Eure Geschichte geretteter Vögel aus schlechter Haltung.

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Malik

Guest
Hallo.

Leider werden immernoch viele Wellis schlecht bis sehr schlecht gehalten. Viele von Euch haben solche Vögel bekommen/gerettet. Wenn Ihr die Geschichte kennt, erzählt doch mal.

Ich fange mal an:
Als einer unserer Wellis verstarb brauchten wir Ersatz. Mein Vater erzählte immer von zweien, die in einem kleinen Käfig draußen standen. Eigentlich wollte ich sie nicht. Ich hatte Angst, dass sie krank sind und eben aufeinander geprägt sind und meinen Altvogel nicht akzeptieren würden. Naja ich habe sie doch genommen.
Sie standen wie gesagt etwa ein halbes Jahr lang ungeschützt draueßen auf einer Terrasse in einem 60cm-Käfig inmitten von Katzen-Bei jedem Wetter. Daher waren die Vögel anfangs extrem verängstigt, fühlen sich aber jetzt sehr wohl bei mir.

Gerettet:
http://www.vogelforen.de/attachment.php?attachmentid=276776&d=1293223798
 
Ich habe leider nur eine Geschichte aus nicht-geretteter Haltung...ich habe es jahrelang versucht aber bis auf Urlaubspension bei mir hat der Vogel nie fliegen dürfen, sich nie viel bewegt und hing tagaus tagein in einem Minikäfig am Geländer einer Treppe in einem Haus.
Unter seinem Sitzplatz sammelte sich ein Kothaufen weil der Vogel sich so gut wie nie bewegte.
Tagsüber blieb er im Halbdunkeln weil der Rolladen zum Schutz vor Einbrechern runter gelassen wurden.
Er hing dort wie ein Dekogegenstand.

D4r Vogel war so fett, der konnte anfangs gar nicht fliegen.

Ich habe aber mal zwei Hennen aus einer nicht so guten Haltung geholt: Raucherwohnung, viel zu viel Spielzeug im Käfig, nie Freifliug.
Bei mir bekamen sie zwei Herren und Freiflug dazu und eine von ihnen lebt heute immer noch und ist fast 9 Jahre alt.
 
Ich hab einen 3,5 Jahre alten Wellensittichhahn aus Mitleid aus dem Zoohandel frei gekauft, der keine Schwanzfedern und total zerbissene Steuerfedern und zerbissene Kehltupfenfedern und die Kloake war verfärbt und der Kot stark Grün/Gelbstichig. Als unerfahrener Wellensittichhalter hätte ich das nicht tun dürfen, den ich habe ihn ohne Quarantäne und ohne Ärztliche Begutachtung zu den drei anderen gesellt, wo eine der Hennen in ihn die große Liebe entdeckt hat, auch wenn diese eher einseitig ist. Es dauerte paar Wochen bis aus dem ängstlichen Hahn der sogar Angst vor Kolbenhirse und der Vogelschaukel hatte, er sich erstmals auf den Finger traute, weil er scharf auf die Petersilie war. Die Schwanzfedern wuchsen mit der Zeit nach, die Steuerfedern waren weiter zerbissen. Wie sich herausstellte hat er einen Psychischen Knaxx. Unter Stress zerbeißt er sich diese... und Stress hat er immer dann, wenn er sich eingesperrt fühlt und raus will. Es spielt keine Rolle ob er in dem Käfig zuvor schon 12 Stunden herumgehockt ist. Sobald die Türe zu ist, will er raus und fängt dann an die Steuerfedern zu zerbeisen. Mit unter ein Grund, warum meine Vögel 99,999% immer Freifluggelegenheit haben.

Über die Monate hat sich sein Zustand immer ein klein wenig verbessert, bis plötzlich der Kot immer flüssiger wurde, aber er weiterhin lustig aktiv war. Dann baute er innerhalb weniger Tage stark ab und ich musste mit ihm zum Tierarzt, einem Katze&Hunde Tierarzt der hier in der Tierarztliste genannt wird, aber nach meinen heutigen Maßstäben nichts taugt. Der Tierarzt tippte auf Parasiten aber erst das Röntgenbild entlarvte den schweren Leberschaden. Auf gut Glück erhielt er dann Doxycyclin und nur sehr schwer besserte sich sein Zustand. Über die Monate wurden dann bei meinen Vögel die Trichomonaden, Megas und die PBFD entdeckt. Nach spätestens 2 Monaten musste der Welli Hahn wieder und immer wieder sich mit Doxycyclin gesundspritzen lassen. Vor ca. einem 3/4 Jahr hat er angefangen ein Bein zu entlasten und es wurde schleichend immer etwas schlimmer. An guten Tagen sitzt er da und singt, lauft, fliegt und Kopfkraulen mit der Henne und an schlechten Tagen wird er von der Henne vom Ast geschlagen, ins Bein gezwickt wenn er nicht in Kopfkraulstimmung ist. Auch schläft er dann vermehrt wo er den Körper gegen das Gitter lehnt um das eine Bein nicht belasten zu müssen. Metacam zeigt keinerlei Wirkung. Die Beine kann er normal bewegen, hat Gefühle und Greifen kann er mit beiden auch.

