Welli zwitschert nur Vormittags - danach ist Funkstille

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sykdiver

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Hallo,
ich bin seid 2,5 Wochen stolzer Besitzer eines männlichen Wellis. Wir haben diesen bei einer Vogelbörse von einem Züchter gekauft. Der Welli soll angeblich 3 max 4 Monate alt sein. Seine Wachshaut hat noch keine bläuliche Färbung. Auch sind noch keine Augenringe zu erkennen. Die Wellenstruktur ist fast bis zur Stirn. Ich vermute, dass unser Welli mitten in der Jugendmauser ist. Der typische Igellook auf dem Kopf und der Verlust von "daunenartigen" Federn ist auch zu erkennen. Ausserdem kratz er sich sehr häufig am Kopf und auch an anderen Körperstellen.

Nun zu meinem Problem:
Unser Welli zwitschert und fliegt in seinen Käfig nur Vormittags bis ca 13:00 Uhr. Danach ist nur noch ein wenig hin und her fliegen angesagt. Aber er zwitschert dann den ganzen Tag nicht mehr. Zu den Abendstunden hin hör man nur noch ab und an mal ein fiepen (niesen). Er knirscht gerne auch mit dem Schnabel. Aus dem Käfig haben wir ihn noch nicht gelassen.

Er bekommt immer genug zu fressen und frisst auch gut. Kolbenhirse (die gelben) mag er auch, die er von mir auch bekommt. Ich versuche ihm damit die Angst zu nehmen. Unser Welli ist leider immer noch sehr sehr schreckhaft. Auf die Hand kommt er nur wenn ich Kolbenhirse auf der Handfläche habe. Allerings tut er dies auch sehr langsam und zurückhaltend. Ich möchte sein Vertrauen nicht mit Futterentzug oder so gewinnen, aber irgendwie scheint es mir so unendlich lange bis er Vertauen gewinnt.

Macht ihm seine Mauser einfach nur stark zu schaffen? Ich habe Korvimin schon bestellt. ICh hoffe, das es ihm etwas hilft die Mauser leichter zu überstehen.

Am meisten Sorge mache ich mir, warum er Nachmittags und Abdens nicht mehr zwitschert. Reden tun wir häufig. Er scheint sich sonst wohl zu fühlen.


PS: An alle die jetzt schreiben, dass wir unserem Welli einen Partner dazuholen sollen. Ja, das werde ich machen. Ich bekomme ca in 2 Monaten einen Welli aus Berlin von einem Freund dazu. Solange muss er lernen alleine (bzw. mit uns) seine Zeit zu vertreiben.

Grüße sykdiver
 
Banks-auf-Busch.jpgG'day Auch der Wellensittich braucht seine Ruhe , in der Nutur im outback von Australien legt der Wellensittich in dem Morgenstunden seine Aktivitäten. Das heißt Gefiederpflege , Futter suchen und trinken und dann wenn die Sonne hoch steht wird im Schatten gedöst. Auch Wellensittiche die auf einer Vogelausstellung vor einem Zuchtrichter stehen , werden in den Morgenstunden am liebsten bewertet , weil dann die WS am aktivsten sind , with kind regards ( Gerd)
 
Also ist sein Verhalten soweit "normal". Mich wundert nur, dass zb der Welli von meinem Freund in Berlin ohne Ende am zwitschern ist. Der brauch nur jemanden zu sehen und los gehts. Morgens, mittags, abends....der Welli ist immer am zwitschern. Meiner hingegen gibt ja nicht einmal ein pieps von sich. Ausser Vormittags natürlich (s.o.). Vieleicht liegt sein Verhalten ja auch in der Jugendmauser, die er gerade durchmacht.

Hmm, ich hoffe, das er noch ein wenig aktiver und zutraulicher wird.

Für Tips bin ich immer offen.

Grüße sykdiver
 
Wenn er alleine ist, kann es auch sein, daß er nach stundenlangen Versuchen, doch noch Schwarmgenossen zu finden einfach resigniert.
 
Hallo skydiver,
2 Aspekte sprechen mMn sehr deutlich dafür, dass Dein Welli gern eine Partnerin hätte:
Er quatscht nur morgens.
Ich kenne es zwar auch, dass Wellensittiche mal stille sind, auch wenn sie zu zweit sind, aber dass ein Männchen über Stunden gar nichts sagt, kenne ich nur von meinem Männchen, dich ich zeitweise allein lassen musste, weil sie in Quarantäne waren oder das Weibchen beim Tierarzt.
Da sagten die nämlich gar nichts mehr, nur wenige Male am Tag leise Piep, wenn überhaupt.
Ansonsten waren sie nie länger als sagen wir mal 2 Stunden am Stück still, und in den max. 2 Stunden haben sie meist gedöst, weil es dunkel wurde oder sie vorher sehr aktiv gewesen waren (oder wenn sie sehr am Nagen waren, also beschäftigt damit).

Der zweite Punkt ist der mit der Angst.

Ein Wellensittich hat nach meiner Erfahrung einfach VIEL viel mehr Mut, wenn ein zweiter dabei ist.
Meist - nicht immer - sind nach meiner Erfahrung die Weibchen sowieso mutiger, also Vorreiter beim Vertrauenfassen (ich habe hier eine rühmliche Ausnahme sitzen: Finn. Mit dem kann man alles machen, bis er sich mal erschreckt, dann ist er erst mal nicht ansprechbar und düst los.:traurig: ).

