Mutationen

Diskutiere Mutationen im Forum Wassergeflügel im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hallo Leute, als Moderator dieses Forums möchte ich mich kurz vorstellen und auch die erste Diskussion anregen. Mein Name ist Michael Stahl, ich...
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Aeuer

Guest
Hallo Leute,
als Moderator dieses Forums möchte ich mich kurz vorstellen und auch die erste Diskussion anregen.
Mein Name ist Michael Stahl, ich bin 26 Jahre alt und Student. Ich habe bis zum Herbst letzten Jahres eine größere Zahl Ziergeflügel gehalten, mußte die Haltung aber leider wegen Umzugs aufgeben. Trotzdem beschäftige ich mich weiterhin in der "Theorie" mit diesem Thema und bin auch in einigen Vereinen, wie z.B. WPA usw. aktiv.
Nun möchte ich aber eine grundsätzliche Frage stellen: wie steht Ihr zur Zucht und Haltung von Mutationen beim (Wasser-) Ziergeflügel. Immer wieder kann man z.B. weiße Mandarin- oder Brautenten, gelbe Rotschulter- oder Silber-Bahamaenten in Gehegen und auf Ausstellungen sehen. Obwohl ich diesen Tieren zum Teil eine gewisse farbliche Attraktivität nicht absprechen möchte, bin ich doch ein Gegner dieser Mutationen. Für mich steht bei Wildtieren, um die es sich ja auch bei diesen Tieren handelt, die Reinerhaltung der Wildform an erster Stelle. Auf der anderen Seite kommen dann die Züchter dieser Mutationen (zu Recht?) mit dem Argument: was den Wellensittich- oder Zebrafinkenhaltern Recht ist, kann doch uns nur billig sein!
Was haltet Ihr davon?
Gruß,
Michael

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Lieber Michael,

ich kann zu Enten wenig beisteuern (außer, daß sie putzig auf dem See zu beobachten sind und - aus dem Ofen kommend - lecker schmecken, besonders mit Rotkohl und Klößen... kleiner Spaß), aber zum Thema Mutationszucht habe ich doch eine recht eindeutige Meinung und muß als bekennender Wellihalter einstreuen, daß es zwar eine starke Lobby (ich bitte dies nicht so negativ zu verstehen) der Schauzüchter gibt, aber vielen Wellihaltern die Kondition und Gesundheit, welche unzweifelhaft verbunden sind mit einem möglichst natürlichen Aussehen und Körperbau mehr am Herzen liegt und Standard-WS zum Teil sogar fast verpönt sind.

Hier ist also nicht allen WS-Haltern alles recht, ja ich habe sogar den Eindruck, daß eine erfreuliche Überzahl (wenn man mal solche elektronischen Medien als repräsentativ betrachten würde) Standardsittiche ablehnt.

Und was für WS recht ist, sollte wiederum für Enten billig sein...:-)

Gruß, Silke.
 
Hallo !
Mutationen im Erbgut , sind ein natürliches Phänomen , ohne Mutationen, wäre die Artenvielfalt auf unserem Planeten nicht gegeben. Wenn Du nun z.B. von Zierenten sprichst wie den Mandarinenten, so sind das in unseren Breitengraden
ja keine Wildvögel ( sie stammen ja ursprünglich aus Ostasien) mehr , sondern sie werden wie der Name schon
sagt zur Zierde gezüchtet. Das heißt aber auch, daß sie
nicht wie Wildvögel unter einem natürlichen
Selektionsdruck stehen. Eine Albinoamsel, hätte z.B.
in freier Natur keinerlei Überlebenschancen mehr.
Ein Albinoziervogel hingegen steht unter dem Schutz
des Züchters vor Raubvögeln, etc. und kann so überleben.
Wenn nun Züchter eine bestimmte Farbspielart
herauszüchten, so bedeutet daß ja nicht das Ende der
wildfarbigen Mandarinentenpopulation . Das herauszüchten von
blauen, gelben , violetten Wellensittichen hatte ja
auch keinen Einfluß auf die Farbe der wilden
Wellensittiche in Australien.
Werden aber Merkmale herausgezüchtet, die mit einer
Behinderung der Tiere einhergeht, wie z.B. bei
manchen Rassekatzenrassen die zu platten Nasen, dann
bin ich auch gegen die Zucht solcher Tiere .
Reine Farbmutationen hingegen finde ich in Ordnung.
Viele Grüße
Andrea
 
Moin zusammen!

