Sesam verfüttern?

Diskutiere Sesam verfüttern? im Forum Zebrafinken im Bereich Prachtfinken - Hallo Leute, ich hab ne kurze Frage: Kann ich meinen Vögeln Sesam geben? Ich hab welchen da, für mich zum Kochen, ungesalzen, auch nicht...
Hallo Möhrchen,

so ganz schlecht wirkt das Futter nicht. Es besteht überwiegend aus großkörnigen Hirsesorten, ein wenig Glanz und sehr wenig Negersaat und Hanf. Achte mal darauf, ob Deine Vögel die beiden letztgenannten Samenarten überhaupt fressen (leere Spelzen) - die meisten ZF tun das nämlich nicht. Ich würde das Futter nicht gleich entsorgen, sondern weiterfüttern und dann beim nächsten Kauf darauf achten, dass keine Ölsaaten mehr drin sind (ist gar nicht so einfach, weil die meisten sog. "Exotenfutter"-Mischungen welche enthalten).
Falls Du Deinen Vögeln z.B. wg. Aufzucht doch Ölsaaten füttern möchtest, kannst Du diese ja dann extra reichen.


@ den Rest, der Ölsaaten per se verteufelt...:

Auch wenn Zebrafinken (wie viele andere Prachtfinken auch) zu den Grassamenfressern zählen, heißt das nicht, dass sie nicht auch andere Futterquellen nutzen. Normalerweise nehmen sie das, was ihnen die Natur bietet: auch in Australien gibt es genügend Bäume, die ölhaltige Samen tragen. Außerdem sammeln sie gerne Kerbtiere ein und fangen Insekten im Flug. Deshalb sollte man bei der Ernährung nicht zu einseitig füttern (und denken...).
Ölsaaten enthalten sehr viele wertvolle Inhaltsstoffe, die die "reinen" Mehlsaaten nicht oder nur ungenügend bieten: ungesättigte Fettsäuren, deutlich mehr Eiweiß mit fast der gesamten Palette an Aminosäuren und fettlösliche Vitamine. Um einseitiger Ernährung vorzubeugen gehört auch ein wenig "Fettfutter" in die Fütterung! Damit die Vögel nicht fett und leberkrank werden, muss dies halt sehr zurückhaltend geschehen und die Haltung angepasst werden: raus aus den Kleinstkäfigen, viel Bewegung und Beschäftigung.

MfG,
Steffi
 
Kann schon sein, dass sie das nicht fressen. Von der Negersaat fressen sie ca. die Hälfte, aber irgendwas anderes bleibt immer liegen. Nur wie gesagt, für mich sieht das alles gleich aus. Ob das jetzt der Hanf oder vereinzelte Hirsesamen sind - keine Ahnung. Kann aber gut sein, dass das der Hanf ist - ich hatte mal testweise richtigen Hanf im Käfig und den haben sie nur zum Nestbau entwendet. Zum Glück! Den gibt's jetzt auch nicht mehr!
Naja, wie gesagt, es sind nur noch 3kg, ich schau mich nach ner gescheiten Mischung um (oder mische selbst) und schütte dann alles zusammen. Dann gibt es die "bösen" Körner nur noch in Kleinstdosen.
 
Hallo Möhrchen,

falls es Dich interessiert, schau doch mal auf der Seite vom Blattner Heimtierfutter nach. Da kann man wundervoll die verschiedenen Hirsesorten sehen und auch fast alle anderen Futterarten sind dort vertreten.
Der beste Anschauungsunterricht ist allerdings das Wühlen in kiloweise Hirse - jede Sorte für sich selbst... ;) . Ich hab mindestens 15 verschiedene Saaten und stelle meine Futtermischungen selbst her - je nach Vogelart und "Saison" gibt es verschiedene Mischungen.

