Flugunfähige Stockente

Diskutiere Flugunfähige Stockente im Forum Wassergeflügel im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hallo, seit Sommer lebt auf unserem Teich und in unserem Garten eine junge Stockente. Sie kann nicht fliegen. Im Ruhezustand hängt der rechte...
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BrigitteK

Guest
Hallo,

seit Sommer lebt auf unserem Teich und in unserem Garten eine junge
Stockente. Sie kann nicht fliegen. Im Ruhezustand hängt der rechte Flügel auch etwas herunter. Sie ist allerdings super munter, plustert sich und flattert mit beiden (!) Flügel. Schwimmt und futtert und wackelt durch die Gegend. Einfangen und sie auf unsere Wildtierstation bringen möchte ich sie ungern, da mir schon einmal eine verletzte Ente aus Streß beim Einfangen gestorben ist. Außerdem lebt sie hier ja wunderbar - eigentlich.

Allerdings vermisst sie es, glaube ich schon, keine anderen Enten zu haben.
Jeden Morgen kommen andere Wildenten und schnattern eine Weile mit ihr, sie fliegen aber dann wieder weg.... Sie versucht dann auch aufzufliegen - kommt aber meist nur ca. 1 Meter hoch und muss wieder landen.
So, jetzt zu meiner Frage.
Sollte ich noch einen Erpel dazusuchen? Es muss ja dann auch ein flugunfähiger sein... Aber kann das auch ein "normaler" Hauserpel sein, oder
ein Laufenten-Erpel? Auf was muss ich achten? Oder soll ich es lassen?
Muss die Ente im Winter eine Möglichkeit haben, in einen Stall zu kommen?
Haben wildlebende ja auch nicht...?

Viele Fragen - danke für die Antworten.

Viele Grüße
Brigitte
 
Hallo Brigitte,

ich würde dennoch mit der Ente zum Tierarzt fahren.

Bei mir im Garten kam mal eine angeschossene Stockente runter. (Wir wohnen nah an einem Fluß, dort wurde gejagt.) Trotz Schuß in den Flügel und einem ausgestochenen Auge war sie sehr recht munter.

Wir haben Enten, einen Teich, einen Stall und eine umzäunte Wiese. Von daher hätten wir sie auch behalten können (ich weiß nicht wie es bei Dir mit einem Schutz vor Marder aussieht) aber ich wollte den Versuch mit der Freiheit wenigstens probiert haben. Denn sie antwortete auf Rufe vom nahen Fluß und schloß sich nicht sooo eng an meine Zierenten an.

Beim Tierarzt wurde Flügel und Auge untersucht und entschieden bis auf Antibiotika nichts zu tun, die Knochen hätten Chancen selbst zu heilen. Sie verbrachte auch eine Nacht zur Beobachtung da und hat den Stress recht gut verkraftet.

Sie war vielleicht höchstens vier Wochen da, lebte sich recht gut ein, gewöhnte sich an Stall und Menschen, blieb aber wild und ließ sich nicht anfassen. Dann war sie eines Tages weg und mein Vater hat sie beim Spazierengehen mit dem Hund sogar noch einmal gesehen.

Fazit: Ich würde es wieder genau so machen. Sie war ein Wildtier und wurde in die Natur zurückgegeben. Sollte sie dennoch später wegen des einen blinden Auges einem Raubtier zum Opfer gefallen sein kann ich es nicht ändern. Sie wurde aber vor dem Gnadenschuß des Jägers gerettet (die haben nämlich danach gesucht) und hatte ihre zweite Chance.

Wenn ich einen Teich habe und Enten mag, dann schaffe ich mir "Haustiere" an oder erfreue mich an den Enten die einfach nur zu Besuch kommen.

PS: Im Moment pflege ich eine flügellahme Taube. Sie ist sehr, sehr zahm geworden und der Tierarzt meint, sie würde nie wieder fliegen. Ich glaube es aber nicht weil es Woche für Woche ein klein wenig besser wird. Sollte sie im Frühjahr noch immer da sein, dann werde ich einen zweiten "Fußgänger" aufnehmen.

Liebe Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

vielen Dank für Deine Antwort.

