Volierenhaltung Mädels und Jungs

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Janine2783

Janine2783

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Hallo zusammen!

Ich habe in meiner fast 25qm großen Voliere u.a. 4 Zebramänner. Ich hab schon ein paar Mal versucht Mädels dazu zu setzen. Aber bisher hab ich damit keine schönen Erfahrungen gemacht. Entweder, sie haben unmengen an Eier gelegt, was ich aber noch in den Griff bekommen könnte, aber schlimmer ist, dass meine Männer sich dann immer streiten und nur hetzen.
Was kann ich denn da machen? Wenn ich nur ein Pärchen im Käfig z.B. habe, dann funktioniert es doch auch.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. :(
 
Hallo Janine,

natürlch muss man zu den vier Hähnen auch 4 Hennen setzen, bei 25 m² sollte es auch zu keinem Streit kommen. Welche Vögel sind denn noch in der Voliere?

Ich halte zur Zeit 16 Zebrafinken. Im Winter leben die Hennen getrennt von den Hähnen und kommen erst im Frühling bei wärmeren Themeraturen wieder zusammen. Die Hähne und die Hennen bilden in der Winterzeit gleichgeschlechtliche Paare.

Kommen die Geschlechter wieder zusammen, finden sich die Paare die schon eine Brutsaison miteinander hatten. Das ist sehr erstaunlich weil man immer glaubt die Hennen wären einfach austauschbar.
Hie und da kommt es zwar zu Streitigkeiten, aber die sind nie so handfest das ein Vogel einen Schaden nimmt. Auch jagen die Hähne die Hennen und umgekehrt, was ganz normal ist.

Zebrafinken stecken ein kleines Brutrevier ab und verteidigen es gegen Eindringlinge, egal wie groß die sind. Die Vögel unterscheiden sehr genau zwischen Fremden und Freunden (Familie), dabei muss es nicht immer die leibliche Familie sein. Kommen also neue Vögel dazu, darf man die nicht einfach in die Voliere setzen, vielmehr sollte man die Alten aus der Voliere fangen und sie ebenfalls in ein ihnen unbekanntes Revier setzten, z.B. Kleinvoliere.
Hier setzt man zum selben Zeitpunkt auch die Hennen (nach der Quarantänezeit) ein. Nach drei - fünf Tagen (manchmal auch weniger) haben sich Paare gebildet die man dann in die große Voliere übersiedeln kann!
Können sich die Vögel selbst den Partner wählen sind sie zudem viel friedlicher und ziehen, wenn man es ihnen erlaubt, auch prima Junge auf.
 
Danke erstmal für die ausführliche Antwort!
Ich kann meine Voliere komplett schließen und beheizen. D.h. sie kommen im Winter nirgens anders hin. Würde das dann trotzdem funktionieren?
Ich kenn das von den Kanarienvögeln, dass müssen ja auch min. genauso viele Mädels wie Jungs sein, besser noch mehr Mädels als Jungs. Wenn ich das bei den Zebras auch einhalte, müsste es dann funktionieren?
Ich möchte nicht bewusst "züchten", muss ich da was beachten?
Ich hab mich auch vertippt vorhin... Hab 5 Männchen :~
 
Hallo Janine,

also, wenn man die gegengeschlechtliche Paarhaltung anstrebt, sollen es immer genau so viele Hähne wie Hennen sein, dann gibt es auch keinen Konkurenzkampf.
Natürlich können alle Zebrafinken das ganze Jahr zusammen bleiben.
Wenn Du nicht unbedingt züchten willst, würde ich Dir empfehlen noch einen Hahn dazu zu nehmen und ganz auf die Hennen zu verzichten.

Es ist wichtig das die Anzahl der Zebrafinken immer gerade ist, so das jeder Vogel einen Partner hat.
 
Guten Morgen Susanne!

