verletzte Waldschnepfe

Diskutiere verletzte Waldschnepfe im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo an Alle, Ich bin eine erfahrene Vogelhalterin, zwei Graupapageien und habe schon den ein oder anderen Wildvogel, der verletzt war...
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Araniki

Neuling
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Hallo an Alle,
Ich bin eine erfahrene Vogelhalterin, zwei Graupapageien und habe schon den ein oder anderen Wildvogel, der verletzt war, aufgepäppelt und entweder entwildert, oder eine geeignete Pflegestation gefunden.
Jetzt steh ich aber vor einem Problem - vielleicht kann mir jemand helfen?

Hier: Es handelt sich um eine Waldschnepfe -
ich kam gestern mit einer Kollegin aus der Pause wieder Richtung Büro, Berlin-Mitte - und sehe wie etwas an der Hauswand herunterfällt ... flattert.Für solche Fälle habe ich meinen allseits bereiten Vogelrettungskarton. Hab den schnell geholt und gesehen, dass sie aus einem Auge blutet. Also erst einmal an in die Kiste und außen vor mein Fenster gestellt um zu beobachten.

Zwischenzeitlich habe ich NABu abgerufen, die kann man vergessen, holen keine verletzten Vögel ab. Bliebe der Ausweg Tierklinik Düppel - aber die nehmen wohl auch keine verletzten Wildtiere mehr auf ...
Bei den Temperaturen nachts draußen geht nicht und, wenn sie doch ne Verletzung hat, ist sie leichte Beute, nach Hause in die Badewanne ist auch nicht optimal Balkon zu gefährlich.

Dann fiel mir ein, dass unsere Tierärztin in Mitte, nicht weit vom Büro.
Hab mit Swetlana telefoniert zwischenzeitlich hat die mit ner Pflegestelle von Nabu telefoniert. Die können oder wollen den Vogel nicht aufnehmen aber sie hat ihr genau erklärt, wie sie gefüttert werden muss. Die kann nachts auch allein in der Praxis bleiben und einige Male am Tag gefüttert. Entweder sie übersteht die nächsten drei / vier Tage dann kann sie raus und wenn nicht, hab ich mein Bestes getan. Was für ne

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Heute um 9:57 AM -LAGEBERICHT _
Schnepfi hat die Nacht gut geschlafen und heute Morgen gut gefressen.

Swetlana meinte, sie hat den Eindruck, dass sie zahm ist, da sie sich Problem los füttern lies und auch nicht aufgeregt ist, strampelt oder sich wehrt. Den Eindruck hatte ich gestern auch beim Füttern.

Jetzt muss man gucken, wie das mit dem Auge wird, dazu kann Swetlana jetzt noch nichts sagen.

Meine Lieben, könnt ihr mir mit Rat zur Seite stehen, wie ich einen Platz finde und eine Waldschnepfe aufnimmt?
 
Hallo
Ich bezweifle, dass die Waldschnepfe zahm ist. Sie wird geschwächt sein und ist deshalb "schicksalsergeben" und leicht zu händeln, solange sie in diesem Zustand ist. Das ist bei verletzten Wildtieren häufig so. Wer weiß, wie lange sie schon relativ hilflos ist durch ihre Seheinschränkung und deshalb ohne ausreichende Nahrung.

Ich gebe Dir eine Adresse aus Berlin in Dein Postfach, Du findest die Nachricht auf der Startseite des Forums oben rechts neben (hallo araniki). Dort wirst Du entweder Hilfe für die Schnepfe selbst bekommen oder an eine adäquate Pflege- und Auswilderungsstelle weitergeleitet werden.

LG astrid
 
Hallo Astrid,
Schön daß Du helfen kannst. Danke dafür.
Was ich noch sagen wollte: Nabu und Bund kann man echt vergessen. Bei denen hatte ich auch schon mal angeklopft. Solche Kleinigkeiten wie verletzte Wildtiere gehen denen sonstwo vorbei. Mir erscheint es als offensichtlich daß es denen ausschließlich um Lobbyismus und Spendeneinnahmen bzw. Mitgliedseinnahmen geht.
 