Die klassischen Lebermedikamente hatten nie einen guten Einfluss auf ihm, sie verschlimmerten eher binnen 12 Stunden stark den Allgemeinzustand. Später entdeckte man, das er auch Megas hat. Wenn er stark abbaut, bekommt er wieder eine Serie von Doxycyclinspitzen die jedes mal immer besser anschlagen. Beim ersten mal brauchte es 4 Spitzen bis überhaupt eine kleine Besserung erkennbar war, zuletzt kann die Antibiose bereits nach der 3. Spritze beendet werden, weil die erste Injektion bereits sehr gut gewirkt hat. In dieser Zeit singt er noch mehr und belastet auch deutlich öfters das linke Bein. Er fährt mitlerweile gern im Auto mit und irgendwie habe ich den Eindruck, das er sich freut, die Henne kurz los zu sein, da er während der Autofahrt und im Arztwartezimmer sich gesanglich toll einstimmt, während die daheim gebliebene Henne wie verrückt nach ihn ruft.

Ich weiß nicht, ob ich für den Vogel ein Segen oder Fluch bin. Vermutlich beides.

Da sieht man ein Video von ihm http://www.youtube.com/watch?v=o1lBlzv49CY
 
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@ Hobbit
Gottseidank sieht man diese Minikäfige zumindest in Deutschland immer weniger. Freiflug hat sich auch eingebürgert, dass es ein Muss ist. Als ich meine vor 20 Jahren immer im Zimmer rumfliegen hatte war das noch ganz anders.

@ leonard
Das ist natürlich nicht schön. Wenn nur Federn gefehlt hätten ok, aber so war es ja schon abzusehen.
 
hallo,
habe 10 Wellensittiche und auch 3 Nymphensittiche von leuten aufgenommen, die sich nie über ihr Tier gedanken gemacht haben! Es ist leider immer noch üblich, das es Menschen gibt, die sich nicht informieren welche ansprüche ein Vogel hat!
Ich habe erst im Oktober ein Wellipärchen aufgenommen, wo der ganz Käfig voller Leckerlistangen hing und der Hahn, diverse Fetttumore hatte und nicht mehr in der lage war zu fliegen!Mittlerweile ist er in meinen Schwarm integriert, er fliegt wieder, hat deutlich abgenommen! Ich vergaß, er konnte auf seinem Fuß nicht mehr stehen, da die Kralle zu lang war und sich zum " schweineschwänzchen" gekringelt hat.
Trotz allem, habe ich aufgehört, mich darüber aufzuregen! So lange Tiere so " billig " verkauft werden, wird sich an der Haltung unsere Haustiere nichts ändern!
lg Sandra
 
@ leonard
Das ist natürlich nicht schön. Wenn nur Federn gefehlt hätten ok, aber so war es ja schon abzusehen.

Naja ich hab schon viele Geldausgaben bereut, aber ihn freigekauft zu haben bisher nicht. Daheim hab ich mir Vorwürfe anhören dürfen, warum ich ausgerechnet den hässlichsten Vogel gekauft habe. Von den regelmäßig hohen Tierarztkosten und Fahrten wissen die nichts. Hier gab es lange diesen Zucker-Honig-Mist, welche die Megas bei ihm ausbrechen lies. Ob ich über ihn die Krankheiten eingeschleppt habe oder über die zwei anderen Zugänge wird man nicht mehr nachvollziehen können. Ich habe zwischenzeitlich sehr viel über Wellensittiche gelernt und würde heute vieles anders machen. Ich denke er hat es nicht schlecht bei mir, könnte es aber besser haben... besonders wenn ich fähigere Tierärzte gehabt hätte.
 
Nein verstehe mich nicht falsch. Für den Vogel war es natürlich gut. Nur Deine 3, die Du schon hattest - Für die war es nicht so gut. Ich kann Dich gut verstehen.

Ich war mal in Holland in einer Zoohandlung. Da sind die Umstände oft unerträglich für meine AUgen. Da war ein Käfig, wo bei uns in Zoohandlungen Finken drin sitzen und darin stapelten sich12 oder mehr Nymphensittiche. Einer krallte sich am Frontgitter fest und hatte die AUgen die ganze Zeit geschlossen. Es war ein wunderschönes Tier und sah auch gesund aus. Den hätte ich am liebsten mitgenommen, aber ich muss auch auf meine Gegebenheiten achten.
 
Ich erlaube mir mal, den Thread nach oben zu pushen. Ich lese doch oft hier von aufgenommenen Papageien und so. Erzählt doch mal.
 
Thema: Eure Geschichte geretteter Vögel aus schlechter Haltung.
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