Ja, da hast du vollkommen Recht, dass es eine gerade Anzahl sein muss. Hatte ich auch bis vor kurzem noch... :-(
Es ging mit den Mädels auch nur darum, dass ich jemandem helfen wollte, der Mädels abgeben muss. Ansonsten hätte ich auch nicht über Damen nachgedacht.
Als ich gestern so in meiner Voliere war, dachte ich, die haben sich so ein schönes Nest gebaut, sind sie nicht vieleicht traurig ohne Mädchen?
Aber ich hab auch Angst, dass, wenn ich wieder Mädels haben sollte, sie dann so viele Eier legen, dass sie wieder so geschwächt sind und wieder das Schlimmste passiert... Sie bauen die Nester immer sonst wo hin, so dass ich sie nicht immer gleich finde und gegen unechte Eier austauschen kann. Wenn ich ihnen dann solche Exotennester reinhänge, dann werden die immer von den Wellis gefressen, also die Nester :D Denn hab ich mal so ein Kokosnussteil rein gehängt, aber da ist nu niemand mehr drin. Waren anfangs auch nur ne ganz kurze Zeit zum schlafen da drin.
 
Wenn ich ihnen dann solche Exotennester reinhänge, dann werden die immer von den Wellis gefressen, also die Nester :D

Hallo Janine, auch das ist wieder ein Grund darauf hinzuweisen, das Gemeinschaftsvolieren nicht gut sind. Kannst Du nicht abtrennen? Ein Teil für die Wellis und ein Teil für die Zebras?

Die Gefahr für die kleinem Finken von den Krummschnäbeln verletzt zu werden, ist auch nicht gerade klein,
auch wenn bisher nichts passiert ist.
 
Hallo Janine, auch das ist wieder ein Grund darauf hinzuweisen, das Gemeinschaftsvolieren nicht gut sind. Kannst Du nicht abtrennen? Ein Teil für die Wellis und ein Teil für die Zebras?

Die Gefahr für die kleinem Finken von den Krummschnäbeln verletzt zu werden, ist auch nicht gerade klein,
auch wenn bisher nichts passiert ist.
Bei einer Volierengröße von 25 m² sehe ich das ein bisschen anders. Natürlich ist eine Gemeinschaftshaltung von Krummschnäbeln und Spitzschnäbeln nicht als ideal anzusehen, dennoch kommt es immer auch auf die Größenverhältnisse an. Die Zebrafinken können bei 25 m² den Wellis auf jeden Fall ausweichen anderes bei Kleinvolieren wo es kein Entkommen gibt!

@Janine,

ehrlich gesagt glaube ich kaum das ein Hahn die Henne vermisst, solange er einen Partner hat, bis auf das sehr anstrengende Brutgeschäft und die Aufzucht kann der Hahn seine Instinke voll ausleben.
Die Unart bei Zebrafinken Eiatrappen zu verwenden scheint immer mehr Anhänger zu finden, ich persönlich halte davon gar nichts, es schont die Henne nämlich nicht, im Gegenteil, das leere Brüten geht unnötig an die Substanz und kostet viel Energie!

Ich würde allso nur noch einen Hahn dazu nehmen!
 
Warum tut ihr den ZF das leid an, indem ihr die Paare trennt? Das ist kaltherzig. Man kann über Futter, Temperatur und Tageslänge steuern ob sie brüten oder nicht. Man kann ihnen Nistmaterial vorenthalten, damit die Nester weniger kompfortabel sind. Und man kann die Eier gegen Kunsteier austauschen. Damit kann man die Vermehrung steuern. Aber die Paare trennen ist widernatürlich und kaltherzig. Die Paare bleiben lebenslang zusammen und zwar sehr eng. Trennung verursacht seelisches Leid. Auch wenn sich gleichgeschlechtliche Paare bilden, die sich gegenseitig "trösten" ist das sehr unschön. Ich habe die Paare nie getrennt, höchstens versehentlich bei Verkäufen.

ZF und WS in einer Voliere von 25 qm ist möglich, wenn

der Volierenbesatz nicht höher als 1 Vogel je 2 qm,
für jeden Vogel ein Schlafplatz sicher zur Verfügung steht,
Nester der ZF in dichtem Gebüsch errichtet werden können.

