Was tun bei schlechten Haltungsbedingungen?

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estahasi

Guest
Hallo Leute!

Heute möchte ich euch eine wahre Begebenheit schildern die mir gestern wieder zu zwei Wellis verholfen hat.

Ich wurde von einer Bekannten (von der ich weiß, daß sie zwei Wellis geschenkt bekommen hatte) angesprochen, ob ich nicht einen Abnehmer wüßte für ihre Vögel, da ihre Kinder 5 und 7 Jahre) mit den Wellis nichts anfangen könnten, da sie nichts zum streicheln währen sondern nur immer "rumfliegen" und "dreck machen". Ich sagte mir daß ich mich informiere ob jemand Wellis brauche.

Ich warf dann eine Blick auf die Anzeigen bezüglich "Suche Wellensittich" fand aber keinen Abnehmer in der Nähe. Als ich also gestern bei der Bekannten war, waren die Vögel nicht in der Wohnung. Als ich das letzte Mal dort war (ca. vor 6 Monaten) waren die Vögel noch im Wohnzimmer. Als ich fragte ob sie denn jemand gefunden hätte für die Vögel bekam ich eine verneinende Antwort und sie währen im Abstellraum. Abstellraum!!!???? Das machte mich stutzig. Ich ließ mir den Abstellraum zeigen und es war wirklich ein Abstellraum. Ca. 2 auf 2 m groß mit einem kleinen Fenster, unbeheizt standen der Käfig auf einem Schemel im Eck ca. 30 cm über dem Boden. Kein Futter im Käfig, kein Sand am Boden, nur ein Badehaus an der Seite. Als ich wissen wollte wo den das Futter sei sagte sie mir sie hänge jeden Tag so ein Stäbchen (Honig nochirgendwas) in den Käfig hinein. Ich fand dann auch ein abgenagtes Stück Plastik im Käfig. Am Boden ein Stück abgerissenen Papier als Sandersatz. Die Vögel saßen aufgeplustert im Eck und gaben keine Ton von sich. Da hat mich das Mitleid gepackt und ich habe die zwei eingepackt und mit nach Hause genommen. Da ich eh vor kurzem 20 Vögel aufgenommen habe platzen meine Haltemöglichkeiten momentan aus allen Nähten. Mein Mann ist kein so begeisterter Vogelfan wie ich, aber angesichts solcher mißerabler Haltungszustände hatte sogar er Verständnis.
Ich werde immer wieder wütend, wenn ich so etwas erfahre oder sehe.
Vielleicht könnt ihr mir ähnliche Erfahrungen schildern
[Geändert von estahasi am 25-02-2001 um 17:21]
 
Hallo Estahasi,

Das ist wirklich unglaublich! Was gibt es bloß für Menschen, die gehören auch eingesperrt bei Wasser und Brot. Etwas ähnliches hab ich vor ein paar Tagen im Wellensittichforum unter "Nun sind es 10" gepostet.
Nur gut, daß Du sie mitgenommen hast. Wieviele sich wohl auf ähnliche Weise zu Tode quälen.

Tschüß,
Wally
 
echt traurig!

Hallo Wally, hallo estahasi!

Es ist wirklich nicht zu glauben, wie manche Leute mit Lebewesen umgehen.

Ich habe eine kleine Vogelschar aus Kanarienvögeln und Prachtfinken. Hier nur ein Auszug aus deren Schicksalen:

Donald, unseren gelben Kanarienvogel haben wir bei einem Züchter gekauft. Dieser hielt die Kanarienvögel mit großen Sittichen zusammen in einer Voliere, was zur Folge hatte, daß im Eifer des Gefechts eines Tages Donald das Nachsehen hatte, als er von einem Sittich in den Fuß gebissen wurde. Der Fuß war gebrochen und ist nie richtig verheilt, weil nichts unternommen wurde. Eigentlich wollten wir für unseren Tweedy ein Weibchen kaufen, aber Donald tat uns so leid, daß das erst mal Vorrang hatte. Wir haben ihn mit nach Hause genommen, brachten ihn zum TA. Dieser sagte, man kann nichts mehr machen, außer durchblutungsfördernde Mittel zu geben, da der Fuß öfters bläulich anläuft. Er lebt jetzt bei uns in der Voliere und es geht ihm gut. Schmerzen hat er lt. Doc keine.

