"Schlaganfall" bei Graugans?

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Molly1208

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Unser 18 Jahre alter Ganter Olaf hat seit ein paar Tagen folgende Symptome: Er geht total schief nach recht. Also nicht nur das Bein, sondern auch der Hals und der Kopf sind nach recht geneigt. Nach ein paar Schritten setzt er sich hin, ist sehr schwach. Essen und trinken tut er wohl, aber nicht viel und er will allein sein, d. h. wenn man sich um ihn kümmert, geht er weg. Irgendwie würde ich bei einem Menschen sagen, er hatte einen Schlaganfall mit anschließender Halbseitenlähmung. Habt Ihr eine Ahnung, was das sein könnte?

Zu dem Lebensumständen: Olaf lebt schon ewig bei uns zusammen mit einer anderen Gans. Er ist komplett frei, er hat einen Stall mit Stroh. Wir haben ein sehr großes Waldgrundstück, wo nichts eingezäunt ist und halten die Gänse zum bewachen. Zu Fressen bekommen die Ganse und das andere Geflügel (Hühner, Enten und ein Pfau) Weizen und Obst und Gemüseabfälle. Da war in der letzten Zeit aber auch nichts ungewohntes oder so dabei.

Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, wie alt so eine Graugans werden kann. Tierärzte sagen so etwas zwischen 15 und 40 Jahren. Vielleicht finde ich hier ja eine Antwort darauf. Die andere Gans ist übrigens ein Ganter und groß und weiß und genauso alt wie Olaf, die Rasse weiß ich leider nicht.

Freue mich auf Eure Rückmeldungen.

Viele Grüße
Molly
 
Hallo Molly,

das klingt gar nicht gut. Wie alt Graugänse werden können weich ich auch nicht genau (findest aber bestimmt was im Internet darüber). Aber 18 Jahre sind schon ein super Alter. Aber wenn die Gans sich schon so offentischtlich absondert geht es ihr sehr schlecht. Hast Du sie mal angefaßt und untersucht bzw. abgefühlt. ob an den Beinen oder Flügeln, Hals etwas anders ist oder verdickt? Wie ist der Kot, setzt er noch Kot ab? Könnte es sich um eine Wunde durch Bißverletzung handeln? Wir hatten einen schönen weißen Ganter, den Bobo. Er wurde leider nur 5 Jahre alt. Bei ihm war das so, das plötzlich der eine Flügel etwas runter hing. Bin mit ihm zum Tierarzt und der stellte einen Tumor unter dem Flügel fest, der nicht operativ entfernt werden konnte. Also bitte nicht lange zögern und ab zum Tierarzt oder evtl. kommt er ja auch zu Dir raus. Drücke dem Ganter feste die Daumen.