ZF und WS belästigen sich nicht gegenseitig. Bis auf eine Ausnahme haben die WS bei mir auch die Nester der ZF respektiert. Wenn sie sich aber drauf setzen können, zernagen sie diese von oben her. Dagegen kann man aber auch ein Brett drüber anbringen, damit die WS nicht direkt drauf sitzen können.
Wenn Nisthäuschen aufgehängt werden, werden sie natürlich zuerst von den WS besetzt. Aber die ZF schauen schonmal hinein, auch wenn die WS gerade darin brüten oder Junge drin sind.
 
Also ich trenne meine Paare nicht, ich hab gar keine Mädels.

Jap, die Wellis fressen das Nest von oben an, die Idee mit dem Brett werde ich mal beherzigen.

Wie kann man das mit dem Brüten durch Futter und Temperatur steuern?
 
Ich gebe meinen in der Zeit, wo sie pausieren sollen, nur Trockensaat, kein Grünes, keine anderen Futtermittel. Die Temperatur liegt bei ca. 12°C. Nistmaterial nur wenig und nur Grobes. Sie brauchen aber immer ein Nest zum Schlafen. Wenn sie das Legen doch nicht unterdrücken können, lasse ich sie einfach. Meistens legen sie nur wenige Eier, 2 oder 3. Kunsteier sind nur Notlösung. Im Sommer brüten sie in der AV und haben dann 4 oder 5 Junge. Jedes Paar brütet ca. 2 mal, dann ist Mauser (E-Juli). Außerdem ist dann sowieso voll. Ich nehme alles Nistmaterial weg. Neue Körbchen werden aufgehängt. Manchmal sind wieder Eier drin, dann bin ich so gemein und nehme sie weg.
 
Hallo zusammen!

Ich habe in meiner fast 25qm großen Voliere u.a. 4 Zebramänner. Ich hab schon ein paar Mal versucht Mädels dazu zu setzen. Aber bisher hab ich damit keine schönen Erfahrungen gemacht. Entweder, sie haben unmengen an Eier gelegt, was ich aber noch in den Griff bekommen könnte, aber schlimmer ist, dass meine Männer sich dann immer streiten und nur hetzen.
Was kann ich denn da machen? Wenn ich nur ein Pärchen im Käfig z.B. habe, dann funktioniert es doch auch.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. :(

Die Streitereien sind am Anfang notwendig, weil die Verhältnisse geklärt werden müssen. Da gibt es auch sowas wie "erste Wahl". Man muss sich ja zusammenraufen. Man muss sich kennen lernen. Der Eine mag die lieber, der andere aber auch etc. Ist fast so wie bei uns. Die Streitereien legen sich nach ein Paar Tagen.
Die Nester sollten nicht gleich nebeneinander hängen. Dann fühlen sich die Herren genötigt, ihren Nestbereich zu verteidigen. Die kleinen Raufbolde zanken sich auch um Nistmaterial. Daher sollte genügend (grobes Kokos) zur Verfügung stehen. Wenn einmal alles geklärt ist, gibt es wunderschöne Eintracht beim Futtern, Schwarmfliegen, Cliquenbildung etc. Und das mit den Eiern s.o.

Übrigens legen weibliche ZF dickere Eier, wenn sie ein gut singendes Männchen haben. Aber auch, wenn sie ihren Partner nicht so attraktiv finden (haben neulich Wissenschaftler herausgefunden). Besonders große Gelege bis zu 6 Eiern haben bei mir immer junge Weibchen gemacht (vielleicht um eine Fehlerquote mit einzubeziehen). Ältere und erfahrene Weibchen blieben meist bei drei Eiern. Nach längeren Ruhezeiten (brutfreie Zeiten) oder nach starker Dezimierung des Bestandes, haben die Zebrafinken auch größere Gelege gemacht (4-5).
 
