Der Flügel will nicht heilen

Diskutiere Der Flügel will nicht heilen im Forum Wildtauben im Bereich Wildvögel - Hallo, vor einiger Zeit beschrieb ich ja die Wunde am Flügel der Ringeltaube "Vivit". Sie war letztes Jahr Opfer eines Raubvogelangriffs...
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Angiwi

Neuling
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Hallo,
vor einiger Zeit beschrieb ich ja die Wunde am Flügel der Ringeltaube "Vivit". Sie war letztes Jahr Opfer eines Raubvogelangriffs.

Alle Wunden sind verheilt, nur die am Flügel (die Stelle an der die Schwungfedern abgerissen wurden) heilt trotz eurer vorgeschlagenen Therapie (Calendula Globuli und -auflagen) nicht zu.:traurig:

Am Beginn der Behandlung sah es ganz gut aus, doch die letzte Hürde wird nicht genommen. Die Wunde geht immer wieder auf. Zum Glück habe ich ihn rechtzeitig reingeholt, denn der Tierarzt meinte, draussen hätte er Erfrierungen an der Stelle bekommen.

Gestern war ich beim Tierarzt (vogelkundig). Aber ehrlich gesagt viel geholfen hat uns das nicht. Er hat ein Pflaster mit Kompresse und Salbe aufgeklebt. Das hielt noch nicht mal eine halbe Stunde. Ich wiederholte den Vorgang zuhause, doch auch nicht mit mehr Erfolg.

Daher nun meine Frage: Da es scheinbar die einzige Lösung ist, die Wunde zu polstern scheint es mir am besten zu sein, einen Flügelverband anzulegen, also etwas, was länger hält. Habt Ihr Vorschläge, wie ich so etwas am effektivsten anlegen kann?
Vielen Dank schon mal im Voraus!
Viele Grüße
Angela
 
Hallo Angela,

Ich würde denken daß Du die Wunde mit Ringelblumensalbe abdecken solltest. Diese ist ungiftig, wirkt heilungsfördernd und verhindert daß sich starrer Schorf bildet der immer wieder aufreißt. Außerdem wird die Narbenbildung vermindert. Die Salbe bekommst Du als Calendula-Salbe von Weleda in der Apotheke. Auf Salbe bestehen, keine Creme.
Ich habe mit dieser Salbe bei allen Arten von Verletzungen sehr gute Erfahrungen gemacht da es auch nicht schadet wenn der Vogel mal mit dem Schnabel drangeht weil sie ungiftig ist und zudem auch entzündungshemmend wirkt.
Allerdings wird es wohl darauf hinaus laufen daß Du das zweimal täglich machen mußt.
 
Noch bessere Erfahrung bei Wunden als mit jeglicher Art von Salben habe ich mit Actihaemyl-Gelee, vor allem bei schlecht heilenden Wunden, weil es überhaupt nicht fettet, sofort den Juckreiz nimmt und einen Film bildet, so daß selbst offene großflächige Wunden nicht zugeklebt werden müssen, was bei vielen Vögeln sowieso häufig zwecklos ist. Bei einer Taube ist die Verletzung dann unter dem Gelee abgeheilt, und die obere Hautschicht samt betroffenen Flügelfedern wurde am Stück abgestoßen.
 
Ich würde die Wunde mehrmals täglich mit verdünnter Calendula oder Propolis Urtinktur betupfen. Ist natürlich die frage, wieviel man dem Tier zumuten kann.
 
Das mit dem Gelee hört sich gut an. Das kenne ich noch gar nicht, muss ich mir merken.
Ich denke, das ist, wenn es so funktioniert, im Gegenzug zum ständigen Einsalben die bessere Alternative. Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist die Ringeltaube nicht die zutraulichste und der Streß des ständigen Einfangens wäre sicherlich nicht förderlich. Durch das Herumflattern der Taube beim Einfangen wird die Stelle auch vermutlich immer wieder aufreissen.

Zumindest könnte man das versuchen, eh die Calendula-Salbe ausprobiert wird.

LG, Sabine
 
Ja, das Gelee ist klasse. Bei der Taube mit der oberflächlichen Flügelwunde habe ich es insgesamt nur dreimal dick aufgetragen. Selbst meine Schwiegermutter ist mit ihrem schlechten "Heilfleisch" darauf umgestiegen. Der Wirkstoff ist Hämodialysat aus Kälberblut; ich nehme daher an, daß es die körpereigene Wundschließung ergänzt.
 
Sorry für´s off-topic:
Würde das Gelee eigentlich auch bei einer ansonsten trockenen Wunde Sinn machen?
Eine Freundin von mir hat eine Taube mit ziemlich übler Flügelverletzung. Da fehlt ein riesiges Stück Gewebe. Die Wunde ist allerdings trocken und würde - so wie ich das von kleineren Wunden kenne - von außen nach innen langsam abheilen. Wenn man dem ganzen aber ein wenig "Schwung" mit dem Gelee verleihen könnte... Oder müßte dazu die Wunde wieder angefrischt werden?
 