Andrea, ich finde das nicht ganz so einfach.
Auch die Zucht reiner Farbmutationen bergen Risiken:
so könnte ich mir vorstellen, das Gene, die für eine Farbgebung verantwortlich sind, an andere Gene gekoppelt sind. Dann werden nicht nur bestimmte Farben gezüchtet, sondern auch andere Eigenschaften wie bspw. Anfälligkeit gegenüber bestimmten Krankheiten oder Allergien.
Zumindest früher war in der Farbmuationszüchtung Inzucht ein verbreitestes Mittel: auch dies hat zur Weitervererbung und Etablierung solch unerwünschter Eigenschaften geführt.
Zudem birgt Farbmutationszüchtung die Gefahr, daß Tiere ihrer Farben wegen miteinander zwangsverpaart werden, wobei der Züchter sein Augenmerk ausschließlich auf die Farbe richtet und andere Eigenschaften und Merkmale, die besser nicht weitervererbt werden sollten, außer Acht läßt.
schließlich kommt bei einigen Vogelarten noch hinzu, daß durch Farbmutations- und Kreuzungszüchtung es kaum noch erbreine natürliche Zuchtstämme gibt (so liegt
bspw. der Mutationsanteil bei Rosenkpfchen bei 70% der Vögel in Deutschland, bei Schwarzköpfchen immerhin noch bei ca. 30%),
was spätestens dann ein Problem wird, wenn man sich doch einmal die Frage nach einer Auswilderung der Tiere stellt.
Ich muß zugeben, es gibt durchaus sehr attraktive Farbmutationszüchtungen, aber in
Abwandlung einer andernorts gemachten Bermerkung: warum wollen die Leute die nicht natürlichen Farben, sondern immer etwas anderes?

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Tschüss Rüdiger
 
Mutationszuchten..... nein danke!
Immer wieder gibt es massive Attacken von bestimmten Tier – und vogelschützern, die sich gegen unser Hobby richten und die vom Gesetzgeber, durch erlassene Gesetze und Verordnungen darin bestärkt werden, das wir doch eine Gruppe unverbesserlicher Egoisten sind, die dazu beitragen, das bestimmte Vogelarten in der Natur aussterben und die Vogelzucht als Grausamkeit und Tierquälerei hinstellen. Unser Problem ist es, dass dieser aggressive Teil der Tierschutzorganisationen in den Reihen der Vogelzüchter ihren Ansatz findet. Ich meine die Mutation- und Kreuzungszucht Die Kreuzungszucht wird noch von einem großen Teil der Kanarienzüchter praktiziert. Dies ist aus der heutigen Sicht des Naturschutzes nicht mehr vertretbar und jeder in der Mischlingszucht eingesetzte Wildvogel, fehlt in der entsprechenden Population. Es gibt dafür keine biologischen Gründe, ebensowenig für die Mutationswut unserer Sittichzüchter. Gibt es wohl kaum noch eine Sittichart, die nicht „züchterisch“ bearbeitet wurde. In der Natur entstehen immer wieder Farbvariationen bei den Nachzuchten, die aber der natürlichen Selektion erliegen oder sich bald in der Gesamtpopulation auflösen. Anders ist es aber bei uns Züchtern, hier wird dieser Fehler mit „geeigneten Partnern“ stabilisiert und durch eifriges Experimentieren und Rückverpaaren vererbbar gemacht. Der Verkaufswert der Vögel steigt und in wenigen Jahren ist die natürliche Vogelart ausgestorben und es gibt nur noch das genetisch veränderte Material.
Jeder Vogelzüchter sollte sich unter diesen Gesichtspunkten vor seine Volieren stellen und einmal überlegen, welche Vögel er noch in der ursprünglichen Wildform „züchterisch“ betreut. In der Praxis der Vogelzucht muß sich sofort etwas verändern, da ansonsten in kürzester Zeit keine Wildformen mehr in unseren Volieren zu finden sind und nichts wird mehr an die genetisch reine Wildform erinnern. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um Sittiche, Fasane, Tauben oder Wasserziergeflügel handelt. Ausnehmen müssen wir wohl die domestizierten Arten. Von vielen Vogelzüchtern wird das Argument gebraucht, wir helfen mit unserer Zucht der Natur und bewahren unseren Nachkommen viele wildlebende Arten und retten sie vor dem Aussterben. Aber nicht mit der eben praktizierten Mutations– und Kreuzungszucht. Hoffentlich melden sich zu diesem Thema recht viele Halter und Züchter.
Werner
 
