Eltern griffen ausgeflogenes Küken an. Was tun?

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Nicolaus

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Hallo,

ich mal wieder mit einem neuen großen Problem. :(
Bei mir sind die ersten Jungen in den Zuchtboxen ausgeflogen.

Leider haben in einer Box die Eltern das erstausgeflogene Küken von heute morgen ziemlich böse angriffen. Wunde am Rücken, in den Flügeln und ein Schmarren am Kopf. Die anderen drei Babies im Nistkasten werden von ihnen weitergefüttert.
Mein Mann hat das verletzte Küken zwischenzeitlich behandelt und nun sitzt es fürs Erste in einem Käfig mit einem älteren Hahn.

Was soll ich denn jetzt machen?
Ich weiß leider nicht, ob es der Vater oder die Mutter war?
Da das Kleine erst heute Morgen ausgeflogen war, frisst es ja noch nicht alleine.
Hilft der ältere, souveräne Hahn, den ich vorsorglich mit dazu gesetzt habe als Anschauungsbeispiel dafür, wie man frisst? (Kolbenhirse und Keimfutter und angestanzte, aufgeweichte Körner)
Handaufzuchtfutter haben wir für den Notfall immer da.

Es macht sicherlich keinen Sinn, dieses ausgeflogene Küken in eine andere Box umzuquartieren, oder? Dafür dürfte es ja zu alt sein.

Traurige Grüße
Nicole
 
Leider kenne ich mich selbst zu wenig aus, um Dir Rat zu geben, aber ich habe mich daran erinnert, dass hier schonmal jemand, Frank74, die gleichen Probleme hatte wie Du, vielleicht hilft es Dir weiter, wenn Du Dir das durchliest...

http://vogelforen.de/showthread.php?t=209094
 
Wie alt ist das angegriffene Küken denn?
da es anscheinend schon auf der Sitzstange sitzt, etwas Saaten und Kolbenhirse auf dem Boden verteilen, flache Trinkmöglichkeiten und schauen ob der Hahn es füttert.

Die eigene Mutter oder der Vater hat sie wohl nicht mehr erkannt oder es gab andere Gründe für den Angriff.

Wie alt sind denn die anderen Küken? Ich frage, da man u.U. bald dann noch so einen Vorfall hat, wenn das nächste den NK verlässt.
Sind sie älter so das der Vater oder die Mutter das füttern übernehmen kann, würde ich den "Angreifer" raus nehmen und auch den NK auflösen.
 
Hallo Michael,

das Küken ist am 20.04. geschlüpft. Demzufolge 33 Tage alt und heute morgen ausgeflogen.
Ich war jetzt mehrmals in meiner Zuchtstube und habe nach dem Rechten gesehen. Die Geschwisterchen im Nistkasten werden fleißig gefüttert.

Ich habe dem separierten Baby zwischenzeitlich den Käfigboden mit Kolbenhirse, Eifutter, mit einer Teigrolle bearbeiteten Keimfutter und Trockenkörnchen und ganz fein geraspelten Möhren und Äpfelchen gepflastert.
Der dazugesellte Hahn wird auch fleißig um Futter angebettelt, auch wenn dieser etwas unschlüssig erscheint, was er tun soll. Der Kropf des Baby war aber gefüllt (hab ihn abgetastet).
So macht das Küken auch einen relativ munteren Eindruck.

Wegen den anderen Küken mache ich mir jetzt auch Gedanken! Die müssten ja jetzt auch nacheinander alle ausfliegen.
Da keines der Elterntiere Blut am Schnabel oder im GEfieder hatte, weiß ich leider nicht, wer der Angreifer war und wen ich herausnehmen sollte. Den Hahn oder die Henne?

@Tinkerbell: Danke für den Link. Den gucke ich mir jetzt sofort auch an.

NACHTRAG: Die anderen Küken sind am 24.04., 25.04., 26.04. und 28.04. geschlüpft.
 
Füttert der andere Hahn den angegriffenen JV?

Eifutter würde ich weg lassen, bringt zwar Reserven aber steigert auch die Brutigkeit und das könnte dann ein Indiz dafür sein, das die Henne zB ein neues Gelege beginnen möchte.
 
