Volierenbau, Materialwahl

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Marion

Guest
Hallo liebe Leute,

Ich habe diesen Beitrag bereits bei den Nymphensittichen platziert, aber da hier mehr Aktive sind und es sowohl unseren Nymphen als auch fuenf Wellis betrifft, hier noch mal: Wir wollen unseren lieben Freunden ein groesseres Zuhause basteln. Was muss man bei der Wahl des Gitter beachten (Material)? Kann ich verzinkten Drahtzaun nehmen - wie er für Nager und andere Tiere angeboten wird? Oder ist die Verzinkung giftig, wenn sich die Voegel beim Klettern mit dem Schnabel daran festhalten?

Liebe Gruesse,
Marion
 
Moin Marion!

Außer in der Maschenweite bzw. dem Gitterabstand bestehen ja auch keine grundsätzlichen Unterschiede bei der Materialwahl zwischen Wellis und Nymphen.
Tips zum Zimmervolierenbau aus Holz finden sich auch auf folgenden Seiten (ich gehe jetzt einfach davon aus, daß Du eine Zimmervoliere planst): http://www.geocities.com/Petsburgh/Park/4693/ http://www.welli.addict.de/

Hinsichtlich der des Gittermaterials solltest Du immer punktverschweißtes Gitter, kein Geflecht, wählen und hast dabei meines Wissens vor allem fünf Möglichkeiten:

1. feuerverzinktes Gitter:
Das ist sicher das witterungsbeständigstes Gitter und deshalb vielleicht für Außenvolieren in Betracht zu ziehen.
Allerdings besteht hier Vergiftungsgefahr: Deshalb müssen die Gitter vor Gebrauch draußen abgelagert werden, bis sich eine Patina bildet, und alle Rückstände ("Tropfen") sind sorgfältig zu entfernen. Für eine Innenvoliere muß es aber auch kein feuerverzinktes Gitter sein.

2. galvanisiert verzinktes Gitter:
das ist m.W. gleichbedeutend mit "normal"- verzinkten Gitter, welches ich verwende und nach meiner Erfahrung die beste Wahl ist, denn ich habe damit keinerlei schlechten Erfahrungen gemacht. Ich habe die Gitter vor
einbau gründlich gereinigt und ebenfalls nach Rückständen untersucht.

Die letzten drei Möglichkeiten erscheinen mir nicht empfehlenswert:

3. kunststoffummanteltes Gitter: das ist für die Nagetiere nicht zu empfehlen, da sie mit der Zeit sicher den Kunststoff abnagen werden und es sich nicht ausschließen läßt, das sie davon auch etwas aufnehmen.

4. verchromtes Gitter:
Meine Erfahrungen mit verchromten Käfigen
zeigten, das sich die Chromschicht mit der Zeit löst oder aber abgenagt wird. Auch scheint mir eine bestimmte Empfindlichkeit des Chroms gegenüber Obstsäuren zu bestehen:
zwischen die Gitter gesteckte Obststücke verfärbten sich schnell.
Deshalb erscheint mir verchromtes Gitter, das wohl ohnehin seltener im Handel ist, auch nicht empfehlenswert. Bei Chromkäfigen wird auch öfters darauf hingewiesen, daß ähnlich wie bei weißen kunststoffummantelten Gitter wohl aufgrund der Lichtreflektion/ BLendung die Wahrnehmung der Vögel beeinträchtigt werden kann. Ich selbst habe diesbezüglich allerdings keine entsprechenden Beobachtungen machen können.

5. Vernickeltes Gitter:
Darüber weiß ich eigentlich gar nichts, ich kann mir aber vorstellen, daß ähnlich wie beim Chromgitter sich auch die aufgetragene
Schicht mit der Zeit löst oder abgenagt wird. Da Nickel zumindest bei Menschen öfters Problem verursacht, würde ich es deshalb auch nicht empfehlen.

Ich hoffe, ein wenig geholfen zu haben.

