leben sollte und Aussicht auf Heilung besteht, dann bin ich wahrscheinlich so froh, dass ich meine Kommentare ungesagt lasse.

Wenn nicht, können die sich auf einen netten Vortrag gefasst machen.

So, oder so, ich brauch einen neuen wirklich vogelkundigen Tierarzt. Kann mir jemand seine Erfahrungen zu dem auf dem Hohen Wall in Dortmund mitteilen.

Den Namen habe ich momentan nicht parat, aber hier auf diesen Seiten in den Artzempfehlungen gefunden. Wenn ich jetzt erst lange suchen muss, hat mich mein Provider wieder aus dem Netz geworfen, ... ich muß mich neu anmelden, und der geschriebene Beitrag ist dann futsch. Das ist mir bei längeren Beiträgen schon einige Male passiert.
 
Hallo Ole!

Boah, üble Sache! Ich hoffe, daß das auf die eine oder die andere Weise gut ausgeht...

Vielleicht hast Du ja wirklich noch mal Glück, und der Hutz erholt sich wieder gut. Dieses "Luftbeißen" hört sich eigentlich schwer nach großer Aufregung an, unter großem Streß hab ich das auch schon mal über eine halbe Stunde beobachten können. Und Durchfall macht eine Antibiose ja auch gerne mal...

Mauserstörungen bei schweren Kropfentzündungen kann ich mir schon gut vorstellen, aber so extrem? Weiß nicht... Kann er vielleicht schockgemausert haben?

Ich drück Euch auf jeden Fall die Daumen!
 
Hallo Ole
Du hast ja ein besch... Wochenende hinter Dir.
Deine Problem mit den Tierärzten kenne ich leider nur zu gut. Aber das sind ja übermenschen und die machen nichts falsch und dreinreden lassen die sich schon gar nicht.
Ich hoffe, daß Dein Welli es geschafft hat, so oder so.
Zum Glück habe ich einen Tierarzt gefunden, der mich respektiert und auch mal auf meine Wünsche reagiert.
Zu dem TA aus den Listen kann ich leider keine Angaben machen, das ist halt ohne Gewähr, da es Empfehlungen anderer Vogelhalter sind.

Ich wünsche Deinem Welli alles Gute. Er hat schlimmes durchgemacht und, so wie Du gepostet hast, mit Sicherheit sehr große Schmerzen erlitten.
 
Kropfentzündung Teil II

Moin

Gerade habe ich in der Tierklinik angerufen, in der Jakob das Wochenende verbringen musste. Der dort diensthabende TA (wieder ein anderer), meinte, dass er noch lebe, es ihm aber so schlecht ginge, da man ihn „befreien“ solle.

Dazu fiel mir nichts mehr ein! Als ungefähr fünf Sekunden nichts sagen konnte ob dieser Ungeheuerlichkeit (vgl. mein Beitrag oben), wiederholte er seine Einschätzung, dass der Vogel doch besser „befreit“ würde, weil er nur noch schlapp herumhänge. Dann fand ich meine Worte wieder: „Das hatte ich am Freitag bereits mit deutlichen Worten gesagt. Dann habe ich sein Leiden noch einmal mit den Worten von dem „schrecklichen Tanz“ beschrieben, worauf der TA meinte, beim Wort Tanz lachen zu müssen (toller Witz, nicht!). Ich war zunächst wieder sprachlos und gab dann die wortwörtliche Anweisung: „Töten Sie das Tier unverzüglich, ich komme sofort vorbei, um Käfig abzuholen und die Rechnung zu bezahlen!“. Der TA bestätigte die Anweisung und versprach sie auch sofort auzuführen.

Nach einer dreiviertel Stunde morgendlichen Berufsverkehres kam ich dann endlich in der Klinik an und verlangte die Rechnung und meinen Käfig. Das Mädchen an der Anmeldung, bat mich ein wenig zu warten, sie würde Bescheid sagen. (???) Nach ca. 5 Sekunden erschien dann der diensthabende TA und zog vor meinen Augen die Erlösungsspritze auf. Ich bin in dieser Tierklinik schon so lange Kunde und halte immer zwischen 30 und 50 Vögel (je nach Zahl der Jungtiere), dass ich mittlerweile weiß, wo diese Sachen aufbewahrt werden. Die Klinik hat eine zentral gelegene Schublade dafür im mittleren Behandlungsraum, den man von der Anmeldung aus zur entscheidenden Hälfte aus einsehen kann. Außerdem bestätigte mir der betroffene Gesichtsausdruck des TA bei meinem ersten Satz (s.u.), dass es sich die Spritze für meinen Jakob handelte.

