Mörderische Ringe

Diskutiere Mörderische Ringe im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Ich weis nicht so genau ob dies der richtige Ort ist um meinem unmut kund zu tun, falls nicht, bitte verschieben. Ich arbeite beim Tierarzt und...
P

petra.2201

Guest
Ich weis nicht so genau ob dies der richtige Ort ist um meinem unmut kund zu tun, falls nicht, bitte verschieben.
Ich arbeite beim Tierarzt und wir haben immer wieder Fälle von grausam eingewachsenen Vogelringen.
Gerade heute war ein ganz, ganz bemitleidenswerter Wellensittich bei uns, der einen extrem ++++ eingewachsenen Ring hatte.
Das Bein war schon so lange stranguliert, daß es total abgestorben war.
Diesem Vogel war definitiv nicht mehr zu helfen und wir konnten ihn nur noch von seinen schmerzen erlösen.
Ich habe schon viele solcher verletzungen gesehen, sicher sind zu einem erheblichen Teil die Besitzer schuld, weil sie viel zu lange warten, bevor sie zum TA gehen, aber die meisten tun dies nicht böswillig, sondern sind einfach nur zu unwissend.
Warum immer noch Ringe, zumindest bei größeren Papageien kann man doch im Zeitalter des Mikrochips komplett auf die Ringe verzichten, oder?
 
Bei größeren Papageien sicherlich, aber bei Kleinvögeln ist das nicht möglich. Ein aufmerksamer Besitzer sollte allerdings recht früh bemerken, wenn etwas mit dem Ringbein nicht stimmt...
 
Bei der richtigen Ringgröße und einem gesunden (nicht extrem fettleibigen) Vogel macht ein Ring überhaupt nichts. In fast 3 Jahrzehnten Vogelhaltung in meiner Familie trat das nur ein mal bei einem zu dicken Welli auf.
 
Als ich noch eine Voliere hatte da hatte ich zwei mal den Fall dass ein Vogel sich wegen seinen Ring trangulierte.
Das erste mal war es eine Singsittich-Henne.
Sie verhakte sich irgentwie mit ihren Ring in diesen Aufhänge-Drahtbogen einer Vogelbadewanne und kugelte sich durch ihr hilfloses Flattern dann auch noch das Bein aus. Der TA musste dann den Ring abnehmen,das Bein wurde zum Glück wieder gesund.
Ein anderes mal verhädderte sich ein Wellensittich mit seinem Ring im dünnen Geäst (Habe immer junge Apfelbaumzweige in die Voliere getan) und zog dann den ganzen Ast regelrecht hinter sich her.
Anderer Fall war in der Wildnis da entdeckte meine damalige Freundin beim wandern im Gebirge mit mir eine Wacholderdrossel die mit ihren Vogelwarten-Ring in einem Maschendrahtzaun fest hing. wir befreiten sie sofort.
Ich sag mal so die Ringe können durchaus sehr gefährlich sein in Bezug darauf dass sie Vögel wo hängenbleiben könnten wenn es sich dabei um kleinere Arten handelt welche sehr viel im Gestrüpp sitzen.
zB. Bei Tauben und Hühnern schliesse ich so etwas eher aus.
Bei nem Sittich oder Finken könnte sowas schonmal schneller vorkommen.
was das einwachsen betrifft das kann vorkommen wenn ein falscher ring angelegt wird der zu eng ist oder wenn der vogel am bein einen abszess hat oder fettleibig ist. aber dazu sollte man es ja so oder so nicht kommen lassen da ist dannw irklich der besitzer schuld der nicht drauf geachtet hat. so etwas pasiert nämlich nicht von einem tag auf den anderen:+klugsche
das mit dem chippen finde ich ehrlich gesagt auch viel besser als das beringen. bei kleinen vögeln aber wohl nicht möglich. ich denke auch nicht dass man sich da so schnell hinsetzen und etwas daran ändern wird oder will. haben sich die ringe ja nun immerhin schon seit jahrzenten bewehrt.
 
Gerade heute war ein ganz, ganz bemitleidenswerter Wellensittich bei uns, der einen extrem ++++ eingewachsenen Ring hatte.
Das Bein war schon so lange stranguliert, daß es total abgestorben war.
Diesem Vogel war definitiv nicht mehr zu helfen und wir konnten ihn nur noch von seinen schmerzen erlösen.

Was mich interessieren würde: wieso wird so ein Vogel eingeschläfert? Warum nimmt man ihm nicht einfach das Beinchen ab? Der käme auch prima mit nur einem zurecht.
 
Sorry, aber das war in diesem Fall keine Option.

Das komplette Bein (bis zur Hüfte) war massiv verändert, außerdem war der Vogel auch schon in einem bedenklichen Zustand.
Ich persönlich finde es manchmal besser einen so schwer behinderten Vogel zu erlösen.
Ich habe auch schon glückliche Vögel mit einem Bein gesehen, aber das war immer unterhalb des Knie`s, der arme Kerl muß ja irgendwie sein Gleichgewicht halten.
In diesem Fall wäre es quälerei gewesen, ist vielleicht auch ansichtssache, aber wir haben so entschieden und zwar im Sinne des Vogels.
Außerdem stellte sich diese Frage auch für die Besitzerin nicht (finanziell).
 