Hallo Michael

darf ich als "Geflügelsuchtanfänger" fragen was fürDich Mutationen bei Enten bedeutet?

Was sind echte Enten und was Modezuchten?

Wo gehören Laufenten dazu, die habe ich nämlich?

Es ist schon oft so, daß durch Farbfehler auch Schäden hervortreten, deshalb gibt es doch oft die Tauben Dalmatiner, auch bei den Ausstralien Shepard oder bei den Border Collies mit überwiegend weis Anteilen, auch die Albinoboas werden immer kränker, haben oft Wachseier, es gibt in USA sogar einäugige Albinoboas was ich absurd finde.

Ein Genfarbfehler ist ein Fehler und in der Zucht wirken sich Fehler halt immer schlecht aus denke ich.
 
Also das Argument mit der Auswilderung versteh ich nicht so ganz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Manderinenten, Kanaris, Wellis usw in unseren Breiten zum Auswildern Züchtet und wenn ist man an Mutationen nicht interessiert, das sind nur Züchter die die Tiere als Haustiere halten wollen. Auch gab es bei unserem Nutzgeflügel einmal eine Urform, die bei vielen Rassen aber kaum noch zu erkennen ist. Die Vielfalt unserer Haustiere ist rein durch Mutation und Auslese entstanden und solange nicht irgendwelche Qual.- bzw Modezuchten betrieben werden ist dagegen meiner Meinung nach nichts einzuwenden. Wo die Grenzen liegen ist eine andere Sache.
 
Hallo

Ich heiße zwar nicht Michael, aber da es den Angesprochenen hier seit Jahren schon nicht mehr gibt (sein Beitrag ist aus dem Jahr 2000) antworte ich mal.

Mutationen sind bei Enten, wie bei allen anderen Lebewesen Änderungen "des genetischen Materials in Zellen". Die augenscheinlichsten Änderungen dürften Farbänderungen sein.

Echte Enten sind in diesem Zusammenhang Enten, die aussehen wie die Wildform. Modezuchten sind Tiere die durch Mutation und Züchtung entstehen und gerade "in Mode" sind, also Liebhaber gefunden haben die sie haben wollen. Weiße oder gelbe Mandarinenten zum Beispiel.

Laufenten sind weder das eine noch das andere. Laufenten sind Haustiere, die über einen sehr langen Zeitraum aus der Wildform erzüchtet wurden.

Viele Grüße
 
Hallo Soay

danke für die Aufklärung.

Ich glaube Laufenten sind dadurch entstanden, weil sie ihren Kragen immer so hoch strecken um zu sehen ob es weiter oben was besseres zu fressen gibt.

Und weil sie einfach soooo stolz sind, stolzer als alle anderen Enten :D.



:0-
 
Thema: Mutationen

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