Nun denn.....
Hallo Joachim,
1)
Du schreibst: "Ich kann zwar nicht (...) mit Fachausdrücken um mich schmeißen (...)"
Davon abgesehen, dass Dein "Tonfall" (in mehreren Postings in diesem Thread) ziemlich aggressiv ist, möchte ich hierzu anmerken:
Ich "schmeiße nicht mit Fachausdrücken um mich"; vielmehr habe ich bewusst (!!) Begrifflichkeiten verwendet, die einem Züchter mit 10jähriger Erfahrung (zumindest in Ansätzen) geläufig sein sollten. Wenn dem nicht so ist, bestätigt das nur meine (auch hier in diesem Forum schon mehrfach geäußerte) Ansicht, dass die zum Erhalt einer Zuchterlaubnis erforderliche Sachkundeprüfung diese Bezeichnung nicht verdient. Das ist jetzt keine Kritik an Deiner Person (Du bist schließlich nicht für die "Prüfungspraxis" verantwortlich), sondern ein Beleg dafür, welchen Stellenwert der Gesetzgeber dem Tier- und Artenschutz in der Praxis (trotz ständiger gegenteiliger Beteuerungen) zuweist. So bleibt es prinzipiell den mit Zuchtgenehmigung ausgestatten Züchtern überlassen, ob (und wie weitgehend) sie sich mit Kenntnissen hinsichtlich der sehr komplexen Materie "versorgen" (wollen).
Persönliche (konkrete) Erfahrungen sind sehr wichtig. Darin stimme ich Dir zu. Aber man/frau sollte auch auf die Erfahrungen ANDERER (die teilweise in Form von Büchern, Studien, Ausarbeitungen etc. verfügbar sind) zurückgreifen. Mit etwas Neugier, Geduld und (wg. "Fachausdrücken") schon recht günstig zu erwerbenden Nachschlagewerken ( z.B. dtv-Atlas Biologie) wird man/frau schnell erkennen, dass die (Verhaltens)Biologie keine "Geheimwissenschaft", sondern ein äußerst nützliches Instrumentarium darstellt. Wir können uns "bedienen" - nur müssen wir wollen!
2)
Ich habe die Situation in Deutschland nicht mit derjenigen in den USA verglichen. Bitte etwas sorgfältiger lesen. Es gibt auch m.W. keine Vergleichszahlen hinsichtlich der Lebenserwartung in Deutschland gehaltener Psittaciden. Es ging mir darum, aufzuzeigen, dass a) die Methode
Handaufzucht in den USA (mittlerweile) als "Standardmethode" anzusehen ist, b)
Handaufzuchten in nennenswertem Umfang zuerst in den USA praktiziert wurden, c) mit einem Zeitversatz von 10-15 Jahren die Methode die europäischen Länder erreicht hat, d) eine deutliche Tendenz der Verfestigung dieser Methode (als "Standard") seit einigen Jahren auch hier erkennbar ist.
Übrigens: Auch in Deutschland gibt es "Anbieter", die durchaus schon als regelrechte "Zuchtfarmen" bezeichnet werden können. Aus dem Inhalt der HP eines dieser Anbieter habe ich in einer Ausarbeitung (nachzulesen bei
http://www.papageienfreunde-im-web.de) zitiert.
3)
Du schreibst: "Ich bringe durch meine
Handaufzuchten (...) meinen Kindern diese Tiere näher. Sie haben dadurch gelernt, mehr Verständnis im Umgang mit Tieren zu haben und auch Verantwortung zu tragen." Das ist sehr begrüßenswert und schön. Aber ist es nur möglich, Kindern durch
Handaufzucht "Verständnis im Umgang mit Tieren" zu vermitteln? Ich sehe hier keinen konkreten Zusammenhang mit der Thematik. Aber weil wir gerade beim Thema "Kinder" sind, erlaube ich mir auch eine kleine Abschweifung. Enthält man/frau Kindern in sensiblen Entwicklungsphasen "Lerninhalte" (Erfahrungen) und/oder soziale Kontakte mit "Artgenossen" vor (ich erinnere an das sog,. Kaspar-Hauser-Syndrom und diverse Erfahrungsentzugs-Experimente) hat dies fatale Folgen für die Verhaltensentwicklung. Klar ist, dass die Verhaltensentwicklung beim Mensch nicht 1:1 auf Tiere übertragbar ist. Aber gewisse Übereinstimmungen sind durchaus erkennbar.