Ich habe bis jetzt leider nicht beobachten können, ob der fremde Hahn füttert. Er benimmt sich zumindest aber friedfertig.
Beim letzten Kontrollgucken saß er auf dem Boden und das Baby versuchte allem Anschein nach, sein Fressverhalten zu imitieren. Angebettelt hat das Küken ihn auch.

Eifutter und vor allem auch die Vitamine habe ich beim Zuchtpaar heute Abend schon weggelassen.
Zuviel Vitamine lösen auch Aggressionen aus, oder?

LG Nicole
 
Aggressionen weil man vermehrt Vitamine gibt ... hmm... wüsste nicht welche.

Beobachte bitte weiter in wie weit sich das angegriffene Küken macht und ob es gefüttert wird bzw selbständig schon am fressen ist und ganz wichtig schau auf die Eltern. Einer muss es ja gewesen sein nur wer, wäre hilfreich zu wissen.
 
Ja, ich werde die Boxen auf jeden Fall im Auge behalten.
Und wenn ich sehe, wer der Übeltäter ist, den separiere ich dann. Das verliebene Elternteil schafft dann die restliche Aufzucht alleine, ja?

Wegen der Richtigkeit: Hatte mich bei den Schlüpfdaten vertan. Das Baby vom 24.04. verstarb kurz nach dem Schlupf.

Die Vitamine als Aggressionssteigerer hab ich wohl mit zuviel Keim- und Eifutter verwechselt. Bin noch immer völlig konfus.

LG Nicole
 
Das du konfus, aufgeregt, ängstlich bist kann jeder verstehen. Man möchte alles richtig machen und hat dann so einen Vorfall, von dem man u.U. nur bei anderen gelesen hat und hat jetzt Angst etwas zu machen, was viellt dann alles noch schlimmer macht.

Du schaffst das schon, da bin ich mir sicher :)

Solltest du heraus finden wer der Übeltäter ist und denn dann aus der Zuchtbox nehmen, schafft es der verbliebene Partner sicherlich, dennoch auch dann bitte weiterhin die Kröpfe der Nachzuchten beobachten.
 
Ja, ich werde die Boxen auf jeden Fall im Auge behalten.
Und wenn ich sehe, wer der Übeltäter ist, den separiere ich dann. Das verliebene Elternteil schafft dann die restliche Aufzucht alleine, ja?

Ich würde den separierten Jungvogel in die Zuchtbox zurücksetzen und erstmal beobachten, was da weiterhin passiert.

Auch das Verhalten des Juvenilen selbst kann der Auslöser für eine Attacke gegen ihn gewesen sein. Das wird oft vergessen oder ist nicht bekannt.

Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird die Brut ohne weitere Zwischenfälle zu Ende geführt werden.
 
Züchtest du Gregor?

Wenn nicht, würde ich Nicole und Klaus raten, lieber auf Micha zu hören. Micha hat jahrelange Zuchterfahrung. Auf ihn kann man sich in der Hinsicht immer verlassen. Denn er hatte die ein oder andere Situation auch schonmal.
 
Ich würde den separierten Jungvogel in die Zuchtbox zurücksetzen und erstmal beobachten, was da weiterhin passiert.

Ein recht großes Risiko und ob man einem JV, der schon solch eine Erfahrung machen musste noch einmal diese Gefahr aussetzen möchte, finde ich recht zweifelhaft.
 
Guten Morgen,

wollte kurz Bescheid geben, dass wohl vor einer halben Stunde der nächste Jungvogel aus dieser Box ausgeflogen ist. Bin jetzt hypernervös und gehe ständig kontrollieren.

Der Kleine von gestern machte auch heute morgen einen recht guten Eindruck. Er sitzt auf der Stange und kommt sofort, wenn ich die Käfigtür öffne und kuschelt sich in die Hand. Das hat das Küken vorher, bei den täglichen Nistkastenkontrollen nicht getan. Ich nehme mal, es ist noch ein wenig der Schock und es sucht Schutz oder vielleicht auch Nahrung.

@Gregor:
Wie könnte sich denn das verletzte Baby von gestern falsch verhalten haben? Es war doch erst kurz vorher (vormittags) ausgeflogen? Wie erkenne ich, ob sich ein Jungtier falsch verhält?

