Wachteln und Marek

Diskutiere Wachteln und Marek im Forum Wachtel, Reb&Steinhühner, Frankoline im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hallo, man hört ja immer wieder von der marekschen Geflügellähme bei den Hühner. Können sich eigentlich auch Wachteln von der Marekschen...
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ks870

Guest
Hallo,

man hört ja immer wieder von der marekschen Geflügellähme bei den Hühner.

Können sich eigentlich auch Wachteln von der Marekschen Lähme anstecken, wenn sie im gleichen Raum wie die "infizierten" Hühner gehalten werden?

Gruß Simon
 
Hallo,

man hört ja immer wieder von der marekschen Geflügellähme bei den Hühner.

Können sich eigentlich auch Wachteln von der Marekschen Lähme anstecken, wenn sie im gleichen Raum wie die "infizierten" Hühner gehalten werden?

Gruß Simon

Hallo Simon,

alle Hühnervögel (Hühner, Fasane, Wachteln, Feldhühner usw.), so auch Wachteln können sich mit Herpesviren, die zur Marekschen Lähme führen, infizieren. Eine Übertragung der Viren kann allein durch Gefiederstaub entstehen. Es gibt zwar eine Impfung dagegen, diese verhindert aber nicht die Verbreitung der Viren, sie verhindert nur den Ausbruch von Symptomen wie die Lähmung des Ischiasnerves und damit verbunden eine Beinlähmung usw.

Maßnahmen dagegen, sind gute Hygiene, verbessertes Stallklima (gute Lüftung), saubere Futter und Wassertröge, gründliche Reinigung und Desinfektion von Ausläufen, Sallungen und Gehegen, Verhinderung von Überbesatz usw.
 
Also könnte etwa auch der Venta-Luftreiniger helfen, die Viren/Federnpartikel aus der Luft zu filtern?

Danke für die Antwort
 
Was den Federstaub angeht, sicher! Leider weiß ich nicht ob die Luftreiniger mit Virenfilter ausgestattet sind. Das größte Problem scheint zu sein, das man die Herpesvieren nicht bekämpfen kann, das also Tiere die mit diesen Viren infiziert sind, auch ständig Viren-Ausscheider sind. Bei gesunden Tieren schafft das Imunsystem die Vieren am Ausbruch zu hindern. Bei erkrankten Tieren, also wenn die Vieren zu einem Ausbruch gekommen sind, hilft nichts mehr, auch keine Impfung, auch dann nicht wenn das Tier nur ein Überträger ist und die Viren ständig ausscheidet. Im Federstaub bleiben die Viren über 1 Jahr aktiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mir einer sagen, wass das genau ist? :-)

Die Marekschen Geflügellähme ist eine Entzündung des Zentralen Nervensystems hervorgerufen, wird diese Entzündung von Herpesviren. Oft zeigen gerade Küken bzw. Tiere deren Imunsystem geschwächt sind Lähmungserscheinungen. Die Infektion tritt bei Küken ab dem dritten Monat kaum noch auf, weibliche Tiere sind häufiger betroffen als männliche. Da die weitaus größere Zahl Küken (Hühner) von der Krankheit betroffen ist, wurde der Name Marekschen Kükenlähme oder Marekschen Hühnerlähme geprägt.

Der Erreger:
Herpesvirus (Galliner Herpesvirus2)
der Virus wird nur in Körperzellen und Federfollikeln produziert
verwand ist er mit dem Epstein Barr Virus (Herpes beim Menschen), Putenherpesvirus und den Herpesviren bei Schimpansen und Pavianen

Empfängliche Tierarten sind neben (Haus) Hühnern, Fasane, Puten, Rebhühner und Wachteln
Die Inkubationszeit (Ansteckung-Ausbruch) beträgt ab dem 1. Tag bis über 100 Tage. Infiziere Tiere bleiben Dauerausscheider.

Es gibt drei Verlaufsformen dieser Krankheit die gleichzeitig, nacheinander oder einzeln auftreten können.

1. Klassische Lähmung (nervale Form): sie tritt meist bei der 12. bis 16. Wochen alten Küken auf, der Verlauf ist schleichend (chronisch) und betrifft die Entzündung des Ischiasnerves und damit verbundenen Lähmungserscheinungen in den Beinen. Wobei die Beine eine klassische Stellung annehmen, ein Bein steht nach hinten eins nach vorn, die Küken liegen auf der Seite, die Flügel und die Augenlieder hängen herab. Diese Symptome können bis ins Legealter auftreten. Es sterben max. 10 % der erkrankten Tiere.

2. Die Augenform (okuläre Form): sie betrifft nur die Augen. Die Iris verfärbt sich, stellenweise zur querstellung der Pupille, der Sehnerv wird befallen, was zur Blindheit führen kann, diese kann latent auftreten oder bleibend sein.