4)
Du schreibst: "Wahrscheinlich sind in Berlin nur handaufzuchten in Behandlung." Auch das habe ich (so) nicht behauptet. Ich habe geschrieben, "dass dort ständig HZ-Vögel in Behandlung sind". Ich präzisiere das jetzt mal, damit verstanden wird, was gemeint ist. In Berlin (und vergleichbaren Instituten) ist feststellbar, dass es sich bei einem hohen Prozentsatz der behandelten Vögel um HZ-Vögel handelt; wobei es wirklich schwierig ist, dahingehend zu differenzieren, ob das deshalb so ist, weil bereits ein hoher Prozentsatz der hier gehaltenen Vögel aus
Handaufzuchten stammt, oder weil HZ-Vögel für bestimmte Erkrankungen anfälliger sind. Die Art der behandelten Erkrankungen lässt darauf schließen, dass es sich um aus HZ resultierende Erkrankungen handeln könnte. Nicht eben selten sind z.B auch direkte Folgen einer fehlerhaften Aufzucht in Form von Knochendeformationen anzutreffen.
5)
Du sprichst einerseits in ziemlich unangemessener Weise Teilnehmern an diesem Thread jede Qualifikation ab, zu diesem Thema etwas sagen zu können (was schon per se nicht in Ordnung ist), während es Dir selbst erkennbar nicht "genehm" ist, wenn versucht wird, auf fundierter Grundlage zu diskutieren. Das ist keine gute Basis für eine notwendige (sachbezogene) Debatte. Für mich ist beispielsweise ein/e Wellensittichhalter/in (Anmerkung: Ich mag diese Vögel sehr) die/der Bereitschaft zur Information und Interesse an dieser Thematik zeigt, mit ihrer/seiner Meinung eben so ernst zu nehmen, wie beispielsweise Halter/innen sog. "Großpapageien".
6)
Dass mein Profil (mittlerweile) nur noch die zur Registrierung absolut notwendigen Daten enthält, liegt u.a. darin begründet (und dies wird Dir Patrick -Vogelfreund- auf Anfrage sicher gerne bestätigen), dass ich vor einiger Zeit wg. eines
Handaufzuchtthreads und eines Artikels von mir (in diesem Forum) einen Papierkorb voll teils recht bösartiger Mails (von denen einige erkennbar von "Züchterseite" kamen) erhielt. Das Spektrum reichte von Beleidigungen bis hin zu Drohungen. Und: Das muss ich mir nicht antun!
Nur so viel: Wir halten Venezuela- und Blaustirnamazonen. Vorjährige Nachzucht = 3 Jungtiere (Naturbrut). Näheres zu Unterbringung, Haltung, Zucht (mit Fotos) kannst Du in diesem Forum unter "Amazonen" in dem Thread "Darf ich vorstellen" nachlesen.
Was die Berufsangabe betrifft: Ist das für Dich ein wesentliches Kriterium? Ich jedenfalls beurteile einen Menschen nicht danach WAS er ist, sondern danach WIE er ist.
7)
So, lieber Joachim: Drehen wir das GANZE mal wieder auf NULL. Es besteht keine Veranlassung dazu, diese Diskussion als persönliche "Fehde" (oder so was) zu betreiben.
Hallo Pico und ALLE,
manchmal rutschen mir einfach so paar Fremdwörtels raus. Ich werde mich in Zukunft bemühen.......
Liebe (und bemühte) Grüße
Volker