MfG,
Steffi
 
so ganz schlecht wirkt das Futter nicht. Es besteht überwiegend aus großkörnigen Hirsesorten, ein wenig Glanz und sehr wenig Negersaat und Hanf. Achte mal darauf, ob Deine Vögel die beiden letztgenannten Samenarten überhaupt fressen (leere Spelzen) - die meisten ZF tun das nämlich nicht.
Das kann man auf keinen Fall so sagen! Im Gegenteil, wenn Gelegenheit dazu haben nehmen die meisten Zebrafinken extrem viel ölhatige Sämereien auf und fressen sie wie andere Leute Bonnons.
Nahrung im Überfluss ist werder der Gesundheit von Vogel noch von Mensch zuträglich.
Falls Du Deinen Vögeln z.B. wg. Aufzucht doch Ölsaaten füttern möchtest, kannst Du diese ja dann extra reichen.
Bitte verzichte ganz auf die Fütterung von ölhaltigen Sämereien (Negersaat, Hanf, Leinsamen, Rübsen, Diestel, generell Unkrautsaamen ect.)
@ den Rest, der Ölsaaten per se verteufelt...:
Mit recht, Zebrafinken leiden sehr schnell an Leberschäden, auch wenn man das nicht einsehen möchte!
Auch wenn Zebrafinken (wie viele andere Prachtfinken auch) zu den Grassamenfressern zählen, heißt das nicht, dass sie nicht auch andere Futterquellen nutzen. Normalerweise nehmen sie das, was ihnen die Natur bietet: auch in Australien gibt es genügend Bäume, die ölhaltige Samen tragen. Außerdem sammeln sie gerne Kerbtiere ein und fangen Insekten im Flug. Deshalb sollte man bei der Ernährung nicht zu einseitig füttern (und denken...).
Ölsaaten enthalten sehr viele wertvolle Inhaltsstoffe, die die "reinen" Mehlsaaten nicht oder nur ungenügend bieten: ungesättigte Fettsäuren, deutlich mehr Eiweiß mit fast der gesamten Palette an Aminosäuren und fettlösliche Vitamine. Um einseitiger Ernährung vorzubeugen gehört auch ein wenig "Fettfutter" in die Fütterung! Damit die Vögel nicht fett und leberkrank werden, muss dies halt sehr zurückhaltend geschehen und die Haltung angepasst werden: raus aus den Kleinstkäfigen, viel Bewegung und Beschäftigung.

MfG,
Steffi
Dazu empfehle ich mal das Lesen des folgenden Thread. Eignung von Wildpflanzensamen bei Goulds Kann sich ja jeder dann eine eigene Meinung bilden. Besonders dieser Post
Nur eins, in den trockenen Grassteppen Australiens gibt es diese Vielfalt an anderen (ölhaltigen) Sämereien gar nicht! Es gibt zwei Grassorten die vorherrschen Triodia (Spinifex) und Astrebla (Mitchell-Gras bzw. Süßgras). Zwei Baumarten, Akazien und Eukalyptus und davon trägt nur die Akazie ölhaltige Samen die für die Schnäbel der Zebrafinken aber zu hart und groß ist.
Süßgras wird in seinen verschiedenen Reifegraden in der Hauptsache von Zebrafinken gefressen. Das Zebrafinken auch Kerbtiere, vorallem in der Aufzuchtsphase zu sich nehmen ist richtig hier spielt nur der Eiweißgehalt eine Rolle. Termiten (sehr Eiweisreich) und andere Kerbtiere decken den erhöten Proteinbedarf während der Aufzucht.
 
Nun muss ich auch mal was fragen, es heißt in der freien Wildbahn überleben Zebrafinken 2-3 Jahre. Fallen sie nur den Fressfeinden zum Opfer oder kann es sein, dass das Futterangebot dort wegen den klimatischen Verhältnissen doch nicht so gut ist und wir mit unserem Wissen die Vögel doch sehr artgerecht ernähren. Immerhin gibt es hier Zebrafinken, die auch älter als 12 Jahre alt werden. Das spricht ja doch für gute Futterzusammensetzung.
 
Nun muss ich auch mal was fragen, es heißt in der freien Wildbahn überleben Zebrafinken 2-3 Jahre. Fallen sie nur den Fressfeinden zum Opfer oder kann es sein, dass das Futterangebot dort wegen den klimatischen Verhältnissen doch nicht so gut ist und wir mit unserem Wissen die Vögel doch sehr artgerecht ernähren. Immerhin gibt es hier Zebrafinken, die auch älter als 12 Jahre alt werden. Das spricht ja doch für gute Futterzusammensetzung.
Erstmal hängt es mit den Fressfeinden, aber auch mit den Umwelteinflüssen zusammen. So muss man wissen, das vorallem das erste Jahr im Zebrafinkenleben das Gefährlichste ist. In Australien gibt es unzählige Schlangenarten die sich von kleinen Vögeln ernähren. Zudem fordern Dürreperioden, Brände und Krankheiten (Vitamin/ Mineralstoffmangel) jährlich ihre Opfer. Auch nach einem Brand, wächst das Gras nicht gleich und bildet Fruchtstände aus. Jungvögel sind also mehr als gefährdet. Auch steht Wasser und Futter nicht das ganze Jahr hindurch in Unmengen zur Verfügung. So sterben vorallem Alte, Kranke und Jungvögel.
Auch aus diesem Grund ist die Vermehrungsrate der Zebrafinken so hoch.

