Problem mit Ringeltaube

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rook

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Hallo,

Ich habe vor ein paar Tagen ein junge verunfallte Ringeltaube (Fensterkollision) zur Pflege uebernommen, die von einem anderen "Vogelfreund" (meiner Meinung nach) falsch aufgezogen wurde und nun eingeschlaefert werden sollte. Die Taube hatte eine Gehirnerschuetterung und Fluegelfraktur, letztere in leichter Fehlstellung verheilt. Wahrend der Pflege hat sie sich wohl weitere Verletzungen zugezogen, die am verheilen sind. Sie ist falsch ernaehrt worden, sie zeigte Mangelerscheinungen, humpelt noch, ist lethargisch und ihr Federkleid sah und sieht noch furchtbar aus (verklebt durch Futterbrei- und Kotreste). Sie is nun in meiner (beheizten) Aussenvoliere, frisst selbststaendig und macht nur sehr langsam Fortschritte.

Mich wuerde eure Meinung zu zwei Hauptproblemen interessieren. Erstens schlaeft sie immer noch auf dem Boden der Voliere in einer mit Heu gepolsterten Kiste. Das Gefieder habe ich notduerftig gereinigt, notduerftig nur weil sie absolut panisch reagiert wenn sie "gehandelt" wird. Sie vertraut mir nun langsam, sie kommt auf meine Hand und ich setze sie dann immer mal wieder auf eine niedrige Stange, auf der sie auch fuer ein Stuendchen oder so sitzen bleibt, um den Rest der Nacht dann wieder in der sicheren Kiste zu verbringen. Sie macht auch immer mal Fluguebungen wenn sie auf meiner Hand ist und schwebt dann durch die Voliere. Wie kann man ihr das Schlafen auf der Erde abgewoehnen (tut den Federn ja nicht so gut meine ich) und ihr wieder Sebstvertrauen geben dass sie wieder fliegt und keine "Hoehenangst" mehr hat? Wuerdet ihr die Federn reinigen, da sie sich sehr wenig selber putzt im Moment? Oder, wuerdet ihr einfach die naechste Mauser abwarten, da sie vorher eh nicht ausgewildert werden kann. Ach ja, gebt ihr euren Pfleglingen Grit, wenn ja welche Groesse? Vielen Dank fuer eure Hilfe schon mal in voraus.

Viele Gruesse, rook.
 
Hallo rook,

schön, dass Du Dich um die Ringeltaube kümmerst. Wie alt ist sie denn in etwa?

Was heißt "falsch aufgezogen", was hat sie als Futter bekommen?
Und was meinst Du mit "weitere Verletzungen"?

Zum verklebten Gefieder: kannst Du der Taube eine flache Schale zum Baden anbieten? So könnte sie sich selbst reinigen, wenn sie mag. Deine Beobachtungen aber, dass sie sich selbst wenig putzt, lässt mich vermuten, dass da etwas nicht in Ordnung ist. Wurde sie vom Tierarzt gecheckt, d. h. wurde eine Kotuntersuchung gemacht oder ein Kropfabstrich?
Säubern würde ich nur, wenn die Federn so verklebt sind, dass sie sich nicht plustern und damit keine Wärme mehr halten kann.

Auch die Tatsache, dass sie immer noch auf dem Boden schläft, ist nicht gut. Eine halbwegs gesunde Taube sitzt oben. Kann es sein, dass sie Probleme hat, sich auf einer Stange zu halten?
Ich denke, wenn sie erst mal auf dem Weg der Besserung ist, wird sie sich auch einen erhöhten Schlafplatz suchen. Bei mir sitzen eigentlich nur die Nicht- oder Schlechtflieger unten, bzw. auf den niedrigsten Stangen oder Rindenbrücken (eigentlich für Kaninchen).

Wie sieht der Kot jetzt aus, ist er fest und geformt? Kannst Du mal in den Rachen schauen, wie der aussieht? Sind Beläge zu erkennen?