Tigger und Hobbes, unser Tigerfinkenpärchen, haben wir aus einer Zoohandlung herausgeholt, als sie fast keine Feder mehr am Leib hatten und dazu noch völlig unterernährt waren. Wir haben sie wieder aufgepäppelt, waren eine zeitlang Stammgast beim TA. Das hat sich aber wirklich gelohnt, denn heute geht es ihnen prima und sie haben im November drei wunderschöne gesunde Kinder großgezogen.

Arielle, unser grünbraungeschecktes Kanarienweibchen, haben wir aus dem Tierheim. Sie wurde abgegeben, weil sie Dreck machte, war völlig verwahrlost und dünn. Hatte wohl noch nie die Gelegenheit zum Baden gehabt, sah dementsprechend aus. Heute geht es ihr prima. Und ist zur wahren Wasserratte geworden, daher der Name Arielle.

Lucky, unsere Weißkopfnonne, haben wir auch aus einer Zoohandlung. Sie hatte eine böse Augenentzündung. Jedes mal, wenn sie sich am Auge kratzen wollte, fiel sie von der Stange, weil sie so schwach war, daß sie sich auf einem Bein nicht halten konnte. Der TA hat es wieder hingekriegt. Er meinte, daß sie keine guten Chancen gehabt hätte, wenn wir sie nicht mitgenommen hätten, denn durch das ständige Kratzen am Auge hätte sie in Windeseile eine Blutvergiftung bekommen können. Heute ist sie putzmunter und tummelt sich mit den anderen in der Voliere.

Oscar und Lilly, ein Kanarienvogelpärchen, haben wir auch aus dem Tierheim. Sie wurden in einem völlig verdreckten Käfig abgegeben mit der Begründung, sie seien langweilig. Beide waren extrem unterernährt und haben wahrscheinlich, dem Federzustand nach zu urteilen, nie baden dürfen. Fliegen konnten beide nicht, wahrscheinlich durften sie den kleinen Käfig zeitlebens nicht verlassen. Oscar hatte außerdem eine schlimme Ohrentzündung. Die wurde zwar tierärztlich behandelt, kurz später ist er aber gestorben. Er hat wohl in seinem kurzen Leben zu viel mitmachen müssen und das alles nicht verkraftet. Am Abend vor seinem Tod ist er jedoch zum ersten mal durch unser Wohnzimmer geflattert. Zumindest durfte er einmal in seinem Leben fliegen. Naja, war eigentlich mehr flattern, aber besser als nichts. Lilly hat eine Weile gebraucht, bis sie fliegen konnte. Die Muskeln waren einfach total überfordert. Heute steht sie den anderen in der Voliere in nichts nach.

Das sind nur einige Geschichten, die zeigen, wie verantwortungslos Menschen mit Tieren umgehen. Mir tut es immer unendlich leid, wenn ich solche Kreaturen sehe, und komme nicht umhin, ihnen helfen zu wollen.

Was die Käufe in den Zoohandlungen angeht, so habe ich stets versucht, vor Ort etwas zu ändern, die Leute dazu zu bringen, die Tiere in Quarantäne zu setzen und ihnen zu helfen. Nachdem das aber nie etwas brachte, wußte ich keinen anderen Ausweg als sie zu kaufen. Ich weiß, es gibt viele Kritiker (siehe "Mitleidskäufe" im Allgem. Vogelforum), aber mir geht es um das individuelle Tier. Die oben genannten wären sicher in Kürze eingegangen, hätte ich sie nicht mitgenommen. Ich will mich auch hier deswegen nicht rechtfertigen, dies nur zur Info.