@Michael:
Muss noch einmal nachfragen. Was meinst Du mit "den Nistkasten auflösen"? Die ebenfalls kurz vor dem Schlupf stehenden Jungtiere alle in die Zuchtbox befördern und - das wäre mittlerweile mein Gedanke - die Henne zu entnehmen? Irgendwie macht der Zuchthahn einen ruhigeren Eindruck auf mich? Könnte ich dann auch wieder das verletzte Jungtier zu seinem Vater und die Geschwister setzen, damit es von ihm noch etwas gefüttert wird?

LG Nicole
 
Den Nistkasten auflösen heißt die JV aus dem NK nehmen und dann in der Zuchtbox lassen bei dem Elternteil, der nicht aggressiv gegenüber dem anderem war.

Das verletzte Jungtier würde dann auch, wenn es zB die Mutter war die ihn angegriffen hat, vom Vater sicherlich gefüttert werden.
 
wobei ich da vorsichtig wäre , nicht das der vater das angegriffene jungtier beim zurücksetzen dann ebenfalls als eindringling sieht , wenns es vital und propper aussieht und vom ammenhahn nicht gebissen wird würde ich die ganze sache so belassen ..... und wenn das heute ausgeflogene jungtier nicht angegangen wird kannst du das altpaar ebenfalls so lassen
 
@Gregor:
Wie könnte sich denn das verletzte Baby von gestern falsch verhalten haben? Es war doch erst kurz vorher (vormittags) ausgeflogen? Wie erkenne ich, ob sich ein Jungtier falsch verhält?

Ich sage es mal populärwissenschaftlich:

Das Zusammenleben der Wellensittiche ist ein hochorganisiertes soziales Gefüge. Manche Verhaltensweisen sind angeboren (Gene), andere müssen die Jungen von den Alten lernen (Meme). Das beginnt schon im Nistkasten.

Ein paar Beispiele:

Ein ausgeflogener Jungvogel zum Beispiel, wird vom Hahn entwöhnt. Das heißt er ist nicht mehr die Nr.1 der zu fütternden Küken. Der Hahn wird auf seine Bettelrufe um Futter nur noch nachrangig oder gar nicht reagieren. Der Jungvogel soll (durch Nachahmen) vom Hahn das selbstständige Fressen lernen.
Ist der Jungvogel nicht lernwillig, wird er vom Hahn ignoriert, abgewiesen oder gar weggehackt.

Ebenso wird eine Rückkehr in den Nistkasten von Hahn und Henne normalerweise unterbunden. Ein Jungvogel, welcher "freundlichen" Ermahnungen seiner Eltern nicht Folge leistet , wird härter 'rangenommen. Wenn nicht's anderes hilft, wird durch die Eltern auch physische Gewalt angewendet.

Beherrscht ein Jungvogel auf Grund mangelnder Intelligenz (Gen) den Bettelruf nicht, wird er nicht gefüttert, aus dem Nest entfernt oder bei Eiweißmangel auch gefressen. (Das kann man in deinem Fall ausschließen!)


Das beobachtete Fehlverhalten kann natürlich auch von den Eltern ausgehen.


Letztenendes bekommt man nur durch konkrete Beobachtugen Anhaltspunkte für die tatsächliche Ursache.

Wenn man den (relativ) häufig beobachteten Umstand berücksichtigt, das Elternpaare nach solchen Vorkommnissen weitere Junge, auch ganze Bruten, ohne irgendwelche Beanstandungen groß ziehen, dann liegt es nahe, den Jungvogel als Auslöser für solche Aggressionen in Betracht zu ziehen.
 
@SWS:
Danke für Deine Antwort. Die Eltern ließen tatsächlich das zweite ausgeflogene Küken in Ruhe.
Jetzt sitze ich heute natürlich auf heißen Kohlen im Büro und hoffe, dass auch ein heute evtl. ausfliegender Jungvogel nicht angegriffen wird.


