Mitleidskäufe: ja oder nein?

Diskutiere Mitleidskäufe: ja oder nein? im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Hallo! Eigentlich halte ich ja so rein rational nichts von Mitleidskäufen, man unterstützt nur die Zoohandlungen, die gekauften Tiere machen nur...

Sind Mitleidskäufe sinnvoll?

  • Ja, denn man erlöst ein leidendes Tier

    Stimmen: 5 26,3%
  • Nein, denn man schafft nur Platz für neue Leidgenossen und unterstützt die Zoohandlung

    Stimmen: 11 57,9%
  • Keine Meinung

    Stimmen: 3 15,8%

  • Umfrageteilnehmer
    19
E

Eilika

Guest
Hallo!
Eigentlich halte ich ja so rein rational nichts von Mitleidskäufen, man unterstützt nur die Zoohandlungen, die gekauften Tiere machen nur den Platz für neue Leidensgenossen frei etc.. Ja, ich kenn die Argumente. Heute stand ich zwei so armen Wellis gegenüber - und ich überlege immer noch. zur Geschichte:
Vor einigen Wochen war mir in einer Zoohandlung ein Wellensittich aufgefallen, der ziemlich gerupft aussah (Schwung-, Steuer- und Schwanzfedern fehlten) und in einer Ecke auf dem Boden saß. Offensichtlich war dieses Tier krank. Ich sprach eine Verkäuferin darauf an und sie sagte Betreuung des kranken Vogels zu.
Heute war ich zufällig wieder dort und sah eben denselben Vogel, mittlerweile sehr gerupft anzusehen. Noch immer fehlen Schwung-, Steuer- und Schwanzfedern, auch das Gesicht ist sehr kahl, die Haut unnatürlich rot. Der Vogel (meines Erachtens eine Henne) saß abseits. Ein kleiner Hahn (schon älter, erkennbar an Wachshaut) saß ebenfalls zitternd auf dem Boden. Der Oberschnabel hatte Überlänge und der ganze Vogel schien sehr mager. Erneut sprach ich eine Verkäuferin an, erneut sagte sie Betreuung der kranken Vögel zu.
Mir ist klar, dass sie den Vögeln nicht helfen werden.
Meine ersten beiden waren aus einer Zoohandlung, Calvin aus dem Tierheim und Bounty vom Züchter. Eigentlich wollte ich nie wieder einen Vogel aus einer Zoohandlung nehmen...
Und nun? Ich weiß echt nicht, was ich machen soll. Meine Birdies gehen nur zum Schlafen und Fressen in den Käfig und der ist eigentlich schon zu klein für die vier. Und jetzt noch zwei?
ICh hab dem zuständigen Tierheim die Sache geschildert und die gehen da morgen mal vorbei. Wie seht ihr das?
 
Hallo Eilika!

"Nie", sagt der Kopf, aber ab und an setzt sich dann doch der Bauch durch.
 
Kommt drauf an

Bei uns im Ort gibt es auch eine Zoohandlung, aber kaufen würde ich dort nie einen Vogel. Zu viele in einem Käfig. Sie sehen meist alle nicht so toll aus. Andauernd kommen Leute, die müssen an die Gitter klopfen. Na ja, da bleibt ein abnormales Verhalten nicht aus.
Im Gegenteil dazu habe ich mir schon zwei mal einen Ws im Fressnapf in Berlin gekauft. Dort befinden sich alle Vögel in großen Volieren, die gut ausgestattet und lärmgeschützt sind. Diese Vögel fühlen sich wohl.
Auch bei den Züchtern ist das so. Die einen haben Ahnung und die andern wissen gerademal, das Vögel fliegen können.0l
Ich habe meine Gusti von einem Züchter, da überzeugt mich alles. Die Volieren sind groß und sauber.
Dann war ich mal bei welchen, da dachte ich , ich sei falsch. Die Vögelchen eingefercht in Massen in Kleine Käfige. Völlig danaben. Aber ich konnte nicht anders, ich habe dreien jetzt bei mir ein schöneres Zuhause gegeben. Unteranderm Betty, ihr fehlten Schwanz- und Schwungfedern. Bei allen waren die Krallen so lang, das sich die Zehen verdrehten.
Es ist eben so unterschiedlich. Aber wie das eben so ist, ich komme aus meiner Haut auch nicht raus.
 
Hallo

bei vielen Zoohandlungen sieht es so aus. Nachschub wird telefonisch bestellt beim Großhändler. Der schickt dann sagen wir mal so Zwischen 15 und 50 .... Wellensittiche. Die Großhändler gehen in den Flug. Fänget die Stückzahl und ab in den Karton und schon läuft der Versand. So läuft das heute und dann auch per NN. Da gibts dann halt so gut wie nichts zu reklamieren.