Hallo Alfred
Ich empfinde solche Verallgemeinerungen und generelles Niedermachen immer als sehr unfair. Ich kenne alle Nabu-Stationen nicht, Du auch nicht. Die Station, die ich kenne, das Nabu Artenschutzzentrum Leiferde, leistet excellente und sehr engagierte Arbeit für Wildtiere, speziell für Wildvögel.

LG astrid
 
Tja, Astrid, ich kann nur das sagen was ich erlebt habe. Ich wurde nur kurz und bündig abgefertigt mit "Da sind wir nicht zuständig", "Da können wir nichts machen".
Und mir ist es egal ob es da irgendwo in Deutschland eine Station gibt welche gut ist. Denn diese Organisationen sind Bundesweit vertreten und bekommen ebenso Bundesweit ihre Mitgliedsbeiträge und Spenden. Da würde ich es als selbstverständlich ansehen daß die ebenso weit den Leuten mit verletzten Wildtieren zur Seite stehen. Oder etwa nicht? Beim ADAC jedenfalls klappt das mit den Autos, die helfen auch Nichtmitgliedern.
 
Was viele Menschen verwechseln: NABU und BUND sind erstmal ein Naturschutzverein. Ich kenne jetzt selbst keine, aber die leiten sicher auch Auffangstationen.

Ich habe eine Zeit lang mal beim NABU mit im Haus gearbeitet (ich bin aber nicht Mitglied und kann natürlich nicht für den Verein sprechen). Der NABU hat dort bei der Schutzgebietsbetreuung mitgewirkt, also ein paar Mitarbeiter + Büro + Lagerräume. Mit Tierpflege hatten wir nichts am Hut.
In diesen Räumen haben wir während des Freiwilligendienstes auch gewohnt. Und jetzt stellt euch vor, wie nachts um eins oder morgens um 7 Leute mit Amseljungen und angefahrenen Enten vor der Tür stehen, zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen "Ich hab ein Wildtier gefunden!" und man dann höflich hinweist "5km weiter gibt es eine Wildtierauffangstation" - "Aber sie sind doch Station XXX, die da mit dem NABU!". Genau, wir waren einfach nicht zuständig - wir hatten nämlich weder das Wissen, solche Tiere zu behandeln oder die Räumlichkeiten dafür, wir waren halt nur eine Art Verwaltungsstelle. Die Leute werden sich genau so abgefertigt gefühlt haben wir du, aber das hängt einfach mit Fehlinformationen zusammen. Echte Auffangstationen sind selbstverständlich zuständig, meist sogar mit Bereitschaft!
 
Und mir ist es egal ob es da irgendwo in Deutschland eine Station gibt welche gut ist.

Wenn es Dir egal ist, Alfred, dann willst Du Dein negatives Bild behalten, egal, wie die Tatsachen sind und ein Austausch erübrigt sich.
Und den ADAC als positives Beispiel anzufügen ist wohl als Zynismus aufzufassen?

harpya, danke für Deinen Bericht. Es wird fälschlicherweise auch immer angenommen, dass es DEN NABU MIT DEM GESAMTKONZEPT gibt, nach dem jedes einzelne NABU-Büro, jede einzelne NABU-Station arbeitet. Tatsächlich ist es so, dass jede Geschäftsstelle eigene Schwerpunkte und die entsprechenden Konzepte hat und keine einheitliche Vorgaben der Bundesgeschäftsstelle abarbeitet. Es gibt ein übergeordnetes Gesamtkonzept (Naturschutz) und dann eben auf regionale Notwendigkeiten zugeschnittene und spezialisierte Stationen und Zentren mit weiteren Untergruppen. So wie eine z.B. eine große Firma in Fachbereiche aufgeteilt ist. Und selbstverständlich muss man kein Mitglied sein, um Hilfe zu erhalten.

Aber wer mit einer Fledermaus zur Igelstation geht, ist nun einmal am falschen Ort. Und dann ist es gewissen Leuten, die sich für tolle Tierschützer halten, weil sie die Fledermaus "gerettet" haben zu viel, 30 km weiter zu fahren. So hatten sie sich das nicht gedacht mit dem Tierschutz, Tatort fängt in einer halben Stunde an und die vom Nabu sind unfähig und weigern sich, Tiere anzunehmen.

naja....
 
