wie kriege ich meinen welli zahm

Diskutiere wie kriege ich meinen welli zahm im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - ich habe zwei wellis und kriege sie nicht zahm was kann ich tun
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snowhuter

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ich habe zwei wellis und kriege sie nicht zahm was kann ich tun
 
Gegenfrage: Was hast du denn bisher versucht? Ein bisschen mehr musst du schon erzählen, sonst ist es schwer, dir zu helfen. ;)
 
ich habe es mit kolbenhirse versucht ich habe meine hand in die volliäre gehalten um sie daran zu gewöhnen und mit normalem futter hab mir alle möglichen videos angesehen aber nichts hat geklappt und die beiden heissen charlie und leyla
 
Hallo snowhuter,
egal, was man probiert, man sollte es konsequent einige Zeit lang anbieten.
Wellensittiche sind Gewohnheitstiere, auf Neuerungen reagieren sie oft erst mal skeptisch oder ängstlich.

Grundregel wäre also, egal was, erst mal über längere Zeit (2 bis vier Wochen, denke ich) zur ungefähr gleichen Tageszeit in gleicher Weise anzubieten.

Es gibt mehrere Möglichkeiten:
1. So wie Du es versucht hast: Mit Liebligsfutter locken, bzw. Lieblingsfutter (gelbe oder rote Kolbenhirse, manchmal aber auch anderes) erst mal mit großem Abstand zur Hand, dann, wenn die Vögel entspannt davon fressen, mit kleinerem Abstand zu präsentieren.

2. Etwas mit einbeziehen, das der Vogel gerne macht, bspw. einen Ball, den er runter wirft immer wieder hoch zu reichen.

3. Clickertraining (Umkehr von Methode 1: die Belohnung gibt es erst, wenn sich der Vogel von sich aus getraut hat).
Beim Clickern wäre statt der Kolbenhirse bspw. am Anfang ein Targetstick, ein Ess-STäbchen oder etwas in der Art zwischen DEiner Hand und dem Vogel, und der Vogel könnte dann erst mal mit Dir interagieren ohne Dir zu nahe kommen zu müssen.
(Weitere Infos s. z.B. Clicketraining Unterforum FAQS oder Vogelschule-Videos.

Bis der Wellensittich zahm ist, muss man egal was täglich mehrfach wiederholt haben, und der Vogel muss sich immer sicher gefühlt haben, man darf ihm also nicht zu früh "auf die Pelle rücken" und ihn etwa anfassen wollen oder mit einem Stupser auf den Finger bekommen wollen.

Beim Clickern gibt es die "Schälchenmethode", das heißt, dass man clickt und dem Vogel eine kleine Belohnung (so ein Ährchen - Bällchen - von der Hirse) so hinlegt, dass er gut da dran kommt und dann selbst weg geht,
So kann sich der Vogel etwas trauen (s.u.) ohne dass er Angst haben muss, später die Belohnung unter Stress "Huchh, der Mensch kommt mir zu nahe!" fressen zu müssen.

Erste Übugnen beim Clickern wären evt.
-Targetstick s. FAQs & Vogelschule (erst mal weeeiiit vom Vogel weg halten, clicken wenn er entspannt ist...)
- Vogel ist entspannt, wenn Mensch im Zimmer ist, umhergeht, an den Käfig kommt
- Vogel schaut Mensch an
- Vogel nähert sich Mensch, wenn er an den Käfig/ Freisitz kommt.

Schau mal u.a. hier.
Fiete, der kleine Graue, ist eigentlich recht zahm lässt sich sogar den Schnabel berühren, aber bekommt immer mal wieder Angst, erschreckt sich vor dem Clickgeräusch und fliegt weg.
Er kommt aber immer wieder, hat also das Grundvertrauen, dass nichts Schlimmes passiert und es Vorteile für ihn hat (rote Hirse...) wenn er zurück kommt.
Das Zurückkommen ist seine Entscheidung und e kommt ganz von selbst.
Dieses Grundvertauen ist wichtig und es kann recht lange dauern, bis der Vogel es hat.

Ein Vogel von mir, Twitch, hatte ganz viel Angst, brauchte seeeeehr lange für die Targetstickübung (und wurde 2 Jahre vorher mit Kolbenhirse kein Stück zahm) und gab mir erst mal 2 Monate Füßen, bevor er sich, drei Monate nach Trainingsbeginn, zum ersten Mal auf meine Hand wagte.