Danke für die Info. :zustimm:

Die Frage sollte übrigens kein Angriff sein oder die Richtigkeit Eures Handelns in Frage stellen.
 
Hallo,

ich habe selbst eine Wellidame, die nur ein Beinchen hat. Sie blieb bei der Vorbesitzerin an dem Ring hängen und riss sich ein Bein regelrecht heraus :(.

Bonny hat noch nicht mal ein Stumpf, das bereitet ihr wirklich sehr große Probleme. Sie hat fast eine ständige Fehlstellung der Wirbelsäule und legt sich oft irgendwo an, damit sie gerade sitzen kann. Auch legt sie sich oft ganz flach auf die Sitzbrettchen. Das Füsschen muß ich ständig kontrollieren, weil es eine Doppelbelastung aushalten muß und sich sehr schnell Sohlenballengeschwüre bilden können.

Also ein wirkliches Handicap. Meine Bonny ist noch sehr jung und kommt recht gut damit zurecht. Aber für wie lange, das weiß ich nicht :(.

http://www.abload.de/img/bonny15yv.jpg
 
Hallo Petra,

Der Inhalt Deines Beitrages liegt mir sehr am Herzen.
Ich würde mich sehr über ein Verbot von Ringen freuen, denn ich kenne drei sehr schlimme Fälle. In zwei Fällen verloren die beiden Vögel das abgestorbene
Bein und in einem Fall hatte der Vogel Glück, denn er kam "5 Minuten vor 12"
zum TA. Letzterer ist ein Nymphensittich, den ich aus einer extrem schlechten
Haltung befreien konnte (mit viel Glück - aber auch guter Vorbereitung).
Er heißt Umberto und lebt mit seinen zwei (auch geretteten) Nymphenkollegen
bei uns.
Der TA hat wirklich toll und sanft gearbeitet, denn der Fuß unterhalb des Ringes und das Bein oberhalb des Ringes waren dick, verfärbt und extrem gestaut. Das bedeutete, daß der TA erst einmal einen Ansatz zum Entfernen
des Ringes brauchte. Er kam ja kaum daran. Und der Ring war durch das Einwachsen sogar schon mit der Haut zusammengewachsen und daher verbunden.
Es ist jedenfalls gutgegangen und der Entfernungsschmerz war nur ganz kurz.
Glücklicherweise ist Umberto danach nicht mit dem Schnabel darangegangen,
so daß alles gut heilen konnte. Das Bein wurde nach der Entfernung mit entzündungshemmendem Spray eingesprüht etc.

Ich hänge einmal ein Foto an, auf dem das Bein nach ca. einem Jahr zu sehen ist - geheilt - aber noch mit der Blessur. Der Fuß des anderen Beines ist
verkrüppelt. Damals in dieser miserablen Haltung sogar mit Sohlenballengeschwür. Auch das ist auskuriert.
Man stelle sich im Nachhinein einmal vor, welche Schmerzen dieser arme Nymphie hatte: ein Bein mit tief eingewachsenem Ring und der Fuß des
anderen Beines verkrüppelt mit Sohlenballengeschwür...

Es ist doch so wie Petra schreibt: es passiert so häufig, daß Ringe schlimme
Verletzungen auslösen!
Wir dürfen da nicht von uns, die wir unsere Vögel täglich beäugen und umsorgen, sondern von denen, die es nicht machen.
Dafür habe ich viele Beispiele und sie werden nicht weniger.

tun.

Anhang: Umbertos linkes Bein mit der Ringkerbe nach ca. einem Jahr ... ich hoffe, daß Umberto nichts dagegen hat, wenn ich sein Beinfoto veröffentliche.
 

Anhänge

  • fuß2.jpg
    fuß2.jpg
    17,6 KB · Aufrufe: 187
Der Quatsch mit den ZG´s kann meinet wegen gerne abgeschafft werden weil es Blödsinnig ist! Man brauch sie ja nur für Papageienartige, und was ist denn mit allen anderen Vogelarten für die man keine braucht? Die können wohl keine Ornithose bekommen,nein??

Was das Einwachsen der Ringe betrifft:
Natürlich gibt es da paar Leute die nicht drauf achten, aber da ist das Ringproblem noch das kleinste. Denn genau diese Leute sind es auch welche ihre Vögel allgemein unartgerecht halten. Einzeln, in nem kleinen Käfig, falsche ernährung usw.
 
Hallo tun.

