HILFE!!! Verletzte Ringeltaube

Klasse, dass Du das gemacht hast, sophia! Und sehr gut, dass man Dir Metacam mitgegeben hat, Täubchen werden meistens nicht ausreichend mit Schmerzmitteln abgedeckt.

Ein großes Problem bei Wildtauben, ganz besonders Ringelchen ist, dass sie in Gefangenschaft sehr oft nicht von alleine fressen. Eher verhungern sie vor dem Napf. Das ist sowohl stress- als auch schmerzbedingt und die Taube muss starke Schmerzen gehabt haben, bei den Brüchen.

Es ist ganz wichtig, dass diese Taube absolute Ruhe hat, also möglichst in einem wenig frequentierten Raum steht, in einem Karton oder einer Katzen- oder Hundetransportbox, die, wie Du es schon zuvor gemacht hast, rundum mit Handtüchern abgedeckt ist. Wenn Du hast, stelle sie auf den Balkon, die Geräusche und Gerüche der Natur, Sonne und Wind werden sie beruhigen.

Falls sie bis heute Abend nicht selbständig frißt, wirst Du nicht umhin kommen, sie zwangszufüttern, was bei gebrochenem Flügel und Rippen schwierig und für das Tier schmerzhaft werden wird, denn um sie ruhig zu stellen zum Füttern, müsstest Du sie in ein Handtuch wickeln. Dabei darf sie natürlich auf keinen Fall weiter verletzt werden.

Ist der gebrochene Flügel fixiert worden und hat man Dir gezeigt, wie Du das Metacam eingeben sollst?

LG astrid

Mich hatte das ehrlich gesagt auch schon gewundert, dass sie sofort gefressen hat.
Auch deswegen wäre/ist eine Unterlage wichtig, auf der man ständig den Kot kontrollieren kann.

@ astrid: Also das mit der vertrauten Umgebung hatte ich mir schon gedacht und sie steht auch schon seit Donnerstag-Abend (also seit ich sie habe) auf dem Balkon, allerdings muss sie sich den mit 2 Kaninchen teilen und ich hatte Sorge, dass sie ein wenig aufschreckt wenn diese mit den Hinterläufen "stampfen" doch bis jetzt hat sie darauf noch nicht reagiert (was glaube ich ganz gut ist).
Das mit dem Futter habe ich schon in anderen Foren gelesen und der TA meinte auch dass ich sie auf jeden Fall zwangsfüttern muss, da ich heute Abend das Medikament verabreichen muss (in der Praxis habe ich das schon unter Anleitung der TA-Helferin gemacht) und das nicht in einen leeren Kropf darf ... wohl oder übel muss ich den Kampf mit Günter nachher aufnehmen aber ich hoffe natürlich, dass er vorher selbst frisst.

@ Mausispatz: Naja das war wohl Wunschdenken, dass ich annahm der Napf wäre ein wenig leerer geworden ...

Übrigens sieht sie schon ein wenig munterer aus die Elektrolyt-Lösung und das Schmerzmittel wirken wahre Wunder.

Und nochmals vielen Dank für die ganzen Tipps und Ratschläge. Ohne euch wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen. Ich hoffe ihr beantwortet auch weiterhin meine Fragen, denn sobald feststeht, dass das Täubchen wieder vollkommen gesund wird und ausgewildert werden kann werde ich hunderte Fragen haben ! *g*

Lg
sophia!

Du machst das absolut prima, Sophia, Du versuchst Dich in die Bedürfnisse der Taube hineinzuversetzen, das ist sehr lieb und nicht selbstverständlich! Und Deine Tierärztin scheint auch eine nette und taubenfreundliche zu sein, da hat Günter großes Glück im Unglück gehabt.

Das Ringelchen kennt sicher Hasen, da machen ihm Deine Kaninchen gewiss keine Angst. Alle Fragen werden nach bestem Wissen beantwortet, klaro! Gemeinsam kriegen wir Günter schon wieder auf die Flügel.

