ungeklärte Todesfälle

Diskutiere ungeklärte Todesfälle im Forum Wachtel, Reb&Steinhühner, Frankoline im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hallo, gestern ist mein chinesischer Wachtelhahn mehr oder weniger unerwartet gestorben. Seit einer Woche lief er etwas aufgeplustert herum, war...
Hallo,

Du kannst jedoch die Geflügeltuberkulose (meldepflichtig) nicht mit der Rindertuberkulose (anzeigepflichtig) vergleichen
Ja, das hatte ich falsch in Erinnerung. ;)

Dass Du die Einstreu auf den Kompost ausbringst ist bei Bekanntheit der Problematik eigentlich leichtsinnig.
Meine Vögel sind seit ca. 3 Monaten krank. Dass es sich bei den Erkrankungen auch um Mycobakterien handelt, weiß ich erst seit gut 2 Wochen. Bis dato habe ich die Einstreu auf dem Kompost entsorgt. Seitdem habe ich erstmal gesammelt, weil ich nicht wusste wohin.

a)... im Hausmüll, gelangen sie auf die Deponie (evtl. Gefahr für Müllmänner (Zoonose) und Wildtiere (Säuger und Vögel), die sich hier aufhalten.
Demnach stellt die Entsorgung über den Hausmüll das kleinste Risiko dar, aber auch hier kann ich eine Gefährdung und Verbreitung nicht ausschließen.

Durch die erhöhte Krankheitsanfälligkeit sind Auslaufhaltungen und Volieren auch ein Infektionsrisiko für Wildvogelpopulationen.
Meine Vögel befinden sich in einer Zimmervoliere.

Es ist schade, dass Dir noch niemand richtig weiterhelfen konnte, weshalb informierst Du Dich nicht über die Geflügeltuberkulose beim Gesundheitsamt, Deiner TÄ (sie gibt Dir den Tipp die Tiere zu töten, was Dir aber auch alle Menschen raten würden, die sich mit dieser Problematik schon auseinandergesetzt haben)... Ich kann Dir nochmals Herrn Böhm empfehlen, schreibe ihm eine Mail, rufe ihn an!
Ich habe bereits mehrfach mit der TÄ gesprochen und auch mit meiner Hausärztin. Am Montag werde ich erneut mit meiner TÄ sprechen, u.a. um von ihr die Telefonnummer der Amtsveterinärin zu bekommen, die von ihr informiert wurde. Außerdem will ich am Dienstag mit meiner Mikrobiologie-Professorin sprechen. Mit Herrn Böhm werde ich mich auch in Verbindung setzen (Danke für den Tipp).

Ich rate Dir (aufgrund Absonderungspflicht) die positiven Tiere aus dem Bestand zu nerzen, den restlichen Bestand weiterhin mehrfach untersuchen zu lassen, um sicher zu gehen, dass die Tiere wirklich negativ sind. Die Desinfektionsmaßnahmen sind hierbei nicht zu vernachlässigen
Das Problem ist, dass ich nicht sagen kann, welche Tiere infiziert sind. Ich kann lediglich auf Grund der Sekundärinfektion (Pseudomonas) vermuten, welche Tiere betroffen sind und natürlich kommt die Wachtel als Partnerin des verstorbenen infizierten Partners mit großer Sicherheit in Frage. Blutabnahme kommt bei der Größe der Vögel nicht in Frage und der Nachweis über den Kot ist nicht zuverlässig. Lediglich positive Proben sind aussagekräftig, negative können falsch sein. Sicher ist der Nachweis durch Obduktion. :(

Dennoch kann man Dich nicht zwingen, es liegt in Deiner Hand, verantwortungsbewusst zu handeln.
Das ist für mich keine Frage! Eine Gefährdung der Umwelt zu verhindern hat erste Priorität. Es ist eine schwierige Situation für mich und nicht einfach die richtige Entscheidung zu treffen. In den letzten Wochen (seit ich das Ergebnis weiß) musste ich erstmal die Nachricht verarbeiten, ausschließen, dass ich mich infiziert habe und mich informieren. Dabei sind immer weitere Fragen aufgetreten, weil ich verschiedene Informationen erhalten habe. Manche raten mir dazu, durch gezielte Tötung+Obduktion herauszufinden, inwieweit der Bestand infiziert ist, manche raten mir mindestens die Wachtel zu töten, andere schätzen das Risiko für die Umwelt als gering ein. Bislang hat mir niemand empfohlen, den gesamten Bestand zu töten. Ich hänge natürlich an meinen Vögeln, die ich z.T. seit 7 Jahren habe. Die Vorstellung sie töten zu lassen (einfangen, zum TA transportieren, aus dem Käfig holen, Spritze geben) ist schrecklich. Aber die Vorstellung andere infizieren zu können ist noch schlimmer.

Davon abgesehen frage ich mich, wie die Mycobakterien in meinen Bestand gekommen sind. Entweder wurden sie durch Neuzugänge eingeschleppt oder durch Naturäste, die ich in meiner Voli verwende. Allerdings habe ich insgesamt nur 3x Naturäste in die Voli getan, seit ich diese habe (4 Jahre) und das letzte Mal Auswechseln erfolgte, als die Vögel schon krank waren.
Es gibt keinen Kontakt nach außen zu anderen Vögeln oder Wildtieren.

Ich kann ungefähr nachvollziehen, wann welcher Vogel in meinen Bestand gekommen ist und woher ich den habe. Ich habe auch eine Vermutung, welche Vögel möglicherweise die Mycobakterien mitgebracht haben könnten. Aber durch die lange Inkubationszeit ist es wohl nicht möglich, eine Aussage zu treffen, welcher Vogel als erstes krank war.

Ich bin dir sehr dankbar, für deine ausführlichen Antworten und die vielen Hintergrundinformationen! :0-
 
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