Erfahrungsaustausch

Vorhin rief uns unsere Tierarztpraxis an, sie hätten eine ausgewachsene Ringeltaube, die von einer Katze angefallen wurde. Ob wir uns wohl darum kümmern würden...
na klar.
So weit so gut.
Jedoch ist eine ausgewachsene Ringeltaube für uns neu. Die Mediamentengabe ist kein Problem...
allerdings bin ich etwas Bange davor, dass sie nicht selber fressen möchte.
Bis jetzt sitzt sie in ihrem Stall und bewegt sich kein Stück.
Wie lange sollte ich warten, wenn sie wirklich nicht selber frisst, sie Zwangszuernähren?
Ich nehme an, dass sie momentan noch ziemliche Schmerzen hat Die Wunden bluten noch und an einer Stelle des Flügels liegt sogar der Knochen frei.
Dennoch hat sie sich heftig gewehrt, als ich sie vorhin zwecks Medikamentengabe aus dem Stall geholt habe.
dass sie sich so stark wehrt und sogar knurrt werte ich einfach mal als gutes Zeichen.

Hallo,

hat die Taube Schmerzmittel bekommen? Antibiotika ist ihr sicherlich gespritzt worden bzw. Du verabreichst es ihr ja.

Laß die Taube für heute völlig in Ruhe, gib ihr nur die Medikamente. Auch, wenn es schwer fällt, geh nicht zu häufig gucken.
Ausgewachsene Ringeltauben sind extrem scheu und neigen zur Panik. Sie wird ganz sicher furchtbare Angst haben und aus diesem Grund nichts fressen. Wenn ihr da habt, gib ihr statt dem Trinkwasser Ringerlactat oder aber eine Traubenzuckerlösung.
Warte, ob sie morgen frißt. Rührt sie bis morgen vormittag immer noch nichts an, wirst Du sie zwangsernähren müssen. Hast Du schon mal per Kropfsonde gefüttert?

Die Wunde ist aber verbunden, oder?

Liebe Grüße, Sabine

Sina schrieb:

hat die Taube Schmerzmittel bekommen? Antibiotika ist ihr sicherlich gespritzt worden bzw. Du verabreichst es ihr ja.

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Sie hat heute von mir eine Traumeel bekommen. Antibiotika hat die TÄ ihr heute gegeben, ab morgen mach ich das dann.

Sina schrieb:

Warte, ob sie morgen frißt. Rührt sie bis morgen vormittag immer noch nichts an, wirst Du sie zwangsernähren müssen. Hast Du schon mal per Kropfsonde gefüttert?

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Sie hat sich jetzt zumindest bewegt. Sie sitzt auf dem Futternapfrand. Vielleicht hat sie auch schon was gefressen... ??
Mit Kropfsonde hab ich noch nie gefüttert, hab aber wohl eine da. Meinst du, das wäre sicherer, als ohne? Die Tablette hat sie vorhin ganz wunderbar geschluckt. Naja, ich hoffe einfach mal ganz feste, dass sie frisst.

Sina schrieb:

Die Wunde ist aber verbunden, oder?

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Nein, verbunden ist nichts.... ich denke, das wird seinen Grund haben.. auf die Idee bin ich aber selber gar nicht gekommen. Die TÄ hat sie mir selbst übergeben und mir noch gezeigt, wo sie überall verletzt ist. Es sind viele kleine Wunden (Bisswunden) und Federn hat sie viele gelassen. Also keine großflächige Wunde. Mmmh...

Hm, die Wunden und vor allem die offene Stelle nicht verbunden? Hast Du etwas zum betupfen mitbekommen? Ist alles desinfiziert worden?
Du solltest darauf achten, alles extrem sauber zu halten, damit sich da auf keinen Fall etwas entzündet.
Die vielen fehlenden Federn werden durch die Schockmauser kommen.

Worauf ist die Taube noch untersucht worden? Es macht mich skeptisch, dass eine Katze eine ausgewachsene Ringeltaube erwischt hat...

Das Füttern per Kropfsonde ist nicht unbedingt sicherer, geht aber schneller und somit streßfreier für die Taube!

LG, Sabine

Hallo Mausispatz,

ich würde sie vor allem heute auch noch völlig in Ruhe lassen. Was die Fütterung angeht, würde ich - wie Sabine - auch mit Sonde füttern. Nicht, weil es sicherer ist, sondern weil es nur wenige Sekunden dauert. Eine ausgewachsene Ringeltaube mit ausreichend Körnern zu füttern, ist für so ein Tier die Hölle. Ich glaube aber auch nicht, dass das nötig sein wird.

