Teichbecken "frischhalten"

Diskutiere Teichbecken "frischhalten" im Forum Wassergeflügel im Bereich Hühner- und Entenvögel - hallo, unsere beiden gänse haben ein ca. 3000 l becken zum schwimmen, tauchen, baden. leider kann man hier nicht jede woche das wasser...
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gama

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hallo,

unsere beiden gänse haben ein ca. 3000 l becken zum schwimmen, tauchen, baden. leider kann man hier nicht jede woche das wasser wechseln.

wie können wir das wasser jedoch relativ reinhalten - reicht ein frischwasser zulauf oder ist ein filter zwingend notwendig?
bei pflanzen vermute ich mal, dass die gleich verspeist werden.

freue mich über tipps und tricks - gerne auch selfmade-lösungen.

danke
 
Hi Gama,
um das gleichgewicht von Bakterien und Pilzen im Wasser zu erhalten gibt es ein homäopathisches Mittel Namens Biblantol Aktiv. Ein Bekannter hat so seinen Teich, mit einem höheren Tierbesatz den ganzen Sommer ohne Wasserwechsel nutzen können.

Gruß
Maddy
 
hallo maddy,

vielen dank für den tipp - ich werde ich mal kundig machen wo ich das mittel erhalten kann.

zwischenzeitlich haben wir einen regenlauf ins becken gemacht - aber wie immer wurde das rohr erst mal ganz kritisch beäugt. ist auch allerhand was neues in den garten zu bringen...

gruß
gama
 
Hi Gama,
wie könnt ishr auch ;) . Ich kenn das von unseren Laufis alles was man nicht kennt ist erstmal unheimlich. Männe hat letzten Sommer eine Zeltplane zum trocknen in den Garten gelegt. Die Entenschaften verschwanden sofort in ihrem Stall und haben die Stelle an der eimal die Zeltplane lag noch zwei Wochen gemieden :cheesy: .
Wir benutzen das das auch für unser 130l Schwimmpfütze bei einem Besatz von 6 Entchen und müssen das Wasser im Sommer höchstens eimal die Woche wechseln und auch dann müffelt es nicht.

Gruß
Maddy
 
Es ist ein Dilemma

Es kommt immer auf das Verhältnis Volumen bzw Oberfläche zur Zahl der Tiere an. Bei 3 kubikm komme ich bei 50 cm durchschnittlicher Wassertiefe auf 6 qm. Nicht sehr viel. In der Natur verfügt eine Gans grob gesagt mindestens über 1/2 ha (stehende) Wasserfläche.

Das Problem ist, dass es durch den eingebrachten Kot zu einer, temperaturabhängigen Bakterienvermehrung kommt. Nachdem die Tiere ständig Wasser -und damit ihre eigenen Ausscheidungsprodukte- aufnehmen, ist das natürlich ein unguter Zustand, -die Salmonellen lassen grüßen-.

Von (Wunder)Mitteln halte ich, ohne gleichzeitige Anwendung von leistungsstarken Biofiltern, in der Praxis nichts, da ein "natürlicher" Abbau bei übermäßigem Anfall schnell an seine Grenzen stößt Da kann ein Einbringen von Nitratbakterien o.ä. nur marginal helfen. Am Wasserwechsel führt imho kein Weg vorbei. Wer einen eigenen Brunnen hat, ist da rel. gut dran.

Dass die Tiere sehr wohl zwischen guter und schlechter Wasserqualität unterscheiden, merke ich jedesmal daran, mit welcher Freude, ja welchem Enthusiasmus, mit ausgiebigem Bad (bis zur Rolle vorwärts) das frische Wasser angenommen wird, während sich die Tiere im alten Wasser nur lustlos aufgehalten haben.

Imho bevorzugen Ente und Gänse im natürlichen Habitat eine hohe Wasserqualität, alle anderen Haltungsszenarien widersprechen imho einer artgerechten Haltung. Natürlich nehmen die Tiere jedes Wasser an, wenn sie mangels Alternativen dazu gezwungen sind.