Da die Ente ja so fit ist, wird es schwierig bis unmöglich sie einzufangen.
Wie schon gesagt sie ist total munter. Heute war den ganzen Tag ein Stockentenpaar bei ihr. Denen schliesst sie sich dann an, nur wenn die wegfliegen, dann ruft sie ihnen noch lange hinterher.

Auf der anderen Seite könnte sie ja auch weglaufen... sie scheint sich ja schon wohl bei uns zu fühlen, oder sicher eben.

Ich werde nich mal mit unserer Wildtierstation sprechen,was die meinen.

Viele Grüße
Brigitte
 
Wenn ich einen Teich habe und Enten mag, dann schaffe ich mir "Haustiere" an oder erfreue mich an den Enten die einfach nur zu Besuch kommen.

Andreas

Mein Teich ist aber ein Schwimmteich mit Kois und für Enten so gar nicht gedacht:nene:

Aber jetzt muss eben eine Lösung für die behinderte Einzelente gefunden werden....

Grüße
Brigitte
 
wo ist das Ententier denn beheimatet? Allein sind die Überlebenschancen für ein behindertes Tier recht dürftig. Zunächst wäre ich aber auch für einen Gesundheitscheck, möglicherweise ist sie bei richtiger Behandlung nicht dauerhaft flugunfähig. Vielleicht kann ich Dir beim Fang helfen, wenn es nicht gerade am anderen Ende der Republik ist;-)

Gruß piaf
 
Hallo piaf,

das nenn ich mal ein Angebot:)
Vielen Dank.

Wir wohnen in der Nähe von Hannover....

Ich rufe nachher noch einmal bei unserer Wild. Station an, die sollten doch auch gute Methoden haben.
Bisher haben die mir aber nur gesagt, ich soll zufüttern und abwarten.

Ich habe ja auch die ganze Zeit gehofft, dass sie fliegt. Ich glaube auch, dass sie Fortschritte macht.. aber so richtig schafft sie es eben nicht.

Viele Grüße
Brigitte
 
frag doch hier mal nach weiteren Adressen in Deiner Nähe

Zier und Wildvogelklinik
30173 Hannover
Tel 0511/856-7497
Tel.Sprechstd.: Mo: 10.-11.00 Uhr
Do: 14.-15.00 Uhr
Fr: 14.-15.00 Uhr

uns trennen ca. 260 Km, räusper, aber wenn's garnicht anders geht, findet sich auch da ein Weg

Gruß piaf
 
Hallo piaf,

lächerliche 260km nur ? Na dann "flieg" mal schon los :-)

Ich habe gestern mit der Wildtierstation Sachsenhagen gesprochen. Mit dem leitenden TA. Zu reparieren sei der Schaden sicher nicht mehr, man müsste den evtl. gebrochenen Flügel neu brechen, und dann das volle Programm.
Man kann die Ente auch einfangen, aber sie müsste ihr Leben dann in einem
Gehege verbringen. Dann hat sie es hier wohl viel besser! Ich könnte auch gern eine andere flugunfähige Ente/Erpel dazu setzen. Dann muss ich allerdings auch wieder für einen Stall sorgen....Im Moment sind vom Morgengrauen bis zum späten Nachmittag ca. 5 wilde Entenpäärchen hier. Wenn die abfliegen zu ihren Schlafplätzen, ja dann schattert und ruft "meine" noch ganz lange hinterher. Schon traurig, aber vielleicht bringt der Päärch-Club ja auch mal einen Junggesellen mit. Wenn nicht, werde ich mich im Frühling nach einem Erpel für sie umsehen.

Ist doch auch o.k, oder?

