Zuerst einmal laß Dich
Wäre es vielleicht besser gewesen, wenn er sie tot gesehen hätte?
Eher nicht. Ich habe damals meinem Kleinen den toten Seniorwellie gezeigt; ungefähr seitdem hat er Angst vor seinen eigenen gemauserten Federn, wenn ich diese aufhebe und ihm zeige.
Mein Kleiner hat sehr intensiv getrauert, ich habe ihm nach 8 Tagen eine junge, sehr ruhige Henne dazu gesetzt. Er hatte die ersten 2 oder 3 Tage Etappen der letzten halben Stunde seines alten Kumpels nachgespielt bzw. er hat seine Rolle, sein Rufen, sein Hinterhergehen etc. nachgespielt. Das fand ich schon höchst dramatisch! Ich habe mich dann sehr viel mit ihm beschäftigt, (er machte auch immer mehr mit und sprang über seinen Schatten, wie man so sagt), das hatte zur Folge, daß er vormittags einigermaßen wie ein glücklicher Welie war. Kam ich nachmittags zurück, hing er träge am Futternapf und reagierte auch nicht auf meine Ansprache.
Mit Einzug der jungen Henne, also Tag 8 (oder Tag 9) war er wie neugeboren und gut beschäftigt, aber ab und zu hatte ich den Eindruck, daß er seinen alten Kumpel vermißte. Das wurde aber zunehmend weniger.
Nach ca. 3 oder 4 Monaten reagierte er äußerst erschrocken auf das Wort Peter-silie (klar, wie sein alter Kumpel hieß?), so daß ich fortan noch mehr aufpaßte, was ich sage. Nach über einem halben Jahr habe ich das noch mal ausprobiert - da fiel mir keine Reaktion auf.
So war die Situation bei uns mit nur zwei Wellies - und dem Risiko einer stark verkürzten Beobachtungsphase, für die man besser nicht das Wort Quarantäne verwendet. Bei Deinen im Minischwarm wird das anders aussehen und Du mußt notfalls anders organisieren. Aber warte erst einmal 3 oder 4 Tage ab.