Damit keine Mißverständnisse entstehen: Ich habe genau das gleiche Problem, obendrein kombiniert mit einem sehr kleinen Teich, wo ich nach Möglichkeit täglich Wasser wechlse (dies Vorgabe aber auch nicht immer einhalte), bin mir aber bewußt, dass ich hier einen schmerzlichen Kompromiss mit dem Anspruch auf artgerechte Haltung eingehe.

Allerdings verfügen Wasservögel, namentlich Enten, über ein 1 A Immunsystem (von dem der Homo sapiens nur milde träumen kann) das den Ausbruch von Krankheiten größtenteils verhindert.

Die optimale Lösung ist imho gegeben, wenn ein Bachlauf zur Verfügung steht, der angezapft werden kann, aber wer hat das schon!
 
Hi Gänseerpel,
eine Frage vorweg, Was ist imho?
Das Mittel das ich empfolen habe ist kein Wundermittel sondern ein homäopathischer Zusatz. Einer Chemielaborantin hat die Wasserwerte gemessen mit und ohne Biblantol aktiv und hat uns es uns später mitgeteilt. Der Zusatz sorgt dafür, daß das Gleichgewicht von Bakterien und Pilzen sich das gleichgewicht halten und es somit nicht zu einer explosionsartigen Ausbreitung der Bakterien kommt.
Ich weiß nicht wie es bei Gänsen ist aber die Pumpe die einen kleinen Ententeich sauberhalten könnte ist meines Wissens noch nicht erfunden. Man kommt mit dem Mittel nicht um einen Wasserwechsel herum aber man kann dadurch die Häufigkeit vermindern und somit Wasser sparen.
Auch ist der Besatz von 2 Gänsen bei 3000l nicht sehr hoch, tägliches Wasserwechseln wäre meiner Meinung etwas übertrieben.

Gruß
Maddy
 
imho= in my humble opinion
imvho = in my very humble opinion
imnsho= in my not so humble opinion
(Enschuldigung, die schlechte Angewohnheit stammt von einem ganz anderen Forum :)

Am besten ist, man versucht sich grob einen Eindruck zu machen, wie das Wasser noch ist. Färbung, Geruch, Mulm etc. Geht natürlich nicht in allen Teichen.

Bei der chem analytischen Beurteilung kommts darauf an, nach was man sucht:
Abbauprodukte: z.B. Nitrat (=vorläufiges Endprodukt aller organischen Abbauprozesse). Zwischenprodukte z.B. Nitrit, Ammonium/Ammoniak. Bakterientiter: Coli, Salmonellen, Blaualgenbefall.
Algenwuchs/befall.
Parasiten: Wurmeier.
Das ganze Zeug klebt natürlich nach dem Bad auf dem Gefieder, und wird weiterverbreitet, (Streicheln etc)
Inwieweit das Entenöl antiseptisch wirkt, habe ich in der Literatur noch nicht gefunden, eine derartiger, begrenzter Effekt ist aber nicht ausgeschlossen.

Es spielen auch Wasserhärte, pH usw. eine große Rolle. Ergebnisse sind oft schwer zu interpretieren. Als grobe Vorgabe ist imho eine Wassergüte zu fordern, in der z.B. einheimische Stehendwasser Fischarten keine Probleme haben. Hört sich gut an, ist aber gar nicht so einfach zu realisieren, da Fische z.B. auf Nitrit (unvermeidbares Zwischenprodukt, dass bei Mangel an Nitratbakterien sofort vermehrt entsteht) äußerst empfindlich reagieren. Auch sollte man sich vor Augen halten, dass es sich immer um ein Fliessgleichgewicht handelt, in dem die Prozesse ständig weiterlaufen.
Pilze dürften keine so große Rolle spielen.

Nachdem das sehr komplex ist, sollte man aus Praktibilitätsgründen imho lieber versuchen, auf der sicheren Seite zu bleiben. Das das leichter gesagt als getan ist, weiß ich. Wer keinen Bach hat, wird immer einen mehr oder weniger faulen Kompr. schließen müssen, sich aber dessen bewußt sein.
 
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