WICHTIG:
Wellensittiche haben Angst vor Veränderungen.
Es kann sein, dass die Vögel sich ängstlicher als vorher verhalten, weil man einen Pulli einer neuen Farbe, einen Ring, eine Uhr mit losem Armband, Nagellack, der vorher nicht da war etc. trägt.
Ich musste z.B. Twitch, als er schon zahm war, noch mal langsam auf die Hand clickern, weil ich ein Pflaster trug.8o
 
ich habe es mit kolbenhirse versucht ich habe meine hand in die volliäre gehalten um sie daran zu gewöhnen und mit normalem futter
Zuerst einmal musst du wirklich Geduld haben. Jeder Vogel gewöhnt sich unterschiedlich schnell an seine neue Umgebung, seine neuen Schwarmgenossen und seine neuen "Federlosen". Auch gibt es Wellis, die ihre, im übrigen absolut natürliche Scheu, niemals ganz ablegen. Ich habe z.B. eine 8 Jahre alte Henne hier, die immer noch einen gewissen Sicherheitsabstand zu mir hält. Und das, obwohl ich sie als Jungvogel bekommen habe und sie nie was schlechtes erlebt hat.

Die Idee mit der Kolbenhirse war schon super! Allerdings solltest du solche Versuche niemals im Käfig machen, sondern nur außerhalb davon. Für die Vögel soll der Käfig ein Rückzugsort sein, an dem sie ihre Ruhe haben können - auch vor dir. Außerdem sind die meisten außerhalb des Käfigs wesentlich mutiger, weil sie da die Möglichkeit haben, zu fliehen. Das geht im Käfig ja nicht.
Ich habe oft so begonnen, dass ich ein Stück Hirse zwischen die Gitterstäbe geklemmt habe, um mich einfach neben den Käfig gesetzt habe, bis die Vögel auch in meiner Anwesenheit in aller Ruhe fressen. Wenn sie das machen, ist die erste Scheu weg und du kannst versuchen, ihnen beim Freiflug Hirse aus der Hand anzubieten. Irgendwann merken sie dann schon, dass du ihnen nichts tust. :-)
Wichtig ist dabei aber wirklich 1. Geduld haben, 2. Dran bleiben und 3. Noch mehr Geduld haben. ;)
3. Clickertraining
Hast du eigentlich noch andere Hobbies? :D
 
Hast du eigentlich noch andere Hobbies? :D

Ja, Gedächtnistraining.:D
Und das erleichtert auch das Lernen ungemein!

Clickertraining halte ich deshalb für erwähnenswert und evtl. die beste Methode zum Zähmen, weil man die Hintergründe kennt, weiß wie es funktioniert und der Vogel in seinem eigenen Tempo lernen kann.
Es entfällt das vorher oft gehörte "BEI MIR ist der Vogel ganz schnell zahm geworden", bei dem man sich fragt, ob der Gesprächspartner einen besonderen Vogel :p oder eine geheime Methode oder eine bestimmte Ausstrahlung hat.
Es entfällt also auf beiden Seiten (Mensch & Vogel) die Unsicherheit.

M.E. ist CT der Weg für Halter, die "schon alles ausprobiert haben".
Wenn man z.B. denen empfehlen würde, "auf den Vogel einzugehen und sensibel zu sein", kann das sehr schwammig klingen (obwohl es anderen schnelle ERfolge gebracht haben kann).
Beim CT muss man nur einem kleinen Set von Regeln folgen, unabhängig davon, ob man einen "Wundervogel" hat oder eine besondere Beziehung zu(dem) Tier(en).
Die entsteht dann hoffentlich durch die Erfahrungen mit den Vögeln!

Ganz sicher gibt es noch zahlreiche andere Wege.


Clickern hat den Vorteil der recht wenigen allgemeinen Regeln und "Notregeln", ohne dass man gleich einen "Experten" befragen muss, bei dem es ohne Erklärung beim ersten Versuch klappt.*
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Ich habe als Kind die Bücher von Annette Wolter "studiert" könnte man sagen.
Aussage: Mit Liebe zum Tier erreicht man alles.
Beleg:
Ihr Wellensittich aus zwieter Hand war anfangs panisch und wurde dann doch noch sehr zahm.
MIt GEduld und Liebe.
Mehr verriet sie dem geneigten Leser mehrere Bücher lang nicht.