Was ich Dir empfehlen würde:

1. Auf den Vogel eingehen, also mitquatschen, wenn er quatscht, evtl. spiegeln (das machen, was er macht), evtl. seine Entspannungsgesten nachmachen - bei mir klappt es immer ganz gut, wenn ich mich hinsetze, den Kopf etwas schief lege, die Augen schließe oder zwinkere und dann mit den Zähnen mahle :D - das imitiert das Schnabelnkirschen und hat bei dem einen Männchen, das 10 Tage stumm in der Quarantäne saß, gewirkt: Als er mich zum zweiten Mal dort sah, begann er mit dem Schnabelknirschen, das ich ihm beim ersten Mal vorgemacht hatte).

2. Darüber nachdenken, so schnell wie möglich ein Weibchen dazu zu holen.

Ein zweiter Vogel gibt Sicherheit, und der erste wird einfach dadurch mutiger, aber auch, wenn er sieht, welche Vorteile der zweite von seinem Mut hat (Hiiiiiiirse :p).

3. Clickertraining und zwar auf Distanz.

Das bedeutet, dass Du ihm beibringst, "Click bedeutet 'Hier kommt die Hirse'" und dann kannst Du clicken, wenn er etwas entspannter oder interessierter an Dir ist etc.*** und das belohnen, indem Du die Hirse so gibst oder hinlegst, dass er sie fressen kann, ohne Dir zu nahe kommen zu müssen.

***
Beispiele für Verhalten, das bei scheuen Vögeln anfangs belohnt werden kann, wären unter anderem:
- den Menschen ansehen / Interesse,

- Entspannungsgesten, also wenn der Vogel ganz entspannt dasitzt und Dich ansieht,

- zum Käfigtürchen kommen,

- zur Hand sehen/ später: Kommen,

- in Deine Richtung sehen/ kommen.

Wenn er dann Interesse und etwas Vertrauen hat, und weiß, was er machen kann, um mit Dir Kontakt aufzunehmen, nämlich das, was vorher immer geclickt wurde, kannst Du ihn langsam an einen Targetstick gewöhnen und damit mit ihm etwas machen, ohne dass er Dir zu nahe kommen muss und ihn später auch auf Deine Hand locken.

Das alles geht VIEL viel schneller, wenn noch Konkurrenz da ist, also ein anderer Vogel, der zusieht, mitmacht, schneller ist, sich mehr traut oder etwas nachmacht.
Dann sind sie bald schnell beide dabei, Kontakt mit Dir aufzunehmen.

Das kann man bei 2 Vögeln sehr gut fördern, indem man kleine Wettbewerbe einführt, also wenn sie etwas gelernt haben, das "stumm" abfragen, ohne einen Namen zu nennen und dann den zu belohnen, der es als Erster macht; so fangen sie schnell an, dies von sich aus und schnell zu machen, also freiwillig mit Dir in Kontakt zu treten.

Hier mal mein kleiner Finn, der "Coole", als er erst kurz bei mir war (wenige Tage, der Hellgraue), und auf den Arm kam, ohne Leckerli, weil da sein bester Freund Fiete saß, der schon vorher bei mir war.
Daneben Keisha-May, mit der ich Übungen zum "Vogelberühren" gemacht habe, während Fiete daneben saß.

Unten: Die beiden ganz am Anfang, ganz verliebt ineinander; da möchte man sich nicht vorstellen, wie sich einer alleine gefühlt hätte.
Fiete, der Dunkelgraue, war mein kleiner Stummer in der Quarantäne und wäre bestimmt alleine NIE zu mir gekommen; der ist im Herzen ein großes Angstkanninchen.:~

[video=youtube;Na8mpe9RYvo]http://www.youtube.com/watch?v=Na8mpe9RYvo[/video]
 

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Hallo

Ich kann jetzt nur für meine Vögel sprechen, aber die sind Morgens wesentlich aktiver als Nachmittags. Wobei jeder Vogel ein anderes Verhalten hat, genau wiebeim Menschen. Der eine spricht mehr und der andere weniger. Ich würde mir da jetzt keine grossen Gedanken machen.

Gruss
 
Hallo skydiver,
auch wenn Du es vermutlich nicht gern liest, aber: Der Welli sollte besser einen Partner bekommen. Ist es ein Hahn, darfst Du zwischen weiteren Hahn oder einer Henne bedenkenlos wählen. Bei einer Henne solltest Du besser einen Hahn dazu nehmen, denn zwei Hennen vertragen sich selten.

Wellensittiche sind Schwarmtiere, die eine starke soziale Interaktion pflegen. Das umfasst die Gefiederpflege, das gegenseitige Füttern und natürlich die Balz. Ein festes Wellensittichpaar wird beinahe alle Aktivitäten simultan ausführen: Fressen, trinken, Gefiederpflege, Balzen. Du magst vielleicht denken, dass nur ein Einzeltier zahm wird, aber das stimmt nicht: Paarweise oder gar in kleinen Schwärmen klappt das auch hervorragend. Die Geduld und Ruhe bei der Zähmung ist dabei das Wichtigste.
 
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