Leider gehen Waldschnepfen auch in Tierarztpraxen oft ein, weil verschiedenes nicht bekannt ist und offenbar auch nict nachträglich im Zuge der Ursachenforschung ermittelt wird:

- sie fressen überwiegend nachts

- um bei Kräften zu bleiben, brauchen sie Regenwürmer in ordentlicher Menge, in einer Schüssel mit Erde zum Herausstochern gereicht, und zwar immer abends. Ernährung ansonsten z.B. hier: http://www.scolopaxrusticola.com/germania/scolopax_biol1_de.shtml

- tagsüber muss sich die Schnepfe so verstecken können, dass sie glaubt, nicht gesehen zu werden, was den Stressfaktor und unnötige Bewegung nach Anflugverletzungen reduziert.

- nach den üblichen Anflugtraumen muss der Augenhintergrund geprüft worden sein, bevor sie wieder 'raus kann.

- wenn sie wieder "Zugdrang" hat, stellt sie die Nahrungsaufnahme ein, weil sie weg will. Bekommt man das eine Nacht lang anhand des fehlenden Futterverbrauchs oder Hungerkots nicht mit und kompensiert diese Phase mit Gabe z.B. von Bioserin, ist sie am übernächsten Morgen tot, da kreislauflabil.

Aus diesem Grund habe ich ein Stück mit Naturbewuchs oben offen eingezäunt, aus dem die sich erhollende Schnepfe einfach nach oben abfliegen kann, wenn sie wieder kräftig genug ist. Bis dahin ist sie dort vor Beutegreifern geschützt. Das hat bisher gut geklappt.
 
Aber wer mit einer Fledermaus zur Igelstation geht, ist nun einmal am falschen Ort. Und dann ist es gewissen Leuten, die sich für tolle Tierschützer halten, weil sie die Fledermaus "gerettet" haben zu viel, 30 km weiter zu fahren. So hatten sie sich das nicht gedacht mit dem Tierschutz, Tatort fängt in einer halben Stunde an und die vom Nabu sind unfähig und weigern sich, Tiere anzunehmen.

So ist das, in der Igelstation habe ich immer gute Erfahrungen gemacht, bei NABU eher negativ, da bekommt man einige Info, soll Kilometerweit fahren um den Vogel dort abzugeben.........................bin dazu übergegangen , es ist die natürliche Auslese

LG
 
...bin dazu übergegangen , es ist die natürliche Auslese
So kann man sich natürlich jede eigene Bequemlichkeit zurechtbiegen. Wenn wie am Bahnhof Ostkreuz die neue Halle quer zur bekannten Vogelzugrichtung mit riesigen, durchsichtigen Glasflächen hingebaut wird, erschließt sich mir nicht, was das mit "natürlicher Auslese" zu tun haben soll, wenn dort neuerdings sogar Eisvögel verunglücken.

Eine Schnepfe, die einen Scheibenanflug überlebt hat, ist ja kein Todeskandidat. Das entscheidet, wer sie an ungünstiger Stelle liegen läßt oder einer inadäquaten Versorgung zuführt. In Berlin kann man sie dem nächsten Abschnitt auf den Tisch setzen, von wo sie nach Dppel gebracht wird, oder in der nächsten Tierarztpraxis abgeben, sofern diese sich auskennt. Die Wildvogelstation des NaBu bekommt vom Senat Unterstüzung, um sich solcher Vögel anzunehmen, aber bei einem verletzten Tier ist eine fachkundige Praxis die bessere erste Anlaufstelle: http://berlin.nabu.de/projekte/wildtierpflege/unserepfleglinge/pfleglinge2012/15334.html
 
Ab und zu fehlt hier echt ein "Danke-Button". Das mit den seltsamen angeblichen Naturschutz-Orgas ist mir schon vor Jahren aufgefallen. Selbst der LBV - Landesbund für Vogelschutz ist mit Vorsicht zu geniesen. Allerdings habe diese wenigstens noch Leute in der Hinterhand, die sich Tatsächlich um solche Fällle kümmern.
 