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Tschüss Rüdiger
 
wenn ich eine voliere für wellensittiche bauen möchte, wie groß dürfen dann die gitterabstände sein - bei einem quadratischen wohlgemerkt. denn ich habe mir die seiten vom futterkonzept durchgelesen und die haben auf eine anfrage hin mir gesagt, dass 16mm noch völlig ungefährlich für wellensittiche seien. da ich jedoch in der literatur irgendwas von 13mm gelesen habe, bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher.
manuela
 
Moin Manuela!

Ich selbst hatte nie Probleme bei meinen Wellis mit einem Gitterabstand von 1,6mm (eigentlich für Großsitiche): es hat nie ein Vogel einen Versuch gemacht, sich da durchzuquetschen.
Insofern kann ich mich der Aussage nur anschließen. Auf Nummer sicher gehst Du
aber nur mit 1,3mm.
Bei einer Außenvoliere ist auch wegen der Mäuse der geringerer Abstand zu empfehlen.

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Tschüss Rüdiger
 
Ich habe selbst eine Voliere von Futterkonzept mit der entsprechend größeren Maschenweite (ich meine sogar, es seien 18 mm. Es hat sich noch nie ein Vogel daran verletzt oder konnte - selbst, wenn er wollte, den Kopf durchstecken - und ich habe hauptsächlich die kleinen Hansibubis, darunter auch zwei sehr kleine graue...

Gruß, Silke.
 
Moin Silke!

Du hast Recht, ich habe leider nicht aufmerksam genug gelesen: es ging hier um die Maschenweite und nicht um den Gitterabstand. Bei Maschen denke ich auch, daß es keine Probleme mit 1,6mm gibt.
Wie gesagt, bei Gittern haben meine auch nie versucht, sich durchzuquetschen, aber da will ich lieber nicht gänzlich ausschließen, daß kleinere Normalwellis (die Standardriesen sowieso nicht) ihren Kopf durchkriegen.

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Tschüss Rüdiger
 
Vielen Dank für die freundlichen Antworten. Da ihr anscheinend nur gute Erfahrungen damit gemacht habt, werde ich jetzt kräftig sparen und mir dann doch wohl eine vom futterkonzept kommen lassen.
Bitte schreibe mir doch noch mal Silke, welche Erfahrungen Du sonst noch mir futterkonzept gemacht hast - ich bin sehr interessiert (lieferzeit, aufbau, sauberhalten etc.)
Bis demnächst
Manuela

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MvS
 
Liebe Marion,

ich muß vorwegschicken, daß ich die beiden Futterkonzept-Besitzer, -mitarbeiter, -bauer etc. alles in einem persönlich kenne. Das will ich ganz ehrlich sagen, damit hier nicht irgendwo der Verdacht aufkommt, ich will hier irgendwelche Sachen verkaufen oder kriege dafür Provision. Ja, ich krieg nicht mal 'nen Extrarabatt, aber woher sollten die beiden den auch finanzieren... Aber nun zum Wesentlichen.

