G
guuhbird
Guest
Eine meiner beiden Welli-Hennen hatte vor einigen Wochen Legenot und musste behandelt werden. Ich dachte, es besteht vielleicht Interesse an einem Bericht:
Die Henne machte sich Dienstags plötzlich intensiv auf die Suche nach einem stillen, dunklen Ort. Ich ging davon aus, dass sie ein Ei legen wollte. Mittwochs abends war ihr Hinterteil stark geschwollen, sie war noch seltener zu sehen, kam nur zum Fressen und Schlafen in den Stall. Donnerstag mittag war klar, dass sie ein Lege-Problem hatte: Sie wirkte sehr erschöpft, presste unaufhörlich an allen möglichen Orten, ihr Kot war groß und weich, sie konnte nur noch schwer fliegen, also rief ich den TA an, ob ich sofort kommen könnte, weil ich Legenot vermutete. Das Ei war beim Pressen zu sehen, aber sie bekam es offensichtlich nicht raus.
Beim TA dann sofort eine Röntgenaufnahme und sehr deutlich zeichnete sich das Ei ab.
Die Henne könnte um die 10 Jahre alt sein, evtl. noch älter - sie hat noch nie gelegt, zumindest nicht in den letzten sieben bis acht Jahren, seit sie bei mir ist. Was vorher war, weiß ich nicht, da sie aus dem Tierschutz ist.
Sie wurde beim TA stationär aufgenommen, man müsse evtl. operieren, sagte man mir.
Am Freitag morgen dann Entwarnung: Mit TA-Hilfe hatte sie ihr Ei noch am Vorabend legen können - ich konnte sie wieder abholen. Man empfahl, Hormone zu geben, damit sich die Eierstöcke „abregen“ und es nicht zur weiteren Eiausbildung kommen konnte, da es wahrscheinlich war, dass sie wieder in Legenot geriet, allein schon wegen ihres hohen Alters.
Auf meine Nachfrage hin bzgl. der Hormone, erklärte mir der TA, dass er eine schonende Hormonverabreichung vorziehe, anstelle von Testosteron, was wohl „früher“ üblich war. Das Testosteron wirke zwar tatsächlich nahezu 100%ig, jedoch belaste es die Leber erheblich und es kommt häufiger dadurch zu Todesfällen. Allerdings wies er gleich darauf hin, dass es keine Gewähr gebe, dass das Hormon, bzw. der „Botenstoff“ auch wirklich wirke. Das sei von Fall zu Fall verschieden.
Die Behandlung sollte aus vier bis sechs Spritzen bestehen - eine bekam sie sofort. Nach dem Eingriff zusätzlich 5 Tage AB (Baytril) ins Trinkwasser, kein Obst (um zu verhindern, dass sie nicht trinkt und stattdessen ihren Flüssigkeitsbedarf mit Obst deckt). Das AB war präventiv - sie ist ja geschnitten worden bei der „Zangengeburt“. (Vergleich TA)
Wieder ein Dienstag: Knappe zwei Wochen nach dem ersten Ei (Mittwochs hatte ich wieder einen Termin zur Spritze) wieder eindeutige Ei-Ablegeplatz-Suche..... Am nächsten Tag war sie wieder sehr erschöpft vom Suchen, allerdings presste sie nicht wie zwei Wochen zuvor. Der TA erklärte (und zeigte) mir, dass diesmal das Ei noch nicht wie zuvor in der Koake war, sondern „festhing“, weil sich der „Muttermund“ nicht geöffnet hatte. Er musste nun operieren und empfahl, gleich den Legedarm mit zu entfernen - dann könne sie nicht mehr legen. Es gab keine Alternative - also sagte ich zu und ließ sie da.
Schon am Nachmittag erste Entwarnung: Sie hatte die OP gut überstanden und saß auf ihrer Schaukel, man wolle sie aber zur Beobachtung noch eine Nacht da behalten. OK - natürlich.
Ich habe sie vorsichtshalber noch eine weitere Nacht dagelassen, weil man mir am nächsten Tag sagte, „..wenn ich unbedingt wolle, könne ich sie abholen...“ - das habe ich als Empfehlung, sie noch dazulassen, verstanden.
Freitags Abends habe ich sie abgeholt: Sie schien stabil zu sein, fraß gut und machte „schöne Haufen“. Eine kleine Naht mit vllt. 3 Stichen etwas oberhalb der Kloake sind zu sehen, die Federn wurden ja entfernt. Die Fäden lösen sich von selbst auf. Wieder 10 Tage AB und „Einzelhaft“.