In Gefangenschaft wo es alles im Überfluss gibt, wo man sich keine Gedanken um Fressfeinde oder Wassermangel machen muss werden Zebrafinken etwa 7 und in Ausnahmefällen auch mal 14 Jahre alt. Auch die tierärztliche Versorgung trägt dazu bei. Vögel die nicht fliegen können würden in der Natur nicht lange leben, so werden Alte und Kranke vom Menschen aufgepäppelt.

Die Frage ist, was besser ist 2-3 Jahre in Freiheit oder 14 Jahre im goldenen Käfig!
 
Kommt darauf an, wie man den "Goldenen Käfig" gestaltet. Ich bin eh kein Käfighalter, sondern bevorzuge Volieren, die ich interessant gestalte.

Aber da hast du schon Recht, was man so an Käfigen sieht, da werden so viele lange Jahre zu einer Gefängnisstrafe!
 
Kommt darauf an, wie man den "Goldenen Käfig" gestaltet. Ich bin eh kein Käfighalter, sondern bevorzuge Volieren, die ich interessant gestalte.

Aber da hast du schon Recht, was man so an Käfigen sieht, da werden so viele lange Jahre zu einer Gefängnisstrafe!
Ein Käfig, bleibt ein Käfig, also ein begrenzter Lebensraum (wenn auch ein beschützter), egal wie groß der Käfig auch immer ist. Die größte Voliere verhindert doch, das sich der Vogel frei dorthin bewegen kann wo immer er auch will.
Die Unterschiede zwischen Volierenhaltung und Natur liegen doch klar auf der Hand. Allein schon, wenn man züchtet hat man einen sehr begrenzten Genpool, in der Natur suchen sich die JF über Kilometer neue Partner.
Sicher ist ein Leben in der Voliere einem im Käfig vorzuziehen, aber es ist dennoch nicht mit der Natur vergleichbar.

Andererseits sind unsere Zebrafinken ein Zuchterzeugnis, die wohl in der Natur eher zum Scheitern verurteilt wären. Zudem muss man immer wieder sagen, ein Vogel der die Freiheit nicht kennt, vermisst sie auch nicht.
 
Hallo Susanne,

ich hab mich schon gewundert, dass Du nicht früher "eingeschritten" bist...


Sirius123 schrieb:
Im Gegenteil, wenn Gelegenheit dazu haben nehmen die meisten Zebrafinken extrem viel ölhatige Sämereien auf und fressen sie wie andere Leute Bonnons.

Das deckt sich nicht mit meiner (persönlichen) Beobachtung. In meiner ca. 25-jährigen "Zebrafinken-Hobbyhaltungs- und Zuchtzeit" habe ich schon einige ZF gehalten und auch nachgezogen. In den ersten 10 Jahren (ca., so genau weiß ich das gar nicht mehr) bekamen sie fast ausschließlich fertige Exotenmischungen, die allesamt auch Ölsaaten enthielten (meist Negersaat, z.T. auch Rübsen und Hanf). Erst danach habe ich begonnen, meine Mischungen selbst herzustellen. Anfänglich mischte ich auch Negersaat unter - dies unterließ ich irgendwann, weil die Vögel sie meist nicht fraßen. Lediglich in der Aufzuchtsszeit von Jungvögeln konnte man plötzlich auch Negersaatspelzen entdecken (ich bin eine "Futterausblaserin, deshalb kann ich genau sagen, was überhaupt gefressen wird).
Da ich meist nur wenige Vögel beherbergte (2 bis höchstens 3 Paare), kannte ich ihre Vorlieben genausten. Fast jeder Vogel hatte seine individuellen Vorlieben - die Fettsaaten waren eigentlich nie dabei. Auffallend war v.a. ihre Vorliebe für "Japanhirse" (Echinochloa crus-galli) - das deckt sich sogar mit in der Literatur erwähnten Freilandbeobachtungen. Deshalb enthalten bei mir alle Futtermischungen diese Hirse in nicht zu geringer Menge.