Die kleinen Züchter, so wie teilweise Ihr oder ich, können den Markt nicht ausreichend beschicken, da wir zu wenige WS züchten.

Ich kenne drei Zoofachgeschäfte Inhaber, die heute keine Läden mehr haben und auf Rente sind. Die haben frühter, jedenfalls 2 davon selber auch Wellensittiche gezüchtet, damit sie wusten was sie hatten. Soviel arbeit macht man sich heute nicht mehr.

Auch bin ich der Meinung früher hätte sich auch kein Händler getraut solche Vögel in den Verkauf zu stellen. Der größte Teil der Händler war auch Züchter, so ging das gegen Ihre Würde.

Heute zählt nur noch Verkauf, Verkauf. Einnahmen Topen.

Gruß
Hans-Jürgen:0-
 
Hallo Eilika,
ich bin eigentlich gegen Mitleidskäufe, weswegen sage ich "eigentlich" ? Ja, weil ich auch einen Mitleidskauf in meiner Voliere habe, eine Nymphenzimterhenne, sie war schon völlig abgedreht, da über Monate allein. Sie legte dieses stereotype Verhalten an den Tag. :(
Ich habe mich drei Monate gequält, immer wieder hiess es in der Zoohandlung, dass erst neue Vögel kommen, wenn dieser eine abverkauft ist. Also keine Chance auf Gesellschaft und keine Aussicht auf Käufer, niemand will ne Henne haben, weil die ja angeblich nicht sprechen lernen und son Mickervogel wie diesen mit kahlem Hals (Federn abgescheuert) hatte eh keine Aussicht auf Erfolg.
Also habe ich doch die Tini mitgenommen, dem Händler gesagt, dass es das letzte Mal war, dass ich den Laden betreten habe und bin mit Tini abgerauscht.
Das ist jetzt fast ein Jahr her, Tini hatte sofort einen Lover, das war Liebe auf den ersten Blick, stereotype Verhaltens weisen waren sofort verschwunden, mittlerweile ist sie mehrfache Mutter und einfach nur glücklich, wenn ich mal aus ihrem Verhalten schließen darf.
Ich bin immer noch der Meinung, nie wieder einen Mitleidskauf, aber manchmal muss und sollte man die eigenen Vorsätze über Bord werfen und aus dem Bauch heraus handeln.
Der Händler hatte übrigens keine Woche später ein paar neue Nymphen da sitzen (konnte ich von aussen sehen), ich habe den Laden nicht mehr betreten und ein halbes Jahr später hat er den Laden aufgegeben.
Bitte keine falschen Rückschlüsse, das lag nicht an meiner Einkaufswut, ich habe nie viel dort gekauft :D
 
Hoi Eilika,

so, wie du den Zustand der beiden Wellis beschreibt, würde ich wie folgt handeln:

ich würde in die Tierhandlung gehen, mit den Leuten reden, und ihnen anbieten, die kranken Vögel zu übernehmen. Kostenlos, versteht sich, kaufen würde ich sie nicht!!!

Ich würde ehrlich sagen, dass mir die Vögel leid tun, und dass ich ihnen helfen will, weil eh keiner kranke Vögel kauft und auch mit dem Argument kommen, dass kranke Vögel ja nun wirklich kein Prestige für eine Tierhandlung sind und es der Tierhandlung ja nix bringt, wenn die Vögel bei ihnen eingehen.

Natürlich setzt das auch voraus, dass man argumentieren kann, WARUM die Vögel krank sind (sonst kommt dir der Verkäufer mit "Ach was, die sind doch eh gesund, das mit den Federn ist doch total normal" oder so)

Notfalls, auch wenns vielleicht ad hoc nicht viel bringt, würde ich mit einer Anzeige drohen, manche Leute beeindruckt das noch (ich mein, besser, als nix zu machen, ist das allemal)

Auf jeden Fall hoff ich, dass du es schaffst, die Vögelchen zu bekommen, berichte uns doch weiter, was passiert ist.
 
Hallo allerseits!
Ich überlege also immer noch.
Auf jeden Fall hoff ich, dass du es schaffst, die Vögelchen zu bekommen,
Das ist so eine Sache. Ich hab "schon" vier und der Käfig ist jetzt schon eng. Wie gesagt, die fliegen tagsüber frei und gehen nur zum Pennen oder Fressen in den Käfig.
Den kleinen Hahn könnte ich ja noch aufpeppeln, aber den Flugunfähigen (davon muss ich bei dem AUssehen schließen) kann ich beim besten Willen nicht versorgen.
Die Frau vom Tierheim, das ich angeschrieben hatte (da hab ich Calvin geholt), will heute mal nach dem Rechten sehen. Ich warte auf ihren Bericht.
Danke für euer Interesse!
 