Ich erkläre die Sache gern mal aus Mitarbeiter-Sicht :)

Um meinen Post nochmal aufzugreifen: Wie gesagt habe ich mit dem NABU zusammengearbeitet, Aufgabengebiet Naturschutzgebietsbetreuung (Geteilte Aufgaben: Monitoring, Vogelzählung, Pflegemaßnahmen (Strauchschnitt, Neupflanzung usw.) und und und). Gibt auch andere Aufgaben, aber das würde hier zu weit führen.
5km weiter gibt es eine hervorragende Auffangstation, ich will jetzt der Anonymisierung wegen nicht genaue Angaben machen, aber eins kann ich durch mehrmaligen Aufenthalt, Zusammenarbeit und Praktikum bestätigen: Die Leute da haben absolut Ahnung, egal welches Tier. Hervorragend ausgestattet, sowohl medizinisch als auch räumlich, Träger ist ebenfalls ein Verein.

Sowohl im Telefonbuch als auch auf allen Flyern und Aushängen steht genau, was die Station mit dem NABU macht und was die Auffangstation macht. Aber es geht einfach nicht in die Köpfe der Leute rein, der NABU ist der mit den Tieren. Ich habe schon enttäuschte Besucher weggeschickt, die unsere Pflegestation sehen wollten, bei uns stand schon die Feuerwehr mit angefahrener Gans vor der Tür und die allermeisten wollten, tief enttäuscht, auf gar keinen Fall die 5km weiter fahren. So sind bei uns schon Tiere gestorben, weil wir kein Auto dahatten um sie sicher zur Auffangstation bringen zu können (und dort der "Abholservice" schon anderweitig unterwegs war).
Sorry, aber wenn diese Leute einfach falsch informiert, zu uneinsichtig oder faul sind, um die Tiere zur richtigen Adresse zu bringen, was sollen wir da machen? Shuttle-Service einrichten?

Und dann kommen eben diese Sachen auf: "Öh, der blöde NABU, der wollte meine Fledermaus nicht und hat mich so weit fahren lassen".
 
Ich war grad auf der seite von NABU und kann auf die schnelle keine Infos entdecken bezüglich Wildtiernothilfe. Und so wie ich grad geschaut habe, schauen auch andere Leute, finden nix und bringen das Tier eben zur falschen Adresse.

Auch auf der LBV seite findet man nix. Ich weiß aber das dort unterseite existieren, wo erklärt wird, wer für was zuständig ist. Hier fehlt klar die usabillity für den user, schnell solche infos zu bekommen. Zum bsp ein extra Menü-Punkt in der Seiten-Navigation der webseite.

Das hab ich beim LBV schon vor X Jahren mehrmals angemahnt. Passiert ist: NIX.
 
Und da geht es schon weiter...
Ich will dir nicht böse sein, raptor, aber genau das sage ich doch. Der NABU ist ein Naturschutzverein. Keine Auffangstation. Naheliegend, dass man dann auf dessen Homepage auch nichts über Tiernothilfe findet! Warum auch?
Beim LBV genau das gleiche Spiel: Schutzgebietsbetreuung etc! Ihr bestellt euch bei Microsoft doch auch keine Waschmaschine, weil Microsoft irgendwie was mit Technik zu tun hat...

Gebe in die Suchmaschine "Auffangstation" + beliebige PLZ ein und du wirst diverse Adressen und Telefonnummern finden. Notfalls da anrufen und vorher fragen, ob Tiere aufgenommen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und da geht es schon weiter...


Gebe in die Suchmaschine "Auffangstation" + beliebige PLZ ein und du wirst diverse Adressen und Telefonnummern finden. Notfalls da anrufen und vorher fragen, ob Tiere aufgenommen werden.

Genau das ist doch das Problem, das machen die Leute ja nicht! Die Leute sind unfähig google zu benutzen und selbst wenn landen sie immer auf seiten wie LBV, Nabu etc.

Auf "Auffangstation" kommen die aller meisten Leute aber nicht.
 
Genau das ist doch das Problem, das machen die Leute ja nicht! Die Leute sind unfähig google zu benutzen und selbst wenn landen sie immer auf seiten wie LBV, Nabu etc.

Auf "Auffangstation" kommen die aller meisten Leute aber nicht.

Dann haben alle Leser dieses Threads soeben etwas elementares dazugelernt :zustimm:
(Ersetze Auffangstation wahlweise durch Wildtier aufnehmen, Tiernotfallhilfe, ...)
 