Sirius123 schrieb:
Nahrung im Überfluss ist werder der Gesundheit von Vogel noch von Mensch zuträglich.

Stimmt, dem kann ich zustimmen - dabei ist es aber egal, ob es jetzt Fett- oder Mehlsaaten sind, denn auch letztere können zur Verfettung und Leberschäden führen.

Sirius123 schrieb:
Dazu empfehle ich mal das Lesen des folgenden Thread. Eignung von Wildpflanzensamen bei Goulds Kann sich ja jeder dann eine eigene Meinung bilden.

Genau auf diesen Parallelthread hätte ich ebenfalls verwiesen (nur wg. der Fütterungsphysiologie). Allerdings muss man schon unterscheiden, ob man Goulds füttert oder ZF - obwohl beides Prachtfinken sind, unterscheiden sich ihre Futtergewohnheiten doch beträchtlich. Schon allein die in der Natur bevorzugten Aufnahmearten bedingen dann auch eine völlig andere Futterpalette. Außerdem bevölkern beide Arten völlig verschiedene Habitate. Nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen...

Sirius123 schrieb:
Nur eins, in den trockenen Grassteppen Australiens gibt es diese Vielfalt an anderen (ölhaltigen) Sämereien gar nicht! Es gibt zwei Grassorten die vorherrschen Triodia (Spinifex) und Astrebla (Mitchell-Gras bzw. Süßgras). Zwei Baumarten, Akazien und Eukalyptus und davon trägt nur die Akazie ölhaltige Samen die für die Schnäbel der Zebrafinken aber zu hart und groß ist.
Süßgras wird in seinen verschiedenen Reifegraden in der Hauptsache von Zebrafinken gefressen.

Zebrafinken bewohnen doch nicht nur die zentralen Grassteppen - das Verbreitungsgebiet von T. guttata castanotis umfasst fast ganz Australien (im Gegensatz zu den Goulds, die nur im Norden vorkommen). Ein riesiger Kontinent mit sehr verschiedenen Klimazonen und einer sehr vielfältigen Flora und Fauna. Dementsprechend vielfältig ist auch das Nahrungsangebot der lokalen Zebrafinkenpopulationen. Da gibt es dann nicht nur Spinifex auf dem Speiseplan...

Sirius123 schrieb:
Das Zebrafinken auch Kerbtiere, vorallem in der Aufzuchtsphase zu sich nehmen ist richtig hier spielt nur der Eiweißgehalt eine Rolle. Termiten (sehr Eiweisreich) und andere Kerbtiere decken den erhöten Proteinbedarf während der Aufzucht.

Insekten und v.a. deren Larven (die zebrafinkentypisch auch mal gerne vom Boden eingesammelt werden) sind alles andere als fettarm - sie dienen zwar primär der Versorgung mit tierischem Eiweiß, enthalten aber auch je nach Art sehr viel Fett.

Ich muss betonen: ich bin keine Befürworterin der üblichen "Exotenmischungen", die fast alle ölhaltige Sämereien enthalten. Und Negersaat und Co. zur freien Verfügung sollten nicht auf dem Speiseplan stehen.
ABER: mir stößt auf, dass ölhaltige Sämereien hier im VF regelrecht verteufelt werden, obwohl sie ernährungsphysiologisch durchaus ihre Berechtigung in einer abwechslungsreichen Prachtfinkenfütterung haben. In minimalen Mengen gezielt gefüttert tragen sie zu einer ausgeglichenen Ernährung bei, die dann viele Zugaben erübrigt (z.B. bestimmte Vitamingaben, weniger Eifutter u.ä.).
Wenn ich manchmal lese: "meine Vögel werden in der Ruhephase ausschließlich mit Silberhirse gefüttert" o.ä., kann ich mir nicht vorstellen, dass das artgerechte Fütterung ist. Auch Vögel aus Trockensteppen finden in der Hungerzeit verschiedene Nahrung - oder sie verhungern einfach...

MfG,
Steffi
 
@ Munia maja

Sehr gut geschrieben!:zustimm:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man muß eben nur dran glauben. Das nun Negersaat und andere Ölsaaten verschiedene Vitamingaben oder Eifutter ersetzen sollen, ist ein Punkt dem man nur mit sehr viel Fantasie nachkommen kann. Man braucht doch überhaupt keine Vitamingaben, selbst wenn die Vögel als Grundfutter nur eine Hirsesorte zur Verfügung haben.
Jeder kann natürlich mit seinem Geld machen, was ihm beliebt, wenn dadurch seine Unsicherheit kompensiert wird. Davon lebt schließlich eine Industrie.