Viele Grüße
Brigitte
 
Offen gestanden hadere ich sehr mit dem Ergebnis. Die Diagnose des Vet. ist doch eine Vermutung, nicht wahr, oder basiert sie auf irgendwelchen Grundlagen ausser der Beschreibung des Tieres? Niemand wird der Ente eine Tortur wie die Beschriebene zumuten wollen, zumal wenn sie dann in Gefangenschaft bleiben soll. Nur in diesem Falle weiss doch niemand, worum es sich genau handelt. Vielleicht hat sich einen Angelschnur im Flügel verheddert oder weiss der Himmel was, Verdachtsdiagnosen sind eine gute Hilfestellung, dürfen aber nicht zur Entscheidungsgrundlage werden, wenn das Tier nicht näher begutachtet wurde! Die Wildtierstationen sind oft aus- bis überlastet, das kann zu solchen abschreckenden Antworten führen....
Ein so behindertes Tier ist ein Fuchshäppchen, die anderen Enten wissen schon weshalb sie woanders schlafen und können sich ausserdem gegenseitig bewachen, das Einzeltier hat ausgesprochen schlechte Karte.
Ausser einfangen, untersuchen und dann entscheiden sehe ich eigentlich keine Lösung, wenn man sie nicht ihrem Entenschicksal bzw. den rauhen Naturgegebenheiten überlassen möchte

Gruß piaf
 
Hallo piaf,

stimme die in Deinen Ausführungen fast ganz zu.
Allerdings - sooo gut behütet wie hier auf unserem Grundstück und Teich kann sie fast nirgendwo sein. Der Teich ist sehr gross, das Grundstück komplett hoch und sicher eingezäunt, wir haben auch 2 Hunde, da wagen sich kaum Ratten und Füchse auf unser Grundstück.Dazu kommt, das dei Ente ganz dicht am Ufer übernachtet und bei der kleinsten Unruhe lässt sie sich ins Wasser gleiten. Die Hunde und der Kater halten das Grundstück von anderen Tieren "sauber". Die Ente selber kommt ja immer relativ nah ran, sie plustert sich ganz normal und schlägt wie die anderen mit den Flügeln. Man würde ganz sicher Verklebungen oder andere Fremdkörper erkennen. Sie sitzt manchmal nur 2-3 Meter von mir entfernt udn putzt sich z.B.. Gern würde ich sie einem TA vorstellen, aber dazu müssten einige Leute in den Teich, andere draußen stehen,mit Netz und Köcher es würde eine eldende Hetze geben, das wäre mehr als unschön.

Aber wenn sich eine Gelegenheit ergibt werde ich sie einfangen und untersuchen lassen. Evtl. kann ich sie mit Futter in die Garage locken....

Danke aber für Deine Antworten.
Viele Grüße
Brigitte
 
na das ist ja schon der reine Luxus, so behütet kann ihr wirklich nicht viel passieren. Hier würde ich dann auch warten, bis sie freiwillig auf ein Häppchen vorbeikommt

Gruß und viel Glück
piaf
 
Hallo!

Gibts denn von der Ente ein Foto?
Kann es sein, daß die nen Kippflügel hat? In dem Falle wird sie nie fliegen können, konnte es auch nie, und in dem Falle würde ich die Hand des betroffenen Flügels kupieren lassen, und ihr einen Fußgänger dazu suchen!

Kupieren deshalb, weil sie, wenn Kippflügel, ohnehin niemals fliegen kann, und die abstehenden Federn nicht richtig eingefettet werden, sehr schnell zerstossen, und auch stets einem besonderen Verletzungsrisiko ausgesetzt sein wird.

Grüße, Andreas
 
Hallo an alle,

ein netter Umgangston ist in Foren angebracht und eigentlich auch Pflicht.

Aber ehrlich soll es sein. Also werd ich jetzt mal den bösen Mann raushängen lassen, was zu dieser Diskussion sagen und dann fühlt Brigitte sich vielleicht angegriffen obwohl das nicht das Ziel ist.

Häufig melden sich in Foren Leute mit einem Problem, scheinen aber nur die im voraus getroffene Entscheidung absegnen zu wollen. Bekommen sie dann unangenehme Ratschläge melden sie sich nicht mehr, werden ungemütlich oder aber die Situation ist plötzlich total anders.

Besonders lustig nehmen sich die Fragesteller in dem Aquarienforum aus, in dem ich viel mitlese: "Ich habe Fisch xy, den halte ich in Wasser mit den Werten a, b und c. Das Becken ist so und so groß und ich halte außerdem noch Fische der Art xy. Ich füttere nur Flockenfutter. Ist das so o.k?"