@Gregor:
Habe Deinen Beitrag höchstinteressiert gelesen! Danke dafür!!!
Ich neige ja dazu, alles zu vermenschlichen und war völlig schockiert darüber, wie Eltern ihren eigenen (noch so unschuldigen) Nachwuchs so brutal angehen können :(

Gehört zwar nicht unbedingt ins Welli-Forum, aber mein Mann hatte vor zwei Jahren auch einen tragischen Verlust. Drei junge Gelbseitensittiche (Südamerikaner) standen kurz davor, auszufliegen. Wir zogen schon im Nistkasten Federchen für die DNA-Bestimmung.
Direkt nach dem Ausfliegen griff der Zuchthahn eines der Jungtiere an, riß ihm den Oberschnabel raus und hakte es zu Tode. Die anderen beiden Babies blieben unbehelligt. Wie sich dann herausstellte, war das getötete Baby ein Hahn und die überlebenden, nicht gejagten Küken Weibchen.

Wie grausam doch die Natur ist!

Merkwürdigerweise gab es solch einen Vorfall bei keinen der vorangegangen Bruten und im Jahr darauf blieben auch alle JV unbehelligt.

Ich hatte wahrlich nicht gedacht, dass Wellensittiche in der Zucht so kompliziert sein können. In der Literatur liest man darüber ja eher wenig. Erst jetzt, wo ich in verschiedenen Foren gestöbert habe, findet man vereinzelte Beiträge darüber, wie giftig Wellis sein können.

LG Nicole
 
G'day mates

Das die Jungevögel angegriffen werden wenn diese aus dem Nistkasten kommen , passiert schön öfters. Dafür gibt es sehr viele Gründe......
Ich habe mir dann speziell einen Kasten gebaut , den ich dann auf dem Zuchtboxboden gestellt ,so konnten sich die Jungvögel verkriechen . /Gerd
 
Sie haben es wieder getan! :(
Während wir auf der Arbeit waren, haben sie das Küken, das ausgeflogen war, regelrecht skalpiert. Ich glaube nicht, das es die Nacht überleben wird; aber wir kämpfen drum, geben die Hoffnung noch nicht auf. :traurig:

Das erste verletzte Küken habe ich ja die letzten Tage nach Strich und Faden betüttelt und es ist definitiv über dem Berg.
Klaus und ich haben nun die anderen zwei Babies dem Nistkasten entnommen und versuchen nun, diese die kommenden Tage mit der Hand zu füttern, bis sie selbstständig fressen. Wir wissen ja leider wieder nicht, ob der Vater oder die Mutter der Angreifer war.

Ich könnte heulen. So hübsche Babies ...
Ich werde jetzt wohl tief in mich gehen und überlegen, ob ich sie meinem "Paten-Hahn" (der sich so rührend um das erste verletzte Küken kümmerte) ebenfalls noch unterjubeln kann. Das andere Baby hat durch ihn ja auch das Fressen gelernt.

Ob das wohl gut geht? Was meinen die erfahrenen Züchter dazu?

Traurige Grüße
Nicole
 
Ich frage, da man u.U. bald dann noch so einen Vorfall hat, wenn das nächste den NK verlässt.


Ich hätte mich so gerne geirrt mit meiner Aussage, aber leider traten meine Befürchtungen dann tatsächlich doch noch ein.
Es war die richtige Entscheidung auch die anderen 2 jetzt von dem Paar zu entfernen und keine Spielchen mit den Nachzuchten wie wieder rein setzen zu den Eltern, beobachten, dann klappt das für ne Stunde und geht man schnell mal raus und kommt wieder, wäre viellt noch viel viel schlimmeres passiert.


Versuche es ruhig mit dem anderem Hahn, ein Hahn schafft auch 4 kleinere Küken, wenn er das füttern erst einmal übernommen hat.
Das klappt schon, bin recht zuversichtlich :)

Ich drücke dem kleinen verletzten Nachwuchs feste meine Daumen. Etwas Bepanthen Wundsalbe auf die Wunde zur schnelleren Genesung. Auch wenn es furchtbar aussieht, heißt es nicht das alles verloren ist. Wie gesagt, hier sind alle Daumen gedrückt!


Ihr müsst euch später dann auch noch Gedanken machen, was ihr nun mit dem Paar macht. Wieder irgendwann ansetzen und dann noch einmal versuchen oder es komplett nach lassen mit dem Paar. Meine eigene Erfahrungen gehen eher dahin, das wenn so etwas passierte, es auch bei dem Zuchttier wieder vor kommt.
 
Thema: Eltern griffen ausgeflogenes Küken an. Was tun?

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