"Wenn ich manchmal lese: "meine Vögel werden in der Ruhephase ausschließlich mit Silberhirse gefüttert" o.ä., kann ich mir nicht vorstellen, dass das artgerechte Fütterung ist. Auch Vögel aus Trockensteppen finden in der Hungerzeit verschiedene Nahrung - oder sie verhungern einfach..."

Sie finden nur Grassamen und überleben. Würden sie nur Silberhirse finden, würden sie noch besser überleben, weil die einen wesentlich höheren Kohlenhydrathengehalt hat. Das ist mal Fakt.
Die verschiedenen Hirsesorten, lassen wir mal die Japanhirse außer acht unterscheiden sich nur unwesentlich in der Zusammensetzung, so das keine Mangelerscheinungen selbst nach langer Zeit auftreten. Man bedenke die Stubenvögel die vor 40 -50 Jahren die Wohnzimmer bevölkerten und dort viele Jahre nur mit Platahirse als Grundfutter überlebten, ohne die Spirenzchen von Vitamintropfen und Pülverchen die heute in die Vögel geschaufelt werden. Noch weiter möchte ich zeitlich nicht zurückgehen, denn da hätten sie dann ja angeblich keine 6 Monate überlebt.
Es wird viel geschrieben und jeder meint er müßte noch was drauflegen und je komplizierter und umfangreicher es dargestellt wird, je besser steht de Autor da! Was fütterungstechnisch alles so auf dem Papier erscheint ist in Natura oft nur zu 10% erforderlich.
In der Praxis stehen diese Leute dann eben oft wegen zu vitaminreicher Ernährung im laufenden Jahr vor neuen Problemen wenn sie mit der Zucht starten wollen.
Aber das liest sich dann ganz anders.
Gruß
Ivan
 
Erst danach habe ich begonnen, meine Mischungen selbst herzustellen.
Liebe Steffi,

da kommt natürlich die Frage auf, warum mischst Du dein Futter heute selbst, wenn doch die Mischungen aus dem Handel für die Fütterung okay sind?
Allerdings muss man schon unterscheiden, ob man Goulds füttert oder ZF - obwohl beides Prachtfinken sind, unterscheiden sich ihre Futtergewohnheiten doch beträchtlich. Schon allein die in der Natur bevorzugten Aufnahmearten bedingen dann auch eine völlig andere Futterpalette. Außerdem bevölkern beide Arten völlig verschiedene Habitate. Nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen...
Ich vergleiche keine Birnen mit Äpfeln!
Die Futteransprüche sind gar nicht sooo verschieden! Bei mir bekommen beide Arten z.B. das selbe Futter:
Glanz
Silberhirse
Platahirse
Manahirse
Senegalhirse
Japanhirse und in der Aufzucht Keimfutter und halbreife Sorghum

Jedes Jahr ziehen sie so ca. 200 JV groß, ohne das ich ölhaltige Futtersorten füttere. Meine Meinung steht übrigens schon in Post #8
Aber wie gesagt, soll jeder das füttern was SEINEN Vögeln schmeckt. Wichtig wär es gewesen ein genaues Futterkonzept zu entwerfen, denn viele wollen gerade Nachwuchs und Eierlegen verhindern.
Grundsätzlich sollte man einmal die Mühe machen die Futtersorten genau zu studieren.
Und keiner verteufelt hier ölhaltige Saaten, sie sind nur halt nicht zum täglichen verfüttern geeignet. In der Aufzucht herrschen ganz andere Bedingungen. Nochmal, eine Fütterung muss den Lebendsbedingungen der Vögel entsprechen nicht dem Gutwill des Menschen!
Man braucht doch überhaupt keine Vitamingaben, selbst wenn die Vögel als Grundfutter nur eine Hirsesorte zur Verfügung haben.
Jeder kann natürlich mit seinem Geld machen, was ihm beliebt, wenn dadurch seine Unsicherheit kompensiert wird. Davon lebt schließlich eine Industrie.
Wobei man sagen muss, das die meisten Fertigmischungen die es zu kaufen gibt mit Vitaminen angereichert werden. !
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Siggi (ich nehm doch an, Du bist es... ;) ),