Ja, ich denke das Gelee beschleunigt gerade die Wundheilung von außen nach innen und zieht auch bei solchen Wunden weit genug ein, da das typische Jucken bei Heilung unter einer oben bereits abgetrockneten Schicht sofort aufhört.
 
Alle Wunden sind verheilt, nur die am Flügel (die Stelle an der die Schwungfedern abgerissen wurden) heilt trotz eurer vorgeschlagenen Therapie (Calendula Globuli und -auflagen) nicht zu.:traurig:
Am Beginn der Behandlung sah es ganz gut aus,Angela

Hallo Angela

Leider hast Du die Therapie ja nicht wie vorgeschlagen durchgehalten, sondern bist umgestiegen auf Unguentulan-Salbe. Das habe ich damals, als ich es las, schon nicht verstanden und sehr bedauert. Ich würde sofort wieder einsetzen mit Auflagen mit Calendula-Essenz 2:1.

LG astrid
 
Vogelklappe hat es bereits sehr gut auf den Punkt gebracht.

Schwer heilende Wunden werden heute durchwegs mit hydrophilen Wundauflagen bzw. entsprechenden Gelen feucht gehalten.
Sollte die Wunde noch infiziert sein (z.B. gelbe Ränder), dann würde sich Repithel Hydrogel eignen. Ansonsten ist Actihaemyl schon sehr gut.

Finger weg von rein öligen Zubereitungen und allerlei fettigen "Hausmittelchen"!
Sie halten die Wunden nur scheinbar feucht und geschmeidig, behindern aber letztlich die Wundheilung.

In schwierigen Fällen - insbesondere nässenden Wunden - hilft auch eine hydrophile Jodsalbe (z.B. Braunovidon), der etwa 30% bis max. 50 Gewichts-% feinstvermahlener Traubenzucker beigemischt werden.

Ebenfalls beinahe "Wunder" kann der Medihoney (ein Spezialhonig für die Wundbehandlung aus Australien) wirken, der ist aber nicht ganz leicht zu bekommen (in der Apotheke nachfragen).
 
Hallo Astrid,
doch, ich bin einen Tag später wieder auf Calendula Essenz umgestiegen, was die Heilung auch am besten positiv beeinflusste. Das Problem ist jedoch nicht die Heilung der Wunde an sich, das würde schon klappen. Das Problem ist die mechanische Einwirkung. Das heißt, bei der geringsten Flatterei geht die Wunde wieder auf.
Daher war ja auch meine Frage an den Tierarzt nach einer Möglichkeit, die Stelle zu polstern und meine Frage hier war, wie kann ich das am besten tun? Solange die Wunde nicht vor mechanischen Reizen geschützt werden kann (Polster, Flügelverband), nützt keine Salbe der Welt etwas.

Also, wie kann ich einen Flügelverband anlegen?
Spätestens wenn der Frost vorbei ist und die große Voliere da ist, soll Vivit endlich wieder raus. Nur bevor die Stelle nicht verheilt ist, wird das nix.

Viele Grüße
Angela
 
Hallo Angela,

mit dem Gelee muß die Wunde nicht verbunden werden; außerdem behindert Abdeckung die Heilung eher noch. Es bildet wie gesagt einen Film auf der Oberfläche, so daß die Wunde nicht mehr aufreißt oder verschmutzt.

Danke für die Bestätigung, Kasimir. Kenne kaum jemanden, der dieses geniale Gel nimmt; das ist wohl schlecht vermarktet. Bei der Taube mit der Flügelwunde waren die Ränder übrigens gelb. Wärhend es zunächst so aussah, als würde sich nicht viel tun, hat sich die gesamte obere Schicht unter dem Actihaemyl konsolidiert und wurde am Stück abgestoßen. Darunter war alles bestens.
 
Hallo Angela,
ich habe leider auch eine Frage, die vom Thema abschweift: ich bringe nämlich selber gerade eine junge aber schon ausgewachsene Ringeltaube durch den Winter, die sich auch von den Angriffen eines Raubtieres erholen musste. Ich hab gesehen, dass Du aus Hamburg kommst und dann schreibst Du, dass Du eine Voliere zum Auswildern hast. Wäre es möglich, meine Taube mit auszuwildern? ...also, wenn der Frost vorbei ist?
Viele Grüße
Petra
 
Hallo,
also, ich habe mir jetzt das Actihaemyl besorgt. Wenn es einen Film um die Stelle bildet, dann gibt das vielleicht auch so eine Art mechanischen Schutz, und die Wunde vor mechanischen Reizen zu schützen scheint mir momentan das Wichtigste zu sein. Werde mir heute abend mal ansehen, wie die Stelle nach der gestrigen Behandlung aussieht und demnächst mal von den Therapieerfolgen berichten.
Viele Grüße
 
Hallo Petra,

gibt es einen Unterschied zwischen einer Voliere zum Auswildern und einer "normalen" Voliere?