3. Plötzliche innere Form (akute viszerale Form): sie tritt seuchenartig innerhalb der ersten acht Lebenswochen auf, im Bereich der Ferderfolikel kommt es zu sichtbarer Aufrauhung der Haut, damit verunden unzählige Erhebungen bis zur Tumorbildung. Starker Gewichtsverlust, Tumorbildung an den Inneren Organen wie Leber, Lunge, Milz, Eierstöcke, Muskulatur usw. Durch die verstärkte Tumorbildung kommt es bei 50 % aller befallenen Tiere zum Tod, vorallem in der 18. bis 22. Lebenswoche, manchmal tritt diese Verlaufsform noch 14 Tage nach Legebeginn auf.
 
Tritt sowas häufig auf?
 
Hallo,

ich habe seit vielen Jahren Wachteln, teilweise füher auch sehr viele. Ein Infektion von Wachteln mit Marek ist mir aber nicht bekannt. Man sollte aber beachten, dass alle größeren Brütereien, dazu gehören vielfach auch schon Vereinsbrütereien, ihre Hühnerküken wegen dieser Krankheit grundsätzlich impfen. Sirius hat schon dargelegt, dass damit die Viren nicht bekämpft werden, sondern nur der Ausbruch der Krankheit. Wenn Hühner und Wachteln zusammen gehalten werden, ist eine Übertragung theoretisch durchaus möglich. Aber dazu müssen auch die Hühner infiziert sein. Durch die entsprechende vorbeugende Impfung ist das aber nicht bekannt. - Trotz dieses Wissens halte ich seit Jahren im gleichen Raum Wachteln und geimpfte, weil gekaufte Hennen. Bisher ist keine Wachtel daran erkrankt. Ich kenne aber Marek aus der Hühnerzucht zur Genüge!

Gruß Kohlmeise
 
Tritt sowas häufig auf?

Bei Wachteln hatte ich erst einen Fall, in 30 Jahren, der letzten Verlaufsform (akute viszerale Form), die Wachtelhenne ging nach sechs Wochen ein.
Wobei die Wachtel mit Hühnern zusammen in einem Stall lebte.

Ich kann mich Kohlmeise weitestgehend anschließen, bei Wachteln aus reiner Wachtelhaltung ist die Marekschen Geflügellähme überaus selten.
 
@Kohlmeise: Du hast also Marek bei den Hühnern (geimpft) und hast sie im gleichen Raum, wie die Wachteln. Aber trotzdem noch keinen Fall bei den Wachteln gehabt?

Ich muss nämlich meine Küken auch immer impfen und deswegen mach ich mir halt sorgen um die Wachteln...dann heißt es nur abwarten. Aber ich denke, dass ich mit dem Venta die Belastung durch den verunreinigten Staub auf jeden Fall etwas senken kann.

Also bei den Hühnern gibt es leider schon einige Rassen, die mit dem Virus zu schaffen haben. Vor allem bei den federfüßigen Zwerghühnern.
 
Hallo ks870, ich halte Hühner und Wachteln zwar im selben Raum, aber durch einen Stallgang getrennt. Allerdings erfolgt die Infektion ja auch über den Stallstaub. Außerdem müssen ja die Hennen nicht infiziert sein. Bei Sirius müsste auch noch zu klären sein, ob bei der erkrankten Wachtel Marek durch eine Untersuchung festgestellt wurde oder nur durch die Symptome vermutet. Allerdings sind diese Symptome doch schon sehr typisch, wenn man sie bei Hühnern miterlebt hat. - Es ist mir seinerzeit gelungen, von einem schwer marek-erkranktem Stamm Italienern durch konsequente Bruteidesinfektion und personelle Trennung der Betreuung von Brut/Aufzucht und infitierten Zuchthühnern ohne Impfung nicht erkrankende Jungtiere aufzuziehen.

Gruß Kohlmeise
 
Hallo,

also ich habe meine Küken auch bis zur 6. Woche komplett in einem anderen Stall, sonst würde die Impfung auch nichts bringen...aber ganz ohne Impfung ist halt schon ein gutes Risiko...vor allem wenn man schon mal gesehen hat, wie die Krankheit abläuft...
 
Bei Sirius müsste auch noch zu klären sein, ob bei der erkrankten Wachtel Marek durch eine Untersuchung festgestellt wurde oder nur durch die Symptome vermutet. Allerdings sind diese Symptome doch schon sehr typisch, wenn man sie bei Hühnern miterlebt hat.

Beides wurde gemacht, der TA hat damals die Krankheit diagnostiziert und nach dem Verenden wurde die Wachtel in die TiHo geschickt, wo die Diagnose bestätigt wurde.
 
Thema: Wachteln und Marek

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