Liebe Grüße, Sabine
 
Hallo Sabine,

Vielen Dank. Laut Aussagen des "Vorbesitzers" wurde sie nur mit aufgetauten gruenen Erbsen und ab und an Mais gefuettert. Die Federn um den Hals sind allerdings noch vom Zwangsfuettern mit Brei verklebt, zumindest teilweise. Die Taube hatte frische Hautverletzungen an einem Bein und eine frische Weichteilverletzung unter dem Fluegel als ich sie uebernahm, vermutlich durch Volierendraht. Der Vogel wurde vom Tierarzt untersucht nach dem sie gefunden wurde, was inzwischen drei Wochen her ist. Das Alter des Vogels wuerde ich auf etwa 6 Wochen schaetzen. Ich habe eine flache Schale mit Wasser angeboten, die sie nur zum trinken benutzt, oder wo sie ab und an mal aus versehen durchlaeuft. De Kot is wohl geformt dunkel gruenbraun mit weissen Haeubchen und mengenmaessig auch normal wuerde ich sagen. Sie kann sich auf der Stange problemlos halten, aber nach einem Weilchen sinkt sie in sich zusammen, macht sozusagen eine Hucke, wenn Du weisst was ich meine. Sie hinkt noch auf dem rechten Fuss. Belege im Hals habe ich nicht gesehen. Die Befiederung ist zeitlich gesehen noch sehr weit zurueck (verglichen mit eine etwa gleichalten Ringeltaube die ich zuvor pflegte). Der Bereich unter dem Schnabel und die Fluegelunterseiten sind noch nicht vollstaendig befiedert (viele Huelsen). Sie scheint beidseitige Augenringe zu haben (weisser Rand um die Pupille), wobei ich nicht sicher bin, ob die Befiederung und das staendige "erschreckt gucken" diesen Eindruck vermittelt. Sie scheint aber normal sehen zu koennen.

Viele Gruesse,

rook.
 
Hallo Rook,

weiße Augenringe? Du meinst man kann das Weiß im Auge sehen? Wenn es so ist, wie ich meine, müßtest Du bei genauem hinsehen eine fast schwarze Pupille sehen. Darum eine dunkle Iris, die mit der Zeit heller wird. Ganz außen kann man dann das Weiß sehen (ähnlich bei Katzen oder Hunden, wenn sie vor Panik die Augen aufreißen). Das würde ich beobachten. Normal ist das nämlich nicht (zumindest so, wie ich es verstehe). So etwas habe ich bisher nur bei Tauben erlebt, deren Partie um die Augen dicker war, so dass das Lied hochgezogen wurde.
Ein Foto kannst Du nicht einstellen, oder? Das würde es erleichtern.

Wenn sie 6 Wochen alt ist, sollte sie eigentlich schon auf Ästen sitzen und fliegen können. Es ist aber auch nicht hochdramatisch, wenn sie es vorzieht, wenig zu fliegen und unten zu sitzen. Sie hat ja einiges mitmachen müssen. Möglich ist auch, dass sie traumatisiert ist - Verletzungen in der Aufzucht sprechen ja nicht unbedingt für ein sanfte Behandlung. Da hinken die Ringels schon mal in der Entwicklung hinterher. Das sollte sich aber in der nächsten Zeit geben.
Das "in die Hucke sinken lassen" muss auch nichts dramatisches sein, kann aber schon auf eine Erkrankung und generelle Schwäche schließen lassen. Normalerweise sollte eine Ringeltaube in dem Alter nämlich neugierig sein und länger aufrecht sitzen können. Zwischendurch "sinken" alle in sich zusammen und kuscheln sich ein.

Keine Beläge ist schon mal gut. Allerdings müssen Trichomonaden auch nicht unbedingt zu sehen sein.
Ich würde, wenn Du die Möglichkeit hast, noch mal eine Kotprobe abgeben und auf Würmer und Kokzidien untersuchen lassen. Zum einen hört sich Deine Beschreibung der Taube für mich danach an, dass da etwas nicht in Ordnung ist und zum anderen, glaube ich, hast Du selbst das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt.
Die meisten Erkrankungen der Tauben lassen sich recht gut behandeln. (Bei der Entwurmung mit Panacur nur bitte dringend auf die Dosierung achten!! Oft ist nur das 10%ige Panacur vorhanden und nicht das 2,5%ige! Die Dosierung muss dann entsprechend angepasst werden!!!)

Das der Kot geformt und fest aussieht ist prima!

Die Ernährung mit Erbsen und Mais war zwar nicht ganz so o.k., ist aber auch nicht völlig verkehrt. Woraus der Brei bestand, haben die Leute wahrscheinlich nicht gesagt, oder?