Da bin ich dann geplatzt! ... „Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass ihr das Tier erst jetzt totspritzt, wo ich angekommen bin und meinen Käfig zurückverlange! Ein ganzes Wochenende habt ihr „Tierfreunde“ ihn unnötig leiden lassen und dies, obwohl ich Euch ausdrücklich mehrfach gebeten, die Erlaubnis erteilt (schriftlicher Vermerk auf der nun erhaltenen Rechnung lautet „Euthaerlaubnis vorhanden“) und sogar angewiesen habe, den armen Kerl zu töten, wenn er weiter so leidet. Und mein komisches Gefühl am Samstagmorgen und vorhin am Telefon hat mich veranlasst, zu sagen, dass ich sofort und nicht erst nach der Arbeit komme, um den Käfig abzuholen. Ihr hättet ihn doch glatt bis heute Nachmittag weiterleiden lassen, mit der Folge, dass sich auch die „Stationskosten Heimtiere nach GOT 50“ von 21,55 DM auf wahrscheinlich 28 DM (vier ganze Tage völlig unnötiges Leiden) erhöht hätten ...

Da man sich nicht verteidigte, habe ich dann die Rechnung über 45 DM bezahlt (die ich in jedem Fall in voller Höhe bezahlt hätte, schon um einen Beweis für diese Ungeheuerlichkeit zu haben), mir den Käfig gegriffen, der im übrigen völlig unverändert aussah (nicht, wie auf der Rechnung vermerkt: Diätfutter in Form von gequollener gelber Hirse „cave:phys. Füttern ausslie.“). Sein eigenes Futter war noch drin, genau wie die rote Kolbehirse, das Mineralmenü, die Vogelkohle und der Vogelgrit. Nur den Sand hatten die „Tierfreunde“ entfernt, vermutlich weil ich als nicht unerfahrener Halter (20 Jahre Ziervogelhaltung) anhand der Ausscheidungen hätte sehen können, wie sehr das arme Schwein sich wegen der paar Mark hat quälen müssen.

Das hätte der Vogel bei mir besser haben können.

Ich erwäge ernsthaft eine Anzeige wegen Tierquälerei gegen die Tierklinik, auch wenn ich mich damit in Augen vieler Menschen lächerlich machen werde!
 
Hallo Ole,

daß ganz tut mir sehr sehr leid, aber wenigstens weißt du jetzt sicher, daß der Kleine erlöst wurde.

Man sollte da wirklich was dagegen unternehmen, daß ist ja ungeheuerlich was da abgelaufen ist. Die haben den doch regelrecht als Versuchstier mißbraucht :k
.... und sowas schimpft sich dann Tierklinik 8(

Liebe Grüße
Gaggi
 
Hallo Ole
Die Anzeige kannst Du, so schlimm alles ist, vergessen. Du kennst bestimmt den Spruch mit den Krähen, die keiner anderen ein Auge aushacken. 8(

Es scheint wirklich die Geldgier und auch das Unvermögen der Tierärzte in dieser "Klinik" gewesen zu sein, was eine solches, (beinahe hätte ich geschrieben -Verbrechen am Tier-), handeln auslöste.

Für mich wüßte ich schon, was ich im kleinen unternehmen könnte. Es ist nicht viel, kostet aber den einen oder anderen Kunden für den TA. Das darf ich Dir aber nicht raten, ja? Du weißt schon.

Deine Trauer und die Wut verstehe ich voll und ganz. Bei solchen Gelegenheiten würde ich wohl in der TA- Praxis kurz und laut ausrasten.

Dein Kleiner hat es hinter sich, er ist endlich erlöst. Ein kleiner Trost, nicht viel, jedoch leidet er nicht mehr. Sollte es ihn geben, fliegt er jetzt im Vogelhimmel so weit dieser reicht.
 
Hallo Alfred

Nein, das mache ich nicht. Das könnte mir ja als Geschäftsschädigung oder gar üble Nachrede ausgelegt werden.

mfG ole

PS:

Ich habe vor einiger Zeit hier im Forum die ...

"Tierärztliche Klinik Dr. Herbert Winter in 44143 Dortmund - Liboristr. 5" ...

wärmstens für die Behandlung von Ziervögeln empfohlen, ich glaube sogar mehrfach.

Diese Empfehlung ziehe ich hiermit zurück!
 
Hallo Ole

Wennn es klappt, bekomme ich demnächst einen Link auf eine Seite, auf der die Tierärzte von ihren Patientenhaltern beurteilt werden.
Im Guten wie im Schlechten.
Werde mal sehen, was da so drin steht...
 
Ich habe bereits ähnliche Erfahrungen mit einer Tierklinik gemacht. In der ein zweiter TA in den Behandlungsraum kam, meine Cori ansah und sagte der Vogel hat einen Dachschaden, dem sollte man den Hals rumdrehen.
ich bin zu meinem Stammtierarzt, der alles versucht hat die Kleine zu retten. Ich sagte, wenn es keine Chance auf Heilung gibt, soll er mich anrufen, denn ich wollte sie nicht alleine sterben lassen. Nach kurzer Zeit rief er mich und sagte, ich soll schnell vorbeikommen, jede weitere Minute wäre nur Quälerei.
Auch ein TA sollte wissen wo seine Grenzen liegen und nicht versuchen wegen des Geldes Gott zu spielen.
 
Thema: Kropfentzündung als Ursache für schwere Mauserstörung?

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