Es ist wirklich erschreckend, was manchmal abgeht. Und ich weiß nicht, wie die Leute das mit ihrem Gewissen vereinbaren können.

Traurige Grüße,
Marina
 
Hallo Marina, hallo zusammen

was ich jetzt schreibe hört sich vielleicht hart an, aber ich bitte euch dies richtig zu interpretieren.

Solange Prachtfinken für billiges Geld zu haben sind und es genügend Abnehmer gibt, hat ein Importeur kaum Interesse einen Tierarzt hinzuzuziehen. Ein „natürlicher“ Schwund ist bei einem Importeur immer beinhaltet. Wenn es genügend Leute gibt, die gezielt oder aus Mitleid diese Tiere kaufen wird sich diese Situation kaum ändern, es sei denn, die Gesetzgebung bzw. die „überwachenden“ Behörden greift hier massiv ein. Wobei man sagen muss, dass es auch Importeure gibt, die ihre Tiere vorbildlich behandeln.

Es gibt von fast jeder Prachtfinkenart genügend Züchter, die Ihre Nachzuchten abgeben. Zwar nicht so billig, aber in der Regel in einem besseren Zustand (Ausnahmen gibt es natürlich auch hier). Bei den Australische Prachtfinken wurde auf Grund eines generellen Ausführverbotes in den 60er Jahren bewiesen, dass es durchaus möglich ist fast alle australische Prachtfinken in unseren Volieren anzutreffen, sie kosten evtl. ein paar Mark mehr. Hier ist evtl. ein Ansatzpunkt wo man sagen kann, wir verzichten generell auf Wildfänge.

Mit freundlichen Grüßen


Oliver
 
Hallo Oliver!

Alle Vögel, die ich gekauft habe, waren beringt, was heißt, daß sie von einem Züchter kommen, und nicht aus der Wildbahn stammen, davon gehe ich zumindest aus. Natürlich ziehe ich es vor, meine Vögel beim Züchter zu kaufen. Nur sind auch die nicht immer so vorbildlich, wie der erste Absatz meines Beitrages verdeutlicht.

Ich bin nie mit der Absicht in den Zooladen, einen Vogel zu kaufen, sondern bin unter verschiedenen Umständen darauf aufmerksam geworden, und habe die Besitzer bzw. Mitarbeiter jeweils mehrere Male darauf ansgesprochen. Beim Ordnungsamt wurde mir gesagt, es läge kein konkreter Tatbestand vor, und so lange die Käfige sauber und groß genug seien, könne man da nichts machen, sie seien schließlich nicht verpflichtet, einen Vogel tierärztlich behandeln zu lassen. Und als sich dann trotzdem nichts daran geändert hat, habe ich die Tiere gekauft, um ihnen weiteres Leiden zu ersparen. Es ging ja lediglich um den betroffenen Vogel. Die Haltung an sich war in Ordnung, genügend Futter und Wasser, der Käfig war sauber und sogar eine Badegelegenheit war vorhanden. Den anderen Vögeln ging es (soweit man das vom anschauen beurteilen kann) gut. Es ging hier jeweils um einen einzigen bzw. zwei Vögel, die krank waren. Es ist doch paradox zu sagen, indem ich diese Vögel kaufe, mache ich Platz für neue kranke Vögel. Es geht mir hier nicht um den Verkauf in Zooläden allgemein, sondern um Einzelfälle, die immer mal wieder auftreten. Und sei doch mal ehrlich: Denkst Du wirklich, jeder Züchter geht mit seinen Tieren zum TA, wenn was nicht stimmt? Bestimmt nicht. Aber hinter die Fassaden kann man eben nicht so schauen, wie hinter die der Tierhandlungen. Ich bin nicht generell gegen den Verkauf von Tieren in Handlungen, aber ich kann nicht zusehen, wie ein Tier darin stirbt, weil nichts unternommen wird. Natürlich mache ich den Platz frei für die nächsten. Das heißt aber nicht, daß die nachkommenden Vögel leiden. Viele werden doch sehr schnell verkauft, und ob es ihnen danach gut geht, kann weder die Tierhandlung, noch der Züchter beinflussen.