Liebe Grüße, Sabine
 
Hallo Sabine,

Beide Pupillen sind dunkel und reagieren auf Licht. Die Taube kann auch gut sehen, denke ich. Ich meinte, dass der weisse Rand vom Augapfel um die Iris herum groesser ist als ich als normal empfinde, und das gibt ihr so ein permanent "erschrecktes" Aussehen. Ich denke aber, dass dies durch die mangelhafte Befiederung noch unterstrichen wird. Es sieht so aehnlich aus wie im Beitrag im Forum weiter unten "Komisches Auge". Ich mache aber nachher noch Fotos. Entgegen meines Beitrages von gestern hat sie sich heute sich zum ersten Mal fuer fast eine Stunde ausgiebigst geputzt, was Deine Aeusserung unterstreicht, dass sie vielleich mehr Zeit braucht nach den traumatischen Erfahrungen die der arme Vogel durchgemacht hat. Den Stuhltest werde ich veranlassen. Sie scheint auch weniger zu humpeln und viel interessierter an ihrer Umwelt zu werden. Ich sollte vielleicht ihr einfach mehr vertrauen und geduldiger werden, war es doch eben diese meine Meinung, die mich dazu fuehrte den Vogel vor dem Einschlaefern zu retten. Die Zusammensetzung des Futterbreies habe ich nicht in Erfahrung bringen koennen (das Verhaeltnis zwischen den "Vorbesitzer" und mir hat ein wenig gelitten, nach dem ich den Vogel im Schlamm sitzend in einer Aussenvoliere mit verdrecktem Wasser und ein paar in den Schlamm geworfenen Erbsen vorfand). Ich melde mich spaeter wieder mit den Bildern. Braucht die Taube Grit, wenn ja wie oft und welche Groesse?

Vielen Dank und liebe Gruesse,

rook.
 
Hallo Sabine,

Hier noch ein paar Fotos....

Liebe Gruesse,

rook
 

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Grit solltest du dauernd anbieten kannst extre Taubengrit oder den Grit für Wellis u. andere besorgn(Fressnapf, Zoo und co etc.)
 
hallo rook,

ich würde das Auge als normal empfinden.
Ich glaube nicht, dass du dir da Sorgen machen musst.

Das Gefieder ist ein bisschen struppig.. und die Flügel hängen arg runter (Überanstrenung durchs Fliegen oder Dauerzustand- kann auch ein Hinweis auf B-Mangel sein).
 
Hallo Mausispatz,

Okay, vielen Dank. Das beruhigt mich. Ja, die Fluegel haengen beide ein wenig wenn die Taube relaxt ist und sich aufplustert, der rechte Fluegel ein wenig mehr als der linke Fluegel, wobei der rechte ja der etwas in Fehlstellung verheilte, ehemals gebrochene Fluegel ist oder war. Das scheint sie nicht wesentlich zu beeindrucken, wenn sie mal fliegt, aber das tut sie eigentlich nicht freiwillig, und wenn auch nur sehr kurze Strecken. Diesbezueglich hat sie sich noch nicht ueberanstrengt, und die Zukunft wird erst zeigen, ob sie wieder voll flugtauglich werden wird. Du hast sicherlich auch Recht wegen des Vitaminmangels, da sie ziemlich unter- und mangelernaehrt war. Sie bekommt seit ich sie habe das volle Spektrum an gehaltreichem, aber gesunden Futter, Vitaminen und Mineralien. Da sie sehr langsam aber stetig aktiver wird, hoffe ich die Defizite bald ausgeglichen sind.

Vielen Dank und viele Gruesse,

rook.
 
Hallo rook,

ja, wegen dem Auge würde ich mir auch keine Sorgen machen, das sieht normal aus. Auch das Gefieder wird bestimmt wieder bei der richtigen Ernährung und Pflege. Ob sie wieder richtig fliegen können wird, wird die Zeit bringen. Bitte lasse sie nicht raus, wenn sie nicht 100%ig fit ist!

Einzig ein wenig Sorgen macht mir die Tatsache, dass das Gefieder unterhalb des Schnabels so geplustert ist. Das kann aber auch auf dem Foto täuschen. Sollte es aber tatsächlich immer so aussehen, lass bitte mal einen Kropfabstrich auf Trichomonaden und Bakterien machen. Nicht, dass da doch noch etwas im Argen ist.

Liebe Grüße, Sabine
 
Hallo Sabine,

Vielen Dank! Das beruhigt mich. Die Federn unter dem Schnabel sind zum Teil noch verklebt (vom Futterbrei) oder fehlen noch bzw. spriessen gerade neu. Aber den Kropfabstrich kann ich ja zur Sicherheit noch machen lssen. Vielen Dank nochmals.

Liebe Gruesse,

rook.
 
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