Gänseerpel
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In erster Linie ungestörte "Zusammenführung" von Entchen nach den oben aufgeführten Kriterien, um eine Linie zu erhalten, in der Einschlag von Hausenten weitestmöglich ausgeschlossen ist. Sollte das gehen, würde ich versuchen, regelmäßig die Jungenten auszuwildern.Was hast du bei dem Projekt im Detail vor? Anzahl der Enten und ihre Reinrassigkeit? Verhalten/Gewohnheiten und Standorttreue und all sowas?
Bez. Auswildern gibt es zwei Ziele:
1. (Unrealistisch, da sehr aufwendig) Vollständige Integration in Wildpopulation, keinerlei Atavismen einer Domestikation.
2. Schlicht und einfach Ansiedlung der Jungenenten auf einem geeigneten See unter Absprache mit z.B der Jägerschaft, unter weiterer "Betreuung". Betreuung heißt langfristig Präsenz, Kontaktpflege, Füttern, und evtll. "Nachhelfen", wenn Schwierigkeiten (Verletzungen etc) auftauchen.
Wenn das Habitat stimmt, könnte man das Ganze mehr und mehr sich selbst überlassen. Natürlich kann eine Rückkreuzung mit den vorhandenen Hauseln nicht vermieden werden, es ist aber auch ein quantitatives Problem.
Bez. Verhalten und Gewohnheiten lernt man dabei immer etwas. Die Standorttreue steht und fällt mit dem Habitat. Wenn dein Teich im Winter zufriert, ist es mit der Standorttreue aus. Wenn es den entchen "gut geht, bleiben sie.
Das Problem Standorttreue haben wir in einem anderen Thread gerade diskutiert, ich zitiere mich mal selber :
Erst heute morgen hatte ich ein Wiedersehen mit einem Erpel, den ich im März mit gestutzten Federn an einer einsamen Seengruppe ausgesetzt hatte, und der immer weniger zutraulich wurde, bis er schließlich auf uns (fast) überhaupt nicht mehr reagierte, und sich einem Schwoof Jungenten angeschlossen hatte. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, ihn nochmal zu sehen.
Du kannst dir meine Überraschungvorstellen, als ihn heute ganz zutraulich auf dem See traf, auf den ich ihn in seiner Jugend gebracht hatte. Die Phase, in der die Entchen flüggewerden, ist ortsprägend.
Bei Wildenten ist die Situation insofern anders, als sie bei Störung enpfindlich reagieren und rasch das weite suchen, außerdem ist bei WE die Futterabhängigkiet in Hinblick auf das Habitat größer
Das Problem kann sich auch umgekehrt stellen: Wenn es den Entchen gutgeht, hast Du praktisch keine Chance, sie mit üblichen Methoden umzusiedeln.
mfg Peter