Warum tut ihr den ZF das leid an, indem ihr die Paare trennt?
Also erstmal muss man dazu sagen, das ich persönlich die Paare nur aus logistischen Gründen trenne, auch um neue Paare zu bekommen!
Aber die Paare trennen ist widernatürlich und kaltherzig.
Das ist eine all zu menschliche Einstellung zur Thematik!
Die Paare bleiben lebenslang zusammen und zwar sehr eng.
Das entspricht nicht der Tatsache! Ich halte einen Schwarm von Zebrafinken und da werden häufig die Partner getauscht, gerade eben wie es den Vögeln gefällt. Lebenslang ist bei ZF eine Brutsaison!
Man kann über Futter, Temperatur und Tageslänge steuern ob sie brüten oder nicht.
Ja, das ist bedingt richtig, wobei es auf die Haltung im allgemeinen ankommt. Arbeitet man, so wie ich, mit Tageslicht und natürlich ansteigenden Temperaturen, werden im Frühjahr die Tage länger und wärmer, stellt sich der Biorhythmus bei den Vögeln auf Balz ein. Das kann z.B. auch im Winter bei einigen Sonnentagen passieren so dass die Hähne zu treiben anfangen!
Man kann ihnen Nistmaterial vorenthalten, damit die Nester weniger kompfortabel sind.
Auf Nisthilfen/Schlafnester verzichte ich ganz, denn bei aller Theorie, Zebrafinken sind sehr erfindungsreich, wenn es um die Auspolsterung von "Nestern" geht.
Und man kann die Eier gegen Kunsteier austauschen.
Das ist witzig und überaus natürlich!
Ich gebe meinen in der Zeit, wo sie pausieren sollen, nur Trockensaat, kein Grünes, keine anderen Futtermittel.
Mach ich auch so! Praktiziere Vogelhaltung seit 30 Jahren und da haben sich viele Dinge als gut und richtig erwiesen.
Die Temperatur liegt bei ca. 12°C. Nistmaterial nur wenig und nur Grobes. Sie brauchen aber immer ein Nest zum Schlafen.
Das kann man nicht verallgemeinern. Bei Dir brauchen sie die Nester weil es sonst zu kalt ist zum schlafen, das macht einen Unterschied. Ich verzichte ganz auf Nester, denn die Vögel sind bei min. 15 C° untergebracht und schlafen genau so gut auf den Ästen!
Wenn sie das Legen doch nicht unterdrücken können, lasse ich sie einfach. Meistens legen sie nur wenige Eier, 2 oder 3. Kunsteier sind nur Notlösung.
Also mal ehrlich, was ist denn daran natürlich, Zebrafinken legen bei guter Kondition (im richtigen Alter) Gelege von 5-6 Eiern (Schauzebrafink bis 8 ). Eiatrappen sind keine Lösung, nicht mal eine Notlösung!
Im Sommer brüten sie in der AV und haben dann 4 oder 5 Junge.
Nun, bei uns fängt die Brutsaison je nach Witterung im März/April an und endet im August. Danach kommen alle Nistkästen raus und es wird mager gefüttert.
Jedes Paar brütet ca. 2 mal, dann ist Mauser (E-Juli). Ich nehme alles Nistmaterial weg. Neue Körbchen werden aufgehängt. Manchmal sind wieder Eier drin, dann bin ich so gemein und nehme sie weg.
Verstehe den Sinn der neuen Körbchen nicht! Ist doch klar das neue Gelege angelegt werden! Meine Paare brüten zweimal im Jahr, wobei ich eine 3 Monatige Ruhepahse zwischen den Bruten einhalte!