IvanTheTerrible schrieb:
Das nun Negersaat und andere Ölsaaten verschiedene Vitamingaben oder Eifutter ersetzen sollen, ist ein Punkt dem man nur mit sehr viel Fantasie nachkommen kann

Ölsaaten enthalten neben den Fetten meist deutlich mehr pflanzliches Eiweiß als die sog. Mehlsaaten. Allein aus dieser Tatsache kann man folgern, dass weniger tierisches Eiweiß nötig ist und man deshalb weitaus weniger Eifutter u.ä. füttern kann (und auch soll, wenn man z.B. im Keimfutter eine kleine Menge Negersaat anbietet). Zudem sind die meisten Ölsaaten reich an Vitamin E - dem sog. "Fruchtbarkeitsvitamin". Ich lese immer wieder Tipps, welche Vitamine man wann und wie zufüttern soll - warum zufüttern, wenn es die Nahrung sowieso bietet?

IvanTheTerrible schrieb:
Jeder kann natürlich mit seinem Geld machen, was ihm beliebt, wenn dadurch seine Unsicherheit kompensiert wird. Davon lebt schließlich eine Industrie.
...
Sie finden nur Grassamen und überleben. Würden sie nur Silberhirse finden, würden sie noch besser überleben, weil die einen wesentlich höheren Kohlenhydrathengehalt hat. Das ist mal Fakt.
Die verschiedenen Hirsesorten, lassen wir mal die Japanhirse außer acht unterscheiden sich nur unwesentlich in der Zusammensetzung, so das keine Mangelerscheinungen selbst nach langer Zeit auftreten. Man bedenke die Stubenvögel die vor 40 -50 Jahren die Wohnzimmer bevölkerten und dort viele Jahre nur mit Platahirse als Grundfutter überlebten, ohne die Spirenzchen von Vitamintropfen und Pülverchen die heute in die Vögel geschaufelt werden. Noch weiter möchte ich zeitlich nicht zurückgehen, denn da hätten sie dann ja angeblich keine 6 Monate überlebt.
Es wird viel geschrieben und jeder meint er müßte noch was drauflegen und je komplizierter und umfangreicher es dargestellt wird, je besser steht de Autor da! Was fütterungstechnisch alles so auf dem Papier erscheint ist in Natura oft nur zu 10% erforderlich.

Ich kenne Deine alten Posts und weiß, dass Du der Meinung bist, so wenig wie nötig. Natürlich ernähren sich ZF gerade in Mangelzeiten (und die sind in Australien nun mal nicht überall gleich) oft wochenlang nur von trockenen Grassamen. Aber es sind trotzdem verschiedene und hin und wieder finden sie sicherlich auch mal was anderes, sei es eine halbtote Termite, einen Käfer, irgendwelche andere Samen. Schon allein aus dieser Tatsache bin ich absolut gegen die einseitige Fütterung einer Samensorte, auch wenn sich die verschiedenen Hirsesorten in ihrer Nährstoffzusammensetzung nicht viel unterscheiden und sich die meisten nur auf drei Gattungen zurückverfolgen lassen (Panicum, Echinochloa, Setaria). Vielleicht vermenschliche ich es auch nur, aber ich denke, die Vögel fühlen sich wohler, wenn sie verschiedene Hirse aufnehmen können und sei es nur je ein Vertreter aus jeder Gattung. Nicht nur der Nährstoffgehalt macht eine artgerechte Fütterung aus! Es geht auch um die Futteraufnahme an sich - wie ein Korn aufgenommen wird, wie es entspelzt werden muss etc. Ich möchte auch nicht jeden Tag nur den gleichen Eintopf essen, auch wenn er alle für mich nötigen Nährstoffe enthält...


Nochmals hallo Susanne,

Sirius123 schrieb:
da kommt natürlich die Frage auf, warum mischst Du dein Futter heute selbst, wenn doch die Mischungen aus dem Handel für die Fütterung okay sind?

Du hast meinen Post nicht richtig gelesen. Ich bin nicht der Meinung, dass die fertigen Mischungen aus dem Handel okay sind - "Möhrchen" kann m.M. nach trotzdem den Rest ihrer Mischung füttern, sofern sich die Vögel nicht nur die Ölsaaten heraussuchen (was ich nicht glaube). Ich bin nur der Meinung, dass die gezielte Fütterung von geringen Mengen an Ölsaaten ernährungsphysiologisch nicht verkehrt ist. Aber folgendes wird hier im VF von einigen vehement vertreten: Ölsaaten seien Teufelszeug und das stimmt in meinen Augen nicht...