Also ich habe eine Voliere (demnächst 12 qm) im Garten, aber
meine beiden Tauben können nicht mehr in die Freiheit entlassen werden, sind sozusagen vom Schicksal verurteilt, ein Behindertenleben in der Voliere zu führen, weil sie nicht mehr fliegen können.

Ich kann daher leider keine flugfähige Taube dazutun, die dann ja auch die Chance bekommen muss, abzuhauen. Dann würden meine das auch versuchen und - keinen Tag draußen überleben. Tut mir leid. Etwas anderes wäre es, wenn deine Taube auch nicht mehr fliegen könnte.
Aber ehrlich, reicht es nicht, wenn deine Taube genesen ist und vielleicht auch noch scheu genug, sie einfach loszulassen? Frag doch sonst nochmal unter einem neuen Thema hier im Forum, wie das mit dem Auswildern geht.

Viel Erfolg
Angela
 
Hallo Angela,
meine Taube fliegt gut. Über das Ringeltaubenauswildern weiß ich inzwischen etwas bescheid, weil ich inzwischen meine dritte Ringeltaube groß ziehe. Das Problem beim "einfach loslassen" ist, dass sie es nicht gewohnt sind, sich selbstständig Futter zu suchen. Bisher hatte ich immer recht zahme Handaufzuchten, die dann nach 2 Tagen immer sehr hungrig zurückgekommen sind und von mir noch was bekommen haben. Sie konnten langsam üben, selbst etwas zu finden und sich anderen Ringels anzuschließen.
Die Taube, die ich gerade habe ist sehr sehr scheu und wird vermutlich sofort wegfliegen und nicht wiederkommen - sie wird verhungern. Eine Auswilderungsvoliere dient dazu, sie daran zu gewöhnen, selbstständig den Boden nach Futter abzusuchen, aber die Taube ist eben noch da, so dass man ihr auch etwas hinstreuen kann. Die Voliere ist nicht irgendwo offen, sie bleibt zu, bis man sie öffnet und die Taube rauslässt. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch mit der flugunfähigen Taube zusammen geht - oder lieber nicht?
Viele Grüße
Petra
 
Hallo Petra,

also eventuell könnten wir das versuchen. Allerdings wird das noch eine Weile dauern, denn 1. ist Vivits Flügel noch nicht 100% ig in Ordnung und zweitens ist die große Voliere noch gar nicht da. Ich rechne Ende Februar-Mitte März.

Der Flügel wird übrigens von Tag zu Tag besser. Die Salbe Actihaemyl, die die Wunde mit einem Film umschließt ist super. Der Heilungsprozess muss nun natürlich noch anhalten. Aber nach der begonnenen Therapie mit dem Calendula erledigt die Salbe jetzt hoffentlich den Rest.

Am liebsten wäre es mir natürlich, deine Taube würde das auch so packen, sie war ja, denke ich, auch bevor du sie gefunden hast, schon selbstständig auf Futtersuche.

Ich sag dir auf jeden Fall bescheid, wenn wir hier grünes Licht geben können.

Viele Grüße
Angela
 
Danke für die Rückmeldung zu Actihaemyl. Bin ja selbst so ein elender "Krustenpiddler", aber mit dem Gelee wird es sogar schwierig, eine Wunde noch aufzuratschen. Außerdem denkt man gar nicht mehr daran, weil sie darunter weder juckt noch brennt.
 
Hallo Angela,
nein, diese Taube hat wohl noch nie alleine Futter gesucht. Sie wurde als Jungtaube mit noch sehr weichem Schnabel gefunden und mit Brei gefüttert. Dann wurde sie mir in Pflege übergeben, weil ich noch eine andere Handaufzucht hier hatte (die aber inzwischen selbstständig geworden ist). Die andere war sehr zahm und ist deshalb anfangs zum fressen immer noch zu mir gekommen obwohl sie schon Freiflug hatte. Diese Taube ist im Gegensatz dazu sehr scheu und wird auf keinen Fall wiederkommen - sie frisst auch nicht freiwillig (typisch bei scheuen Ringeltauben) und kann das selbstständig picken daher auch nicht üben.
Ein Zusammenbringen mit Artgenossen wäre daher richtig toll! Ich würd mich freuen, wenn meine für vielleicht eine kurze Weile bei Dir mit unterkommen könnte - schreib einfach, wenn die große Voliere da ist und wir sehen weiter, okay?
LG
Petra
 
Thema: Der Flügel will nicht heilen

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