Umbertos Beinchen sieht wirklich bemitleidenswert aus, aber es ist nichts im vergleich zu diesem Welli in der Praxis.
Ich hätte ja auch nichts gesagt, wenn es ein Einzelfall wäre, aber leider bekommen wir relativ häufig solche verletzungen. (Und wir sind nichtmal eine VK-Praxis).
Meistens sind die nicht ganz so schlimm wie bei diesem, aber schon so schlimm, daß ich es für absolut sinnvoll halte etwas anderes zu überlegen.
Leider habe ich bei kleinen Sittichen auch keine "zündende" Idee, aber zumindest bei den großen Papageien(ab Mohrenkopfgröße), kann man doch den Ring komplett durch einen Chip ersetzten!!!
Man kann mittlerweile zum Mond fliegen, dann muß man doch auch einen "mitwachsenden" Vogeling erfinden können??!!??
 
Hallo,

einem meiner beiden Nymphensittiche musste auch der Ring entfernt werden, weil dieser eingewachsen war (es war nicht meine Schuld, der Vogel ist mir in diesem Zustand zugeflogen). Das gesamte Bein meines Vogels war angeschwollen, ist immernoch teilweise gelähmt und nach der Entfernung des Ringes hat man den nackten Knochen sehen können.
Zusätzlich sind einige Zehen meines Sittichs um bis zu 180° verdreht.
Inzwischen geht es meinem Nymphensittich gut, er hat zwar Schwierigkeiten beim Klettern, kommt aber zurecht.

Wie kann es passieren, dass Ringe einwachsen? Verwenden Züchter/Beringer keine Standardgrößen für die jeweiligen Arten?

Wie kann es passieren, dass sich die Zehen derartig verdrehen?

Viele Grüße,
Silbermoewe
 
Hallo

ich kann nur sagen das es mit dem Beringen schon ne sache ist!
Ich hab mein ersten Halsi in einer Zoohandlung geholt und den Ring den er drum hatte war nichtmal vernünftig.
Ich habs nur bemerkt weil das Vet-amt mich angeschrieben hat wegen der Ringnummer!
Auf den Ring war nur die Zahl 2006 drauf sonst nix, er war zu klein und hat schon für ein dickes knöchelchen gesorgt gehabt.
Musste mir dann ein offenen Ring kaufen und den dran machen lassen!
Ich hatte schon Angst das sie mir meinen Vogel wieder nehmen!

LG Nami :k
 
Nabend.

Ich habs nur bemerkt weil das Vet-amt mich angeschrieben hat wegen der Ringnummer!

Darf ich fragen, warum dich das Veterinäramt angeschrieben hat ???
Halsbandsittiche zählen zu den domestizierten Papageienarten und sind nicht meldepflichtig.

LG, Olli
 
@nami..das finde ich auch interessant...war in dem bestand Psittakose ausgebrochen?? oder war der * züchter* des betruges bezichtigt??

wo hast du den einen offenen Ring einfach so kaufen können??
 
Hallo Oli

der Zoohandel wo ich meinen Pieper geholt hat, hat weiter gegeben das er zu mir gegangen ist muss man addresse etc. abgeben und da is ja auch immer die Ringnummer bei war wohl nicht und wollten die deswegen bei mir einholen so haben die es geschrieben. Zur Vervollständigung der akten.
Naja wie schon gesagt dadurch hab es dann erst gesehn.

Leider weiß ich das nicht genau aber ich gehe davon aus das da wohl was nicht stimmte bezüglich des Züchters.

Ich hab dann mit dem Vet-amt getelt und die haben mir dann eine bescheinigung geschickt das ich mir bei der Ringstelle (weiß leider den Namen jetzt nicht ausm Kopf) einen offenen Ring bestellen darf/soll.

Ich musste dann den alten ring + beischrift des ringwechslers und erlaubnis der Ringentfernung wieder beim Vet-amt einreichen.
Naja und bis heute ist nix mehr dazu gekommen.

LG Nami
 
lol....was ne tortur...
nö da wird auch nichts mehr kommen..du hast den vogel ja neu beeringt und den alten ring weggeschickt...für die ist der fall denke ich erledigt

ps: ich denke sowohl der züchter als auch der handel werden ihr fett weg bekommen haben ..wegen dem Ring
 
Also ich weiß der Handel hat wieder Halsis in einer viel zu kleinen Box da sitzen.
Ich weiß das die bestimmungen rechtlich da anders sind aber der halsi der mit meinem zusammen war hat über ein Jahr alleine darin gesessen und konnte sich nicht richtig bewegen mal ne runde richtig DÜsen!

Wenn ich das seh tun die mir richtig leid! Nur wo ich später als die schose durch war den Besitzer des Ladens daruf angesprochen habe sagte er nur: "Sie hätten sofort zu uns kommen können wir hätten dann für einen richtigen Ring gesorgt, der neue hätte auch nicht unbedingt dran gemusst." So sinn gemäß
Der hätte ja im schrank bleiben können.

Am liebsten würde ich nicht mehr in den laden gehn nur leider ist es der einzige Ladenin meiner Nähe wo ich das Fütter für meine Biester herbekomme.
Wenn ich mir heute Tiere hole gucke ich mir den Züchter genau an. So lernt man auch wieder das man bei Tieren keiner Zoohandlung trauen soll!

LG Nami
 
Thema: Mörderische Ringe
Zurück
Oben