LG astrid

Danke für dein Lob, astrid, aber ich glaube ich stelle mich teilweise einfach zu blöd an. Ich versuche zwar wirklich dem kleinen Kerl zu helfen aber meine Mittel sind auch irgendwie begrenzt. Und leider will auch niemand die Taube haben also muss ich sie selber aufpäppeln und auswildern ... ein Glück, dass ich einen Garten und ein Gartenhaus zur freien Verfügung habe (wird sicherlich noch mal hilfreich sein).

Ich habe Günter eben zwangsgefüttert und das hat besser geklappt als gedacht. Was ich darüber schon gelesen habe hat mir etwas Angst gemacht (also dass sie so wehrhaft seien etc.).
Ich befürchte allerdings, dass das nur daran liegt, dass er so schwach ist. Morgen wird das bestimmt schon schwerer.
Ich hoffe, dass er bald selbst frisst, da er furchtbare Schmerzen haben muss, da ich ihn irgendwie packen muss und der eine Flügel ist ja kaputt und die Rippen ebenso, was ein schmerzloses Festhalten so ziemlich unmöglich macht =(

Und eine wichtige Frage habe ich noch: Wie oft und wie viel Futter soll ich ihm geben? Ich habe ihm grade eben ein wenig Taubenfutter eingeflößt, welches ich ein paar Stunden vorher in ein bisschen Wasser habe aufquellen lassen.
Ich weiss, dass er einen schnellen Stoffwechsel hat und viel Futter braucht und er ist ja auch schon ausgewachsen, aber ich habe Probleme mit dem erfühlen des Kropfs, da der TEILWEISE befiedert ist und das macht es nicht grade leicht zu erkennen, was Federn, Haut oder Futter im Kropf ist, also hätte ich gerne genaue Angaben, nach denen ich mich richten kann, bis ich selbst ein Gefühl für Günter entwickelt habe.

Danke schonmal im Vorraus

LG sophia!

Günter braucht keine eingeweichten Körner, er ist ja adult. Futtermenge ist ca. 40-50 Gramm Körner am Tag. Ich würde es auf 2 Mahlzeiten aufteilen. Dazu braucht er Wasser und Grit.

Sophia, eine liebe Freundin wohnt ca. 1 Std. von Dir entfernt, hättest Du die Möglichkeit, Günter dort hinzubringen? Sie ist sehr erfahren und ich würde ihr jedes Tier anvertrauen.

LG astrid

Dankeschön.
Wegen den eingeweichten Körnern meinte der TA dass das eine gute Lösung sei, da er somit auch direkt genug Flüssigkeit aufnimmt. Wasser und Grit stehen immer in seiner Reichweite.

Günter dort hinzubringen wäre kein Problem und ich wäre sehr froh wenn er in erfahrenen Händen wäre!
Wo genau wohnt sie denn?

Ich werde sie fragen, ob Du Günter bringen kannst und schreibe Dir, falls ja, die Details per PN, sobald ich Antwort habe.

Du hast heute viel geleistet, ruh Dich aus.


Gute Nacht und bis Morgen, LG astrid

Vielen, vielen Dank, astrid!
Ich denke jetzt kann ich beruhigter schlafen.
Hoffentlich hat deine Freundin zur Zeit ein nettes Plätzchen für einen netten Tauben-Kerl ;-)

Gute Nacht

Lg sophia!

Hallo Sophia,

wie geht es Günter? Ist er/sie noch bei dir?