Also ich ...

... habe meine 2 Wellies auch aus einer Zoohandlung und den beiden geht es prächtig!
Ich habe mich vorher erkundigt, wo die Vögel herkommen und entsprechende Fragen gestellt, damit ich sichergehen kann, kein Risiko einzugehen. So schlecht, wie hier Zoohandlungen dargestellt werden, sind sicher nicht alle, auch wenn ich verstehe, was ihr meint. Aber wenn man sich vorher gut infomiert, kann man auch in einer guten Zoohandlung so viel Glück haben wie ich, und 2 muntere und mittlerweile sogar zahme Wellies mitnehmen!

Grüße von Steffi

:0-
 
Jaja, ich hab ja auch zwei aus der Zoohandlung. Chili ist völlig normal, nur Theo war wohl mal von einem Schwung übriggeblieben und hat mitgekriegt, dass Hände ihre Kumpels weggefangen haben. Theo ist noch immer supermisstrauisch.

Sicherlich gibt es einigermaßen einwandfreie Handlungen. Nur missfällt mir mittlerweile der Gedanke, dass die Pieper da ziemlich beengt hocken und dauernd von Kunden ("Klopfklopf, Vögelchen!!") genervt werden.
Die Sache ist doch die: Zoohandlungen werden von Züchtern "versorgt". Warum dann nicht gleich zum Züchter und den Vögeln den Zwischenstopp ersparen?
Ich seh es an Bounty wie entspannt so'n Vogel seine neue Umgebung entdecken kann, wenn er vorher nur gute Erfahrungen mit Menschen gemacht hat.
 
Hallo,

ich habe meine Wellis auch aus der Zoohandlung.
Beide sind keine Midleidskäufe, sondern wurden bewusst gekauft.
Ich finde an Zoohandlungen eigentlich nichts falsch.
Nur es sollte Fachwissen und eine artgerechte Haltung stattfinden.
 
Ich habwe bis jetzt erst einen getätigt bei einem ST-Züchter, Yellow wiurde dort saun´miserabel gehalten und eer tat mir leid.... die anderen zwei musste ich aber dort lassen...Leider....

Jetzt geht es Yellow gut und seien Verhaltensmacken durch dei schlechte Haltung ist auch weg.....
 
Ich hatte eigentlich auch vor, meine 2 beim Züchter zu kaufen, der hat mich aber hingehalten und hingehalten und das sah irgendwie so aus, als ob ich da nie welche bekommen würde.

Dann hab ich mich - wie gesagt - bei einer Zoohandlung in meiner Nähe einfach mal erkundigt und hatte überhaupt kein schlechtes Gefühl dabei, die zu kaufen.
Und in diesem Geschäft kann man - nebenbei gesagt -nicht an die Scheibe klopfen! In einer guten Zoohandlung sollte darauf jawohl geachtet werden. Denn ich geb Dir natürlich Recht, dieses Geklopfe ist sicher sehr schlecht für die Pieper!!!

Nochmal Grüße!!!
 
Ich habe mich für "keine Meinung" entschieden, weil es echt schwer ist, so pauschal zu antworten.

Zoohandlung ist nicht gleich Zoohandlung, Züchter nicht gleich Züchter.....

Für den Fall, dass durch einen Mitleidskauf das somit "erlöste" Tier gleich in dem Geschäft (Züchter, Handel, u.a.) wieder ersetzt wird durch ein neues armes Geschöpf, ja für diesen Fall würde ich natürlich auch sofort sagen, dass so ein Mitleidskauf auf Dauer keine Lösung ist. Da müsste man wirklich über andere Mittel nachdenken..... obwohl, wer kann so ein Tier (wenn es wirklich leidet) einfach dort weiter leiden lassen?

Das ist sehr schwer zu entscheiden.

Auch ich kaufe hin und wieder Tiere aus der Zoohandlung. Aber meine Erfahrungen bei uns hier waren immer positiv, es gab dort keine "Ladenhüter", die Tiere sind verhältnismäßig gut untergebracht, keines bleibt allzu lange dort. Ein Tier aus Mitleid kaufen, brauchte ich bisher nicht. Zum Glück!

Aber sicher kann man das auch nicht pauschalisieren......
 
Thema: Mitleidskäufe: ja oder nein?

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