Möglicher neuer Mitbewohner - ein behindertes Jungtier

Diskutiere Möglicher neuer Mitbewohner - ein behindertes Jungtier im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Hallo Ihr Lieben, ich habe da mal eine Frage - wie auch sonst ?! :) Mein Nachbar - der der eine wunderschöne Welli Zucht hat - von Ihm habe...
D

Dollar

Guest
Hallo Ihr Lieben,

ich habe da mal eine Frage - wie auch sonst ?! :)

Mein Nachbar - der der eine wunderschöne Welli Zucht hat - von Ihm habe ich ja erst kürzlich meinen Ernie bekommen, hat mir nun jüngst einen wunderschönen Gelbgesicht Hahn angeboten. Genau einen solchen Farbschlag wie ich ihn zuletzt am liebsten gehabt hätte. :)

Aber, der arme kleine Kerl hat wohl Probleme mit den "Schwungfedern" (hoffe, die heißen jetzt so), also ich meine diese lange Federn. Seine sind von Geburt an ziemlich schief und wirken abgeknickt, sodass der kleine Kerl nicht wirklich fliegen kann. Und nun hat er mir das hübsche Kerlchen angeboten.

Ich würde ihn wirklich sehr gerne nehmen und ihm ein schönes Zuhause bieten und ihn so auch vor dem sicheren "Tod" :nene: bewahren, da er meinem Nachbarn als Zuchttier nicht wirklich von nutzen ist, wenn er diese "Behinderung" hat. Ich frage mich nun nur noch:

Wird sich das Kerlchen bei mir auch gut einleben können? Seine neuen Mitbewohner hier bei mir können ja alle fliegen. (Klingt viell. blöd aber wird er da nicht "unter gehen" wenn alle fliegen nur der Kleine net?)

Wie werden meine drei "Geier" mit ihm umgehen?

Kann das zu Problemen führen, dass er schlimmstenfalls "verstoßen/ausgestoßen" wird?

Wie habe ich mit ihm speziell umzugehen? Da er ja "nur" ein Läufer sein wird, denke ich mir, dass er schon ziemlich handzahm werden könnte.
Muss ich bei ihm denn speziell worauf achten?

Ich möchte ja vorher lieber besser Bescheid wissen um auch alles möglichst richtig zu machen, damit es dem Süßen an nichts fehlen wird.

Da er ja noch sehr jung ist, bestünde doch eigentlich noch die Möglichkeit dass durch die Mauser diese Feder nachwachsen, oder?
Wie würde er denn dann das Fliegen erlernen, weil dabei kann ich ihm doch am wenigsten helfen, oder?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen...

LG

Dany
 
Ich würde erstmal abklären lassen, woran der kleine leidet. Abgeknickte Schwungfedern sind häufig ein Zeichen für eine Gefiederstörung wie der französische Mauser oder sogar PBFD.
In den Fall wachsen die Federn mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nach und du würdest deinen Schwarm einer evtl. Ansteckungsgefahr aussetzen!

Wenn du also ernsthaft überlegst, den kleinen bei dir aufzunehmen, sollte er auf jeden Fall vorher auf diese Krankheiten getestet werden.
 
Da er ja selber Züchter ist und den kleinen Kerl noch bei seinem gesamten Schwarm hält schließe ich ehrlich gesagt aus, dass er mir einen ernsthaft kranken bzw. ansteckenden Vogel geben würde.
Es wäre auch ehrlich gesagt nicht seine Art. Und da er ja wie gesagt ein guter Züchter ist, gehe ich davon aus, dass er weiß was er mir da ins "Nest" setzt. :)

Aber danke trotzdem...;)
 
Dein Vertrauen in den Züchter in allen Ehren, aber wenn z.B. andere Wellis dem kleinen die Schwungfedern gerupft hätten, hätte er dir das bestimmt erzählt.
Aber da der Züchter ihn ja wegen der "Behinderung" nicht gebrauche kann, wir er wohl wissen, dass die Federn nicht einfach so nachwachsen werden und das da was ernsteres hinter steckt.