Ich finde es wichtig, unabhängig davon, was man lernen/ machen will, dass es nicht nur klappt sondern dass man auch weiß WIE es klappt und wo es haken könnte und so Fehler selbst analysieren kann und weiter kommen.
Yehudi Menuhin, der Geiger, hat mal Tonbanduafnahmen vom Anfang des 20. Jhds. analysiert.
Das waren Aufnahmen von großen Musikern, die schon in die Jahre gekommen waren (Heifetz & Co).
Er meinte, diejenigen, die noch gut klangen, waren die Lehrer.
Warum?
Sie hatten für ihre Schüler analysieren müssen, WIE sie ihren "großen Ton" etc. erreichen, so war er auch nach Jahren für sie reproduzierbar, während die (anderen) "Genies" einfach so gespielt haben, es irgendwie richtig machten, aber nie analysierten, wie und ohne das besondere GEfühl diesen Ton (etc.) nach Jahren nicht mehr reproduzieren konnten.
Dazu gibt es auch ein tolles Buch "Cello üben", das alle Übungen für STreicher in Mini-Teilschritte zerlegt, sagt, wie man ein Stück erarbeitet, auswendig lernt (Note für Note von hinten), wie man an der richtigen Tonhöhe, -länge, Schwebung /Vibrato arbeitet, wie man letzteres bspw. mit Hand (vier Varianten der SChwingungsbeite und -dauer) und Bogen hinbekommt.
Das kann man, einmal erlernt, jederzeit wieder reproduzieren, während man bspw. "einen sauberen Ton", "ein tolles Vibrato" (Aussage meiner Lehrerin zum Thema, wie spiele ich ein Vibrato: "Das kriegt man irgenwann hin!"), das man spontan "kann" nicht unbedingt unter Stressbedingngen wiederholen kann.

Clickertraining gibt einem auch solche Analysewerkzeuge an die Hand, die man durchgehen kann um zu sehen, was warum (nicht) passiert und die einem helfen, "Erfolge" zu wiederholen und nicht etwa (wie ich früher) auf den Vogel oder die Zeit, in der man sich mit ihm befasst hat - "Prägephase" - zu schieben.
(Meine wurden immer weniger zahm, da "Zweitvögel sich nur am Partner orientieren". Der zweite Zweitvogel war also weniger zahm als der erste etc.
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*
(Es gab mal früher eine Hundeerziehungssendung nach diesem Schema:
Ich sage dir, was du machen musst, aber nur halb und kurz, rege mich dann beim Zuschauen mächtig über deine Fehler auf, frage dich, wie es gelaufen ist, sage dir dann, was du alles FALSCH gemacht hast und demonstriere dir erst dann, dass es mit deinem Hund auch funktioniert.
Die Methoden waren allerdings ausschließich Korrektur, man lernte, wie man ein Tier richtig anschreit, erschreckt, maßregelt.
Man, hab ich diese Sendung gehasst.
UNd er später verstanden, dass es daran lag, dass diese negative Einstellung auch auf die Halter übertragen wurde, bei denen nach Fehlern gesucht wurde, die dann von der Trainerin "gefeiert" wurden.8()

Zusammenfassend:
Ich HASSE "Expertenaussagen" nach dem Motto "ICH schaffe das, DU aber nicht.
Warum, bleibt mein Geheimnis".8(
:+schimpf


Jede Methode oder jedes Vorgehen, dass klare Regeln und Schritte und Analysewerkzeuge hat und von jedem (mit Übung meinetwegen) mit ähnlichen Erfolgen angewendet werden kann, findet meine Zustimmung.

Ich findes es Fragestellern gegenüber unfair, sie mit vagen Aussagen oder übergriffigen Entscheidungen ("Was muss den ein Vogel zahm sein?!") im Regen stehen zu lassen.
Daher das "Hobby" (dessen Plural man inzwischen auch im Deutschen mit ie schreibt?).

PPS
Als ich anfing zu posten biss mich Calsey gern mal blutig.
Ich habe das Problem an eine Stelle geschildert: Wenn ich die Hand an den Käfig halte, kommt sie an und beißt.
Antwort war:
Dann halte nicht die Hand an den Käfig.

Keine weiteren Eklärungen, ob und wie man das Problem lösen könnte.

Durch mehrere Antworten in diesem Stil hat sich vielleicht meine Haltung geprägt, ganz ausführlich zu antworten, um anderen nicht das gleiche hilflose Gefühl zu vermitteln, dass ich durch solch hilfreiche *Berater* bekam (als das Gefühl, "du bist doof, das müsstest du wissen!").
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, ich habe mehrere Wellis in einer grossen Aussenvoliere und KEINER ist zahm! Warum auch???? Ich habe soviel Freude daran sie nur zu beobachten und ihnen ab und zu mal die Kolbenhirse vor den Schnabel zu heben. Dann freu ich mich wie ein kleines Kind, wenn sie kommen und die Hirse fressen....Warum müssen die denn unbedingt zahm werden?
 
Mal ganz ernsthaft gesprochen: Es ist ja gegen eine Quarantänezeit nichts einzuwenden, in der man den neuen Vogel getrennt hält, um das Einschleppen etwaiger Krankheiten zu vermeiden. Aber zur Zähmung?