Ich habe mehrere Gründe, warum ich meine Mischungen selbst mache:
1. Als ich früher noch die Fertigmischungen fütterte, fiel mir auf, dass sehr viele Samensorten überhaupt nicht gefressen wurden (überwiegend die Fettsaaten wie Rübsen, Hanf, Negersaat, aber auch z.B. die grobkörnige Rothirse oder Hafer). Warum soll ich ein Futter kaufen, von dem ich einen Großteil dann wieder wegwerfe, weil es nicht gefressen wird?
2. Als ich mich später mit der Fütterung und den Futtersorten ein wenig intensiver beschäftigte, fiel mir auf, dass auch die "besseren" Mischungen (weil ölsaatenfrei) nicht gerade das Gelbe vom Ei sind. Sie bestehen meist aus vier bis fünf verschiedenen Sorten und werden so billig wie möglich zusammengestellt. Da kommt Siggis Einstellung dann wieder zum Tragen - ihm würde das sicherlich nichts ausmachen, aber mir: ich gebe gerne ein wenig mehr aus, wenn ich weiß, dass ich meinen Vögeln damit was Gutes tue.
3. Mich stört es einfach, wenn ein Futter nicht genau deklariert ist - leider sind das die wenigstens Fertigmischungen. Ich erkenne zwar die einzelnen Sorten, aber die Mischungsverhältnisse sind mir auch wichtig.
4. Ich habe verschiedene Vogelarten, die auch verschiedene Futtermischungen benötigen. Die Mischungen werden individuell zusammengestellt.
5. Letztendlich macht es mir einfach auch Spaß, meine Futtermischungen selbst zusammenzustellen! Genau zu wissen, was drin ist. In den verschiedenen Sorten herumzuwühlen. Das einzelne Korn zu sehen, zu riechen und zu fühlen. Im Sommer in rauschenden Hirsefeldern zu stehen und das Futter für meine "Lieblinge" zu ernten.
(vermutlich können das viele nicht nachvollziehen, aber ich komme nun mal aus der Fraktion der "Hobbyvogelhalter" und nicht der Züchter)

Sirius123 schrieb:
Ich vergleiche keine Birnen mit Äpfeln!
Die Futteransprüche sind gar nicht sooo verschieden! Bei mir bekommen beide Arten z.B. das selbe Futter:
Glanz
Silberhirse
Platahirse
Manahirse
Senegalhirse
Japanhirse und in der Aufzucht Keimfutter und halbreife Sorghum

Nicht persönlich nehmen, Du fütterst Deine Vögel sicherlich gut - Deine Erfolge sprechen ja für sich.
Aber trotzdem: obwohl die Nährstoffansprüche der beiden Arten relativ ähnlich sind, heißt das in meinen Augen nicht, dass sie gleich ernährt werden sollen. Ich habe das nach Anfangsfehlern bei meinen Nonnen auch erst einmal lernen müssen - die sind zum Glück noch nicht domestiziert und lassen sich nicht einfach so "abspeisen" (im wahrsten Sinne des Wortes ;) ). Die Nahrungsgewohnheiten habe ich oben ja schon mal erwähnt. ZF sind Bodenklauber, Goulds hingegen eher Kletterer - schon allein daraus ergibt sich eine vollkommen andere Ernährung. Wenn man die Fachbücher mal genauer studiert, sieht man, dass zwar beide Arten Grassamenfresser sind, aber sie bevorzugen völlig verschiedene Futterarten. Und in meinen Augen gehört zur artgerechten Ernährung nicht nur die richtige Nährstoffzusammensetzung. Aber das führt jetzt hier zu weit - da sind wir schon bei der Vogelhalterphilosophie...

Sirius123 schrieb:
Und keiner verteufelt hier ölhaltige Saaten

Na ja, da habe ich einen ganz anderen Eindruck, wenn ich die Posts der letzten Wochen lese.


Sirius123 schrieb:
sie sind nur halt nicht zum täglichen verfüttern geeignet. In der Aufzucht herrschen ganz andere Bedingungen. Nochmal, eine Fütterung muss den Lebendsbedingungen der Vögel entsprechen nicht dem Gutwill des Menschen!

Da gehen wir konform. Das habe ich schon in einem meiner ersten Posts bezüglich der Sesamfütterung erwähnt.