Der NABU ist ein Naturschutzverein. Keine Auffangstation.
Hier in Berlin betreibt der NaBu eine vom Senat mitfinanzierte Auswilderungsstation für Wildvögel (NaBu Projekt Wildtierpflege), die auch Waldschnepfen nimmt. Siehe mein Post # 10 samt Link. Und hier geht es doch um einen Fall in Berlin, also was soll die Diskussion, wie es woanders (nicht) ist? Der Knackpunkt ist also eher, welche Auskunft man am Telefon bekommt.
 
Ich habe mich vor einigen Wochen an den Vorsitzenden des Nabu in Berlin gewandt, mit der Bitte, doch mal in den Landes- Kreis- und Ortsgruppen nachzufragen, wer sich mit der Aufzucht von Wildvögeln, beschäftigt und auskennt. Einfach mal weiterzugeben wer kann oder was macht. Die Adressen müßten zentriert gelistet werden. Es müßten Flyer erstellt werden die Auskunft geben, an wen man sich wenden kann.
Ich habe letztens Flyer bekommen ...Wildvögeln kompetent helfen.... einfach nur supergut. Auf diesen Flyern müßten dann noch Ansprechpartner gelistet sein.

Aus Berlin habe ich eine ganze Seite wischiwaschi zurückbekommen uuund man ist nicht gewillt den einzelnen Gruppen irgendwelche Anordnungen zu erteilen. Er sollte nur eine Bitte weitergeben. Es las sich wie, sieh zu wie du fertig wirst.
Wenn man die Karte des NABU aufruft, in der Wildvogelauffangstationen gelistet sind, sind viele der angegebenen Adressen entweder nicht mehr zu erreichen, geschlossen oder aus altersgründen nicht mehr in der Lage zu arbeiten.
Es müsste unbedingt eine neue Liste erstellt werden. Leute die sich als Ersthelfer in der Lage fühlen, sich um einen Vogel zu kümmern, unter Anleitung einen gesunden Nestling zu betreuen und zu füttern.
Die Nabu leistet mit Sicherheit gute und überaus wichtige Arbeit. Sie soll in keinster Weise diffamiert werden. Aber diese kleinen Piepser haben als solche keine Lobby. Der Tenor war, wenn so einer aus dem Nest fällt, liegen lassen ist ein Naturgesetz.
Wir hauen uns deswegen die Sommertage um die Ohren und bewegen uns am Rande der Legalität. Wenn es sich um größere Vögel handelt, kann man mehr Lob einheimsen.
Also Amsel, Drossel, Fink, uhund Star liegen lassen.
Es ist mir bewußt, wenn Adressen einzelner Päppler veröffentlich werden, werden diese mit geretteten Vögeln, ob die ( Vögel ) wollen oder nicht, zugeworfen.
Wenn es um Hornissen geht, hier ist das Thema auch nur in den Sommermonaten sehr präsent, hat man private Telefondienste die man anrufen kann. Hier liegen dann Adressen vor, die weitergegeben werden und man kümmert sich um die Probleme. So könnte ich mir das bei Vogelstationen auch vorstellen.
Vor allen Dingen müßten die einzelnen Foren die Listen der bekannten Auffangstationen austauschen. Jeder ist woanders gemeldet. Wenn jemand dann einen Vogel gefunden hat, weiß der nicht wohin damit. Bis sie dann in geignete Hände gelangen, sind sie dann gefüttert worden. Bachstelzen mit Milch...., wir wußten nicht was wir geben sollten, sie haben so gesperrt. Zeisige mit Aufzuchtfutter fur Papageien, Mehlschwalben mit Beoperlen. Es ist zum ....... Haare ausraufen.
 
Falls das hier noch jemanden interessiert: die Schnepfe ist gestern verstorben. Habe mich in der Praxis von "Svetlana" erkundigt. Aus dieser Praxis hatte ich in der Vergangenheit schon 'mal Taubenküken genommen.

Der NaBu macht zumindest keine Hehl daraus, dass auch dessen Wildtierstationen keine Tierschutz-, sondern Artenschutzprioritäten haben. Wem das nicht passt, muss eben Alternativen schaffen.