Die Streitereien sind am Anfang notwendig, weil die Verhältnisse geklärt werden müssen. Da gibt es auch sowas wie "erste Wahl". Man muss sich ja zusammenraufen. Man muss sich kennen lernen.
Das trifft nur auf Vögeln zu die neu dazu kommen! Bei engespieltem Besatz, genügend Platz und harmonierenden Paaren gibt es keinen Streit.
Die Nester sollten nicht gleich nebeneinander hängen. Dann fühlen sich die Herren genötigt, ihren Nestbereich zu verteidigen.
Das ist richtig, Zebrafinken legen ein kleines Brutrevier an!
Die kleinen Raufbolde zanken sich auch um Nistmaterial. Daher sollte genügend (grobes Kokos) zur Verfügung stehen.
Warum das jetzt ausgerechnet grobe Kokusfaser sein muss erschließt sich mir nicht ganz. Für den Nestbau okay, aber für die Auspolsterung sollte das Material weich sein.
Übrigens legen weibliche ZF dickere Eier, wenn sie ein gut singendes Männchen haben. Aber auch, wenn sie ihren Partner nicht so attraktiv finden (haben neulich Wissenschaftler herausgefunden).
Oh je, das ist ja biologisch sehr interessant!
Besonders große Gelege bis zu 6 Eiern haben bei mir immer junge Weibchen gemacht (vielleicht um eine Fehlerquote mit einzubeziehen).
Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedanken! Ich stell mal die Behauptung auf, das hier nicht nur eine Junghenne Eier in ein Nest gelegt hat. Denn wie wir wissen sind Vögel nicht in der Lage Eier nachzulegen. Wenn man z.B. Eier dem Nest entnimmt, werden die fehlenden nicht durch neue ersetzt.
Ältere und erfahrene Weibchen blieben meist bei drei Eiern.
Da scheint was durcheinander gekommen zu sein! Umgekehrt wird ein Schuh draus!
Nach längeren Ruhezeiten (brutfreie Zeiten) oder nach starker Dezimierung des Bestandes, haben die Zebrafinken auch größere Gelege gemacht (4-5).
Größere Gelege sind in dem Fall normale Gelegegrößen. Ein Vogel der konditionell schlecht beisammen ist, der legt auch weniger Eier.
Die "starke Dezimierung des Bestandes", was muss man sich denn darunter vorstellen? Dezimierung bedeutet Verluste durch Krankheit bzw. Tot.
 
Ui jui jui... Wie soll ich mir das alles merken?! *lach*
Also da kann ich ja nicht mitreden. Ich hatte mal ein Pärchen hier zu Hause in einer ZV und sie haben 5 Babys bekommen. Wie viele Eier gelegt wurden, weiss ich nicht mehr. Ansonsten fütter ich das ganze Jahr auch frisches Futter, aber wie gesagt, ich habe ja bis jetzt auch nur Männer in der Voliere. Als Nistmaterial nehmen sie auch gern Heu, Stroh, Federn und Fell von meinen Hasis :D Ich bin ja aber auch kein Züchter. Ich habe sie nur, weil ich sie sooo süß finde und versuche eben allen so gerecht wie möglich zu werden. Unter 12° ist bei mir nie.
 
Aaaaalso Sirius123,

die Tatsachen, die ich beschrieben habe, beruhen auf einer Erfahrung von 25 Jahren Zebrafinkenhaltung unter unterschiedlichen Haltungsbedingungen, zuletzt 8 Jahre AV. Die Vögel befinden sich in gutem Zustand und vermehren sich entsprechend. Krankheiten kann man nicht ausschließen, aber die Lebensbedingungen sind verhältnismäßig naturnah. Ich beobachte die Vögel sehr intensiv, ohne in Abläufe einzugreifen.

Wie gesagt, meine Beobachtungen sind so:

Kein ZF-Paar, das sich selbst gefunden hat und nicht willkürlich zusammen gesetzt wird, wechselt den Partner, Fakt. Menschen, die zu bestimmten Zwecken Paare zusammenstellen, handeln willkürlich und eigennützig. Sie nutzen den starken Fortpflanzungstrieb dieser einmaligen Tiere für eigene Vorstellungen aus.