Daß ich die Lage im großen und ganzen nicht verbessere, damit hast Du Recht, und das will ich auch garnicht bestreiten. Aber nur, weil ich nicht in der Lage bin, die Welt zu retten, werde ich nicht aufhören, es im Kleinen weiter zu versuchen. Ich bin keine millitante Tierschützerin, die von einem Zooladen zum nächsten rennt und alle Tiere aufkauft. Das würde wirklich keinen Sinn machen, denn genau dann wäre es so, daß die nächsten einfach nachkommen. Das trifft aber nicht bei einem Vogel aus einer Schar von 20 zu. Es geht hier um ein Individuum, daß offensichtlich leidet.

Und wie Du siehst, kommen in meiner Vogelschar von 26 Tieren nur 3 Tiere vor, die ich auf solche Weise erhalten habe. Einen habe ich beim Züchter gekauft (da ist leider auch nicht alles Gold was glänzt) und der Rest ist entweder aus dem Tierheim, oder wurde mir übergeben von Leuten, die keine Zeit mehr für die Tiere hatten.

Allerdings bin ich es auch langsam leid, mich deswegen dauernd rechtfertigen zu müssen. Es scheint für manche Moralapostel (damit meine ich jetzt nicht Dich) ja schon an ein Verbrechen zu grenzen, ein Tier aus einer Misere zu holen.

Und wenn Gespräche mit Behörden und den Zuständigen in den Geschäften nicht fruchten, bleibt mir bzw. meinem Gewissen nichts anderes übrig, als zu handeln. Damit ich nicht in Versuchung komme, mache ich ohnehin einen großen Bogen um die Läden. Es läßt sich aber nicht immer verhindern.

Liebe Grüße,
Marina
 
Liebe Marina,

mit Sicherheit gibt es unter den Züchtern viele die keine Vorbildfunktion haben und auch ich habe dieses „Herauskaufen“ schon einmal getätigt. Und wie gesagt, auch die meisten Tierhandlungen haben zwischenzeitlich sehr ordentliche Haltebedingungen. Ich will dir auch auf keinen Fall einen moralischen Vorwurf machen. Denn wenn diese Missstände einen kalt lassen, dann sollte man seine Finger von den Tieren lassen.

Allerdings muss ich dir in einem Punkt widersprechen. Überleg dir mal wie viele Tiere beim Fang und Transport verenden. Der überwiegende Teil der im Verkauf befindlichen Prachtfinken sind Importe. Tierhandlungen bieten so lange Tiere an, wie eine Nachfrage besteht. Einfaches Gesetz der freien Marktwirtschaft. Wir bieten hiermit ein gefundenes Fressen für die Leute, die eine generelle Tierhaltung ablehnen.

Ich wollte nur aufzeigen, dass wir es sind, die diese Tierimporte zu einem gewissen Teil Mitunterstützen und was nach meiner Ansicht eine Möglichkeit zur Abhilfe darstellt.

Mit freundlichen Grüßen


Oliver
 
Hallo estahasi, hallo zusammen,

habe auch schon zwei Graupapageien aus schlimmen Verhältnissen gerausgekauft, leider hat es nur einer geschafft.

Habe vor ein paar Tagen eine Situation bei einem Hobbyzüchter gehabt, die mich etwas verunsichert hat. Da ich nicht weiß, wie ich reagieren soll, nenne ich weder Papageienart noch Mensch. Hoffe auf euren Rat.
Bin im Augenblick auf der Suche nach einem Papagei und war bei diesem Hobbyzüchter (bei AZ gemeldet). Meiner Meinung nach leben die dort vorhandenen Sittiche und Papageien in viel zu viel Dreck und es ist wohl auch zu kalt. Wie schmutzig darf es bei 40 bis 60 Tieren sein? Wie warm/kalt darf es sein? Bitte gebt mir mal dazu Infos. Denn je nach euren Antworten werde ich den Hobbyzüchter bei der AZ melden.
 