Seit Samstag darf sie wieder raus - ihr Männe ist überglücklich, sie auch! Allerdings: Sie sucht wieder..... Hierzu gab man mir die Empfehlung, für einige Zeit „Hormeel“ ins Trinkwasser zu geben. Ein homöopathisches und gut verträgliches Mittel, womit sich die Brutigkeit bald erledigt haben sollte. Das bestelle ich dann heute....
Habe das jetzt mal ganz unemotional quasi als Erfahrungsbericht geschrieben - in Wahrheit habe ich sehr um sie gebangt, eben weil sie schon älter ist. Dazu kam noch ihr Hähnchen, das während der Tage, als sie beim TA war, immer wieder zu ihren „Verstecken“ hin ist und sie gesucht und gerufen hat.... - Habe auch nicht von der „Heimkehrer-Fete“ erzählt, die stattfand, als ich Freitag abends mit dem Käfig ins Zimmer kam.... - Auch nicht von ihrem Hähnchen, das sich während ihrer „Knastzeit“ geweigert hat, abends in den Stall zu gehen sondern stattdessen draußen neben ihr (ja - auf einer eilig angeklemmten Plastikstange) gesessen und geschlafen hat....
...Aber ich habe es u.a. geschrieben, weil beim TA noch jemand war, der, aus Angst die Henne könnte die OP möglicherweise nicht überleben, seine Welli-Henne nicht operieren lassen und abwarten wollte. Vielleicht zweifeln noch weitere Welli-Halter daran und lesen dann diese Geschichte und sind ein wenig ermutigt dadurch. Sicher weiß ich nicht, wie’s weitergeht und ob sie alles wirklich gut übersteht. Jedenfalls sieht ihr Bauch jetzt gut und flach aus, es sprießen wieder Federn und ich denke, wenn nichts mehr dazwischenkommt, dann sieht man in ein paar Wochen auch nichts mehr davon. Bis auf die Sucherei ist sie fast so fit wie früher - vielleicht noch etwas schneller müde. Sie fliegt wieder ganz gut - eine Heldin war sie da allerdings noch nie.....
Gruß guuhbird
Die Henne machte sich Dienstags plötzlich intensiv auf die Suche nach einem stillen, dunklen Ort. Ich ging davon aus, dass sie ein Ei legen wollte. Mittwochs abends war ihr Hinterteil stark geschwollen, sie war noch seltener zu sehen, kam nur zum Fressen und Schlafen in den Stall. Donnerstag mittag war klar, dass sie ein Lege-Problem hatte: Sie wirkte sehr erschöpft, presste unaufhörlich an allen möglichen Orten, ihr Kot war groß und weich, sie konnte nur noch schwer fliegen, also rief ich den TA an, ob ich sofort kommen könnte, weil ich Legenot vermutete. Das Ei war beim Pressen zu sehen, aber sie bekam es offensichtlich nicht raus.
Beim TA dann sofort eine Röntgenaufnahme und sehr deutlich zeichnete sich das Ei ab.
Die Henne könnte um die 10 Jahre alt sein, evtl. noch älter - sie hat noch nie gelegt, zumindest nicht in den letzten sieben bis acht Jahren, seit sie bei mir ist. Was vorher war, weiß ich nicht, da sie aus dem Tierschutz ist.
Sie wurde beim TA stationär aufgenommen, man müsse evtl. operieren, sagte man mir.
Am Freitag morgen dann Entwarnung: Mit TA-Hilfe hatte sie ihr Ei noch am Vorabend legen können - ich konnte sie wieder abholen. Man empfahl, Hormone zu geben, damit sich die Eierstöcke „abregen“ und es nicht zur weiteren Eiausbildung kommen konnte, da es wahrscheinlich war, dass sie wieder in Legenot geriet, allein schon wegen ihres hohen Alters.
Auf meine Nachfrage hin bzgl. der Hormone, erklärte mir der TA, dass er eine schonende Hormonverabreichung vorziehe, anstelle von Testosteron, was wohl „früher“ üblich war. Das Testosteron wirke zwar tatsächlich nahezu 100%ig, jedoch belaste es die Leber erheblich und es kommt häufiger dadurch zu Todesfällen. Allerdings wies er gleich darauf hin, dass es keine Gewähr gebe, dass das Hormon, bzw. der „Botenstoff“ auch wirklich wirke. Das sei von Fall zu Fall verschieden.