Hättest du vielleicht die Möglichkeit, sie statt in so einem Käfig in einer Hundebox (nicht Katzenbox, schon größer) unterzubringen? Ich halte das für wesentlich besser. Die "Gefahr" kommt für das Tier dann nur von vorn. Sie hat nicht das Gefühl, dass sie dort sitzt und Gefahren quasi von allen Seiten kommen können. Sie kann sich nach hinten zurückziehen.
In Hundeboxen haben bei mir bisher noch alle erwachsenen Ringeltauben gefressen. Sie wird es in deiner Anwesenheit sicher nicht tun. Ob sie es tut, wenn du weg bist kannst du zum einen am weniger gefüllten Napf überprüfen und auch durch den Kot.
@Sabine: Bei septischen Wunden vertraut man meist eher auf die offene Wundheilung, weil die Gefahr von starker Keimbildung unter dem Verband oft noch größer ist, als wenn die Wunde der Luft ausgesetzt ist. Ich glaube, dass die Tierärztin daher nichts verbunden hat. Sterile Wunden, z. B. postoperativ werden dagegen öfters verbunden, weil sie rein sind und man schaut, dass von außen nix mehr reinkommt. Außer sie sind gut genäht oder getackert.

LG
Tanja

Wutzelweb schrieb:

@Sabine: Bei septischen Wunden vertraut man meist eher auf die offene Wundheilung, weil die Gefahr von starker Keimbildung unter dem Verband oft noch größer ist, als wenn die Wunde der Luft ausgesetzt ist. Ich glaube, dass die Tierärztin daher nichts verbunden hat. Sterile Wunden, z. B. postoperativ werden dagegen öfters verbunden, weil sie rein sind und man schaut, dass von außen nix mehr reinkommt. Außer sie sind gut genäht oder getackert.

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Danke! Ja, das macht wohl Sinn!
Bei mir ist die Panik wohl größer, dass die Taube schön durch ihre Häufchen robbt und sich so prima die Bakterien verteilt...

@Wutzelweb: sie wohnt nicht in der Katzenbox, sondern in einem "Vogelstall", der nur von vorne zugänglich ist und ansonsten ringsrum aus Holz ist.

Vielleicht kann ich auf die Wunden Jod tun? Das hätte ich noch da...

Hallo Mausispatz,

ich hatte das auf dem Foto falsch gesehen. Es sah für mich aus wie ein Hasenkäfig. Aber es wird wohl nur die Transportbox gewesen sein.
Ja, Jod kannst du drauf tun.

VG
Tanja

Wutzelweb schrieb:

Hallo Mausispatz,

ich hatte das auf dem Foto falsch gesehen. Es sah für mich aus wie ein Hasenkäfig. Aber es wird wohl nur die Transportbox gewesen sein.

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Genau, da kam er gerade bei uns an
Gleich ist die nächste Medikamentengabe fällig... auf in den Kampf! :trippel:
dann kann ich auch nachsehen, ob er ans Futter gegangen ist.

Jetzt gehts rund...

... wir haben gerade noch eine aufgegabelt...
sie sind jetzt erstmal getrennt voneinander..
das war ganz furchtbar schimm... vorallem hat sie viel mehr Theater gemacht, als die erste und da sie einen verletzten Flügel hat (da hängt richtig was runter), habe ich sie nach Medikamentengabe direkt in die Box gesetzt. Erst wollten wir das ganze provisorisch verbinden, um dann morgen früh direkt zur TÄ zu gehen. Aber er hat sich so furchtbar gewehrt, dass ich echt Angst hatte, dass ich da was von dem runterhängenden Stück abknicke.
Also sitzt sie nun erstmal in der Box, ich hoffe sie verhält sich ruhig... und morgen früh gehts ab zum TA.
Meine Nerven...
was ist denn wenn mir morgen beim TA waren... wäre es dann gut, wenn ich die beiden zusammensetze? Oder kommt das nicht so gut auf so kleinem Raum zwei fremde Tauben??
Naja, erstmal abwarten, ob sie alles gut übersteht. Der Flügel sieht es nicht gut aus... wenn ich tippen müsste, würde ich sagen, ein Hund hat reingebissen.

Hallo Mausispatz,

ne, zusammensetzen würde ich die nicht. Vielleicht - wenn sie sich etwas beruhigt haben - in Sichtweite zueinander. Jetzt sind eh beide in Panik und machen sich gegenseitig irre.
Achte mit dem Flügel darauf, dass er richtig gut fixiert ist morgen bei der Tierärztin. Das können viele nicht so machen, dass es hält und der Vogel dadurch nicht ständig umfällt. Hatte ich erst neulich ein riesen Theater mit, weil eine Flügelfixierung am Körper wohl eine Kunst für sich sein muss.

