Dank für den Hinweis.
Es ist aber so:
Der menschliche Organismus benötigt keine großen Mengen an Vitamin B12, außer wenn bestimmte Bedingungen vorherrschen:
a) wenn der Körper an große Mengen Vitamin B12 gewöhnt ist;
b) wenn Fleisch oder andere tierische Produkte und raffinierte Kohlenhydrate großzügig verwendet werden; sie können den Vitamin-B12-Bedarf mehr als verdoppeln;
c) wenn Drogen, Chemikalien oder Genußmittel wie Nikotin, Coffein, Alkohol usw. die B-Vitamine zerstören;
d) wenn Mulitivitamin-Mineralstoff-Präparate eingenommen werden, die Vitamin B12 enthalten;
e) wenn eine Krankheit wie perniziöse Anämie, Arteriosklerose oder Diabetes vorliegt, die eine Mangelversorgung entstehen lassen kann;
f) wenn das Blut extrem viel oder wenig Eiweiß, Vitamin C oder Calcium enthält; g) wenn ein Vitamin-B6- oder Eisenmangel vorliegt;
h) wenn orale Kontrazepta (Empfängnisverhütungsmittel) oder Antibiotika eingenommen werden;
i) wenn eine Lebererkrankung, Tuberkulose oder andere chronische Infektionen vorliegen, sowie auch bei Krebs oder vorangegangenen Operationen am Magen oder Dünndarm;
j) generell im Alter
k) wenn der Patient unter Darmparasiten oder Malaria leidet;
l) bei verminderter Schilddrüsenfunktion.
Vitamin-B12-QueIlen:
Vitamin-B12-Vorkommen Menge pro 100g
* milchsaure Gemüsesorten wie
(4) Gurken, Tomaten, Kopfsalat, Weißkohl,
Petersilie, Dill, Knoblauch, Porree 10,0-70,0 µg
* fermentierte Sojaprodukte (15)
Tempeh 3,9-14,8 µg
Natto 0,3 µg
Miso 1,7 µg
Soja Sauce 0,0-10,0 µg
* Algen (15)
Spirulina 160,0 µg
Chorella 40,0 µg
Scenedesemus 40,0 µg
* Seetang (15)
Wakame 15,0 µg
Kombu 27,0 µg
* fermentierte Getreideprodukte
(Milchsäuregärung)(55)
Kanne BrotTrunk ® 2,4-11,0 µg
Kanne Sport Kraft Riegel ® 1,3- 2,4 µg
Kanne Fermentgetreide ® 9,0-100,0 µg
Im Vergleich dazu: (56)
Kuhmilch und Joghurte ca. 0,4 µg
Ein ernährungsbedingter Vitamin-B12-Mangel ist eine sehr seltene Störung. Bei Veganern wurde nur selten ein Vitamin-B12-Mangel beobachtet.
Mangelerscheinungen stellen sich beim strengen Vegetarier (im Vergleich zum Gemischtköstler) trotz niedriger Blutplasmakonzentrationen an Vitamin B12 selten ein. Diskutiert wird als Erklärung hierfür, daß im terminalen Ileum (unterer Dünndarm) von Veganern eine Vitamin-B12-Produktion stattfindet. Es wird hierbei davon ausgegangen, daß auch die Flora des bakteriell besiedelten terminalen Ileums nennenswerte Mengen an Vitamin B12 synthetisiert und daß ausreichende Konzentrationen des Intrinsic-Faktors im Bereich des unteren Dünndarms zur Verfügung stehen, um hier für eine Resorption des bakteriell synthetisierten Vitamins B12 zu sorgen. Frühere Untersuchungen gingen davon aus, daß Vitamin B12 nur im Dickdarm des menschlichen Organismus synthetisiert werden könne, da die Resorption von Vitamin B12 angeblich nur im Ileum stattfinden würde; daß auf diese Weise entstandene Vitamin B12 nicht verwertet werden könne und mit dem Stuhl (Faeces) verloren ginge.
Es wird darauf hingewiesen, daß bei einer optimalen Zusammensetzung einer streng vegetarischen Kost keine Mangelerscheinungen auftreten, eine ausreichende Deckung des Nährstoffbedarfs sowie eine optimale körperliche und physische Leistungsfähigkeit möglich ist. Die Gefahr einer Mangelernährung ist dann groß, wenn die Kost nur aus wenigen pflanzlichen Nahrungsmitteln besteht. Je größer die Abwechslung und die ausgewogene Verwendung von Getreide, Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse, Samen und Nüssen, um so geringer ist die Gefahr einer Mangelversorgung mit essentiellen Nährstoffen.
Die genaue Wirkungsweise des Vitamins B12 ist bisher unbekannt. Man weiß, daß es als Kofaktor bei verschiedenen enzymatischen Reaktionen im Stoffwechsel wirkt und für den Aminostoffwechsel von Bedeutung ist. Außerdem wirkt Vitamin B12 beim Aufbau von RNA (Ribonukleinsäure) und DNA (Desoxyribonukleinsäure), den sogenannten Erbfaktoren, mit. Es ist am Aufbau von Folsäure beteiligt, ein dem Vitamin-B-Komplex zugehöriges Vitamin, und auch für den Abbau von Fettsäure bedeutsam.
Durch eine unausgewogene, streng vegetarische Ernährungsweise kann sich nach einem längerem Zeitraum von zehn bis zwanzig Jahren oder mehr allmählich ein Vitamin-B12-Mangel entwickeln, weil sich der Vitamin-B12-Körperbestand verringert. Anzeichen eines anhaltenden Vitamin-B12-Mangels sind Blässe, allgemeine Schwäche, Zungenbrennen, Atmungsstörungen (Dyspnoe), Hautkribbeln (Parästhesien), Ausbleiben der Regelblutungen und menstruelle Störungen bei Frauen, Nervenleiden (Neuropathien), Appetitlosigkeit, Durchfall, Kontraktionsschwäche des Herzmuskels (Myokardinsuffienz), krankhafte Hautveränderungen (Dermatosen) und Haarausfall. Durch eine Vermindungerung der roten Blutkörperchen infolge einer Reifungsstörung dieser Zellen kann es zu einer perniziösen Anämie (Blutarmut) kommen. Es können durch einen Vitamin-B12-Mangel Veränderungen am Nervensystem auftreten.