Zebrafinken bauen in der Natur zwei Nester: Eines zum Schlafen und eines zum Brüten. Das Schlafnest wird aus grobem Material locker zusammengefügt, das Schlafnest wird ausgepolstert mit Haaren und Federn bzw. feinen Pflanzenfasern, Fakt. Klaus Immelmann hat dieses Verhalten in der Natur beobachtet und eindrücklich geschildert. In der AV konnte ich dieses Verhalten ansatzweise beobachten.

Die Gelegegröße richtet sich nach mehreren Faktoren, unter Anderem an der Größe des Bestands einer Population, auch das ist Fakt. Das trifft nicht nur auf ZF zu. Und junge Weibchen legen tatsächlich nach (nicht, wenn man das Gelege nachträglich verkleinert). Sie beginnen mit der Brut bereits mit dem dritten Ei. Das heißt, dass sie zumindest bis drei zählen können. Die ersten drei Jungen schlüpfen demnach an einem Tag, die Weiteren entsprechend jeweils ein Tag später. Das Jüngste holt den Rückstand auf, sodass es meistens nur einen Tag später ausfliegt, als die Älteren. Sofern Eier unbefruchtet sind, bleiben genügend. Sofern die Nahrung oder andere Faktoren nicht ausreichen, kann die Aufzucht auf weniger Junge konzentriert werden. Ich hatte niemals Gelege von mehr als 6 und das liegt nicht an einer schlechten Kondition, sondern an den naturgemäßen Haltungsbedingungen. Die durchschnittlichen Gelege waren 3 - 4. Eine weitere Beobachtung kann ich hinzufügen: Unter besonders guten Bedingungen werden mehr Männchen groß, als Weibchen. Über die Gründe kann man trefflich spekulieren.

Kunsteier verhindern, dass sich Vögel mit Eierlegen verausgaben. Das ist nicht natürlich, aber gängige Praxis bei sehr vielen Züchtern. Das Weiterlegen von Eiern erschöpft die Vögel viel stärker als das Bebrüten von Eiern, die nicht ausschlüpfen. Nach einer gegebenen Zeit geben sie das Brüten auf. Das Eierlegen setzen sie aber auf Ultimo fort.
Alte Nistkörbchen werden aus Hygienegründen entsorgt. Nester aus grobem Material verführen nicht so schnell zum Wiederbrüten, verhindern dieses aber nicht unbedingt.
Was starke Dezimierung bedeutet, kann man sich ja denken: Der Verkauf des Nachwuchses. Wenn vier Paare ZF etwa 18 Junge aufziehen, ist der Verkauf der Selben eine Dezimierung von 26 auf 8.

So, was das "Vermenschlichen" anbelangt, kann ich versichern, dass auch Vögel fühlen. Die Gefühle entsprechen den Grundgefühlen des Menschen. Angst, Zorn, Lust, Unlust, Zu- und Abneigung zu diesem und jenem Artgenossen, Mangelgefühle wie Hunger, Durst, Müdigkeit, Jucken, Schmerz und so weiter. Auch Liebe auf einer niedrigen Stufe und Eifersucht gehören dazu. Das können rein funktional denkende Menschen nicht nachvollziehen, ist aber so. Es soll ja Menschen geben, die ein Lebewesen als eine rein mechanische Apparatur auf biochemischen Reaktionsabläufen basierend ansehen (wenn ich an diesem Schräubchen drehe, passiert dies oder jenes). Das aber ist nur die Hälfte des Lebewesens. Die andere Hälfte kann man nicht sehen oder messen. Man kann sie nur erahnen, wenn man ein wenig sensibel ist, und man kann sie denken.

Zebrafinken haben eine komplexe Sozialstruktur und entsprechend hohe soziale Intelligenz. Das Gefühlsleben der ZF ist diesbezüglich sehr reichhaltig und differenziert. Aus logischen Gründen werden leider sehr viele kaltherzige und widernatürliche Dinge gemacht, wie z.B. Batteriehaltung von Hühnern.
Ich lege aber Wert auf eine möglichst natürliche Haltung, auch wenn das nur annähernd gelingt in unserem Klima.
 
