Kanibalismus bei Virginia Baumwachtel

Diskutiere Kanibalismus bei Virginia Baumwachtel im Forum Wachtel, Reb&Steinhühner, Frankoline im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hallo, seit einem halben Jahr habe ich ein weißes Paar Virginia Baumwachteln. Im Juli hatten diese ein Gelege von 9 Eiern. Nach 22 Tagen...
Sirius123

Sirius123

Foren-Guru
Beiträge
6.865
Hallo,

seit einem halben Jahr habe ich ein weißes Paar Virginia Baumwachteln. Im Juli hatten diese ein Gelege von 9 Eiern. Nach 22 Tagen Brutzeit schlüpften 6 Küken. Nach nun mehr als zehn Tagen sind nur noch zwei Küken am Leben. Henne und Hahn haben sich führsorglich um die Kleinen gekümmert.

Es waren 4 Wildfarbige und 2 Weiße, am 5. Tag bemerkte ich blutende Wunden bei den Wildfarbenen. Natürlich dachte ich am Anfang, es sei der Hahn oder die Henne gewesen und ich nahm die Küken raus!
Die wildfarbigen Küken wurden aber von den weißen angegriffen und teilweise am Rücken, im Gesicht und am Oberschnabel schwer verletzt. Ein Küken musste ich sofort töten, da es am Bauch ein tiefes Loch hatte wobei man die Innereien sah. Zwei verendeten innerhalb weniger Stunden, als ich von der Arbeit kam konnte ich nur noch schwer verletzte, tote Küken aus der Auzuchtsbox nehmen.
Ich hatte keine Erklärung, bis ich beobachten konnte wie eines der beiden weißen Küken Jagd auf das verbliebene Wildfarbene machte. Die Jagd endete mit dem Tod des letzten wildfarbenen Küken. Dann war erst mal ruhe.
Mittlerweile musste ich die Weißen von einander trennen, da das dominante Küken dem unterlegenen den Unterbauch angefressen hat. Sie rufen sich gegenseitig und geben sich auch Antwort, aber ich kann sie nicht zusammen setzen.

Hat einer von euch diese Erfahrung schon mal gemacht?
Mein Zuchtpaar bewohnt eine 6 m² große Voliere, im Moment noch allein, aber es sollen bald Grünflügeltauben einziehen. Die Voliere ist dicht bepflanzt, hat eine Sandkuhle zum baden und 2 kleine offene Stellen mit Süßgras und Klee.
 
Hallo

Das ist ja sehr hart zu hören, das schon die Küken so agressiv sind/werden können.
Ich selbst züchte ebenfalls Vir. Baumwachteln regelmässig in Naturbrut und hatte noch nie Probleme mit Elterntieren oder Küken geschweigedenn Agressivität wie Du es beschrieben hast. Gut, ich habe die reine Wildfarbe.

Ich kann mir nur vorstellen, das das dominate weisse Küken die anderen Wildfarbenen durch ihr Aussehen nicht akzeptiert hat - weil sie anders aussehen - und als diese Küken weg waren seinen Trieb bei dem weissen Geschwistertier fortgesetzt hat. Vielleicht fehlt dem Küken ein Gen ?!
Ich habe leider keine genaue Erklärung für ein solches Verhalten.

Oder es weiß hier noch jemand Antwort.

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ähliches hatte ich bei meinen Virginias auch! Halte in der Aufzucht bis zum nächsten Frühjahr alle meine Farben/Unterarten (wild und mex., sowie rot, schwarz, silber und orange) zusammen. Der Oberschnabel war das Ziel nach ca. 2 Wochen, es führte sogar zum Tode einiger Tiere. Ich habe dann 1 Woche lang 2x täglich Buffalowürmer, kurzes Gras in Massen, extra viel Kalk und Hirse gefüttert. Dann ließ es nach, aber nach 2,5 Monaten attakierten sie gegenseitig ihre Füße und Beine, wieder ein ähnliches Spiel, täglich: viel Mehlwürmer, frischen Salat, ca. 3 kg (für 30 Wachteln), und Hirse (lose nicht am Kolben), wenn ich finden konnte Ameiseneier, und extra viel Grit und Kalk. Jetzt ist wieder Ruhe.

Mal schauen, ob ich noch raus bekomme woran das lag/liegt.

