Stockenten Erpel tötet Küken

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Corin

Guest
Hallo,

auf der Suche nach einer Information habe ich dieses Forum gefunden. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.

Meine Eltern haben letzten Herbst ein Stockenten Paar bekommen, die seit dem auf unserem Grundstück glücklich leben.

Nach vielen missglückten versuchen, dieses Jahr Eier zu legen (missglückt aufgrund vieler Tiere die bei uns ansässig sind und regelmäßig die netser plünderten), hat es nun endlich geklappt, und nach einer gewissen Brützeit schlüpften nun 13 kleine Entchen.
Doch nun ist es wohl so, dass der Erpel die Küken versucht umzubringen. 3 der kleinen soll es bereits erwischt haben.

Könnt ihr hierzu einen Tipp geben? Woran kann dies liegen?

Ich danke im Vorraus.
 
das liegt daran, dass der Stockentenerpel sich in der Natur in der Regel von dem Brutgeschehen absetzt, nachdem er eine Weile das Weibchen noch verteidigt hat. Muss er nun vor Ort bleiben, statt sich mit dem Männermauserclub abzuseilen, ist es gut möglich, dass sich das Verteidigungsverhalten gegen die Küken richtet, die er als Eindringlinge wahrnimmt, nicht als seinen Nachwuchs. Da hilft nur die Trennung für die Zeit der Auftzucht, sonst bleibt kein Küken übrig.

Gruß piaf
 
Hallo,

danke für die Antwort.
Das erklärt genau das Verhalten des Tieres.
Nur leider war es nicht möglich, das Tier zu Isolieren. Weshalb zum Schutz der Küken leider zu anderen Mitteln gegriffen wurde.
 
Sprich Erpel in die Pfanne?
Dasselbe hätte ich damals im Zivildienst auch mit dem bescheuerten Pekingerpel machen können, der sich aus dem Schof "handaufgezogener" Gössel ausgerechnet meines aussuchte und so zerhackte, daß die arme Maus kurz darauf verstarb, wäre ne wunderschöne gescheckte Gans geworden... Mein Kumpel konnte mich nur mit Müh und Not zurückhalten, den Sch...erpel noch an Ort und Stelle an die Wand zu klatschen, was ich mit Wonne und großer Inbrunst getan hätte 8( ...

Für was, piaf (ernst gemeinte Frage) soll denn dieses sogenannte Verteidigungsverhalten gut sein, das er es dann ausgerechnet an Küken auslässt? Brut verteidigen die Erpel nicht, auch war seine Ente (die des Pekingerpels) nicht da, großartig Reviere verteidigen Enten ja nun auch nicht...
Daß er meint, seine Ente vor den Küken beschützen zu müssen, halte ich auch für nichtig, da ich erst dies Jahr zwei Stockerpel beobachtete, die ihre Enten mit ganz jungen Küken auf ihrem Weg vom Nest zum Wasser bereits erwarteten, und die Familie eine Zeitlang begleiteten, und die Küken NICHT zerfleischten.

Ich sehe das eher als aufgestauten Aggressionstrieb, der sich gegen schwächere richtet, da er sein Weib ja nicht verprügeln kann, und keine anderen Erpel zum Abreagieren da sind.

Was den Pekingerpel angeht: Sowie wir mit den Gösseln im Auslauf waren, kam der Erpel im Drohlauf angeschossen und jagte die Gössel. Als ich dann meine vier Tage Freizeit hatte, hat er sich dann meine Kleine und noch ein anderes Gössel geschnappt, das zum Glück glimpflicher davon kam. Mit Verteidigungsverhalten hat das nix zu tun, eher mit Frustaggression, oder übersteigerten Hormonen, da er die Gössel auch besteigen wollte... Aggressive Dominanz vom allerfeinsten ist das, nichts anderes, und ich persönlich finde, daß man mit solchen Erpeln auch nicht züchten sollte, sondern wie ich auch im Falle des Stockerpels, wegen dem "leider", vermute, Birne ab und in den Topf, sorry!