Die Behandlung sollte aus vier bis sechs Spritzen bestehen - eine bekam sie sofort. Nach dem Eingriff zusätzlich 5 Tage AB (Baytril) ins Trinkwasser, kein Obst (um zu verhindern, dass sie nicht trinkt und stattdessen ihren Flüssigkeitsbedarf mit Obst deckt). Das AB war präventiv - sie ist ja geschnitten worden bei der „Zangengeburt“. (Vergleich TA)
Wieder ein Dienstag: Knappe zwei Wochen nach dem ersten Ei (Mittwochs hatte ich wieder einen Termin zur Spritze) wieder eindeutige Ei-Ablegeplatz-Suche..... Am nächsten Tag war sie wieder sehr erschöpft vom Suchen, allerdings presste sie nicht wie zwei Wochen zuvor. Der TA erklärte (und zeigte) mir, dass diesmal das Ei noch nicht wie zuvor in der Koake war, sondern „festhing“, weil sich der „Muttermund“ nicht geöffnet hatte. Er musste nun operieren und empfahl, gleich den Legedarm mit zu entfernen - dann könne sie nicht mehr legen. Es gab keine Alternative - also sagte ich zu und ließ sie da.
Schon am Nachmittag erste Entwarnung: Sie hatte die OP gut überstanden und saß auf ihrer Schaukel, man wolle sie aber zur Beobachtung noch eine Nacht da behalten. OK - natürlich.
Ich habe sie vorsichtshalber noch eine weitere Nacht dagelassen, weil man mir am nächsten Tag sagte, „..wenn ich unbedingt wolle, könne ich sie abholen...“ - das habe ich als Empfehlung, sie noch dazulassen, verstanden.
Freitags Abends habe ich sie abgeholt: Sie schien stabil zu sein, fraß gut und machte „schöne Haufen“. Eine kleine Naht mit vllt. 3 Stichen etwas oberhalb der Kloake sind zu sehen, die Federn wurden ja entfernt. Die Fäden lösen sich von selbst auf. Wieder 10 Tage AB und „Einzelhaft“.
Seit Samstag darf sie wieder raus - ihr Männe ist überglücklich, sie auch! Allerdings: Sie sucht wieder..... Hierzu gab man mir die Empfehlung, für einige Zeit „Hormeel“ ins Trinkwasser zu geben. Ein homöopathisches und gut verträgliches Mittel, womit sich die Brutigkeit bald erledigt haben sollte. Das bestelle ich dann heute....
Habe das jetzt mal ganz unemotional quasi als Erfahrungsbericht geschrieben - in Wahrheit habe ich sehr um sie gebangt, eben weil sie schon älter ist. Dazu kam noch ihr Hähnchen, das während der Tage, als sie beim TA war, immer wieder zu ihren „Verstecken“ hin ist und sie gesucht und gerufen hat.... - Habe auch nicht von der „Heimkehrer-Fete“ erzählt, die stattfand, als ich Freitag abends mit dem Käfig ins Zimmer kam.... - Auch nicht von ihrem Hähnchen, das sich während ihrer „Knastzeit“ geweigert hat, abends in den Stall zu gehen sondern stattdessen draußen neben ihr (ja - auf einer eilig angeklemmten Plastikstange) gesessen und geschlafen hat....
...Aber ich habe es u.a. geschrieben, weil beim TA noch jemand war, der, aus Angst die Henne könnte die OP möglicherweise nicht überleben, seine Welli-Henne nicht operieren lassen und abwarten wollte. Vielleicht zweifeln noch weitere Welli-Halter daran und lesen dann diese Geschichte und sind ein wenig ermutigt dadurch. Sicher weiß ich nicht, wie’s weitergeht und ob sie alles wirklich gut übersteht. Jedenfalls sieht ihr Bauch jetzt gut und flach aus, es sprießen wieder Federn und ich denke, wenn nichts mehr dazwischenkommt, dann sieht man in ein paar Wochen auch nichts mehr davon. Bis auf die Sucherei ist sie fast so fit wie früher - vielleicht noch etwas schneller müde. Sie fliegt wieder ganz gut - eine Heldin war sie da allerdings noch nie.....
Gruß guuhbird