PS: Kalk und Grit steht ständig zur Verfühgung, auch Grünzeug gibt es täglich in kleinen Dosierungen und 2x die Woche Mehlwürmer. Mit extra viel meinte ich, dass ich das eigentliche Hauptfutter, z.B. W/Z-Starter, auf ein Minimum reduziert habe.

MfG
Jens
 
Hallo,

also die Küken habe ich mit Mehlwürmern, Wiesenplankton, Heimchen, Getreideschimmelkäferlaven und Hirse gefüttert. Dazu gab es jeweis Nachmittags Wiesenschnitt, Salat und Brennnessel.

Das mit dem Oberschnabel ist mir auch aufgefallen, bei einigen war der komplett abgefressen. Heute Morgen saß das dominante Küken auf seinen Hinterbeinen und konnte nicht mehr richtig laufen. Ich hab dann über den Tag Insektenpaté hingestellt, als ich von der Arbeit kam ist es wieder rum geflitzt.
 
Hallo Sirius,

bei der Fütterung tippe ich sehr auf Eiweißüberfütterung. Die meisten füttern an ihre Baumwachtelküken nur oder vorwiegend das Aufzuchtfutter mit etwa 26 Rohprotein mit bestem Erfolg. Deine Fütterung ist ja was für spezielle Ansprüche von Zahnwachtelküken anspruchsvollerer Arten. Man darf es halt nicht übertreiben.

Gruß Kohlmeise
 
Hallo Sirius,

bei der Fütterung tippe ich sehr auf Eiweißüberfütterung. Die meisten füttern an ihre Baumwachtelküken nur oder vorwiegend das Aufzuchtfutter mit etwa 26 Rohprotein mit bestem Erfolg. Deine Fütterung ist ja was für spezielle Ansprüche von Zahnwachtelküken anspruchsvollerer Arten. Man darf es halt nicht übertreiben.

Gruß Kohlmeise
Natürlich habe ich das alles nicht zusammen gefüttert. Es ist nur eine Auflistung von dem was ich bisher in 10 Tagen gefüttert habe. Die Grundmischung besteht immer zum größten Teil aus den verschiedenen Hirsesorten.
Wenn man mal davon ausgeht das die Küken nur eine begrenzte Menge der Futtertiere aufgenommen haben, weil sie sich täglich, bis zum späten Nachmittag durch das Hauptfutter ernähren mussten. Da ich ja in der Hauptsache eine eigene Mischung mit 25 % Protein füttere, schließe ich eine Eiweißüberfütterung erstmal aus.
Das Problem bestand übrigens schon kurz nach dem Schlupf und da hatten die Küken noch kein Futter aufgenommen. Auch bestand es weiter als ich nur das Hauptfutter fütterte. Als ich dann Futtertiere fütterte, war ein zeitweise Abklingen des kanibalischen Treibens zu beobachten, was sich aber wieder stärker nach 4 Tagen bemerkbar machte.
 
Ich selber halte ebenfalls verschiedene Arten von Wachteln. Aufpassen muss ich aber immer besonders bei den Mex. Baumwachteln. Bei mir sind es nicht die weißen oder schwarzen sondern die wildf. an, die anderen küken die zehen blutig zu beißen. Dies ist aber von brut zu brut und paar zu paar unterschiedlich. mindestens bei einer brut im jahr ist zumindest 1 küken dabei, das einfach auf die anderen losgeht.
 
Kleiner Zwischenbericht: Nach einer Woche in dem ich nun das schwer verletzte Küken einzeln gesetzt und seine Wunde täglich gereinigt habe ist es nun verendet. Das letzte (dominante) Küken ist munter, frisst gut und wächst. Nächstes Jahr werde ich nochmal einen Zuchtversuch mit meinen Virginias wagen.
 
Thema: Kanibalismus bei Virginia Baumwachtel

Ähnliche Themen

S
Antworten
5
Aufrufe
1.825
Hobbit
Hobbit
Quailfriend
Antworten
4
Aufrufe
3.887
Kohlmeise
K
T
Antworten
4
Aufrufe
2.012
BankivaHahn
B
A
Antworten
9
Aufrufe
5.525
alara
A
L
Antworten
7
Aufrufe
1.400
Peter Wauben
P
Zurück
Oben