Dampfdruckreiniger für die "Vogelheimpflege"?
Hallo Ihr Fans des Dampfreinigers
Hier noch einmal ein Versuch! Heute morgen ist mir mein längerer Beitrag (dieser wird noch länger) zu diesem Thema mal wieder „verschütt“ gegangen. „Du bist nicht angemeldet!“; - melde ich mich dann noch einmal an, ist der Beitrag verloren. Das ist mir jetzt schon so oft passiert, dass ich langsam aber sicher die Lust verliere ...
Jetzt schreibe ich den Beitrag vor und kopiere ihn dann in den Foren an der richtigen Stelle. Mal sehen, ob das besser klappt.
Zum Thema Dampfreiniger:
Ich besitze seit ewigen Zeiten (1992) ein solches Gerät (den Merlin von Tien). Anfänglich vollkommen begeistert davon (selbst die im Backofen stark eingebrannte Hinterlassenschaft etlicher Pizzafeten während des Studiums schmolzen bei „Beschuss“ mit dem Dampfstrahler nur so dahin), benutze ich es heute eigentlich nur noch zum Bügeln (immer) und gelegentlich beim Fensterputzen.
Die Beobachtungen zum Dampfbadspass bei Ziervögeln konnte ich aber auch machen. Immer wenn ich mit dem Merlin bügle (das ist der Brüller!!! – man bekommt eine Jeans „von einer Seite komplett durchgebügelt“, ... wenn man denn Wert auf gebügelte Jeans legt), muss der Kessel, wenn er nicht leergemacht wurde, anschließend durch Ablassen von dem überschüssigen Dampf befreit werden. Dabei bin ich dann irgendwann auf die Idee gekommen, den Dampfstrahl aus ca. zwei Metern Entfernung auf die Wellivoliere zu richten.
Sofort stieg der Lautstärkepegel um das glatt dreifache an und alles kloppte sich um den dem Dampfbad zunächst gelegenen Teil des Käfiggitters. Da ich momentan die Heizung fast volle Leistung laufen lassen muss, ist die Luft im Vogelzimmer normalerweise „puptrocken“. Mehr als 45 – 50 % Luftfeuchtigkeit sind trotz Verdunsterschale auf der Heizung in der Nähe der
Volieren nicht zu erreichen. Daher bügle ich im Winter etwas häufiger, als unbedingt notwendig. Das Verhalten meiner Vögel ist bei Einsatz des Dampfreinigers immer gleich geblieben. Selbst meine Kanaris und Exoten suchen dem Dampfstrahl möglichst nahe zu kommen.
Für den von einigen von Euch hier beschriebenen Einsatz zur Reinigung von
Volieren (bzw. Vogelkäfigen) sehe ich jedoch einige Probleme:
Der Dampfreiniger muss aufgrund des hohen Temperaturverlustes durch den Transport des Dampfes durch den Schlauch und anschließend die umgebende Luft (an der Austrittsdüse gemessen) eine Temperatur von 120 Grad C erreichen, um die Keime abtöten (inaktiv) machen zu können. Dies gelingt den meisten „preiswerteren Geräten“ meines Wissens nach nicht.
Bei dieser Aussage handelt es sich aber um die Angabe der Firma Tien, von der ich 1992 meinen Merlin zum Preis von über 1200 DM (mit Bügeleisen und Tapetenablöser / der ist außer auf glatten Flächen wie Fliesen oder Blümchentapeten allerdings nahezu wirkungslos) gekauft habe. Schon das Basismodell (ohne die genannten Zubehörteile) kostete damals über 1150 DM.
Jedenfalls - bei der genannten Austrittstemperatur von 120 Grad muss die Kesseltemperatur mindestens 150 Grad betragen. Die hierfür notwendige Technik ist wohl sehr viel teurer, als bei den preiswerteren Geräten, weil der Druck zwischen 100 Grad C (Siedepunkt des Wassers?) und den nötigen 150 Grad nicht nur um 50 %, sondern um ein Vielfaches ansteigt.
Hört sich gut an, nicht ...? Ich bin aber kein Physiker und zu den genannten Geräten (De Longhi, u.a.) kann ich Euch allemal nichts sagen. Da schaut Ihr am besten in Eurer Betriebsanleitung bei den Stichworten Kesseltemperatur oder auch Austrittstemperatur des Dampfes nach.
Erreicht das Gerät die notwendigen Temperaturen nicht, verteilt Ihr nur die immer noch aktiven Keime in der ganzen Wohnung, bzw. der
Voliere, auch wenn es so aussieht, als ob sie sich spurlos auflösen. Wo sollten sie denn hingegangen sein?
Wenn für die Zwischenräume der Gitter oder
Volierenwände (mein schwierigstes Problem, weil sich da immer alles fängt) notwendigerweise die Dampfdüse mit der aufgesetzten kleinen Bürste (ohne Möglichkeit zum Auffangen des Schmutzes) zum Einsatz kommt, löst sich selbst der dickste Dreck (siehe Backofen) zunächst anscheinend in Wohlgefallen auf. Nur in dem an kalten Flächen kondensierenden Dampf finden sich dann „mit dem Ausgangsdreck nicht vergleichbare“ Rückstände im Wasser.
Zwar ist dann bei meinem Gerät dann garantiert jeder Keim tot, nach überall in der Wohnung aufgelöst als feinem Schmier verteiltem Federstaub und „Vogeltapioka“ habe ich aber trotzdem kein gesteigertes Verlangen. Deshalb kann mich auch der Besitz eines solchen Gerätes leider nicht von der Aufgabe befreien, wenigstens einmal im Monat (so sollte es sein!) die Zimmervolieren auseinander zu nehmen, auf den Trockenboden zu tragen und dort gründlich zu reinigen.
Anders ist das bei Bearbeitung größerer glatter Flächen (
Volierenböden, -wände, meine Fenster, usw.). Dazu ist an den Geräten (ich habe schon drei oder vier verschiedene Fabrikate gesehen) meist eine große Bürste einsetzbar, die mit Baumwolltüchern bespannt wird. Da sieht man deutlich im Lappen, wo der Dreck geblieben ist. Die Dinger kann man anschließend in der Waschmaschine kochen, und sie sind dann sicher auch wieder keimfrei. Leider habe ich aber kaum große, glatte Flächen im meinen drei Zimmervolieren zu bearbeiten.
Abschließend (endlich) noch das für mich größte Problem, das den praktischen Einsatz meines Dampfdruckreinigers zur Reinigung der „Vogelheime“ bislang wirksam verhindert hat: Der Tank des Gerätes fasst nur 1,3 Liter Wasser!
Und das sind umgerechnet in Bügelwäsche (denn das ist mir aufgrund des Einsatzes meines Merlin am geläufigsten), nicht mehr als ein handelsüblicher Wäschekorb. Jedenfalls ist der Tank nach ca. 10 Hemden (wenn’s nicht gerade die im Sommer die Seidenhemden sind), einigen T-Shirts und etwas Tischwäsche leer.
Dann aber braucht der Kessel aus Sicherheitsgründen je nach Laune ca. 30 – 45 Minuten, bis er die Sperre wieder freigibt, damit man mit neuem Wasser die einmal begonnene Arbeit fortsetzen kann. Für meine Vogelheime reicht eine Tankfüllung lange nicht aus.
Ich hoffe, dass ich Euch bei der Entscheidungsfindung für oder gegen ein solches Gerät ein wenig habe helfen können und bin jetzt mal gespannt, ob ich meinen zugegeben ellenlangen Beitrag dieses Mal abliefern kann.