MfG,
Steffi
 
Nun ist mir neu, das tierisches Eiweiß durch pflanzliche Fette ersetzt werden kann? Dann wunderts einen doch, das Mehlkäferlarven und Eifutter immer noch so einen regen Zuspruch finden.
Da ich keinen Sinn darin sehe, das noch weiter zu vertiefen, kann ich nur sagen; habe alles gesagt, was zu sagen ich vor hatte. Ich habe fertig, bis zum nächsten Thema mit mehr Tiefengrund.
Ich dann Wiedersehn sage.
Gruß
Ivan
 
Hallole Siggi,

ich zitiere einfach nur nochmals - mehr kann ich dazu nicht sagen. Wenn das nicht zu verstehen ist, weiß ich auch nicht, wie ich es noch klarer machen kann... :

Ölsaaten enthalten neben den Fetten meist deutlich mehr pflanzliches Eiweiß als die sog. Mehlsaaten

MfG,
Steffi
 
Ich klink mir grad mal wieder ein - als Futtersuchende.

Ich hab im Zooladen gegenüber gefragt, was in ihrem Futter drin ist. Ich bekam die Aukunft, das seien verschiedene Hirsesorten, getrocknetes Obst (in ganz kleinen Stückchen) und Wildsamen. Gut, oder nicht gut?
Schwarze Samen waren definitiv schonmal keine drin, also keine Negersaat, keine Rübsen... Trotzdem bin ich mir unsicher und frag euch lieber nochmal.

Selbst mischen wäre, vorausgesetzt man weiß, wie eine gute Mischung aussieht, sicher die beste Lösung, aber da muss man doch bestimmt relativ viel kaufen, damit es sich überhaupt lohnt, und ich hab nur 2 Vögel von denen jeder ca. 500g im Monat frisst. Will ja nicht, dass das Futter bei mir alt wird...
 
Hallo Möhrchen,

die Zusammensetzung scheint nicht gerade ideal zu sein - Früchte sind nicht nötig (werden vermutlich gar nicht gefressen) und die "Wildsamen" können wieder sog. Fettsaaten sein, über die wir ja gerade ausführlich diskutiert haben. Die sollte man nicht zur freien Aufnahme anbieten und nur gezielt füttern.

Falls Du vor einer Bestellung über´s Internet nicht zurückschreckst, hier zwei Anbieter, die einigermaßen ordentliche Exotenmischungen haben: die Birdbox und Blattner-Heimtierfutter.

MfG,
Steffi
 
Ölsaaten enthalten neben den Fetten meist deutlich mehr pflanzliches Eiweiß als die sog. Mehlsaaten. Allein aus dieser Tatsache kann man folgern, dass weniger tierisches Eiweiß nötig ist und man deshalb weitaus weniger Eifutter u.ä. füttern kann (und auch soll, wenn man z.B. im Keimfutter eine kleine Menge Negersaat anbietet).
MfG,
Steffi

Nun muß man doch mal festhalten, was gerade bei den Kanarien so an Eifutter reingeschaufelt wird. Denn was da so an Ölsaaten enthalten ist.....Die haben alle scheinbar nicht verstanden, das das doch garnicht nötig ist, da das pflanzliche Eiweiß, das tierische zum großen "Teil" kompensiert.
Jetzt ist aber Schluß.
Ivan
 
Hallole,

stimmt auch - in meinen Augen wird bei Kanarien oft viel zu viel Eifutter "reingeschaufelt". Wäre m.E. gar nicht nötig, wenn viel Negersaat, Rübsen etc. im Grundfutter enthalten sind... Allerdings muss man bedenken, dass pflanzliches Eiweiß dem tierischen in der biologischen Wertigkeit unterlegen ist. Ein bisschen muss also schon sein...

MfG,
Steffi
 
Hallo Möhrchen,
Falls Du vor einer Bestellung über´s Internet nicht zurückschreckst, hier zwei Anbieter, die einigermaßen ordentliche Exotenmischungen haben: die Birdbox und Blattner-Heimtierfutter.

Danke für die ganze Hilfe (auch an Susanne)! :blume:
Ich hab mich für das Futter von Birdbox entschieden - Blattner hat auch Negersaat drin! Genau wie Vitakraft übrigens *grummel*
Wenn ich allein die Versandkosten von Birdbox sehe, wird mir ganz schlecht, aber was anderes bleibt mir wohl nicht übrig. Für unsere Kleinen nur das Beste! :zustimm:
 
Thema: Sesam verfüttern?

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