Also, wie gesagt, ich empfehle futterkonzept nicht, weil ich den Besitzern freundschaftlich verbunden bin, sondern weil ich der Meinung bin, daß Du eine vergleichbar große und konstruierte Voliere nicht zum gleichen Preis so ohne weiteres woanders bekommen wirst. Vom Material her sind sie sehr pflegeleicht - wer vorher schon einmal Volieren aus Holz hatte, weiß, was ich meine. Sicherlich gibt es Volieren, die ein noch glatteres Aussehen haben, wo Du keine Nieten siehst und jede Kante noch einmal verdeckt ist. Die kosten aber etwa 1500 - 2000 Mark. Insofern ist es für mich die Voliere gewesen, die im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten lag, die für die Vögel zweckmäßig und für die Handhabung komfortabel (solche kleinen Extras wie Futterkarussell sollte man schon nehmen), die pflegeleicht und wiederverwendbar war - sie ist auf jeden Fall nicht die attraktivste Voliere, aber die wäre mir auch zu teuer gewesen. Das Manko in meinen Augen ist rein optisch: die Nieten (da von Hand gefertigt und nicht verblendet) sind sichtbar, und zwar - wenn man alle genieteten Seiten nach innen wendet - von der Rückwand, wenn man vor der Voliere steht. Die Teile selbst - solange sie noch nicht miteinander verschraubt sind, sind durch die relativ große Höhe in den Verbindungen etwas flexibel, d. h., die Volierenelemente wirken in sich etwas wackelig, was aber täuscht, denn sobald die großen Elemente zur Voliere verbunden sind, erreichen auch die Winkel eine hohe Stabilität, Du wirst sie also nicht mehr bewegen können, egal, ob Du das Ganze von der hintersten Ecke nach ganz vorne schiebst, ob Du es leicht anhebst oder wie auch immer. Es sind also kleine Schönheitsfehler, die man aber durchaus tolerieren kann. Erstens bemerkt man sie (bis auf die Nieten) nicht mehr, wenn die Voliere montiert ist und zweitens beeinträchtigen sie nicht die Haltbarkeit oder andere wichtige Faktoren der Voliere. Außerdem sind hier hochwertige Materialien verarbeitet (ich habe selbst schon einmal im Fachhandel angefragt, was der Meter Aluprofil kostet) und die "Lohnkosten" (die beiden schneiden, bohren, nieten und schrauben selbst) sind verschwindend gering, wenn man den Arbeitsaufwand einmal dazu ansieht. Wie gesagt, guck Dir das Foto an, ob der optische Eindruck Deinen Vorstellung entspricht - technisch sind die Volieren gut.

Die Reinigung ist unproblematisch, denn mit einem Lappen und warmen Wasser lassen sich die glatten Oberflächen leicht reinigen. Als Einstreu kann ich Dir Buchenholzgranulat empfehlen, was nicht so sehr staubt wie Sand und wenig verschmutzt. An den Stellen, wo die Tiere bevorzugt nächtigen, kannst Du die verschmutzten Teile wie verklebte Erdschollen einfach einsammeln, die Kothäufchen kleben die Holzstückchen zusammen und Du kannst leicht die verschmutzte Schicht abheben. Aller Vierteljahre spätestens ist dann aber auf jeden Fall ein Kompletttausch des Granulats angesagt. Voraussetzung, daß es so lange hält, ist eine durchdachte Voliereneinrichtung (wohin kommen Äste und Schaukeln, wohin das Futter) und der regelmäßige Austausch der leicht verschmutzenden Stellen.

Das Gitter hält das Holz normalerweise gut zurück (ich würde grobes Granulat bestellen), aber eine breite Unterlage aus Linoleum fängt auch einmal herausgewirbelte Streu und Holzstückchen auf. Da genügt der Staubsauger und alles sieht wieder ordentlich aus.

Blieben also noch die Sitzäste und Schaukeln, denen man des öfteren Pflege angedeihen lassen sollte.

In der Voliere hast Du natürlich den Vorteil, daß Du sehr große und sehr dicke Äste einhängen kannst. Es gibt dafür so pfiffige Schrauben, die zur Hälfte ein Holzgewinde haben und zur anderen ein normales Stahlmuttergewinde. Die schraubst Du einfach in die Enden ein und kannst jeden Ast absolut sicher darin befestigen. So kannst Du tatsächlich Astdurchmesser und entsprechend dicke Rinde anbringen, wie sie auf den Bäumen wachsen - kein dünnes Reisig, sondern echte Äste. Hängst Du einige Äste schräg, nutzen sich die Krallen der Vögel besser ab. Und Du wirst staunen, in welch kurzer Zeit hier Astdurchmesser von 4 - 5 cm einfach kurz und klein genagt werden.