Es gilt hier zwei Dinge zu beachten, wenn man sich mit diesem Gedanken der Zähmung auseinander setzen will:

1. Ist es immer eine Frage, wie der andere Vogel aufgewachsen ist und wie er bislang die Hand kennengelernt hat. Davon hängt sehr viel ab.
2. (und wichtiger) ist es eine Frage des Charakters des Vogels. Nicht jeder WS wird zahm, egal wie sehr man sich bemüht! Es gibt welche, die zeitlebens Panik vor der Hand haben. Das entspricht auch dem Naturell der Vögel: Greifvögel als Fressfeinde zu haben legt die notwendigen Instinkte. Ausschalten lassen sich die nie, nur teilweise unterdrücken. Aber das muss der Vogel allein entscheiden dürfen, damit es keine Tierquälerei ist.

Ich würde so vorgehen: Ihr sucht euch einen Züchter, der seine Tiere von klein auf häufig in Kontakt mit der Hand gebracht hat. Solche Tiere sind in der Regel zugänglicher als WS aus reiner Vermehrungszucht. Dieser Wellensittich sollte soweit geprägt sein, dass er freiwillig auf die Hand kommt oder zumindest aus der Hand frisst. Und er sollte dann sofort mit den anderen vergesellschaftet werden.
Der nächste Schritt wird sein, dass ihr euch täglich mit *allen* Wellensittichen und Halsis beschäftigt. Und zwar nicht nur zum Füttern und "mal kurz reingucken", sondern wirklich ausgiebige Aufenthalte in der Voliere! Die permanente Anwesenheit ohne dass akute Gefahr droht wird den Tieren signalisieren, dass sie entspannen können. Das Verhalten auf Seiten von euch muss so weitgehend erhalten bleiben, sonst verfällt das wieder.
Wenn ihr diesen Schritt nach einigen Wochen hinter euch habt, könnt ihr versuchen, vorsichtig die Wellensittiche aus der Hand fressen zu lassen. Kolbenhirse ist gut geeignet: Schön weit weg von der Dolde am Stil anfassen und anbieten. Beobachtet genau: Werden Tiere nervös und weichen zurück/fliegen davon, wenn ihr euch langsam und vorsichtig nähert? Wenn ja: Nicht weiter nähern, langsam wieder zurück. Lasst die Vögel selbst wählen, ob sie näher kommen wollen. Typische Anzeichen für Angst ist das Umschauen nach Fluchtwegen und das Fixieren der Hand. Trippel mit den Füßen zählt auch dazu.

Damit Du eine Vorstellung gewinnst, wie lange sowas dauern kann, wenn man einen schweren Fall hat:
Ich hab hier heute morgen (klingt komisch, aber es ist wirklich purer Zufall) erlebt, dass Dori das erste Mal seit 8 Jahren aus der Hand gefressen hat. Kolbenhirse. Diese Dame kam vor 2 Jahren her und hatte einen Fluchtabstand von 2 Metern (also ich nähere mich auf unter 2m und sie reißt panisch aus). Über diesen Zeitraum habe ich ein wenig Vertrauen geschaffen und ihr selbst die Entscheidung überlassen, wie weit ich mich nähern darf. Der Abstand ist bist heute morgen bei etwa 30cm gewesen - Näher ging nicht. Sie hat sich auch noch nicht überwinden können, das zu wiederholen - ich werde aber weiter geduldig zwei, drei Mal im Monat versuchen, mich ihr zu nähern.
 
Ich war mal so frei, die Beiträge aus dem anderen Thema hier rüber zu kopieren, damit wir nicht an zwei stellen diskutieren.
Clickertraining halte ich deshalb für erwähnenswert und evtl. die beste Methode zum Zähmen, weil man die Hintergründe kennt, weiß wie es funktioniert und der Vogel in seinem eigenen Tempo lernen kann.
Das weiß man bei jeder anderen Methode auch, wenn man sich ein bisschen mit der Natur des Wellis befasst (Fluchttier etc.) Aber soll ja jeder machen, wie er meint.
 
Hi, genau wie Sven es beschrieben hat, halte ich es mit meinen Vögeln.
Meine Wellis denken das ich zur Einrichtung der Voliere gehöre.
Ich komme grundsätzlich nicht ohne Futter, sei es ein Löwenzahnblatt, etwas Vogelmiere oder sonstiges.
Kolbenhirse gibt es bei mir nur aus der Hand, aber ohne Hast oder Duck auf die Vögel.
Wer kommt bekommt was und der Rest futtert was so runterfällt.
Auch den Wellensittichnachwuchs bespaße ich schon wenn er kurz vo dem Flügge werden ist, dadurch kennt er die Hand als etwas nettes.
LG Elke
 
Thema: wie kriege ich meinen welli zahm
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