Ich kann dir nur zu einem Test auf die angesprochenen Krankheiten raten, wenn du den kleinen tatsächlich aufnehmen willst. Grade PBFD ist eine richtig schlimme Geschichte...
 
wird er da nicht "unter gehen" wenn alle fliegen nur der Kleine net?

Sofern er durch behindertengerechte Einrichtung auch überall da hin kann, wo die anderen auch hinkönnen, geht er nicht unter. Grade die Läufer sind oft recht lautstark und machen beizeiten auf sich aufmerksam ;)

Wie werden meine drei "Geier" mit ihm umgehen?

Meine haben die Nichtflieger voll aktzeptiert. Ein oder zwei Hähne hielten sie immer für Jungtiere und haben ständig versucht zu füttern. Aufpassen musst du evtl. in der Brutzeit, eine Renner - Henne verlockt die Hähne gerne zum aufspringen, da sie ja nicht so schnell flüchten kann.


Kann das zu Problemen führen, dass er schlimmstenfalls "verstoßen/ausgestoßen" wird?

Hab ich noch nie gehört oder gesehen. Schlimmstenfalls wird er ignoriert.

Wie habe ich mit ihm speziell umzugehen? Da er ja "nur" ein Läufer sein wird, denke ich mir, dass er schon ziemlich handzahm werden könnte.

Nicht unbedingt. Mein Gizmo ließ sich auch nachdem er ziemlich gut fliegen konnte, einfach so in die Hand nehmen, den konnt ich wie nen reifen Apfel vom Ast pflücken, der hat sich net gerührt. Zum Fressen kam er allerdings nie auf die Hand.
Jenny allerdings, die genausowenig fliegen konnte wie er am Anfang, war eine bissige, zeternde Zicke.

Wie würde er denn dann das Fliegen erlernen, weil dabei kann ich ihm doch am wenigsten helfen, oder?

Das macht der ganz allein, dafür ist der Instinkt zuständig. Und die Flieger machens ihm ja vor. Sorge nur für genügend Landemöglichkeiten, und an den Stellen, wo er abstürzt, evtl etwas polstern.

Wenns im Nistkasten etwas arg eng war, kann es sein, dass er sich die Federn da verbogen bzw. abgestoßen hat. Diese würden dann normalerweise gerade nachwachsen nach der ersten Mauser. Zur Unterstützung des Federkleids kannst du verschiedene Mineralpräparate geben, sehr gute Erfahrungen hab ich mit Aviconcept und Korvimin gemacht.

Abschließend möcht ich aber noch was sagen:
Deinen Züchter wirklich in allen Ehren, ich kenne ihn nicht und kann deswegen auch nicht über ihn urteilen, aber bitte lass vorher auf PBFD testen... Deinem gesunden Schwarm zu liebe. So hast du ein rundum sicheres gefühl bei der Sache. ;)
Bei einem bleibenden Nichtflieger, würde ich immer eine Vergesellschaftung mit einem zweiten Nichtflieger empfehlen.
Gerade bei Läufern, oder vor allem bei halben Fliegern, kommt es häufig zu Abstürzen und kleineren oder größeren Verletzungen. Eine Notapotheke mit Lötkolben, Blutstillerwatte, Rotlichtlampe und evtl. Rescue-Tropfen gehört also unbedingt zur Grundausstattung. Außerdem solltest du mit eventuell gehäuft auftretenden TA-Besuchen rechnen, da sich die Kleinen im Übermut gerne mal Blutkiele abbrechen, die dann gezogen werden müssen.
Geschieht so etwas während deiner Abwesenheit, kann es auch sein, dass der Vogel zwischenzeitlich verblutet. Deswegen - Nichtflieger bei Nicht-Beaufsichtigung unbedingt in einem Absturzsicheren Käfig unterbringen!