Wie wichtig das aber ist, habe ich vor einigen Monaten kennen lernen dürfen: Ich habe hier eine Ringeltaube sitzen, deren Bruch von einer Tierärztin, die sogar auf Vögel spezialisiert sein soll, nicht erkannt wurde. Man hat den hängenden Flügel so gelassen. Eine oder zwei Wochen später kam sie zu mir und hatte schon einen dicken Kallus. In der Voliere konnte ich mir den derben Hängeflügel nicht lange anschauen und wollte mir das mal genauer angucken bzw. in der Folgewoche noch einmal einen vogelkundigen Tierarzt konsuliteren. Denn ob Bruch oder nicht, der Flügel hing so schlimm, dass sie da drauf getreten ist etc. und nicht gut klar kam.
Ich fing sie also ein mit dem für Ringeltauben üblichen Trara und plötzlich kamen mir die Flügelknochen entgegen. Ich bin sofort mit ihr in die 80 km entfernte Klinik gerast (war natürlich ein Sonntag) und einen Tag später wurde ihr vom Vogeltierarzt der Flügel amputiert. Es hatte sich durch die ständige Belastung und das instabile Zusammenwachsen ein Pseudogelenk gebildet. Das ist beim Einfangen gebrochen und die scharfen Vogelknochen haben die dünne Flügelhaut durchstoßen. Traurig war, dass das umliegende Gewebe sehr gut aussah. Lt. Tierarzt hätte sie mit einer sachkundigen Behandlung von vornherein das Fliegen - wenn auch nicht für die Wildnis tauglich - lernen können.
Der Knaller war, dass die Finderin des Vogels die Tierärztin darauf angesprochen hat. Die hat dann noch einmal das Röntgenbild angeschaut und siehe da: Ups, da war ja doch eine Fraktur.

LG
Tanja

@Wutzelweb: was ne Geschichte... und wie funktioniert das so mit einem Flügel weniger??
Täubchen Nummer zwei wird heute Abend operiert. Der Bruch war offen und das untere Flügelteil hing so auf halb acht, dass die TÄ meinte, entweder einschläfern, oder das Stück amputieren.
Hoffentlich geht alles gut.
Täubchen Nummer eins frisst Da fällt mir ein riiiesen Stein vom Herzen. Nu musser nurnoch gesund werden... :o

Hey, ich sitze gerade am PC, der Taubenstall steht neben mir und Täubchen frisst. In meiner Anwesenheit. Nungut, jetzt habe ich gewagt, es anzuschauen und es hört auf

Hallo,

funktioniert super mit nur einem Flügel. Habe manchmal den Eindruck mit einem Flügel läuft's besser als bei den anderen Flugunfähigen mit einer steifen Schulter.

LG
Tanja

schlechtes Gewissen

obiges plagt mich ein wenig.
Die Taube, die von der Katze angefallen worden ist, sitzt nun den ganzen Tag dumm in ihrem Stall rum. Wirklich geräumig ist der nicht. Viel raumlaufen ist leider nicht möglich.
Habe schon überlegt irgendwas anderes anzuschaffen, damit sie wenigstens ein bisschen Bewegungsfreiheit hat.
Andererseits habe ich aber Bedenken, dass sie in einem größeren Käfig panischer werden könnte?? Immerhin muss ich sie täglich rausfangen, um den Stall zu reinigen. Das klappt super... in einem größeren Käfig hatte es wohl mehr Möglichkeiten, mir entkommen zu wollen... das bedeutet Stress und womöglich verletzt sie sich dadurch.
Kann so eine taube depressiv werden, wenn es mehrere Wochen alleine mit wenig Bewegung verbringen muss? Die Federn wachsen zwar schon wieder, sieht aber immer noch alles ziemlich zerrupft aus.

Hallo,

toll ist das natürlich nicht. Aber solange sie frisst und trinkt ist alles noch im Rahmen. Sie soll ja wieder raus, aber das dauert hat. Auf's Daunengefieder würde ich auch keinen Deut geben. Hauptsache, die Schwung- und Schwanzfedern sind wieder da. Auch mit Zauselfisur kann man fliegen, sofern der Rest stimmt.
Sie wird's schon überleben. ;-)

VG
Tanja

Wutzelweb schrieb:

Sie wird's schon überleben. ;-)

VG
Tanja

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Ja, das auf jeden Fall.
Mir ist vorhin auch eingefallen, dass manche Leute die Vögel ein Leben lang in so kleinen Käfigen halten
Ich mach morgen mal ein paar Fotos von der jetztigen Situation. Besonders am Rücken, wo es eine schlimme Schürfwunde hat, sprießen die Federn wieder prächtig.
Das Flügelchen wird auch schon wieder.
Abwarten und Tee trinken. Da werden wohl noch ein paar Wochen ins Land ziehen...

Mausispatz schrieb:

Vorhin rief uns unsere Tierarztpraxis an, sie hätten eine ausgewachsene Ringeltaube, die von einer Katze angefallen wurde. Ob wir uns wohl darum kümmern würden...
Ich nehme an, dass sie momentan noch ziemliche Schmerzen hat Die Wunden bluten noch und an einer Stelle des Flügels liegt sogar der Knochen frei.
Anhang anzeigen 181253

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So, hier mal ein paar Fotos des "schlimmeren" Flügels nach gut fünf Wochen:

und von oben:

Hallo Jenny,

sieht ein wenig so aus, als ob sich eine Entzündung dort reingesetzt hat. Behandelst Du die Wunde noch oder warst Du noch mal beim TA mit ihr?
Ich denke, das dauert noch eine Weile, bis das verheilt ist.

LG, Sabine