Hallo Andrea,

da ich auch Hobbyzüchter bin versuche ich mal dazu Stellung zu nehmen.

1. Schmutz

Bei uns werden die Volieren einmal wöchentlich gereinigt.
Die Volieren sind alle gefliest und haben bei uns keine Einstreu, da die Volieren mit heißem Wasser aufgewaschen werden.
Im Sommer reinigen wir die Volieren meist 2 mal wöchentlich, wobei 1 mal nur rausgekehrt wird.
Dies tun wir wegen des Obstes das bei warmen Wetter schnell ziemlich stinkt.

Wenn Du also einen Graupapagei hast, dann weißt Du ja ungefähr wieviel Dreck der in einer Woche macht oder machen könnte.
Diese Menge solltest Du einen Züchter mit "hoffentlich" großen Volieren und 40-60 Tieren zugestehen.
Was auf Dreck von 4 und mehr Wochen schließen läßt ist eine Sauerei.

2. Temperatur

Bei uns wird eine Temperatur von 10-15 °C gehalten.
Dies ist natürlich von den gehaltenen Vogelarten abhängig.
Da müßtest Du schon einige Arten nennen.

In eigener Sache möchte ich an dieser Stelle bemerken das ich es für eine Quälerei halte z.B. einen Wellensittich bei unter 0° zu halten.
Die dummen Ausreden mancher Halter und Züchter es werde auch in ihrer Heimat nachts bis tief in die Minusgrade gehen, ist völliger Blödsinn.
So kalt wir`s nachts nur in der Wüste aber da leben KEINE Wellensittiche.
Außerdem ist`s bei uns ja nicht mit nachts, also vieleicht mit 8 Std. getan sondern über einen Zeitraum von vieleicht ca. 2-3 Monate.

Den Züchter bei der AZ zu melden bringt eigentlich gar nichts, da sie ihm auch nicht die Zuchttätigkeit verbieten kann, und er seine Ringe auch von anderen Stellen beziehen kann.
Da hilft nur den Amtstierarzt einzuschalten.
 
Hallo Leute,


ich habe mich sehr gefreut, daß sich doch so viele in einer ähnlichen Situation befinden wie ich und nicht nein sagen können wenn sie Tiere in schlechten Haltebedingungen vorfinden.
Andreas "Miesere" kann ich gut verstehen. Da ich die Vögel von einer Bekannten mitgenommen habe hatte ich auch Probleme damit mich über sie zu beschweren 1. hätte ich gar nicht gewußt wo, da sie kein Züchter oder ähnliches ist, sondern einfach nur ein schlechter Halter ist und auch keine weiteren Tiere hat. Allerdings hat sie mich gefragt, ob ich nicht eine kleine Katze für sie wüßte, da die Kinder etwas zum spielen wollen (da werde ich ihr aber bestimmt keine vermitteln, selbst wenn ich eine wüßte) und zum 2. ist man gehemmt jemanden "zu verpfeifen" den man kennt. Zu ihrer Entschuldigung kann ich anführen, daß sie eine Ausländerin ist und in ihrer Heimat (Vietnam) warscheinlich keine Wellensittiche als Haustiere halten würde, zudem sie die Vögel auch geschenkt bekommen hatte für die Kinder. Letztendlich gehörte eigentlich dem auf die Finger geklopft, der die Vögel dieser Familie ohne Erklärungen die Vögel aufs Auge gedrückt hat, denn dort waren sie warscheinlich auch schon ungeliebte Dreckmacher gewesen (vermutung von mir).