LG
 
Huhu,

da bin ich wieder...

Gestern waren wir noch einmal bei meinem Nachbarn. Wir dürfen während seines 10 Tage Urlaubs auf seine Tierchen achten, naja eigentlich nur die Futterversorgung sowie Reinigung überwachen. ;)
Aber ich freue mich schon...soviele Wellis auf einem Haufen echt klasse...:D

Und der kleine flugunfähige Kerl ist mitten in seinem Schwarm. Also kann man doch wirklich ausschließen, dass er etwas ansteckendes hat. Mein Nachbar züchtet selber schon seit Jahrzehnten und ich denke nicht, dass er SEINEN Schwarm "gefährden" würde. Der kleine Kerl macht einen sehr fitten und lebhaften Eindruck. Im allgemeinen machen seine Tiere einen super fitten Eindruck. ;)

War echt interessant gestern bei der Einführung zu sehen, wie unterschiedlich das Füttern zwischen ihm, einem Züchter und mir ist. Sehr ausgewogen und umfangreich.
Könnten meine Tierchen glatt eifersüchtig werden :D

Also Endresultat, wir werden das Kerlchen aufnehmen...:D und für die Urlaubsversorge bekommen wir doch glatt noch einen weiteren dazu.

Ich glaube bald habe ich hier nur noch Vögel in meiner Wohnung sausen... :D
 
Viele Züchter kennen PBFD gar nicht und glauben auch, das die franz. Mauser nicht ansteckend ist. Das Gegenteil ist zwar noch nicht bewiesen, aber mir wäre das zu riskant.

Ich bleibe dabei, du solltest ihn testen lassen. Deinem Schwarm zuliebe!
 
Ne Freundin von mir hat auch einen ganzen Schwarm Welli´s, und züchtet mit diesen auch.

In ihren Nachzuchten tauchen immer wieder Läufer auf, die meißten können nach der ersten Mauser problemlos fliegen, manche werden jedoch nie so richtig.
Alttiere erkranken bei ihr jedoch nicht.

Da tippe ich auf Franz. Mauser. Hab ihr das ganze auch schon erklärt, mich auch etwas schlau gemacht.
Aufgrund der immensen Schwarmgröße (50 Welli´s und mehr) und der Koloniebrut lässt sich jedoch nicht zweifelsfrei herausfinden, welcher der Hähne das "Läufergen" vererbt.
Die Hennen haben wir schon alle "durchprobiert", durch die Beringung noch im Nest lässt sich ja jedes Jungtier zweifelsfrei einer Henne zuordnen, jedoch treten in verschiedenen Nestern immer wieder diese Läuferküken auf.
Sie sind auch sehr fidel und ansonsten gesund.
Auffallend ist, dass es sich scheinbar vermehrt bei den blauen GG und den normal grünen durchsetzt. Es müsste also theoretisch ein grüner Hahn sein, der Spalt vererbt. Nur - normal grüne Wellihähne gibts dort mehr als genug...

Jetzt, wo sie wieder am abbrüten ist, werden wir alle grünen Wellihähne selektieren und bei der nächsten Brut mal Einzelbruten ansetzen. Den "verantwortlichen" Hahn herauszufinden wird eine Heidenarbeit, aber das ist es mir auf jeden Fall wert, auch weil mich das Thema persönlich sehr interessiert.

Somit kannst du also nicht wirklich ausschließen, dass der Kleine gesund ist, nur weil er mit im Schwarm lebt und sich ansonsten normal verhält.
Wie gesagt, bei meiner Freundin schlägt es nicht auf die Alttiere zurück, aber das mag nur die Ausnahme sein, die die Regel bestätigt...

Und soooooooooooo viel kostet so ein Test nun auch nicht. Die Gesundheit deines Schwarms sollte dir das wert sein!
 
Thema: Möglicher neuer Mitbewohner - ein behindertes Jungtier
Zurück
Oben