Welli verliert ständig Schwungfedern

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Hallo,
ich habe 2 Wellis (jetzt beide knapp 1 Jahr alt), von denen das Männchen seit einem guten halben Jahr nicht mehr fliegen kann, da ihm die Schwungfedern ständig ausgehen. Ansonsten gibt er sich fit, klettert viel, bewegt sich viel und versucht immer mal wieder zu fliegen, was ihm wegen der fehlenden Federn nicht gelingt. Kaum sind sie einigermaßen nachgewachsen, fallen sie auch wieder aus.
Seinem Weibchen fehlt nichts und kommt mir recht dominant gegenüber dem Männchen vor.
Jedenfalls war ich schon bei 2 verschiedenen vogelkundigen Tierärzten.
Der erste meinte, es handele sich um einen Gendefekt, da er an den Federn und an der Haut nichts finden könne.
Der zweite meinte, dass er scheinbar zu sehr von seinem Weibchen gestresst würde und daher die nicht ausgebildeten Federn wieder abwerfe.
In beiden Fällen wurde ich mit einem Vitaminpräparat nach Hause geschickt.
Ich habe ausgefallene Federn mitgebracht, an denen zu sehen war, dass die Kiele im unteren Bereich offen und verfärbt sind - Antwort: "Das is' nix!"
Vielleicht kennt sich ja von euch jemand aus und könnte mir weiterhelfen, bevor ich nochmal zu einem Tierarzt gehe, und der mich wegen „is' nix“ nach Hause schickt.

Gruß
Sascha
 

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Mögliche Ursachen sind Ausziehen durch den Hahn selbst oder seine Partnerin, Federkielmilben, Mangelerkrankungen oder virale Erkrankungen wie Polioma- oder Circoviren.
 
Die Federn fallen von selber (u.a. bei den Flugversuchen) aus.
Mangelerkrankungen oder Virenbefall sollte eigentlich der Tierazt feststellen können?
 
Auch ich denke, dass es sich ganz stark nach einer Viruserkrankung anhört.
Haben die TÄ darauf untersucht, also eine Feder gezogen und die in ein Labor gegeben?
Ich muss jedoch auch sagen, dass die Diagnosen der TÄ nicht unbedingt unmöglich sind, sie hören sich jedoch im ersten Moment nicht wirklich vogelkundig und weit hergeholt an... Wie haben die TÄ untersucht, um zu dem Ergebnis zu kommen?
 
Mangelerkrankungen lassen sich durch Blutbilder erkennen wobei dies mangels Blutvolumen beim WS sicher nicht sehr gern gemacht wird. Alternativ lassen sich anhand der gezeigten Symptome Substitutionen mit der Nahrung durchführen und ihr Effekt wird beobachtet.
Polioma und Circo sind mittels PCR günstig nachzuweisen.
 
Die Untersuchung lief in beiden Fällen sehr ähnlich ab:
Zuerst wurde geschaut, ob die Schwungfedern nachwachsen ("ja, tun sie - alles halb so wild"). Der Ernährungszustand wurde durch Abtasten für "gut" befunden.
Auf die Frage zu den dunklen Stellen in den Federkielen bekam ich als Antwort, dass er keine Milben habe und die dunklen Stellen bedenkenlos seien.
Nur die Ursachen variierten zwischen "Gendefekt" und "Stress durch den dominanteren Partner".
In beiden Fällen bekam ich ein Vitaminpräparat als Nahrungsergänzung für die Zeit der Mauser.
Und irgendwie kann ich mich trotzdem mit den Resümees der beiden TAs nicht anfreunden... Oder doch?
 
Mit "Gendefekt" könnte ich mich noch anfreunden als Diagnose nachdem Virusnachweise unbestätigt bleiben würden. Sowas kommt vor.
Diagnose "Stress durch dominateren Partner" ist schon eher eine ausgefallenere Diagnose. Die wäre mir persönlich zu wage und sicherlich auch mit Trennung der beiden keine Besserung zu sehen.
 
Ich finde die Diagnose gerade deshalb beide ein wenig wage, weil ja keine wirklichen Untersuchungen gemacht wurden (wie vaccin sagt: PCR oder Blutuntersuchung) und die Aussagen deshalb ja quais frei aus der Luft gegriffen sind. Ich würde an deiner Stelle deshalb noch einmal zu einen wirklich vogelkundigen Tierarzt gehen, der sich in seinem Studium auf Vogelkunde spezialisiert hat (das tun leider nur die wenigsten). Hast du mal bei Vogelsoktor geschaut, ob es da einen bei dir in der Nähe gibt? Lies dir aber bitte auch die Kommentare zu den einzelnen dort aufgeführten TÄ durch.
 