Hallo Sybille und alle Anderen, die Das hier lesen werden, denn ich muss euch etwas trauriges mitteilen:
Am Dienstagabend, als Günter sein Schmerzmittel bekommen sollte hatte ich plötzlich ein wenig Lymph-Flüssigkeit oder so etwas in der Art an meiner Hand und als ich nachgeschaut habe, wo das herkommt hab ich gesehen, dass Günther nass war und das war sicherlich kein Wasser. Eine Mischung aus Lymphe, Blut und Eiter, doch 12 Stunden vorher als ich ihn zuletzt gesehen habe war da absolut Nichts!
Naja ich habe dann SOFORT meinen TA angerufen und der ist dann extra noch mal zurück in die Praxis gefahren um sich um Günter zu kümmer und ihm ein Antibiotikum zu geben.
Eine halbe Stunde nach meiner Entdeckung war ich dann dort und der TA hat sich den Vogel angeschaut und es sah einfach nur FURCHTBAR aus!!!
Nach dem der "Vogelexperte" der Praxis sich den Kleinen auch noch mal angeschaut hat wurde mir folgendes mitgeteilt: "Der Vogel wurde wahrscheinlich von einem Greifvogel angegriffen, was auch die vielen fehlenden Federn und die leichten Schürfwunden und den komplizierten Flügelbruch erklärt. Des Weiteren ist der Vogel durch den Greifvogel "perforiert" worden und hat schwere Organschäden, die wir Zuerst nicht festgestellt haben. Der Kropf oder Magen ist stark betroffen und das, was aus seiner Schulter läuft ist unter anderem Darminhalt! Oberflächlich war bis heute Nichts zu sehen, da sich die Haut nach dem Angriff wieder geschlossen hat, aber in der Zwischenzeit ist der Vogel innerlich "verfault". Es tut mir leid für Sie, aber Er ist nicht mehr zu retten und man sollte ihm besser weitere Schmerzen ersparen ... "

Dann wurde er mit einer Überdosis Narkosemittel in die Bauchhöhle eingeschläfert und nachdem sich die Muskeln entspannt haben "lief er aus" und es war kein schöner Anblick. Die TA-Helferin musste aus dem Raum gehen ...
Ich bin da geblieben und konnte einen Tag lang die Bilder nicht mehr aus meinem Kopf bekommen.
Aber ich denke das ist besser für den armen Günter.

Und es tut mir furchtbar leid, dass ich ihn mit Schmerzmitteln weiter am Leben erhalten habe und er 5 Tage lang so grauenvoll leiden musste. Ich bitte Alle, die das hier lesen um Verständnis, denn ich wusste nicht, dass der Vogel halb-tot war und hielt es wirklich für das Beste und ich wollte meinem Kleinen Günter doch nur helfen, auch wenn das ganz klar der falsche Weg war.

Es tut mir unendlich leid, ihm das angetan zu haben ...

Sophia, Du hast Dich wunderbar um Günter gekümmert, Du hast nichts falsch gemacht und Dir nichts vorzuwerfen. Bei der ersten Untersuchung durch den TA ist der dramatische Zustand der armen Taube übersehen worden, Du kannst nichts dafür.

Du hast eine schöne Erfahrung gemacht, ein Tier zu retten, es aufzunehmen und zu versorgen, Du hast Dich bemüht alles, was wichtig ist für Günters Pflege und Ernährung in Erfahrung zu bringen und Dir anzueignen. Du warst bereit, Günter in liebe und kompetente Hände abzugeben und hattest schon alles für die Übergabe arrangiert. Es tut mir sehr leid für Dich, dass es so geendet ist.

Ich hätte Dir gewünscht, dass Du nach Abgabe in die schöne Pflegestelle, die wir für Günter hatten, eines Tages die Nachricht erhälst, dass Günter gesund ausgewildert worden ist.

Dein Kummer und Deine Trauer sind groß und das verstehe ich und wir alle hier sehr gut. Du hast Dein Herz für Tauben geöffnet, ich hoffe, dass Du immer wieder so handeln würdest, wie Du es für Günter getan hast, immer wieder ein hilfsbedürftiges Tier aufnehmen wirst. Du wirst jetzt, wenn Du Ringeltauben siehst, immer an Günter denken, Trauer wird immer bleiben, aber irgendwann tut es nicht mehr so weh, Sophia

LG astrid

Vielen Dank, Astrid, für deine tröstenden Worte und ich werde sicherlich wieder so handeln um einem hilfsbedürftigen Tier helfen zu können.

Hallo Sophia,

es tut mir Leid, dass es der kleine Günter nicht geschafft hat ...
Du hast dich super um ihn gekümmert und du hast dein bestes gegeben. Dich tifft absolut keine Schuld.