Der Beitrag von Moose hat mir gut gefallen, allerdings hat die Aufnahme von Mitleids"Tieren" leider auch irgendwann ein Ende wenn einfach der Platz fehlt und auch vorrübergehend keine Aufnahme mehr möglich ist. Ich habe zur Zeit 2 Zimmervolieren und 3 kleinere Käfige in Benutzung und unsere Wohnung kommt mir vor wie eine Zoohandlung. Da kann einem auch schon mal der Dreck über die Ohren wachsen. Trotzdem würde ich warscheinlich wieder so handeln. Ich freue mich schon auf weitere Beiträge von euch.
 
Danke Thomas,
nun also meinerseits etwas detaillierter.
Volieren Marke Eigenbau. 60% haben die Größe 60-100 cm breit, 180-220 cm hoch und etwa 100-200 cm tief. In diesen Volieren befindet sich je ein Nistkasten, 1 oder 2 Sitzstangen und 1 Futternapf sowie ein Wassernapf. Der Rest der Vögel lebt in alten kleinen Käfigen und teilweise sogar in Transportbehältnissen. Da ist manche Damenhandtasche größer. Fliesen gibt es dort nicht. Züchteraussage war, es wird 1 bis 2 mal die Woche geputzt. Der Dreck an den Wänden und den Drahtverschlägen sieht aber schon uralt aus. Der Boden ist auch nicht so sauber, wie man sich das bei 1x die Woche putzen vorstellt.
Die Temperatur war zwischen +3 und +6 °C.
Es leben dort einige Pionusarten, Graupapageien, Amazonen, diverse Sittiche, Unzertrennliche. Viele der Vögel sind Rupfer.

Reicht dies aus, um einen Amtstierarzt einzuschalten?
 
Hallo Andrea,

gegen Volieren Marke Eigenbau ist nichts einzuwenden.
bei den Volierengrößen kommt es wieder darauf an welche Art darin gehalten wird.
Amazonen in 1m breite 1,80m höhe und 2m länge kann man nichts einwenden.
bei Unzertrennlichen in 60cm breite 1m länge und 1,80cm höhe auch nicht.
Ist es aber eher umgekehrt der Fall, dann ist dies einfach nicht korrekt.
(Es liegt aber im ermessen des Amtstierarztes dies zu entscheiden, da die Mindestanforderungen die vom BML aufgestellt wurden, leider nur ein Gutachten darstellt an das sich eigentlich gar keiner halten muß "LEIDER").
Es müßen mindestens 2 Stangen vorhanden sein.
Gegen die Temperatur ist nichts einzuwenden (3-6 °C dürften von Dir vieleicht auch nur geschätzt sein, dadurch ist da eh nichts zu machen).
Schmutz an Gitter ist immer schwer zu entfernen, es sieht auch meist dreckiger aus, als es eigentlich ist.
Flaum und Gefiederstaub wird vom Gitter regelrecht angezogen, und es ist ein Schweinearbeit das ständig abzufuseln.
Wenn es Deiner Meinung nach wirklich enorm dreckich ist, dann schalte den Amtstierarzt ein, und weise ihn auf diese Umstände hin.
Er soll sich das mal anschauen un qualifiziert begutachten.
Was dann dabei rauskommt wirst Du schon sehen.
Die Hauptsache Du hast Dein Gewissen beruhigt.
 
Habe mein Gewissen beruhigt. Der Amtstierarzt war da. Für die Geier, die in Transportbehältnissen untergebracht waren, sind schon neue Volieren im Bau. Die Amazonen tauschen ihr Heim mit einigen Sittichen, dann paßt es mit der Größe der Volieren. Die Temperatur muß auch etwas erhöht werden (war teilweise unter 0°) und es muss öfter geputzt werden.

Der Hobbyzüchter nimmt jetzt - um das alles besser zu bewältigen - die Hilfe eines Freundes an. Vielleicht hat er ja nur diesen Anstoß gebraucht?!

War übrigens schon bei einigen Züchtern. Habe immer "Vogelfreunde" angetroffen, die sich auch gut um ihre Schützlinge kümmern.

Danke für eure Hilfe.
 
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