Laut einem anderen Forum sollten meine vorherigen TÄ vogelkundig sein...
Ich habe auf der von Fantasygirl vorgeschlagnen Seite den Dr. Hussong in Schwarzenbruck gefunden - das sind gute 20 Minuten von mir.
Den werde ich dann bei Gelegenheit aufsuchen!
Danke soweit!

Gruß
Sascha
 
Ob ein Tierarzt vogelkundig ist kannst Du meist schon daran erkennen, ob er sich unter anderem auf Ziervögel spezialisiert hat. Sowas ist ein willkommenes Werbeattribut, was man auf seiner Homepage, Visitenkarte oder dem Praxisschild finden sollte. Außerdem kannst Du vorher am Telefon eine simple Frage stellen, die meist Aufschluss über die Vogelkundigkeit gibt: Kann er eine Kropfspülprobe durchführen? Das nämlich können nur wirklich vogelkundige Tierärzte.
 
G'day Sven. Ich denke das kann jeder Tierarzt ? Ich bin kein Tierarzt und habe das schon öfters gemacht ( Gerd)
 
Das kann leider nicht jeder Tierarzt, da sie dies im Rahmen ihrer Ausbildung nicht gezeigt bekommen.
 
G'day Sven. Ich denke das kann jeder Tierarzt ? Ich bin kein Tierarzt und habe das schon öfters gemacht ( Gerd)
Du wirst nicht glauben, wie viele (nicht vk) TÄ erzählen, ein Kropfabstrich/-spülung sei nicht nötig, zu stressig für den Vogel, das Tier müsste dafür betäubt werden usw. ;)
 
Hallo Gerd,

Du bist ja auch ein Experte für Wellis. Ich habe bei meiner Suche nach Tierärzten schon so manchen "vogelkundigen" Tierarzt gefragt, ob er vogelkundig ist - "Ja, natürlich" und erst die Frage ob er eine Kropfspülprobe machen kann brachte dann die Wahrheit zu "vogelkundig" ans Licht. Bei mindestens vier Hamburger Tierärzten war das bislang der Fall. Der schlimmste Fall war der, dass eine Wellidame, obschon geschwächt und nicht mehr Willens zu fliegen oder zu beißen, mit einem dicken Wildlederhandschuh angepackt wurde. Und sowas nennt sich dann vogelkundig...

Andere machen (zum Glück) kein Hehl daraus, dass sie nur oberflächliches Wissen haben und geben offen zu, dass sie nicht auf Ziervögel spezialisiert sind - ein solcher Tierarzt ist mir allemal sympathischer als einer, der mir Mist erzählt.
 
So, gestern war ich beim TA (aus der Liste der Vogeldoktoren).
Der sagte mir gleich, dass die Federn so nicht in Ordnung sind! (entgegen der Meinungen der ersten TÄ)
Das war ja meine Vermutung.
Um den Kleinen nicht unnötig zu belasten, wurden ihm erst einmal 2 Federn für Laboruntersuchungen "gezogen", d.h. sie hatten kaum Widerstand und fielen schon fast von alleine heraus.
Nun bin ich gespannt, was die Untersuchungen hervorbringen.
Zumindest geht's einmal einen Schritt vorwärts.
 
Der Befund der Federproben ist da: Unser Paulchen hat PBFD.
Nun haben wir immerhin Gewissheit...
 
Dann muss man sich nicht mehr mit Ungewissheit den Kopf zerbrechen...
Solang außer Flugunfähigkeit keine weiteren Schäden da sind kann er ja auch mit einer Circo-Infektion noch gut leben!
 
Dann muss man sich nicht mehr mit Ungewissheit den Kopf zerbrechen...
Solang außer Flugunfähigkeit keine weiteren Schäden da sind kann er ja auch mit einer Circo-Infektion noch gut leben!

Das denke ich auch. Ansonsten ist er ja recht fit. Ich werde das Forum mal durchschauen, ob man Paulchen ernährungstechnisch etwas unter die Arme (Flügel) greifen kann, damit er noch länger so fit bleibt.
 
Das ist natürlich mal richtig scheiße. :( Aber wenigstens weißt du jetzt sicher, was los ist.
Wichtig bei PBFD-Vögeln ist, dass du das Imunsystem auf Trab bringst. Vögel die an dieser Krankheit leiden haben nämlich leider auch recht häufig mit Sekundärinfektionen zu kämpfen. Je nach dem, wieviel Frischfutter deine beiden fressen solltest du also mal über die Gabe eines guten Vitamin- und Mieralstoffpräparates nachdenken (z.B. Korvimin).
 
Thema: Welli verliert ständig Schwungfedern

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