Kein ZF-Paar, das sich selbst gefunden hat und nicht willkürlich zusammen gesetzt wird, wechselt den Partner, Fakt.
Sorry, aber das sind deine Fakten, nicht meine. Meine Beobachtungen und Aufzeichnungen sprechen eine andere Sprache. Ich stelle meine Paare auch nicht zusammen, die finden sich selbst im Schwarm.
Menschen, die zu bestimmten Zwecken Paare zusammenstellen, handeln willkürlich und eigennützig. Sie nutzen den starken Fortpflanzungstrieb dieser einmaligen Tiere für eigene Vorstellungen aus.
Nun, das mach ich nicht, bei mir leben alle Vögel in Schwärmen. Dabei versuche ich die Volieren so groß und so naturnah wie möglich zu gestalten.
Zebrafinken bauen in der Natur zwei Nester: Eines zum Schlafen und eines zum Brüten. Das Schlafnest wird aus grobem Material locker zusammengefügt, das Schlafnest wird ausgepolstert mit Haaren und Federn bzw. feinen Pflanzenfasern, Fakt. Klaus Immelmann hat dieses Verhalten in der Natur beobachtet und eindrücklich geschildert. In der AV konnte ich dieses Verhalten ansatzweise beobachten.
Das trifft auf die Natur zu (habs selbst schon in Australien beobatet), aber in den beengten Volieren der meisten Vogelhalter ist das oft nicht der Fall. Zumal wir es mit keinem wildlebenden Vertreter der Art mehr zu tun haben. Wir haben es mit einen durchgezüchteten Zebrafinken zu tun, der nur noch wenig mit dem in Freiheit Geborenen gemein hat. Auch ist das Zweitnest in der Natur ein Schutz vor Beutegreifern z.B. durch Schlangen aus dem Grund bauen ZF auch in Familienverbänden.
Die Gelegegröße richtet sich nach mehreren Faktoren, unter Anderem an der Größe des Bestands einer Population, auch das ist Fakt. Das trifft nicht nur auf ZF zu.
Das stimmt, wenn es sich dabei um natürliche Bestände handelt! In der Natur, wenn es zu der Überpopulation kommt, herrscht auch eine Nahrungsknappheit. In der Voliere, herrscht die meiste Zeit ein Überangebot an Nahrung und Nistgelegenheiten, deine Fakten lassen sich nicht auf die allgemeine Volierenhaltung umlegen.
Und junge Weibchen legen tatsächlich nach (nicht, wenn man das Gelege nachträglich verkleinert).
Das ist wohl nicht ganz richtig! Das Gelege ist mit drei Eiern noch nicht komplett. Ein komplettes Gelege umfasst 5-6 Eier. Also legen sie die Eier nicht nach sondern komplettieren das Gelege, wie es die Natur vorgesehen hat!
Sie beginnen mit der Brut bereits mit dem dritten Ei.
Zebrafinken fangen immer mit der Brut beim dritten Ei an.
Das heißt, dass sie zumindest bis drei zählen können.
Oh je, jetzt wirds abenteuerlich! Zebrafinken beginnen mit der festen Brut am 3. Tag, Witzigerweise brütet die Henne ab dem dritten Tag, selbst wenn nur ein Ei im Nest liegt!
Die Vögel zählen die Eier nicht, das hat was mit den Tagen der Eiablage zu tun.
Kunsteier verhindern, dass sich Vögel mit Eierlegen verausgaben. Das ist nicht natürlich, aber gängige Praxis bei sehr vielen Züchtern. Das Weiterlegen von Eiern erschöpft die Vögel viel stärker als das Bebrüten von Eiern, die nicht ausschlüpfen. Nach einer gegebenen Zeit geben sie das Brüten auf. Das Eierlegen setzen sie aber auf Ultimo fort.
Bin ich anderer Meinung! Klar werden Eier im Zyklus gelegt, aber ohne Nester eben nicht! Da liegt nie ein ganzes Gelege am Boden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, wie unterschiedlich gesehen und beobachtet wird. Ist doch 'ne gute Diskussion. :trost:
Tatsächlich gibt es offenbar diese Unterschiede bei den verschiedenen Schwärmen. Manches kann man so oder so interpretieren. Alle Regeln haben ihre Ausnahmen. So haben meine im Schnitt 3 - 4 Eier, die nicht immer am dritten Tag begonnen wurden zu bebrüten, sondern auch schonmal am ersten, halt noch nicht ganz fest. Sie kamen nicht alle aus den selben Zuchten. 5-6 Eier waren eher die Ausnahme und ich kann nicht feststellen, dass meine ZF in schlechterer Verfassung sind, als anderswo, sondern sogar eher besser. Das Platzangebot ist riesig, das Futter hochwertig. Trotzdem "nur" 3-4 Junge pro Brut.
Dennoch würde ich nicht die Paare trennen, jedenfalls nicht absichtlich. Meine ältesten ZF sind etwa 8 Jahre alt geworden, die meisten, die bei mir blieben, wurden 5 - 6 Jahre. Ich weiß, sie können auch älter werden. In der AV sind die Lebensbedingungen etwas anders als im Käfig. Aber die Paare blieben wirklich immer zusammen.
Allerdings muss ich zufügen, dass ich die ZF nicht alleine, sondern in Gemeinschaft mit anderen Vögeln halte. Daher allein ist das Angebot an Schlafnestern notwendig, sonst werden die ZF gegenüber den anderen Vögeln penetrant. Aber auch wegen Wetterschutz. Da bauen sie sich schon mal selbst eines ohne Nisthilfe in einem der Sträucher. Auch in verschiedensten Nischen und Winkeln des Schutzhauses bauen sie. Daran kann ich doch erkennen, dass sie Schlafnester brauchen. Also bekommen sie auch welche.
Soviel zu den Beobachtungen aus meinem Stall. Grüße :bier: Al
 