Oder einfach die Natur respektieren, und den Erpel ab Mitte Mai separieren, wenn es an die Mauser geht, spätestens ab dem Zeitpunkt, da das Weibchen brütet...
Wir dachten damals, Hausenten nehmen das nicht so genau, weil der Pekingerpel auch die kleinere Warzenente und die benachbarten Zwerghühner, wovon manchmal eins rüberkam, in Ruhe ließ... Aber weit gefehlt, nun ja...

Grüße, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Verteidigungsverhalten steht mit dem Paarungsverhalten in Zusammenhang. Zum einen setzt er sich gegen Revierkollegen durch und zum anderen zwingt er damit die potenzielle Gattin in die Knie. Erpel sind ja bekanntlich recht rüde bei der Paarung und vergewaltigen was sich nicht freiwillig zur Verfügung stellt. Es kommt sogar nicht selten vor, das ein Jungerpeltrupp eine bereits “besetzte“ Ente schnappt und mal eben vergewaltigt. Das heißt, das Aggressionspotenzial ist zu dieser Zeit enorm hoch. Das ganze Balz-/Paarungs-Brutverhalten, nicht nur bei Enten, ist sehr nah am Aggressions-/Kampfverhalten gelagert und manchmal reichen ein paar unglückliche Verkettungen, um alles zu kippen und schon gehts gegen die eigenen Kinder. Bei den Stockenten gehört es nicht zum Repertoir des Erpels mit Küken umzugehen, also hat er nur wenig Verhaltensalternativen zur Verfügung. Da hier die Basisstimmung aufgrund der vorherigen Paarung aggressiv ist, war das Verhalten des Erpels vollkommen normal. In der Natur hätte sich diese Situation gar nicht ergeben, da sich die Erpel nach der Paarung in Männergruppen zusammenfinden und kollegial mausern. Durch den Federverlust wäre sie sonst Feinden allein zu sehr ausgeliefert. Es hat in der Natur alles seinen Sinn und Zweck...

Gruß piaf
 
Ja, richtig!
Ans Vergewaltigen hatte ich gar nicht mehr gedacht... Ich habe dieses Jahr nur Paarungen "im beiderseitigen Einverständnis" beobachtet, da übersah ich das wohl...

Nun ja, die beiden Erpel, die ich dies Jahr beobachtete, wie sie ihre Enten und die Kleinen auf deren ersten Weg ins Wasser erwarteten und noch kurz begleiteten, waren aber mit Sicherheit die Väter der jeweiligen Küken ( 1x 11, 1x 8 ), und einer der beiden Erpel schwamm dann direkt mit der Familie, wobei die Kleinen mit dem Papa natürlich nix anzufangen wußten.

Nun ja, wenn der Erpel noch lebt, nächstes Jahr einfach separieren, sowie die Ente brütet, und am besten noch nen Zweiterpel dazu halten *find*, dann hat er seinen gesunden Ärger mit dem anderen Erpel, und hat so auch seine Mausergesellschaft.

Grüße, Andreas
 
Nein, du hast es ganz richtig erkannt. Er lebt nun nicht mehr.
In der Pfanne liegt er noch nicht. Erstmal im Tiefkühlfach. Wobei nicht in unserem, da es meine Eltern nicht übers Herz bringen, das Tier zu essen.
Nun ja, was solls. Nun lässt es sich nicht mehr ändern. Die Natur geht seltsame Wege.

Ich danke euch, für eure aufschlussreichen Antworten.
 
Hallo!

Nicht traurig sein!
Ich bin dennoch nach wie vor der Meinung, daß man mit solch einem Erpel nicht züchten sollte, weil gerade in der Gefangenschaft oft nicht die Wege der Natur gegangen werden können, und hier ein anderes Verhalten adäquater ist.
Zudem man am Beispiel der beiden von mir erwähnten Erpel sieht, daß es auch anders geht.

Der Pekingerpel damals hat dann noch einige Mularden gezeugt (also Mischlinge aus Haus- und Warzenente), und kam dann zu Weihnachten ebenfalls in die Truhe. Leider war es für mein Gössel zu spät (werde dem Sack ewig sauer sein...).

Grüße, Andreas
 
Thema: Stockenten Erpel tötet Küken

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