Lieferzeit etc... Ich weiß nicht, wie weit Du entfernt wohnst und wie umständlich es ist, eine solche Voliere zu Dir zu transportieren. Was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, daß Alex und Markus sehr flexibel sind und Aufträge auch kurzfristig ausführen. Ich würde Dir empfehlen, einfach mal mit ihnen zu telefonieren, was machbar ist und was nicht. Wenn es eine Möglichkeit gibt, irgendetwas besser zu organisieren, werden sie sicherlich darauf eingehen. Es sind Leute wie Du und ich, mit denen man ganz vernünftig reden kann. Für die eine oder andere Schwierigkeit oder für Sonderwünsche gibt es sicherlich eine gute Lösung.

So das war es, was ich reinen Gewissens dazu beisteuern kann. Natürlich müssen die beiden Futterkonzeptler auch zusehen, wie sie Laden und Material und Saatenlieferungen bezahlen können, aber ich denke, daß sie niemanden über's Ohr hauen und ich weiß genau, daß die Tiere bei ihnen im Vordergrund stehen. Sie ist Tierärztin, allerdings ohne eigene Praxis, und kümmert sich um Dutzende Agas, die ihr immer wieder zugetragen werden. Hat sie mal einen aufgepäppelt und vermitteln können, sitzen schon zwei neue vor der Tür... Er hat nun vor knapp 1 Jahr den kleinen Laden eröffnet und versucht, daraus eine Einkommensquelle zu machen, von der man einmal irgendwann leben kann.

Für mich jedenfalls ist es ein Laden des Vertrauens, denn ich weiß, wie wo welche Saaten lagern und daß die Qualität die Hauptrolle neben dem Preis steht. Vogelwidriges Zubehör wirst Du dort nicht finden, auch wenn Spiegel und Co. sonst tausendfach gut verkauft werden. Du wirst bei ihr auch keinen Aga zur Einzelhaltung bekommen, selbst wenn Du sonst alles so rosig ausmalst (die Tiere verkauft sie natürlich nicht, das ist kein Tierhandel und das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun). Na ja, kurzum, ich will damit nur sagen, daß Du es hier nicht mit Schurken zu tun hast.

Ob sie für Dein Problem die passende Lösung bieten können, solltest Du aber am besten mit Ihnen direkt absprechen. Ich habe zwar selbst dort eine Voliere gekauft, aber mit der Fertigung und Liefermöglichkeiten etc. kenne ich mich freilich nicht aus.

Gruß, Silke.
 
Ähem (räusper), es hätte natürlich liebe Manuela heißen müssen... aber manchmal muß es schnell gehen, wenn man nicht so viel Zeit (eigentlich) hat...

:-) Silke
 
Hallo Marion,

auch ich habe meine Voliere von Futterkonzept und bin TOTAL begeistert!

Ich habe vor der Bestellung sehr lange und gründlich die Preise von fertigen Volieren verglichen und dabei festgestellt, dass die Preise jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten liegen und die Volieren zudem nicht meinen Vorstellungen entsprechen. Durch Zufall bin ich dann auf der Internetseite von Futterkonzept gelandet und habe mich für eine Anfertigung nach Maß entschieden. Der Service war einfach perfekt (mir wurde die Voliere sogar nach Wiesbaden geliefert), der Preis erst recht!

Die Voliere läßt sich sehr gut reinigen, sieht gut aus und meine Ziegensittiche fühlen sich sehr wohl. Solltest Du also eine neue Voliere brauchen, kann ich Dir diese Firma und die beiden sehr sehr netten Betreiber nur empfehlen.

Gruß,
Camilla
 
hallo an alle, die so nett meine fragen beantwortet haben.
leider komme ich erst jetzt dazu, mich zu melden (Umzug ;-))
ich werde wohl noch heute bei futterkonzept anrufen und einen käfig bestellen, da zum einen der platz für eine voliere nicht ausreicht und zum anderen ich ab demnächst wohl ganz zuhause sein werde und damit den geiern mehr freiflug zugestehen kann als jetzt.
nochmals vielen dank - IHR HABT MIR SEHR GEHOLFEN bei der entscheidungsfindung
manuela
 
Thema: Volierenbau, Materialwahl

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