Dann kommt von fünf Leuten die Antwort dass die Wasserwerte falsch, das Becken zu klein, die Gesellschaft unpassend und Lebendfutter ein Muss ist.

Die Antwort ist dann: "Stimmt ja nicht, der Fisch fühlt sich ja wohl." Obwohl man das bei Fischen nicht so gut erkennt.

Zurück zum eigentlichen Thema:

Es wurde geraten die Ente zum Arzt zu bringen. - Nein, geht nicht. Fang ist schier unmöglich alleine. Und man hat ja auch eine bequeme Ferndiagnose.

Es wurde Hilfe beim Fangen angeboten. - Nein, reicht noch immer nicht. Braucht man ja Dutzende von Leuten im und um den Teich. Und die Hetze hält die Ente ja unmöglich aus.

Es wurde die Diagnose des Telefongespräches angezweifelt weil es viele Ursachen dafür geben kann. - Nein, das stimmt schon. Weil äußerlich ist ja nix zu sehen.

Es wurde auf die Gefahren für eine flugunfähige Ente hingewiesen. - Und jetzt kommts dicke:

Total sicher weil Grundstück eingezäunt, weil die Haustiere alle Wildtiere fern halten und weil die Ente bei Gefahr ja ins Wasser kann. Wieso werden dann Haltern von Wassergeflügel die das auch haben trotzdem Tiere gerissen? Ich persönlich glaube nicht dass die aufgeführten Parameter ein Schutz vor Marder sind, außer man hat die Tiere nachts im Stall.



Meine Meinung, es gibt zwei Möglichkeiten. Ich schaue bei einem Notfall weg weil ich mich in natürliche Abläufe nicht einmische oder weil ich zu faul oder gleichgültig bin. Oder ich helfe, leite dann aber auch alle nötigen Schritte ein und mache es nicht abhängig von Mühe und Kosten.

Ist ein bißchen rigoros ausgedrückt und manche werden sagen dass es doch immerhin toll von Brigitte ist dass sie sich gemeldet hat, ich seh es anders.

So, jetzt könnt Ihr mich in der Luft zerreissen.

Trotzdem liebe Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

ich freue mich, dass Du Dir Zeit nimmst und Dir so ausführliche Gedanken um meine Ente machst.

Was mich stört, ich Deine völlig schräge Denkweise über mich.
Aber das kann ich leider nicht ändern. Vielleicht bis Du einfach so ein "kauziger" Typ. Ist ja nicht schlimm:+streiche

Mittlerweile waren TA und Mitarbeiter der Wild- und Vogelschutzstation hier und haben sich die Ente angesehen.

Wie schon geschrieben, gibt es die Möglichkeit dieses Tier einzufangen, es evtl. zu behandeln, in einem Gehege weiter zu halten oder es mir wieder in den Garten zu setzen. Der TA entschloss sich aber, dem Tier den Einfangstress zu ersparen und alles so zu lassen, wie es ist.

Ich werde die Ente weiter etwas zufüttern und sonst nichts tun.
Evtl. bekommt sie einen Partner "gekauft".

Ich möchte natürlich allen danken, die sich die Zeit für "mein" Entenproblem genommen haben.

Ich habe Fotos gemacht, die werde ich in den nächsten Tagen mal hochladen.

Viele Grüße
Brigitte
 
Hallo an alle Interessierten,

gute NACHHRICHTEN:

Entchen ist am WE von der Gruppe der anderen Wildenten "abgeholt" worden.
Sie ist also tatsächlich mit durchgestartet udn aufgeflogen.
Sah am Anfang etwas dramatisch aus, weil sie nicht so schnell an Höhe gewann, aber dann ist sie in der Gruppe mitgeflogen.

Schön - oder?

Also doch alles richtig gemacht. Die Ente hatte hier bei mir die Möglichkeit relativ geschützt und doch artgerecht zu gesunden und sich zu erholen und
sich Kraft anzufuttern.

Viele Grüße
Brigitte
 
Schön, es erholen sich mehr als man meint, wichtig ist, sich darum zu kümmern. Sende das mal dem Vet. mit dem "vollen Programm", auch wenn es ihn nicht wirklich interessieren wird......


Gruß piaf
 
Thema: Flugunfähige Stockente

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