Schönen Gruß
Hoppel und die wilden Racker
 
Hallo Molly,

ich halte seit über 20 Jahren Gänse und Enten im Garten aus „Spaß an der Freud“, will sagen, sie sterben letztendlich an Altersschwäche oder – was leider öfter vorkam – krankheitsbedingt.
Mein letzter noch verbliebener, weißer Ganter ist jetzt 23 Jahre und immer noch topfit.
Anknüpfend an meinen Vorredner: Konntest Du Olaf auf Verletzungen hin untersuchen ? Besteht die Möglichkeit, dass er sich mit seinem Kumpel gefetzt hat ? Könnte es sein, dass ein Fuchs, Katze oder ähnliches ihn gehetzt hat ?
In meinen Augen gut ist, dass er noch trinkt und frisst.
Mein Rat an Dich wäre, unbedingt einen Tierarzt aufzusuchen, der sich mit Geflügel / Wassergeflügel auskennt. Das ist Voraussetzung. Alles andere war meiner Erfahrung nach nur ein Herumdoktorn mit negativem Ende.
Mein obiger Ganter wurde vor ein paar Jahren von seinem Sohn derart „vermöbelt“ und durch das Terrain geschleift, dass er total verstört und apathisch, am ganzen Körper zitternd, arg gerupft einige Tage nicht ansprechbar war und auch noch einen gebrochenen Zeh davontrug. Gänse können ganz schön grausam sein. Er hat sich dann aber nach einiger Zeit völlig erholt. Allerdings hatte er keine Schiefstellung der Gliedmaßen.
Die andere Sache ist die: Vor ca. 3 Jahren hatte mein Erpel (jetzt über 10 Jahre) einen Schlaganfall laut meinem Tierarzt. Symptome ähnlich wie Olaf (keine richtige Kontrolle über seinen Kopf, Torkeln und Zusammensacken).
Leider weiß ich nicht mehr, was er bekam; erst Spritzen und dann mußte ich ihm über einen gewissen Zeitraum täglich etwas einflössen. Zudem hatte ich ihn soweit separiert, dass er sich sicher fühlen konnte, keine anderen Tiere an ihn herankonnten und er stressfrei war (bis auf das Medizin einflössen).
Bis auf ein kleines Humpeln hat er sich wieder vollständig erholt. Tougher kleiner Kerl :)
Ich habe aber auch in meinen Anfängen eine Nonnengans und eine weiße Hausgans verloren, die von jetzt auf gleich eine 180 Grad-Drehung des Kopfes hatten und ihn auch nicht mehr zurückdrehen konnten. Demnach konnten Sie auch nichts von alleine zu sich nehmen. Die Tierärzte waren ziemlich ratlos, verabreichten zwar etwas, aber die Tiere starben nach einigen Tagen – in meinen Augen jämmerlich. Ich weiß bis heute nicht, was das für eine Krankheit war, aber ich würde auch keine „Experimente“ mehr machen.
Ich drücke Olaf und Dir ganz fest die Daumen, dass er gesund wird und vielleicht läßt Du mich ja mal bei Gelegenheit wissen, wie es um den Lütten steht ?

Vogelige Grüße
Cirstin
 
Der Tierarzt (vogelkundlich) hat festgestellt, dass der Olaf wohl nicht mehr besonders gut sehen kann. Außerdem sei er ja schon recht alt. Ich muss dazu sagen, dass dieses schief laufen ja auch nicht ganz plötzlich kam, er ist die letzten Wochen eh immer langsamer geworden, das ist uns nur nicht so aufgefallen, weil die Gänse im Winter doch mehr im Stall sind und sowieso ruhiger. Jedenfalls vermutet der Doc, dass das am Alter liegt und er vlt. noch eine Infektion hat. Schlaganfall konnte er nicht ausschließen, für eine genaue Diagnostik müsse man dann aber MRT u. ä. durchführen und das möchten wir dem Olaf nicht antun. Er frisst und trinkt gut, es kommt wohlgeformt wieder raus, er zeigte bei der Untersuchung keine Abwehrspannung oder Schmerzreaktionen und er baut nicht an Gewicht ab. Olaf hat jetzt Vitamin B12 bekommen und ein Antibiotikum für den Fall, dass er doch eine Infektion hat und wir hoffen, dass es ihm bald wieder besser geht. Er wird jetzt hoffnungslos verwöhnt mit Obst und frischem Gemüse und dann denke ich es wird schon wieder oder die Natur wird ihren Lauf nehmen.
 
Hallo Molly,
gut daß Du mit Olaf zu einem vogelkundlichen TA warst. Vitamin B12 ist immer gut und schadet auch nicht. Das mit dem MRT kann ich verstehen, man möchte dem Ganter nicht unbedingt noch viel Streß zu muten. Dann drücke ich ihm mal ganz feste beide Daumen, daß es wieder besser wird. Das Du ihn jetzt verwöhnst, tut ihm bestimmt sehr gut und er wird es genießen.

Liebe Grüße
Hoppel und die wilden Racker
 
Moin, Molly1208,

in der freien Wildbahn werden Graugänse wegen des immensen Jagddruckes
bis zu ca. 15 Jahre alt.
Graugänse unter menschlicher Obhut werden locker über 50 Jahre
alt.
Ich selbst habe ein 10 Jahre altes gekauftes Grauganspärchen über 38 Jahre
im Garten frei laufend gehalten.
Wer sich also Gänse zur Zierde anschafft, sollte immer daran denken,
dass sie ähnlich lang wie Menschen leben können.

Gruß
arno2
 
Thema: "Schlaganfall" bei Graugans?

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