Man müsste ... es müsste ... die Frage ist doch immer: WER soll das alles leisten und nachhalten? Für mich lehne ich es rundweg ab, dass auch noch die Adresse meiner alleine betreuten und selbst finanzierten Station veröffentlicht wird. Als die letzte Adresse zu bekannt wurde, stellten einige Leute unangekündigt Kartons mit lebendem Inhalt vor die Tür, im Hochsommer auch in die pralle Sonne, ohne auch nur anzurufen. Diese Vögel waren natürlich tot, als ich nach Hause kam. Außerdem bin ich nicht einverstanden, dass meine Daten anders als mit von mir geprüften und autorisierten Einträgen veröffentlicht werden. Teilweise werden sie einfach von anderen Webseiten abgeschrieben, nicht 'mal zur Ursprungsseite verlinkt, und bei Änderungen dann auch nicht aktualisiert. Zusätze wie Uhrzeiten, Artbeschränkungen und dergleichen werden schlicht ignoriert; die Leute rufen zu jeder Tages- und Nachtrzeit wegen allem und jedem an, telefonieren teilweise rücksichtslos die Listen 'runter und glauben noch, man sei doch "zuständig".

Das alles hat dazu geführt, dass ausnahmslos alle Privatpersonen und auch Tierarztpraxen, die zwischenzeitig bei den Auffangstationen der Wildvogelhilfe für Berlin gelistet waren, sich ganz schnell wieder haben herausnehmen lassen. Außer mir. In der Stadt mit 3,5 Millionen Einwohnern. Den wenigen, die tatsächlich Auswilderungsvolieren selbstverständlich ehrenamtlich bei voller Berufstätigkeit betreiben, brauche ich nicht zu erklären, dass man damit permanent als "Vogelhotline" beansprucht wird, von Mai bis August in etwa verzehnfacht - obwohl davon auf den Seiten gar nichts steht. Und wenn man schon Vögel von über 50 Tierarztpraxen, anderen Vereinen, Schädlingsbekämpfern, Läden, Einkaufszentren und Firmen, Polizei, Feuerwehr und privaten Findern abnimmt, ist es nicht mehr zielführend, noch bekannter zu werden, denn natürlich wird weder kostendeckend gezahlt oder gespendet noch findet man ausreichend Hilfe.

Und trotzdem: keinem wird gesagt, der Vogel bleibt liegen. Mit liegen meine ich auch (bauch)liegen(d) und nicht herumhüpfen. Das ist logistischer "Leistungssport", jeden Tag, 365 Tage im Jahr, ggf. mit organisierter Vertretung. Es ist ein Powerpensum, das man absolut niemand anderem abverlangen kann, und aus diesem Grund verbitte ich mir jede Anspruchshaltung (man müsste...) von Leuten, díe nicht in der Lage sind, auch nur ein Bruchteil dessen zu bewerkstelligen. Das habe ich mir so ausgesucht und stehe dazu mit meiner ganzen Kraft. Aber wer glaubt, über die Kapzitäten anderer verfügen zu können, möge das bitte erst selbst übernehmen, und wenn es nur der Telefondienst wäre. Dann können andere es auch nicht falsch machen, und das Gemeckere hier würde entbehrlich. Oder? Gegen jüngere Nachfolge nach fünfzehn Jahren Dauereinsatz hätte ich nichts einzuwenden. Und es gibt noch einige wenige ältere Personen in Berlin, die das noch länger schon leisten und bald einfach nicht mehr können. Eigentlich schade. Die Mehrheit will quatschen, sich gut fühlen, ein Tier zu "retten" - und abgeben. Das zeigt den ganzen Stellenwert in der Gesellschaft und wird sich nur ändern, wenn jeder bei sich anfängt.
 
Der NaBu macht zumindest keine Hehl daraus, dass auch dessen Wildtierstationen keine Tierschutz-, sondern Artenschutzprioritäten haben. Wem das nicht passt, muss eben Alternativen schaffen.

Man müsste ... es müsste ... die Frage ist doch immer: WER soll das alles leisten und nachhalten?

Genau, wo ist der "Danke"-Button. Die Finder von Vögelchen und anderen Tieren blenden es oft völlig aus, dass all dies ehrenamtlich neben Beruf, Haushalt, Familie etc. geleistet wird und nicht mal die Kosten vieler (aller?) Auffangsstationen und "Päppler" gedeckt sind.
 
Thema: verletzte Waldschnepfe

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