Überforderung vermeidet man dadurch, dass man nur so viel annimmt, wie man finanziell und personell stemmen kann, aber die Nachfrage steigt exponentiell mit dem Bekanntheitsgrad. Mit "Listen" oder "Listungen" findet man nicht etwa mehr Unterstützung, sondern man wird, wie hier auch schon angemerkt, hoffnungslos "zugeschüttet". Auch ich habe anfangs eine eigene Liste mit privaten Päpplern nach Vogelarten, etc. geführt und nur an Vertretungen und andere Päppler weitergegeben, mit dem Ergebnis, dass sie sehr bald unkontrolliert zirkulierte, die genannten Personen mit Anfragen aller Art überfrachtet wurden - und ich in Teufels Küche kam, weil man Adressen gar nicht einfach so weitergeben darf, nicht "intern" und auch keine E-Mailadressen. Die meisten Päppler haben mich daraufhin gebeten, dass nur noch ich selbst diese Liste verwalte und Anrufe nur noch "gesteuert" ankommen. Das allein ist ein erheblicher Aufwand.
Hinzu kommt der exzellente Hinweis von Astrid: man ist im eigenen Interesse und im Sinne der Tiere gut beraten, keine Stationen oder Personen (oder Tierarztpraxen) zu empfehlen, die man nicht persönlich kennt. Hierzu verweise ich auf § 2 des deutschen TierSchG, der für alle Wirbeltiere gilt und bei vielen Päppelstellen erschreckend unbekannt ist. Für Auswilderungsgehege, Verweis oder Weitergabe von Wildtieren heißt das: diese Stellen müssen der zuständigen Behörde bekannt sein. Das ist bei gut geführten Stationen das geringste Problem.
Schließlich limitiert sich die ganze Hilfe nicht durch zu wenig Listen, Flyer oder Querverweise, sondern schlicht durch die Zahl der verfügbaren Plätze. Gäbe es genug, hätten die Finder auch keine Schwierigkeiten, einen zu finden. Wenn man also am Anfang steht, ein Netzwerk aufzubauen, wäre mein Rat, bei den Leuten anzusetzen, die man nicht suchen muß: die Vogelfinder. Wirkliche Hilfe habe ich ausnahmslos in diesem Personenkreis gefunden, das heißt nicht ich habe sie trotz mühsamer Suche oder "Listen" gefunden - sondern sie mich. Es hat lange gedauert, bis ich das begriffen hatte. Also mach' Deine Sache gut, und Menschen, die Dir helfen können, werden Dich von ganz allein finden.