Hallo alfriedro,

siehst Du, wenn man auch die Hintergründe schreibt wird vieles verständlicher!

Es ist wichtig eine allgemeine Gültigkeiten der Aussagen zu treffen. Will man ein Haltungskonzept aufstellen darf man die Ausnahme von der Regel nicht als allgemein gültige Tatsache dahin stellen.

Das es zu unterschiedlichen Beobachtungen kommen kann ist nur natürlich, erstmal haben wir es mit Individuen zu tun, bei denen grundlegende Verhaltensmuster die Selben sind, durch die verschiedenen Haltungsmethoden sich aber unterschiedlich auswirken.
So ist eine naturnahe Außenhaltung anders zu bewerten als eine naturnahe Innenhaltung.

Am Beispiel der Ernährung wird einem sehr schnell klar, das die meisten Halter es "zu gut" mit ihren Zebrafinken (allgemein mit ihren Vögeln) meinen. Da wird ganzjährig Gemüse, Obst und ein Überangebot der verschiedenen Futtersorten angeboten. Wobei Zebrafinken als Steppenbewohner nur zur Regenzeit mit Quellfutter oder frischem Gras versorgt werden. In der Zeit, in der sie auch Nester bauen und Jungen aufziehen.

Wenn man heute also immer mehr feststellt, das Vögel das ganze Jahr hindurch Brutzeit haben, sollte man auch mal den Aspekt Fütterung durchleuchten.

Was das Lebensalter angeht, da werden meine Zebrafinken 12 bis 14 Jahre alt, wobei ich genau Buch über jeden Vogel führe.
 

Was das Lebensalter angeht, da werden meine Zebrafinken 12 bis 14 Jahre alt, wobei ich genau Buch über jeden Vogel führe.

Boh, 12 - 14 Jahre! Ein Züchter sagte mir mal, in der Freivoliere 5 - 6 Jahre wären schon viel. In meiner Lektüre sind Angaben von 10 Jahren in der Stubenhaltung, ausnahmsweise darüber.
 
Thema: Volierenhaltung Mädels und Jungs

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